Je mehr Maximilla hörte, desto zufriedener wurde ihr Gesichtsausdruck. Viri, wie er ihr erlaubte, ihn zu nennen, strahlte gerade diese Mischung aus Kompetenz und Tatkräftigkeit aus, die Adalheidis sie gelehrt hatte, zu schätzen.
Ohne mit der Wimper zu zucken, ordnete er an, Maximillas Sklaven und auch den Hund zu bewirten. Jemand, der an die Dienerschaft plus Haustier dachte, war bestimmt ein guter Mensch.
Für was Viri wohl stand? Vielleicht für ein Cognomen:Virginius, Viridio oder Virilis? Ob er am Ende ein Civis Romanus war?
Maximilla nahm das heiße Honigessigwasser entgegen und nippte daran. Wie gut das Getränk tat. Wirklich ein ausgezeichnetes Mittel gegen Reiseübelkeit.
„Mein Name ist Valeria Maximilla, aber Freunde nennen mich Maxi.“, sagte die Valeria sehr freundlich:
„Ich möchte sehr gerne lernen, wie ich mich schminken kann und die entsprechenden Produkte erwerben. Vielleicht kann mir deine Sklavin auch zeigen, wie ich ein Calamistrum benutze. Ich finde es vorne recht einfach, aber am Hinterkopf schwierig, denn da habe ich schließlich keine Augen.
Wertvolle Sklavinnen, wie sie in deinem Geschäft zu finden sind, kann ich leider nicht einfach einkaufen. Da müsste ich erst meinen Cousin um Erlaubnis fragen.
Ein Acc...Accc...“
Maximilla hatte das Wort „ Accessories“ noch nie gehört und stolperte darüber:
„Na egal, ein Dingsda, um meine Persönlichkeit zu unterstreichen, hätte ich auch gerne.
Hast du hier jemanden, der alles mitschreiben könnte, was mir dein Mädchen beibringt, sonst kann ich mir den Kram nicht merken. Ich würde ja Remigius zum Schreiben bitten, aber anscheinend hat er sich eine Erkältung eingefangen, und Antipatros muss auf Wölfchen aufpassen.
Mein Lieblingsduft sind übrigens Rosen, aber ich probiere auch mal gerne etwas Neues aus.“
Valeria Maximilla nahm einen zweiten Schluck. Sie fühlte, wie die Farbe in ihre Wangen zurück kehrte. Es ging ihr gut, und sie wollte noch ein wenig mit diesem interessanten Viri plaudern:
„Viri, für welchen Namen steht das denn? Bist du ein römischer Bürger?“ , fragte sie.
Von Umwegen hielt die Valeria nichts.