Beiträge von Valeria Maximilla

    Mein lieber Cousin Tiberius Valerius Flaccus braucht einfach einen Schubs in die richtige Richtung, dachte Valeria Maximilla. Oder wie Adalheidis sagen würde: Einen Tritt in den Hintern.


    Letzteres würde Maximilla niemals laut aussprechen. Sie hatte ihren Cousin sehr lieb. Aber sah er denn sein Glück nicht? Iulia Phoebe war soo hübsch, elegant und aus bester Familie.
    Außerdem hätte sich die Valeria zu gerne mit eine der Iulias oder beiden verschwägert.
    Doch nun erzählte Iulia Stella von ihrem besonderen Mann, der in Germania weilte. Auch das passte wie der Ring an den Herzfinger. Wie romantisch war das denn, wenn es auf Gegenseitigkeit beruhte!


    „Ich bin ganz sicher, dass es ihm ernst ist, und sicherheitshalber werde ich euch in meine Gebete an Iuno einschließen.“, sagte Maximilla freundlich.


    Dann beugte sie sich vor und sagte beschwörend:
    „Der Mann, den ich kennen gelernt habe, wäre perfekt für mich. Er mag Tiere genauso wie ich. Er will mir sogar einen kleinen Kater aus Aegyptus schenken.
    Aber der Mann ist kein römischer Bürger, sondern ein Thraker. Ich glaube daher nicht, dass das mit uns etwas werden kann.
    Ich bin mir nicht einmal sicher, ob es sich für eine Dame gehört, so ein Geschenk anzunehmen , obwohl ich die Katze schon gerne hätte.“


    Sie wollte umbedingt die Meinung der beiden Iulias zu diesem Thema hören.

    Casa Valeria/ Peristyl >>>


    Der valerische Sklave Remigius gab einen Brief für Dominus Viridomarus einem Angestellten ab. Da er keine
    sofortige Antwort erwartete, kehrte er danach zu seiner jungen Herrin zurück.



    Salve Viri
    auch ich muss mich für das Gesbräch bedanken.
    Eine Katze aus Aig Aegyptus macht mir grosse Freude, das kannst du mir glauben.
    Und es ist gut, wenn der kleine Kater noch bei seiner Mutter trinken kann.


    Danke danke für den Kater. =)


    Wenn du willst ,können wir einmal an einem Ort spatzieren gehen, der öffentlich ist, wo ich doch eine junge Dame bin.
    Oder in die Werkschau des Bildhauers Dolhios gehen, da gibt es viele sehr merkwürdige Kunstwerke zu sehen.


    Vale bene
    Valeria Maximilla

    Valeria Maximilla saß im Peristyl und schrieb einen Dankesbrief an Viri. Sie hatte die Zunge zwischen die Zähne geschoben, während sie ein wenig mühesam Worte auf das Papyrus brachte. Da sie keine Scriba besaß, schrieb sie eigenhändig. Maximilla brauchte sehr lang und machte Rechtschreibfehler, doch sie meinte aus vollem Herzen, was sie schrieb:



    Salve Viri
    auch ich muss mich für das Gesbräch bedanken.
    Eine Katze aus Aig Aegyptus macht mir grosse Freude, das kannst du mir glauben.
    Und es ist gut, wenn der kleine Kater noch bei seiner Mutter trinken kann.


    Danke danke für den Kater. =)


    Wenn du willst ,können wir einmal an einem Ort spatzieren gehen, der öffentlich ist, wo ich doch eine junge Dame bin.
    Oder in die Werkschau des Bildhauers Dolhios gehen, da gibt es viele sehr merkwürdige Kunstwerke zu sehen.


    Vale bene
    Valeria Maximilla


    Nach dem Schreiben rief sie den Sklaven Remigius und schickte ihn zu dem Geschäft von Viri. Remigius strahlte, weil er einen Botengang machen durfte. Das gefiel dem Jugendlichen besser als langweilige Hausarbeiten.
    Schnell lief er los.


    >>> Zum duften Viri

    Valeria Maximilla wurde nun auch von innen heraus mindestens genauso rot wie vorhin die Iulia.
    „Ja, bitte du zuerst, Iulia Stella...“, bat sie und tat so, als fände sie plötzlich das Deckengemälde sehr interessant. Um es zu sehen, legte sie den Kopf in den Nacken.

    Epistolae Briefkasten >>>


    Die Valeria setzte sich auf ihr Bett und las den gerade erhaltenen Brief noch einmal:



    Salve Maximilla,


    für unser Gespräch möchte ich mich bei Dir bedanken.
    Heute schlenderte ich über den Markt und entdeckte eine Katze aus Aegyptus.
    Ich habe mir erlaubt, Dir eine Freude zu machen und einen kleinen Kater für Dich erworben. Noch ist er zu klein um bei Dir einzuziehen. Aber der kleine Kerl ist reserviert und wird von mir abgeholt, sobald er von seiner Mutter entwöhnt worden ist.


    Vale bene


    Viridomarus




    Ihr Herz klopfte bis zum Halse.
    Natürlich wollte sie das Katerchen zu gerne haben.
    Am liebsten hätte sie sofort die Rückantwort verfasst und sich tausendmal bedankt.
    Viri schien genau zu wissen, wie er ihr eine Freude machen konnte.
    Valeria Maximilla gewann ihn lieber und lieber.


    Vergnügt kraulte sie Graius, ihrem Raben, das Köpfchen. Der Vogel schloss die Augen. Wölfchen war Maximilla hinterher getrottet. Auch der Hund wollte einige Streicheleinheiten.


    Doch während Maximilla noch ihre Tiere streichelte, begann sie nachzudenken:
    Durfte eine junge Dame von einem fremden Mann überhaupt ein teures Geschenk annehmen?
    Valeria Maximilla kamen Zweifel.
    Sie musste umbedingt nachfragen?


    Wie hätte Vater reagiert? Vielleicht ungehalten? Fände er es eine Beleidigung der Ehre seiner Tochter?
    Was hätte Adalheidis gesagt?
    Und noch viel wichtiger: Was würde Tiberius Valerius Flaccus dazu sagen?


    Ein bißchen stolz auf sich, dass sie nachdachte anstatt sofort zu handeln, begab sich Maximilla in die Bibliothek.


    >> Bibliothek

    "Der gute Tiberius!", sagte Valeria Maximilla:
    "Ich kann mir vorstellen, dass er dich so hübsch fand, Iulia Phoebe, das er alles vergessen hatte, was er eigentlich sagen wollte. Ich habe noch mehr männliche Verwandte. Einer von ihnen lebt eigentlich in Alexandria, doch er wird uns besuchen. Er ist mordsgelehrt, aber ich hoffe, dass er auch nett ist."


    Die Valeria pustete sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht:
    „Der letzte Mann, den ich kennen glernt habe?
    Da gibt es tatsächlich jemanden. Er ist interessant und viel älter als ich. Ich finde ihn gut aussehend, und er schwimmt wohl in Geld. Trotzdem ist er so zartfühlend, dass ich es kaum glauben kann. Aber...“


    Valeria Maximilla brach ab und machte ein geheimnisvolles Gesicht.

    Remigius sah die Zahl auf der Rechnung und schluckte.
    Die Behandlung Lanassas, die ganzen hochwertigen Kosmetikprodukte und das edle Parfüm erschienen dem jungen Sklaven schwindelerregend teuer.
    Aber Vater Lucius Befehl aus dem fernen Germanien war eindeutig:
    Valeria Maximilla sollte alles bekommen, was junge römische Damen in ihrem Alter auch hatten.
    Keinesfalls sollte sie sich vor den anderen Mädchen schämen müssen.


    Niemand trug jedoch so viel Geld mit sich herum. Daher ließ Maximilla Remigius und Antipatros bei Wölfchen die Plätze tauschen. Antipatros stellte eine Zahlungsanweisung über die Summe für die Casa Valeria aus.
    Maximilla verteilte Trinkgelder. Das tat die Valeria großzügig, denn sie war bester Laune.


    Dennoch glänzten ihre Augen verdächtig, als Viri über geschundene Pferde sprach.
    Wie zartfühlend Viridomarus war! Ob er Tiere auch so gerne mochte wie sie selbst? Ein weiterer Pluspunkt für diesen interessanten Mann.
    „Man darf Pferde überhaupt nie schinden!“, stimmte sie zu:
    "Und auch kein anderes Tier! Das haben wir zuhause nie getan. Gladiatorenkämpfe finde ich spannend, aber Tierhatzen sind verabscheungswürdig!“


    Maximilla wollte wilde Tiere nicht tot sehen, sie wollte sie bei sich zu Hause haben. So fuhr sie fort:
    „Ich wünsche mir einen dieser indischen Papageien oder eine Katze aus Aegyptus, aber Tiberius meint, dass sie zu teuer sind. Obwohl ich glaube, dass er zumindest dem Papagei nicht abgeneigt wäre. Würde ich auf dem Land leben, hätte ich auch gerne Pferde und keines davon würde eine Schindmähre sein.“


    Sie drückte ihre Einkäufe Antipatros in den Arm:
    „Ich erzähle dir gerne etwas über Germanien, wenn ich mal wieder komme.“, sagte sie.
    Na hoffentlich nicht so bald, Dominus Tiberius Valerius Flaccus wird sich über die Höhe der Rechnung wundern, dachte Antipatros säuerlich: Aber Hauptsache, die junge Domina hatte ihren Spaß.


    „Und ich möchte auch weiter was über Thrakien hören.“, beendete Maximilla ihren Satz.
    „Vale bene, Viri!“
    Sie winkte fröhlich und hüpfte nach draußen. Wölfchen begrüßte sie stürmisch.
    Die Valeria lächelte noch einmal den beiden jungen Christenpriestern zu. Zumindest der eine von ihnen war ein Hundenarr.
    Dann machte sich Maximilla auf den Weg zu ihrer Sänfte.

    Valeria Maximilla sah dem jungen Römer nach, der so plötzlich an ihr vorbei lief .
    "Da muss aber dringend jemand zu den Latrinen", sagte sie wissend:
    "Hätte er mich nur gefragt, ich hätte ihm Bescheid gesagt, wo sie sind."


    Es gab in dem großen Gebäude tatsächlich eine sehr luxuriös ausgestattete Latrine mit plätscherndem Wasser, kunstvollen Gemälden an den Wänden und marmornen Sitzen. Zwei Sklaven putzten unermüdlich. Wenn man da so saß, konnte man wunderbar mit seinen Nachbarn und Nachbarinnen plaudern.
    Leider lief der Arme nur in die völlig falsche Richtung.


    Auch Maximilla wandte sich nun Viri zu:
    "Das heute hat mir großen Spaß gemacht.", sagte sie:
    "Ich hoffe doch, ich kann dich bald mal wieder aufsuchen. Du bist ein echter Künstler. Adalheidis würde sagen, dass du selbst aus einer Schindmähre noch ein edles Streitross zauberst.
    Und ich sehe, die Anleitungen hast du fertig gemacht. DANKE!"


    Sie schenkte dem Thraker ein strahlendes Lächeln.

    Natürlich hörte Valeria Maximilla gerne, dass sie umwerfend aussah. Zumal sie sich genauso fühlte.
    Der Römer war zu nett. Er und sein Kamerad waren Urbaner. Maximilla war in der Civitas Aquensis quasi unter Soldaten aufgewachsen. Die meisten Römer dort waren Soldaten oder Veteranen mit ihrem Stück Land.
    Das kannte und das mochte sie. Keine Schnöseligkeit weit und breit.


    Und da die Valeria mutig war, wenn es darauf ankam, fragte sie:
    "Du und dein Kamerad habt nicht zufällig ältere Brüder, die den Militärdienst hinter sich haben?"


    Dabei hielt Maximilla mit einem Auge nach Viridomarus Ausschau. Viridomarus war entschieden kein Soldat.
    Er war ein fülliger prächtiger Mann in Luxusgewändern. Den schönen Dingen des Lebens zugetan.
    Trotzdem war er kein Schnösel. Seine Umgebung passte zu ihm wie der Ring am Finger.


    Maximilla überlegte, ob sie den freundlichen Urbaner nicht nur aus Pflichtgefühl nach älteren Brüdern fragte.
    Weil in ihrer Vorstellung eben nichts anderes als ein Römer in Frage kam.
    Und kein Thraker. Bis vor einer Stunde hatte sie nicht einmal gewusst, was ein Thraker war.


    Nachdenklich winkte sie Remigius zu sich: "Komm, bezahlen.", sagte sie.
    Sie näherte sich hocherhobenen Hauptes und gemessenen Schrittes Viridomarus.

    "Wenn der gute Tiberius in ein Buch vertieft ist, merkt er gar nicht, wo er hinlatscht. Bist du dir sicher, dass nicht er dir auf die Füße getreten ist?", fragte Maximilla lachend.


    Das Wasser des Caldarium war richtig heiß. Ihre Locken kringelten sich und sie bekam ein rotes Gesicht:
    "Eigentlich sollten wir uns mal gegenseitig besuchen. Ich bringe Tiberius mit zu euch oder ihr kommt mit eurem Caesoninus zu uns. Dann verloben wir uns sozusagen kreuzweise. Falls wir uns leiden mögen."


    Der Gedanke, Ehen zu stiften, begeisterte die Valeria. Und der Gedanke, sich mit den Iulias zu verschwägern, noch mehr:
    "Aber erzähl doch bitte, was in dem Buchladen passiert ist ?", bat sie.

    „Du bist einmalig, Viri.“, sagte Valeria Maximilla und in ihrer sprunghaften Art:
    „Was du tust, ist hohe Kunst für mich. Nicht irgendwelche Männer, die in Uhus verwandelt werden.“


    Viri konnte natürlich nicht wissen, dass die Valeria von einer Statue in der Werkschau des Bildhauers Dolios sprach:


    „Ich will nie wieder ein anderes Parfüm tragen als das hier. Was ich zuhause habe, werde ich an die Sklavinnen verschenken. Und an Remigius, der mag so was auch.“


    Lanassa kam zum Ende mit ihrer Arbeit.


    Maximilla erhob sich und fühlte sich anders. Lanassa hielt ihr einen Spiegel hin. Die Valeria sah auch anders aus: Sie war nun eine junge Frau mit großen schwarzen Augen, sanft geröteten Lippen und hohen Wangenknochen. Das braune Haar war locker aufgesteckt, einige Strähnen umspielten Stirn und Kinn. Ihre Haut schien von innen zu leuchten.


    „Ich sehe so schön aus, dass ich es kaum glauben mag“, sagte die Valeria zufrieden.
    Sie schwebte förmlich aus dem Kosmetikraum.


    Die Christen waren immer noch da. Der gütige Viri wollte ihnen eine Arbeit anbieten. Nicht alle Priester arbeiteten Vollzeit oder konnten von ihren Kulten lebten. Der eine der mit heiligen Zeichen bemalten Männer tüddelte immer noch mit Wölfchen herum.
    Antipatros dagegen schien höchst erleichtert, die junge Domina zu erblicken.
    Aber Maximilla wollte noch nicht gehen.
    Sie wollte ihre neue Schönheit an einem männlichen Wesen austesten. Lurco kam ihr da gerade recht.


    Maximilla schlenderte beiläufig auf ihn zu: „Salve, Bürger“, sagte sie:
    „Wartest du auf eine Schönheitsbehandlung? Ich kann das hier nur empfehlen, sie sind so tüchtig, dass es kracht.“

    Die Phiole war wunderschön. Rosig und geschwungen erinnerte sie an eine natürlich gewachsene Form wie ein Schneckenhaus.


    Valeria Maximilla konnte nicht widerstehen. Sie bat Lanassa, eine kurze Pause zu machen, dann öffnete sie das Fläschchen und schnupperte.
    Rose ohne Zweifel, dann etwas Zitroniges und dann etwas Wilderes, Sinnliches, das eine Maximilla beschrieb, die sie später vielleicht einmal werden würde. Das war Moschus.
    In diesem extra für sie entworfenen Parfüm war ihre Zukunft als junge hübsche Braut festgehalten.
    Die Valeria war hin und weg.
    Niemals zuvor hatte ein Mann sich ihrem Wesen mit so viel Tiefe und Zartheit genähert.


    Maximilla ließ sich auf die Liege zurück sinken. Sie war ein wenig verwirrt. Normalerweise wußte sie immer, was sie fühlte. Aber dieses Gefühl in ihr gerade war ihr völlig neu.

    Der valerische Sklave Antipatros war ganz und gar nicht einverstanden.
    „Das ist der Hund der edlen Domina Valeria Maximilla, und es ziemt sich überhaupt nicht, dass du ihn anfasst, Lupo“, zischte er ziemlich giftig.


    Remigius jedoch war sich da nicht sicher. Domina Maximilla sprach mit den seltsamsten Leuten.
    Kürzlich hatte sie sich eine Stunde mit einer wildfremden Sklavin unterhalten, nur weil die aus Germanien kam.


    Er rannte lieber nach hinten und fragte nach. Kurz darauf kam er außer Atem zurück:
    „Die Domina meint, die Christen dürfen ruhig mit Wölfchen spielen.“, japste er.
    „Christen….phhhh.“, sagte Antipatros. Er musste mit Dominus Tiberius Valerius Flaccus ein ernstes Wort über die Leichtgläubigkeit der jungen Domina reden.


    Wölfchen dagegen kannte keinerlei Standesdünkel. Er wedelte was das Zeug hielt. Er lief um Castor herum und forderte ihn zum Spielen auf. Er schlabberte ihn ab und sah selbst aus, als würde er seelig grinsen.

    Als Lurco Valeria Maximilla anschmunzelte, dämmerte ihr etwas.
    Sie fuhr sich mit zwei Fingern ins Gesicht. Rote Erde!
    Auf einer Seite praktisch, denn so sah bemerkte keiner, wie sie bis zum Halsansatz rot anlief.


    Remigius holte Münzen aus dem Geldbeutel und hielt sie den beiden Burschen hin.
    So jung der Sklave war, er war in Rom aufgewachsen. Die beiden Prostituierten waren entschieden keine frommen Christen. Aber er hielt lieber den Mund. Die junge Domina brauchte nicht alles zu wissen.


    Maximilla lächelte zu Lurco hinüber:
    „Salve !“, sagte sie, als wäre ihre Aufmachung das Normalste von der Welt:
    „Diese Tonmasken sind sehr erfrischend. Ich kann sie dir nur empfehlen.“

    Sie fand, dass sie alles perfekt geregelt hatte und ging sehr aufrecht in die hinteren Räume zurück.


    „Alles muss man selber machen“, sagte sie zu Lanassa, bevor sie sich wieder in deren kundigen Hände begab.

    Antipatros versuchte, Wölfchen kurz zu nehmen und von Castor wegzuziehen. Das quittierte der graue Wolfshund mit wütendem Gebell.
    Valeria Maximilla lag mit einer Reinigungsmaske aus rötlicher Tonerde entspannt auf Lanassas Liege.
    Da drang Wölfchens Gebell an ihre Ohren.
    "Oh, es scheint Probleme zu geben!", stieß sie hervor:
    "Bitte entschuldige mich für einen Moment!"
    Sie setzte sich auf und lief an der verblüfften Lanassa vorbei nach draußen. Remigius hatte sie gesehen und setzte sich in Bewegung.
    Maximilla fand den Anblick der jungen Burschen an der Tür höchst seltsam. Sie trugen nur weiße Röckchen und freie Oberkörper. Ihre Gesichter waren in Weiß, Rot und Schwarz geschminkt.


    Wölfchen bellte immer noch, aber nicht weil er Castor verbellen wollte. Sondern im Gegenteil strebte er zu ihm hin. Der junge Mann musste gut riechen.


    "Antipatros, nicht so straff, du erwürgst Wölfchen ja.", sagte Maximilla aufgeregt:
    "Wolf, was fällt dir ein, dich hier so aufzuführen?!"


    Maximilla hielt ihren Hund für sehr sensibel. Ihre empfindlichste Strafe war es, ihn "Wolf" zu nennen.
    Dann wandte sie sich mit ihrem forschenden Blick an die beiden Jünglinge.
    Einer von ihnen sprach gerade mit ihrem neuen Freund Viri.


    Auf Grund ihrer Aufmachung hielt die Valeria sie für Priester oder Anhänger einer seltsamen Religion. Es wimmelte in Rom geradezu von allen möglichen exotischen Göttern.


    "Ich muss mich für meinen Hund entschuldigen.", sprach sie:
    "Und für meinen Sklaven. Ihr könnt euch die Reihenfolge selbst aussuchen."
    An exotischen Kulten fiel ihr jetzt nur einer ein:
    "Sind die Herren etwa Christenpriester? Remigius, meine Geldbörse. Ich spende den Leuten je einen Sesterz für ihren Gott."


    Die Valeria wollte es sich keinesfalls mit einer fremden Gottheit verderben.
    Sie dachte auch nicht daran, dass sie mit einem Handtuch um das Haar und der roten Erde auf dem Gesicht selbst einen seltsamen Anblick bot.

    Hallo Norius Carbo,


    nochmalig danke für die Auskunft. Bestimmt hast du Recht. Ich hatte das irgendwo auch gelesen und so verstanden.
    Da das IR aber nicht in allen Gesetzen der Antike folgt, wollte ich nochmal nach fragen.


    lG Maximilla

    Hallo,
    vielen Dank, Norius Carbo für die umfassende Auskunft. =)


    Zitat

    Sollte ein römischer Bürger eine peregrine Frau ehelichen, sollte diese und auch deren Kinder ebenfalls das Bürgerrecht erhalten, wenn ich das richtig verstanden habe.


    Wäre das im Fall Römische Bürgerin heiratet Peregrinus genauso oder ist das hier noch nicht so emanzipiert?


    lG Maximilla