Eila klammerte sich an ihrem Becher Met fest als die Prominenz zu ihnen trat. Nicht nur, daß dieser Varro ganz offensichtlich Interesse an ihr zeigte, was ihr schmeichelte, aber nicht so ganz zu ihren Plänen passte. Ihre Kenntnisse über römische Geflogenheiten waren eher marginal, aber sie wußte, daß man schon einen höheren Posten haben musste um eine Frau, eine Ehefrau zu haben. Und trotz der unwiderstehlichen Anziehung die Varro auf sie ausübte wollte sie kein Liebchen oder Mätresse sein. Sie wollte heim, nach Raetia und sich dort einen geeigneten Mann zu suchen. Als dieser merkwürdige Onkel Varro ansprach und dieser recht nüchtern antwortete trat sie einen Schritt vor und legte ihre Hand auf seinen Unterarm.
Ganz so einfach wollen wir es aber nicht darstellen guter Decurio! Sie strich sich eine weißblonde Strähne aus der Stirn und lächelte die Anwesenden bezaubernd an.
Auftritt Eila; Ich war, nachdem ich meinen Ehemann durch eine schwere Krankheit verloren hatte, auf dem Weg nach Curia Raetorum, dort ist meine Familie ansässig. Sie warf einen Blick in die Runde um sicher zu gehen, daß ihr alle zuhörten. Ich schloss mich unterwegs einer Reisegruppe nach Mogontiacum an, wo ich Winterquartier beziehen wollte, immerhin war ich gezwungen von Traiectum aus zu Fuß zu reisen, abgesehen von ein paar Meilen auf einem Transportkarren. Erneut strich sie sich eine Strähne aus der Stirn. Unterwegs kamen Kinder zur Welt, einige Verabschiedeten sich, neue Reisende schlossen sich an, normaler Reisealltag eben, bis kurz hinter Confluentes. Ein Blick in die gespannten Gesichter. Plötzlich stoben aus den Büschen rechts und links grobe Kerle und massakrierten alle Männer. Die Frauen und zwei Kinder schleppten sie mit sich. Ein Schluck Met ölte die Stimmbänder. Bald darauf geriet die Gruppe in Streit über das weitere Vorgehen und trennte sich. Ich blieb bei denen die noch nicht genug Beute gemacht hatten, die übrigen Gefangenen zogen ab Richtung Rhenus.
Ein paar Stunden später fesselten sie mich an einen Baum und waren ganz aufgeregt. Sie verscharrten ihre Beute in der Nähe und machten sich auf um in Richtung Waldgrenze zu ziehen.Sie atmete ein und sah Varro an. Doch sie kamen nicht zurück, stattdessen kam der Decurio hier, befreite mich und sorgte für eine sichere Passage nach Mogontiacum,...tja und nun bin ich hier. Dankbar und vor allem Lebendig!