Stilo ließ sich widerstandslos von Madara festhalten. Warum sollte er sich losreißen, er genoss ihre Nähe ja. Und so war es nicht sein Vergehen, wenn sie es war, die diese Nähe suchte und aufrechterhielt. Darin, Verantwortung abzuwälzen, war er gut ... auch das hatte Madara richtig erkannt.
"Ob ich dich nach Germania begleiten will, steht leider nicht zur Debatte. Ich bin gerade erst von der Legio IX Hispana hierher versetzt worden. Wo ich diene, wo ich lebe, liegt in der Hand Roms. Allenfalls könnte ich freundlich um eine Versetzung bitten. Bei meinem lieben Freund Tuccius." Er grinste, denn der Tribun war alles, nur nicht sein Freund. "Sonst hätte ich dich gern begleitet, mit Cimber, Cinna und der ganzen Bande.
Natürlich passt Sabaco zu dir, ich sagte doch, er ist ein guter Mann und es liegt an dir als seine Ehefrau, ihm die überzähligen Marotten auszutreiben. Ihm würde es sicher ebenso gefallen, uns alle wiederzusehen, man könnte dann auch gleich die Hochzeit feiern. Eine schöne Vorstellung. Und weißt du, wer auch in Germania dient? Mein kleiner Adoptivsohn Fango."
Den er adoptiert hatte, weil er sicher war, aufgrund seiner ständigen Unentschlossenheit niemals zu heiraten, aber nicht ohne Erbe dastehen wollte, falls ihm etwas zustoßen sollte. Neben all den offiziellen, selbstlosen Gründen, die er so von sich gab ... der Junge brauchte einen Vater ... und Stilo einen Erben. "Hätten wir beide geheiratet, wärst du seine Mutter geworden. Wir hätten ihm ein wundervolles Geschwisterchen geschenkt."
Inzwischen hatte Madara ihn losgelassen und sich bei ihm eingehakt, ein Zeichen, nun doch endlich mal aufzubrechen ... und Stilo plauderte ... und plauderte ...