Beiträge von Aulus Furius Saturninus

    Grußworte des Primicerius ab Epistulis:


    Das Imperium Romanum – Rom – der Kaiserhof und seine Kanzlei: Dort, wo die Fäden der Macht zusammenlaufen.


    Ich bin Aulus Furius Saturninus, Primicerius ad Epistulis der kaiserlichen Verwaltung. Die Briefe des Imperators, die Ernennung von Statthaltern und Senatoren und offizielle Erlasse gehen durch unsere Hände, die Audienzen beim Kaiser werden hier organisiert.

    Die kaiserliche Kanzlei sucht stets tüchtige Mitarbeiter bei Schriftverkehr, Audienz- und Protokollen; Gerichtsverfahren und Finanzen.

    Mach Karriere als Notarius, Primicerius oder bringe es gar zum Procurator.

    Bewirb dich jetzt – wir stellen ein.



    Die Bedingungen sind nicht so eindeutig wie die für Milites; auch ein Libertus kann Notarius werden etc. ich fand das zu weitführend, das noch reinzupacken.


    LG

    Das Auge des Horus erschien vor mir und drehte sich im Takt des Wellenschlags des Mare Nostrum; Mann, haute dieses süße Getränk mit den Fruchtstückchen rein. Hatte ich über Horus reden wollen? Oder war es Augur gewesen oder auginos - Bilsenkraut. Aber Bilsenkraut war ein stark wirkendes Gift, darüber hatte ich bestimmt nicht sprechen wollen. Das Mare Nostrum- konnte man von einem imaginären Meer seekrank werden? Nein, es fiel mir wieder ein, der Augustus war es gewesen, den hatte ich gemeint.

    "Der Augustus sollte immer auf die Juristen hören, weil die der Natur Recht erkennen.", fasste ich zusammen: "Sehr interessant iss das, wirklich. Du biss klug, Tiberius, der Klügste von uns...warsst du schon immer.",

    ich hob den Becher:

    "Auf dich! Auf Athen!"

    Ich rief nach meinem Sklaven, aber ein Krächzen kam heraus: " Bring mir meine Schuhe, Diocles!"

    "Du bist es tatsächlich - du hast Mut!", sagte ich, und nahm mir fest vor, Matinia Musa bis in die Sichtweite ihres Elternhauses zu begleiten und nicht aus den Augen zu lassen, bis ihre hübsche Gestalt hinter der Porta in Sicherheit war:

    "Dein Opi - dein Großvater? Wie ist er so? Und du hast eine Schwester? Mach mir die Freude und erzähle mir von Dir, dann kann ich dich anschauen, wenn du redest."

    Bewundernd sah ich das junge Mädchen an und nahm eine Rose - die letzte. Sie war nicht für Venus, ich hatte sie für Matinia Musa aufbewahrt:

    "Steck sie dir ins Haar", sagte ich lächelnd:

    " Lichthelle Augen auch ziehen mich an. Doch über die Maßen liebe den Glanz ich, der aus schwärzlichen Augen mich trifft.", zitierte ich Straton von Sardis, der das Gedicht zwar für einen geliebten Jüngling geschrieben hatte, aber es passte ja trotzdem.

    Ich streckte eine Hand aus:

    "Lass uns ein wenig auf- und abgehen zum Plaudern. Dies ist ein Ort für Liebende, Venus selbst wird uns hier beschützen."

    Die angesprochene Geschichte weckte meine Neugier. Varenus nannte sie gar eine Pflichtlektüre.

    Ich sagte: "Dieses Rhetorikzeug bekommt jeder römische Junge eingebimst, ob er will oder nicht",

    mein alter Rhetor in Parthenope war ein Freund von Effekten gewesen, so hatte er einmal eine Rede zu dem Thema " Wen hättest du an Stelle des trojanischen Prinzen Paris gewählt?" als Venus verkleidet begonnen:

    "Was ist mit dem Notarius aus dem Officium XV geschehen? Ich kenne die Geschichte nicht."


    Auf die nächste Frage erwiderte ich: "Ich bin seit kurzem Klient des Senators Aennaeus Florus minor. Zum Ritter möchte ich es auch mal bringen, und gewiss werde ich in deinem Alter sein, wenn es mal so weit ist."


    Beim Ausdruck "Gesellschaftsform Arschkriecherei" lachte ich: "Dennoch ziehe ich das langsame Arschkriechen der tyrannis vor, in der ein Herrscher einen Günstling schnell erhebt, um ihn dann genau so schnell wieder fallen zu lassen. So ist es besser für die Gesundheit - auf dein Wohl, Ritter Titus Decimus Varenus!"

    Ich stand in Begleitung meines Scriba auf dem Vorplatz, inmitten dieser festlich gekleideten Menge vortrefflicher Römer. Waren da nicht Senatoren, die Väter des Vaterlands? Und junge Männer, die Hoffnung des Imperiums? Und die Römerinnen, flores patriae. Sogar die oberste Vestalin, eine hehre Gestalt von blendender Schönheit, hatte sich eingefunden, und sie alle wohnten dem Opfer bei, dass mein Patron Florus minor dem großen Mars widmete. Ja, Mars war groß und der Garant der Größe.

    Diese sonst permanente kleine Stimme in mir, die des Zweifels und der Ironie, verstummte; ich fühlte mich in diesem Moment getragen von etwas, das größer war als ich selbst: Die vor mir gekommen waren, hatten an diesem Platz gestanden, die nach mir kommen würden, würden hier stehen; es gab nichts zu fürchten.


    O gewaltiger Mars, Sohn des Juppiters, Wächter der Stadt, , Speergewaltiger, Führer gerechtester Männer, Kampferprobter mit eisernem Willen, entfache die Glut, wenn wir müde sind, gib uns virtus, wenn die Feigheit uns übermannen möchte; nimm das Opfer meines Patrons an und sei sein Schild, betete ich leise.

    "Ja, ich weiß wer das ist.", sagte ich zu Diocles, denn irgendetwas mit "L" hatte ich durchaus im Kopf. Ich erinnerte mich auch an die Einladungen für die Erhebung des großen Senators Purgitius Macer in das Ulpianum. Jetzt war der Urbaner, der meinen Sklaven vernommen hatte, also auch hier und entpuppte sich als Erbe des purgitischen Vermögens. Die Welt war ein Dorf.

    Dieses Ziel tönte in der Tat machbar. Es ging nicht darum irgend jemanden zu ersetzen, einen schnellen Aufstieg auf Kosten eines Anderen zu erreichen, nein, es ging um ehrlich verdiente Wertschätzung und das mochte ich.


    Dann sollst du meine Unterstützung dafür erhalten. Ich mochte schon immer Männer, die sich ihre Stellung lieber erarbeiten als durch einen schnellen Gefallen geschenkt zu erhalten. Ich nehme dein Gesuch hiermit an und heisse dich als Klient willkommen!


    Es war nun der Moment, in welchem ich wieder einmal aufstehen konnte. Ich erhob mich also und ging auf Saturninus zu, reichte ihm beide Hände und sprach: Willkommen. Ich werde mein Versprechung halten, so die Götter es wollen, und dich in deinem Vorhaben so gut es mir möglich ist unterstützen.

    Ich nahm die Hände des Senators: "Ich danke dir. Mit dem Segen der Götter werde ich dir in fides verbunden sein."

    Damit war der offizielle Teil beendet, und ich trat zurück, um meinen Platz für andere Anwesenden frei zu machen und auch zu sehen, wer noch gekommen war.


    Sim-Off:

    Ich danke dir

    Ich gehörte zu den Klienten des Senators und reihte mich mit den anderen hinter den Teilnehmern der Pompa ein. Es war ein würdevoller Anblick: Die Herren in Rot und Weiß, die Damen in ihren Mänteln. Es hatte aufgehört zu regnen, was mir ein gutes Zeichen erschien. Meine Gedanken galten heute der Gens Annaea, ihrer ehrwürdigen Vergangenheit und ihrer strahlenden Zukunft (Nun, ein wenig würde ich davon auch abgekommen). Ich betete darum, dass kein Fehler, kein noch so geringer, geschehen würde und dass die Innereien des Opfertieres glatt und rein sein mochten.





    Sim-Off:

    bitte schön, verehrte Iulia Stella Bitte melde dich an, um diesen Anhang zu sehen.

    Ich nickte Vindex freundlich zu und gab ihm die Hand; dann stellte ich mich neben Ravilla. Roma Aeterna....Alme sol, possis nihil urbe roma visere maius.*



    Sim-Off:

    Lebenspendende Sonne, nichts Größeres kannst du erblicken außer die Stadt Rom, Horaz


    Ich nahm mir etwas zu trinken und gleichzeitig bewunderte ich Varenus. Mich beeindruckte seine Ruhe, seine Abgeklärtheit und dass er stets seine Meinung vertrat, auch wenn er damit alleine stand. Ihm hatte meine Rede gefallen, zumindest hatte er in der Taberna applaudiert.

    "Danke für das Lob und dass du mir so viel zutraust, Varenus", sagte ich und ...nun, ich wurde immer noch etwas rot, wenn man mich lobte: " Meine Rede war das, was herauskommt, wenn man bei Ciceros Lektüre einigermaßen aufgepasst hat, mehr docere, belehren, allerdings statt delectare, erfreuen und gewogen machen. Das ich die passenden Zahlen hatte, hat mich wiederum gefreut, doch am meisten movere, bewegend, war wohl die Schweinsblase."

    ich hob den Becher: "Auf Dich und deine Ernennung", sagte ich und opferte einige Tropfen dem Iuppiter, dem Retter.

    Dies war nun weder erstaunlich, noch aussergewöhnlich ambitioniert, obwohl ein Procurator ab epistulis eine Position der Stufe III darstellte und daher bereits langjährige Erfahrung in anderen Ämtern oder sogar die Absolvierung der militia equestris voraussetzte. Saturninus aber war noch jung, er hatte noch Zeit und musste nicht schon heute oder morgen in den Ritterstand erhoben werden, um gegen Ende seiner Laufbahn die gewünschte Position zu erreichen. Dennoch war es für mich wichtig zu wissen, welchen Zeithorizont er sich setzte.


    Das ist ein Ziel, welches mir erreichbar scheint, wenn der Zeithorizont dafür auch stimmt. Was hast du dir da vorgestellt? Du arbeitest jetzt wie lange schon in der Kanzlei, eine Amtszeit oder zwei?

    "Ich danke dir dafür, dass du das Ziel für erreichbar hälst, Senator Florus Minor.Seit Oktober bin ich der Primicerius ab epistulis", erwiderte ich: "Der angedachte Zeithorizont nun: Mein Vorgesetzter Titus Cornelius Lentulus führt bestimmt noch mindestens zehn Jahre seine Amtsgeschäfte. Wenn er in den wohlverdienten Ruhestand geht, wäre ich gerne sein Nachfolger."


    Lentulus war mit Leib und Seele Bürokrat; man nannte ihn korrekt, einige sagten auch pedantisch.

    Er war eher der Mann, den man vor lauter Pflichtbewusstsein auf der Bahre aus seinem Officium heraustragen würde, sollte es eines Tages so weit sein. Ich mochte ihn, da ich immer wusste, wo ich mit ihm dran war; seine penible Art führte nie zu bösen Überraschungen:


    "Ich hoffe, es klingt nicht missverständlich: Ich schätze den Praetor sehr, als meinen Vorgesetzten und als Amtsträger und hoffe, dass die Götter seine Gesundheit noch möglichst lange erhalten werden. Ich bin noch jung und habe viel zu lernen, und bei ihm kann ich etwas lernen. Ich möchte jedoch nur ungern eines Tages einen neuen jungen Vorgesetzten vor die Nase gesetzt bekommen. Das ist so das Ziel in meinem Leben: In den Ritterstand erhoben zu werden und dem Kaiser und SPQR weiter in der Verwaltung zu dienen."


    Salvete,

    über ausgestellte Urkunden gibt es normalerweise für den Betreffenden eine Abschrift nach Hause. Es kann sein, dass ab und zu jemand vergessen wird, das ist dann keine Absicht der Kanzlei, sondern im Eifer des Gefechtes geschehen.

    Ich bitte dann um eine freundliche Ermahnung per PN.

    DANKE:)


    IN NOMINE IMPERII ROMANI ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI

    ernenne ich


    Herius Claudius Menecrates


    mit Wirkung vom


    - ANTE DIEM III ID MAR DCCCLXXI A.U.C. (13.3.2021/118 n.Chr.)

    zum


    Praefectus Urbi


    - PRIDIE ID MAR DCCCLXXI AB URBE CONDITA -



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