Mein lieber Cousin Tiberius Valerius Flaccus braucht einfach einen Schubs in die richtige Richtung, dachte Valeria Maximilla. Oder wie Adalheidis sagen würde: Einen Tritt in den Hintern.
Letzteres würde Maximilla niemals laut aussprechen. Sie hatte ihren Cousin sehr lieb. Aber sah er denn sein Glück nicht? Iulia Phoebe war soo hübsch, elegant und aus bester Familie.
Außerdem hätte sich die Valeria zu gerne mit eine der Iulias oder beiden verschwägert.
Doch nun erzählte Iulia Stella von ihrem besonderen Mann, der in Germania weilte. Auch das passte wie der Ring an den Herzfinger. Wie romantisch war das denn, wenn es auf Gegenseitigkeit beruhte!
„Ich bin ganz sicher, dass es ihm ernst ist, und sicherheitshalber werde ich euch in meine Gebete an Iuno einschließen.“, sagte Maximilla freundlich.
Dann beugte sie sich vor und sagte beschwörend:
„Der Mann, den ich kennen gelernt habe, wäre perfekt für mich. Er mag Tiere genauso wie ich. Er will mir sogar einen kleinen Kater aus Aegyptus schenken.
Aber der Mann ist kein römischer Bürger, sondern ein Thraker. Ich glaube daher nicht, dass das mit uns etwas werden kann.
Ich bin mir nicht einmal sicher, ob es sich für eine Dame gehört, so ein Geschenk anzunehmen , obwohl ich die Katze schon gerne hätte.“
Sie wollte umbedingt die Meinung der beiden Iulias zu diesem Thema hören.