Auch der Zwergin blieben die überraschten Geräusche der anderen Sklaven nicht verborgen. Und so drehte sie doch tatsächlich ihren Kopf, während sie Azita stolpernd folgte. Wurden sie bemerkt? Offensichtlich nicht. Denn sonst hätten sich ihnen Schritte nähern müssen. Und diese blieben aus. Zumindest noch. Im nächsten Moment spürte Cressida auch schon die Feuchtigkeit der Nacht auf ihren nackten Armen und blickte sogleich in den Himmel empor.
Ob ihr Dominus in diesem Moment den gleichen Sternenhimmel betrachtete, wo auch immer sich der Aurelier verborgen hielt. Ein Geheimnis das wohl niemals gelüftet werden würde. Doch noch bevor sich die Zwergin tiefer in ihre düster-melancholischen Gedanken verstricken konnte, riss sie die Stimme der Älteren aus ihrem gedanklichen Chaos. So dass sich Cressidas Blick blinzelnd auf der Dunkelhaarigen niederlegte.
“Du.. du weißt nicht? Wer kann mir meine Frage beantworten?“
Murmelte die aurelische Sklavin und biss sich im nächsten Moment auf ihre deutlich bebende Unterlippe. Während ihre Augen erneut in Tränen schwammen. Doch noch tropften sie nicht über ihre Wangen und zu Boden. Noch hielt die kleine Griechin ihre Tränen tapfer zurück. Was mitunter auch an Azitas Stimme lag, der Cressida mit gespitzten Ohren lauschte.
“Ich werde also nie erfahren was passiert ist.“
Augenblicklich begann Cressidas Unterlippe stärker zu beben. Sodass sich die Zwergin auf ihre Lippe biss, um dieses unkontrollierte zittern in den Griff zu bekommen.
“Einen Rückzugsort.“
Murmelte sie und folgte Azita durch den Hortus, hin gen eines Holzschuppen, der mit allerlei Gerümpel und Krams vollgestellt war. Schweigend beobachtete Cressida wie Azita auf allen Vieren in das Innere des Schuppen krabbelte. Und auch Cressida ließ sich zu Boden sinken und folgte Azita krabbelnderweise in das Innere des hölzernen Schuppens.
Unter Azitas eindringlichem Blick zuckte Cressida gar schuldbewusst zusammen und senkte ihr Köpfchen
“Ich werde nichts sagen Azita.“
Bevor die Zwergin auch schon tief durchatmete und sich schließlich doch über ihre Augen wischte.
“Mh..?“
Machte die Griechin. Hob ihren Kopf vorsichtig an und blickte zu der Älteren empor. Als sie schweigend Azitas Stimme lauschte. Azita würde sie beschützen, wenn sie im Gegenzug keine Dummheiten machte.
“Ich versuche mich nur zu schützen Azita.“
Sprach's und rollte sich auch schon zu einer kleinen, gar handlichen Kugel zusammen. Die Knie eng gegen ihren Körper gezogen, während sie ihre Arme um ihre Knie geschlungen hatte.
“Ich werde dich nicht enttäuschen Azita.“