Beiträge von Manius Purgitius Lurco

    Lurco legte Ferox kopfschüttelnd über so viel Arroganz der Adeligen auf Hand auf die Schulter. Im gleichen Moment stürzte Pullus hinein und schaute sich nach seinen Kollegen um.

    "Messerstecherei, Parallelstraße! Vergesst die Säufer, kommt!", rief der Urbaner und stürmte so schnell davon wie er gekommen war.

    "Ihm nach", befahl Lurco und folgte Pullus.

    Lurco schaute sich so unauffällig wie möglich nach dem Burschen mit der blauen Toga um. Frugi hatte Recht, sie würden bis nach dem Rennen warten, sich vorab aber schon in Position begeben. Knapp nickte er als Zeichen der Zustimmung.


    "So machen wir es Frugi. Wir fächern weit um den Langfinger aus, aber nicht zu weit. Wir gerüsteten werden für ihn zu sehen sein, dass wird sich kaum vermeiden lassen. Aber zwischen uns wird es Lücken geben und da lauft Ihr. Wir müssen uns so unauffällig wie möglich verhalten. Je näher wir an ihn herankommen und so leichter wird unsere Arbeit. Zweier Teams die zusammen agieren ist hier das Schlagwort Frugi. Jeder Deiner Leute mit einem meiner Leute und wir beide gemeinsam. Mögen uns Mars und Diana hold sein, auf geht es. Verteilen wir uns und kreisen den Bursch langsam aber sicher ein. Zugriff sobald das Rennen beendet ist", erklärte Lurco leise seinen Kameraden.

    Lurco trat näher und musterte den Wortführer von oben bis unten.


    "Von Adel seid Ihr also? Hochinteressant, der Sohn von einem Senator, der Sohn von einem Augur, der Sohn von... verstehe. Und was hast Du persönlich schon in Deinem Leben geleistet um Rom und seinen Bürgern zu dienen? Du berufst Dich darauf von Adel zu sein und verkennst selbst jede Vorbildfunktion. Von Adel und hier in der Subura in einer Tavnera, angetrunken wie der gemeine Pöbel.


    Und dann bezichtigst Du noch jene Männer verrückt zu sein, deren Dienst im Angesicht Roms Sicherheit steht verrückt zu sein? Wir und die Vigiles sind es, die dafür Sorge tragen junger Adeliger, dass Personen wie Du nachts ruhig schlafen können. Wir sind es, die dafür sorgen, dass das Verbrechen nicht überhand nimmt und man sich noch auf die Straße trauen kann. Wir riskieren unser Leben für jene Ziele und Personen für Euch.


    Falls Du das als verrückt bezeichnest, seinen Dienst dem Leib und Leben anderen zu widmen, ja dann sind wir verrückt.

    Wenn Du es als normal erachtest, derart als Adeliger zu saufen, dass Ihr über Eure Worte und Taten keine Kontrolle mehr habt möchte keiner von uns wissen, was für Dich Adel bedeutet. Es zeigt sich ja, das Geld Deines Vaters in Gesöff umsetzen.


    Vielleicht sollten wir schauen, was der werte Herr Papa zu dem Verhalten seiner edlen, adligen Söhne sagt. Er freut sich sicher darüber, dass man sie aus dem Sumpf der Subura geborgen hat und wie Kleinkinder nach Hause führen musste", antwortete Lurco und gab Ferox einen Wink.

    Auf die Vigiles wartete Potius vergeblich, dafür betrat eine Patrouille der Cohortes Urbanae die Taverna. Eine massige, geradezu furchteinflößende Gestalt in Rüstung versperrt für einige Augenblicke den Eingang und walzte hinein, gefolgt von weiteren Kameraden. Ramnus schaute sich sichernd um, während Lurco hinter ihm Stellung bezog und seinen argwöhnischen Blick über die Gästeschar schweifen ließ. Er zog kurz eine Augenbraue hoch und gab Scato ein Zeichen in Richtung der Trunkenbolde.


    "Dies ist eine RAZZIA! Alles aufgestanden, zur Wand! Gesicht zur Wand und Ruhe!", bellte Lurco im Befehlston, während Ramus das Gesagte mit seinem Blick untermauerte.

    Sie hatten für Ruhe und Frieden innerhalb Rom zu sorgen und das würden sie. Gerade bei diesem schauerlichen Gesang!

    "Gerne Praefectus Menecrates, ich bin so frei und leihe mir hierfür etwas Papyrus und einen Stift", sagte Lurco dienstbeflissen und tat genau dies. Mit den Schreibutensilien bewaffnet schrieb Lurco eine Verschwiegenheitserklärung nieder, auf dessen Basis sie weiter handeln und offen sprechen konnten.




    Verpflichtungserklärung auf die Schweigepflicht


    Ich bin heute von meinem Auftraggeber, dem Praefetus Urbi Herius Claudius Menecrates, über den Umfang meiner Verschwiegenheitspflicht belehrt worden.


    Mir sind die nachfolgende Bestimmungen bekannt gegeben worden. Es wurde mir erläutert, dass ein Verstoß gegen die Verpflichtung auf Schweigepflicht nicht nur eine Berufspflichtverletzung darstellt, sondern auch eine strafrechtliche Verantwortlichkeit begründet.


    Mir ist bekannt, dass


    1. sich meine Schweigepflicht auf alles, was mir in Ausübung oder aus Anlass meiner Tätigkeit anvertraut oder bekannt geworden ist, erstreckt


    2. sich die Verschwiegenheitspflicht auch auf schriftliche Mitteilungen, Aufzeichnungen und sonstige Informationen, Berichte etc. bezieht


    3. sich meine Verschwiegenheitspflicht auch erstreckt auf die internen Castra-Verhältnisse, sowie die mir bei meiner Tätigkeit bekannt werdenden persönlichen, wirtschaftlichen und arbeitstechnischen Verhältnisse meines Auftraggebers und dessen weitere Mitarbeiter (Urbaner, Zivilisten etc.)


    4. die Verschwiegenheitspflicht gegenüber jedermann besteht, so auch gegenüber:

    - meinen Gensangehörigen,

    - meinen Familienangehörigen,

    - Familienangehörigen Betroffener,

    - anderer Kollegen (Urbaner, Zivilisten etc.)

    - direkten Arbeitskollegen (soweit eine Mitteilung nicht aus dienstlichen Gründen erfolgen muss und oder demjenigen, der von der betreffenden Tatsache bereits Kenntnis erlangt hat


    5. meine Verschwiegenheitspflicht auch nach Beendigung meines Arbeitsverhältnisses und des Ablebens von Betroffenen, Auftraggebern, etc. fortbesteht.


    6. Ich werde bei Gerichten und Behörden über Tatsachen, die mir bei meiner Tätigkeit bekannt werden, ohne vorherige Genehmigung meines Auftraggebers nicht aussagen oder sonst Auskunft erteilen.



    ANTE DIEM V ID IUL DCCCLXXI A.U.C. (11.7.2021/118 n.Chr.)


    Unterzeichnet:

    Manius Iulius Avianus


    Gegengezeichnet und bestätigt:

    Manius Purgitius Lurco


    Urbaner, Zwölfte Kohorte, dritte

    Zenturie, siebtes Contubernium





    Als Lurco mit seinem Werk fertig war schob er das Papyrus Avianus hinüber.

    "Unterzeichne das bitte, dass ist extrem wichtig. Nur so können wir offen sprechen und auf dieser Grundlage weiter handeln", bat Lurco.

    Alle schienen bester Dinge, sogar die Hühner die die Körner annahmen und wohlgefällig pickten. Hoffentlich fanden sie durch göttliche Fügung die richtige Stelle für die Statio. Jeder beobachtete die kleinen Vögel bei ihrer doch so großen Aufgabe, Lurco ebenso wie alle anderen. Gespannt wartete er die Verkündung des Ergebnisses ab. Ebenso war es möglich, dass die Hühner vielleicht selbst die Stelle aufsuchten?


    Er wusste es nicht, war aber bereit den gefiederten Freunden zu folgen und sie zur Not vor den Gefahren der Örtlichkeit abzuschirmen. Das Christentum sah man so manchen der Ungläubigen nicht an und wie er hörte fraßen die scheinbar alles. Vermutlich auch heilige Hühner in Ausübung ihres Amtes. Lurco schob den Gedanken beiseite und konzentierte sich darauf, was er bei dem Picken erkennen konnte. Es schien den Hühnern zu schmecken.

    Theopompus war ein Berg von einem Mann, fast so massig wie Rammy nur nicht so grimmig. Lurco wusste nicht, ob ihn das sympatisch machte oder ob dieser freundliche Blick nicht noch mehr abschreckte. Wer traute schon einem lächelnden Löwen? Löwe blieb er ja trotzdem. Rammy walzte ihnen den Weg zu Frugi und seinen Leuten frei, vermutlich wirkte ihr Marsch auf andere wie eine Geröll-Lawine, mit Rammy als ersten Stein des Anstoßes. Lurco lachte innerlich bei seinen Wortspielen, er mochte so etwas. Lurco schob sich an Rammy vorbei und grüßte Frugi mit einem freundlichen Lächeln.


    "Ich unterlasse mal den offiziellen Gruß, um Euch nicht zu enttarnen Frugi. Wo hast Du die diebische Elster gesichtet? Wir schnappen uns den Kerl, niemand richtet sich gegen die Kameradschaft, sonst richten sich die Kameraden gegen ihn. Das muss er verinnerlichen. Also zeig ihn mir, wir müssen wissen wie der Kerl aussieht und wo er sich aufhält. dann fächern wir aus und schnappen ihn uns. Leute herhören er wird verhaftet. Wir fangen ihn lebend. Aber Obacht... LEBEND heißt nicht unverletzt. Falls er also stolpert oder so, seid unbesorgt. Frugi?", fragte Lurco mit Raubtierblick.

    Lurco grinste von einem Ohr zum anderen, genau so musste das klingen. Der Ton ging durch Mark und Bein, Gemäuer und Stein!


    "Perfekt Scato, so und nicht anders. Du wirst noch einmal einer von den Berufstutern. Also wenn unser Tribun da nicht stolz auf Dich ist, ich bin es. Mal sehen wie er uns seine Antwort zukommen lassen möchte. Ich hoffe er hat an einen Boten seinerseits gedacht. Erinnere mich nachher bitte daran, dass ich mich bezüglich der Brieftauben für ihn erkundige. Oder ich schreibe es mir am besten gleich auf", sagte Lurco und zückte seine Wachstafel und setzte seine Idee gleich um.


    "Memo an mich, Infos über Brieftrauben für unseren Tribun. So damit kann nichts mehr schief gehen. Vielleicht verschaffen wir so Deinem Verwandten einen lukrativen Verkauf seiner Vögel, dass wäre doch was oder? Eine Hand wäscht die andere", schmunzelte Lurco, klappte die Wachstafel zu und lehnte sich entspannt an das Gemäuer, während Scato berufsbedingt Lärm veranstaltete. Das Leben konnte so schlicht und schön sein.


    Vielen Dank, dem ist nichts hinzuzufügen. Jeder der sich aus Interesse an der CU bei der CU einschrieb, wünschte sich mehr Spielspaß, dies wird nun honoriert und gewertet. :thumbup:

    Dito :)

    Mir persönlich erscheint die Beitragszahl ebenfalls nicht zu hoch. Man erschreibt sich seine Leistung sozusagen. Schlicht die Zeit abzusitzen, ist in meinen Augen leider genau dass, was die CU gelähmt hat. Man schreibt sich ein, glänzt durch Abwesenheit, Desinteresse oder damit die CU als Fallobst darzustellen und heimst dafür auch noch etwas ein. Die CU sollte gewählt werden, weil man darauf Lust hat und nicht als nötiges Übel oder zu ertragendes Sprungbrett. Denn so liest sich dass dann leider auch. Das mag für die anderen Unbeteiligten vielleicht nicht wichtig erscheinen, aber jeder Mitspieler der mit so einem gelangweilten "Zeit Absitzer" schreiben muss, empfindet das als Zumutung.


    In dem Fall tritt genau das für uns in Erscheinung, jeder dienstliche Spielstrang wird unnötig in die Länge gezogen. Heißt erst dadurch entstand meines Erachtens nach der Stau. Es wird nur gepostet, weil man "muss" oder leider gar nicht.


    Als Mitspieler verliert man dann letztendlich selbst an der aus guten Gründen und freiwilligen Stücken gewählten CU. Es wird einem vergrätzt. Kommt dann doch ein Post, ist bis dato das Gefühl für die Sache verloren gegangen und man kann sich nach Wochen erstmal wieder in den ganzen Thread einlesen.


    Meine Meinung ist, dass man für einen Stau sicher eine Lösung findet, daran wird es nicht scheitern bei uns :)

    Unsere Lösung bezüglich des "Zeit Absitzens" war Wertung nach Posts statt nach Zeit. :)

    Lurco grüßte seinen Praefectus respektvoll und wie es sich gehörte. Auf die Aufforderung hin, nahm er mit dankbarem Nicken Platz. Frugi servierte Erfrischungen, vorab wurde ihm ein unbekannter Mann vorgestellt. Frugi kannte den Mann bereits und stellte ihn dann mit seiner Antwort komplett vor - Iulius Avianus. Lurco war gespannt was nun folgen würde. Es wäre eine sehr gute Gelegenheit auch auf den Ermittlungsfall bezüglich der Krähen und der damit verbundenen Anschläge zu sprechen zu kommen.


    Weit wichtiger war sogar noch der damit verbundene Mordanschlag. Zwischen all den Geschehnissen zog sich der rote Faden der Sklavin Eireann hindurch, der alles miteinander verband. Falls diese Frau überhaupt eine Sklavin war, zur Tarnung jedenfalls schon. Aber was oder wer war das Subjekt wirklich? Weshalb hatte Ceretanus gefühlt nach deren Pfeife getanzt? Wer hatte wen besessen? In der römischen Gesellschaft mochte er der Herr und sie die Sklavin gewesen sein, aber wie sah es hinter den Kulissen aus?


    Allerdings würde er hier nicht vorweg greifen, er würde warten mit welchem Thema sein Praefectus aufwartete. Sollte das Gespräch nicht auf die Ermittlung zu sprechen kommen, würde er nach alledem Iulius Avianus um ein Gespräch bitten. Mehr als ablehnen konnte der Mann nicht. Aber wieso sollte er? Ihm war sicher auch an der Aufklärung dieses feigen Mordanschlags gelegen.


    Lurco grüßte ihn ebenso mit einem freundlichen Nicken.

    Kaum geklopft, da ging auch schon die Tür auf und Frugi stand vor ihm. Lurco grinste den Kameraden an. Frugi war echt flott unterwegs! Er war ja schon schnell, aber so schnell wäre er nun nicht bei der Tür. Oder Frugi hatte dahinter gelauert und wusste von dem Termin, dieser Schelm und wollte ihn testen.


    "Salve Frugi, ich habe einen Termin beim Praefectus. Kurzum ich habe den Befehl erhalten, mich bei ihm einzufinden. Du weißt nicht zufällig, worum es geht?", fragte Lurco gut gelaunt.

    Lurco hatte die Bekanntmachung seines Praefectus gelesen und erschien wie befohlen zur Besprechung. Er klopfte an die Tür und wartete, bis Frugi ihn hinein bitten würde. Worum es bei der Besprechung ging wusste Lurco nicht, aber er vermutete um eine der Ermittlungen. Vielleicht hatte sich auch etwas anderes in Bezug auf Cerretanus ergeben. Lurco war neugierig aber zügelte sich und wartete soweit es ihm möglich war geduldig ab.

    Lurco zog Scato in eine Seitengasse, sie war klein stinkig und stickig, aber das war für den Moment völlig gleichgültig. Das was er zu sagen hatte, war zu wichtig um auf solche Äußerlichkeiten Rücksicht zu nehmen. Purgitius fasste Scato fest bei den Oberarmen und schaute ihm ernst ins Gesicht.


    "Wir denken absolut gleich, nur geben wir den Gedanken anders Form und sprechen es anders aus. Du hast Recht, ich höre auf damit. Sprechen wir lieber über unser Leben und unsere Liebe. Das was wir uns wünschen und planen. Was wir für einander empfinden, dass wir uns manchmal sorgen und worüber wir uns freuen. Also was ich zu dem Thema noch sagen möchte...", erklärte Lurco liebevoll und ließ den Satz so stehen. Er beendete seine Erklärung damit, dass er Scato in seine Arme zog und ihn mit aller Liebe küsste die er für seinen Mann empfand.


    "Das wollte ich Dir sagen", schmunzelte Lurco und gab Scato widerwillig wieder frei.

    Perfekt danke. Funktioniert das auch mit sich selbst? Das wäre eine super Erleichterung 👍ich werde es heute Abend auf alle Fälle testen ☺️