Innerlich war er noch nicht einmal angekommen im neuen zu Hause, da traf ihn fast der Schlag. Scato formulierte es, als sei es eine Ehre, fortgeschickt zu werden, doch Terpander wusste, wie es gemeint war.
"Um mir etwas vorzumachen, musst du schon früher aufstehen. Dominus", knurrte er beleidigt. "Sicher hast du dir deine Entscheidung reiflich überlegt." Von wegen, das war einer seiner unreifen Schnellschüsse, Aktionismus, weil er meinte, jetzt sofort irgendetwas optimieren zu müssen, damit die Welt nicht unterging. "Ich werde deinem Wunsch entsprechend natürlich sofort alles stehen und liegen lassen, um mich noch heute auf den Weg zurück nach Rom zu machen. Es macht mir nichts aus, nach der beschwerlichen Reise in meinem Alter bisher weder Rast noch Ruhe erfahren zu haben oder kein noch so kleines Dankeschön gehört zu haben, sei unbesorgt."
Er hätte viel Geld darauf verwettet, dass diese überstürzte Aktion mit Lurcos fiebriger Erkrankung zusammenhing. Für den Freund seines Herrn sah es nicht gut aus und Scato hatte Angst. Weil die Gens Iunia erstaunlicher Weise noch nicht ausgestorben war, würde sie es mit Sicherheit wegen diesem labilen Oberhaupt.
Terpander wusste, dass ihn in einigen Monaten ein tränendurchweichter Brief aus Mogontiacum erreichen würde, damit er bitte heimkehren und die Scherben von Scatos zimperlichem Seelchen wieder zusammensetzen möge. Leider war sein Herr nicht nur launisch, sondern auch ein Weichei. Und was tat er? Schickte seinen einzigen Halt fort. Terpander konnte über so etwas nur den Kopf schütteln, und genau das tat er auch. Er gab sich keine Mühe, zu verbergen, dass er zu Tode beleidigt war. Sollte Scato in seinem schlechten Gewissen schmoren.
Mit einer Verneigung und einem sehr finsteren Blick nahm Terpander Abschied. Scato hatte sein Schicksal selbst gewählt - er würde das Tal der Tränen allein durchwandern.
Wenig später ritt Terpander bereits auf einem der Lastesel aus der Stadt.