Beiträge von Appius Umbrenus Cimber

    "Wir können festhalten, im Grunde ist für uns im Elysium wichtig, das unsere Lieben bei uns sind. Der Ort ist eigentlich zweitrangig. Neben meinen Lieben hätte ich gerne mein Pferd Impetus an meiner Seite. Wo mein Elysium liegen würde ist klar und zwar in Cappadocia. Dort gibt es so viele schöne Ecken, ebenso raue und unwirkliche. Aber eines Tages werde ich dorthin zurückkehren. Vorher jedoch werde ich sicher noch das eine oder andere Land kennenlernen. Und mit Germania fängt es an.


    Ebenso ist es möglich, dass wir alle in Rom landen. Wer weiß, möglicherweise zieht es Dich eines Tages auch zurück zu den Pferden, sprich zu jenen an Land und nicht zu denen von Neptun Nero", warf Cimber ein und grüßte dann die beiden Gastgeberinnen.


    "Salve und Danke für die Einladung wie die Verköstigung", grüßte Cimber.


    Er vermutete beide hatten an dem Fest geplant und er wollte keinen der Gastgeber auf die Füße treten. Am Ende war es heimlich Hadamar gewesen, der die Feier geplant hatte. Sowas war durchaus möglich, irgendwie fand er jeden Fettnapf. So durften sich alle die mitgewirkt hatten, an dem Fest angesprochen fühlen. Der Dank galt allen.

    "Salve und willkommen Fango. Das ist Hadamar unser Gastgeber, den ich auf meiner Reise nach Germania kennenlernen durfte. Wir beide hatten den gleichen Weg und so reisten wir gemeinsam. Tarqic gehörte ebenfalls zu unserer Gruppe. Und das ist Nero, mein Onkel. Also ebenso ein Verwandter von Dir. Ich möchte mich nicht vordrängeln Hadamar, sondern nur kurz meinen Neffen willkommen heißen.


    Stilo hat Dir ein Geschenk aus Cappadocia mitgegeben. Keinen Geringeren als Topas. Stilo trat seine Reise nach Rom auf Onyx an, deshalb soll Topas Dir gehören. Er steht neben Impetus im Stall und freut sich über gutes Heu und Rundumverpflegung. Ich hoffe Du freust Dich darüber und ich bin mir sicher, dass Du ein gutes Pferd zu schätzen weißt. Gesell Dich zu uns.


    Leider bin ich wohl in ein Fettnäpfchen getreten, was den guten Sabaco angeht. Dabei wollte ich ihn nur aufmuntern und ihm zeigen wie wichtig er Stilo ist. Naja vielleicht klappt es beim nächsten Mal. In diesem Sinne erstmal willkommen in unserer Runde und auf diesem außergewöhnlichen, schönen Fest", begrüßte Cimber seinen Neffen gut gelaunt.

    "Noch netter als zu Dir? Das könnte er dann aber missverstehen und das möchte ich vermeiden. Er könnte mich für einen Schleimfisch halten. Nein ich werde meinem Vorgesetzten mit dem nötigen Respekt entgegentreten, anders geht es gar nicht. Mein Onkel hat seine eigene Weltsicht, Du musst schon entschuldigen. Die Neckereien in einer Familie. Stilo meinte es sehr gut mit Dir, er sprach auch nur lobend und gut über Dich. Deshalb hatte er sofort an Dich gedacht, als wir überlegten, wen wir Madara anvertrauen können.


    Das es letztendlich anders kam, als geplant, konnte niemand ahnen Sabaco. Ich kann Deinen Schmerz verstehen, gerade da diese Empfehlung von Stilo kam, aber ich wollte Dich nicht kränken. Nein ich wollte Dich aufmuntern und Dir zeigen, wie wichtig Du Stilo bist, dass er so an Dich dachte.


    Aber genug von Madara oder anderen Familienangelegenheiten. Wir sind hier um zu feiern und Hadamar ist unser Gastgeber. Stoßen wir auf sein Wohl an", freute sich Cimber und hob den Becher.

    "Richtig, wie Nero aufführte ist das mein Onkel. Wo ist überhaupt Tariq Hadamar? Ihn habe ich hier noch gar nicht entdeckt. Mit Hadamar und Tariq bin ich gemeinsam nach Germania gereist Nero. War eine sehr zügige Reise und wir haben einiges erlebt. Wusstest Du, dass Sabaco Stilo kennt? Eben hatte ich mich noch gefragt, woher mir der Name so bekannt vorkam, bis mir einfiel, dass Stilo oft von ihm sprach. Irgendwie hatte ich das nicht verbunden.


    Tja auf einem Gestüt findet man nicht viele Möglichkeiten, die mit der Seefahrt zu tun haben. Aber Neptun ist jedem Pferd gewogen, auch dem der Meere. Cappadocia ist ein Land dass mit keinem anderen zu vergleichen ist. Aber wer weiß, mit was Germania aufwarten kann? Vielleicht nicht den Feuern aus dem Boden die die Dschinn anheißen, aber möglicherweise haben sie ihre ureigenen Wunder, nicht wahr?", warf Cimber gut gelaunt ein.


    "Der heiße Met könnte eines davon sein", grinste er.

    Der heiße Met in den Fingern tat gut. Sabaco wirkte etwas verschnupft, aber das konnte auch Einbildung oder die Kälte Germaniens sein. Da zog oft abends eine eisige Brise umher. Gut möglich, dass der Mann deshalb etwas unterkühlt wirkte. Stilo hatte eigentlich einen guten Geschmack was Freunde anbelangte, sonst hätte er nicht einen Umbrenus gewählt. Kurzum ihn. Und wollte Stilo diesem Mann nicht Madara ans Herz legen? Nein mit dem guten Sabaco war alles in Ordnung, vielleicht kränkelte er nur.


    Cimber grinste breit von einem Ohr zum anderen.

    "Aber sicher hat er das, da bin ich fest von überzeugt. Du hast auch einen Bruder bei der Ala? Hast Du das gehört Hadamar? Wie klein die Welt doch ist. Stilos Sohn ist ebenfalls bei der Ala und er ist sogar in meiner Einheit. Vielleicht lernen wir ihn heute kennen? Wer weiß? Germania und Cappadocia, unterschiedlicher könnten zwei Länder nicht sein Sabaco. Aber es sind beides gute Länder, mit guten Leuten. Bis jetzt habe ich nur Gutes erfahren und es freut mich sehr, dass ich zur Ala versetzt wurde. Mein alter Vorgesetzter war nicht gerade für seine Freundlichkeit bekannt. Vielmehr dachte ich, dass er etwas gegen mich hätte. Nicht dass ich ihm das persönlich krumm genommen hätte.


    Es gibt eben Menschen, die kommen schon grimmig und schlecht gelaunt zur Welt. Er gehörte dazu. Aber als ich dann den Versetzungsbefehl gelesen habe, da wusste ich, insgeheim war er doch ein guter Kerl und hat mir eine Freude bereitet. Naja oder er hat sich verschrieben. Kommt auf das Gleiche heraus, hier bin ich.


    Du siehst etwas geschafft aus Sabaco. Vielleicht kann Dich diese kleine Zwischeninformation aufmuntern. Stilo hatte vor, Dich zu verheiraten und zwar mit keiner geringeren als mit meiner Schwester Madara. Eine wunderbare Frau. Allerdings glaube ich, kann sich Stilo nicht von ihr trennen und möchte sie selbst ehelichen. Wer kann es ihm verdenken? Aber Du siehst, wie er an Dich denkt.


    Da kann ich nur zustimmen, das Beste aller Kulturen zu vereinen schafft eine wahrhaft große Nation. Du hast es in Deinem Haus vereint Hadamar und dies wirklich gekonnt, mit sehr viel Geschmack. Der Met schmeckt wunderbar, warm und weich. Er weiß einen von Innen wirklich zu wärmen. Dafür schmeckt der römische Wein würzig und wild. Alles zu seiner Zeit. Berichte uns von Deiner Zeit in Cappadocia Hadamar, ich bin gespannt wie Du das Land wahrgenommen hast", freute sich Cimber und nahm einen kräftigen Schluck des warmen Mets.

    Cimber grinste breit bei der Begrüßung von Sabaco, dass er ihn kennen würde.


    "Da sieht man mal wie klein die Welt ist, was? Richtig Hadamar und ich sind seit kurzem in Germania, wir wurden von Cappadocia aus hierher versetzt. Stilo ist mehr als nur ein Freund, er ist mein Wahlbruder. Wir sind wie Brüder aufgewachsen. Er gehörte zum Inventar des Gestüts, mit einem Augenzwinkern erläutert. Kennen ist also leicht untertrieben. Von meiner neuen Einheit werden sicher auch noch Kameraden auf dem Fest erscheinen, wenn nicht sogar alle. Was mich freuen würde. Zudem was gibt es schöneres als gemeinsam an einem gemütlichen Feuer zu trinken, zu speisen und zu plaudern?


    Kommt holen wir uns etwas zu essen und machen es uns am Feuer bequem. Erzähl uns von Dir Sabaco, soll ich Stilo von Dir grüßen in meiner Post? SABACO! Bei Neptun, Du bist Sabaco! Entschuldige, jetzt ist die Sesterze gerade gefallen! Stilo hat von Dir gesprochen, der Zusammenhang ist jetzt nicht wichtig, aber doch, klar er hat von Dir geredet. Man ich sitze heute echt auf meinem Kopf. Entschuldigt, ich brauche wirklich einen Happen zu Essen. Seid Ihr dabei?", fragte Cimber gut gelaunt Sabaco und Hadamar.


    Das Stilo Sabaco als Ehemann für seine Schwester Madara ausgesucht hatte, ließ er lieber unerwähnt. Immerhin war das Glück an Sabaco vorübergestrichen und er wollte den Mann nicht grundlos zerstören. Wer Madara kannte, wusste was er nie sein nennen würde. Stilo hingegen schon.

    Immer mehr Besucher fanden sich auf dem Fest ein und Cimber erinnerte sich an die Feste auf ihrem Gestüt. Schön war es gewesen, mit der ganzen Familie und den Gästen gemeinsam zu feiern. Für einige Stunden oder Tage die Sorgen zu vergessen, die hinter den Mauern des Anwesens warteten. Als er gerade seinen Gedanken nachhing, wurde er von Hadamar begrüßt, jenem Mann den er auf der Reise nach Germania genau wie Tariq kennengelernt hatte. Cimber freute sich darüber, ein bekanntes Gesicht und seinen Gastgeber zu sehen.


    "Heilsa und Salve Hadamar. Ein wunderbares Fest und wie Ihr die Villa geschmückt habt. Das erinnert mich an die guten alten Zeiten auf unserem Gestüt. Danke der Nachfrage. Viel habe ich noch nicht von Germania kennengelernt mein Freund, aber das was ich bis jetzt erleben durfte war sehr gut. Bei der Ala ist alles ruhig, ich habe meine Pferde und mich gut untergebracht. Meine neue Einheit ist noch unterwegs und ich halte sozusagen allein die Stellung. Wie geht es Dir? Bei Dir alles in Ordnung? Jedenfalls sieht es danach aus", antwortete Cimber gut gelaunt und schloss sich dann dem Gruß an.


    "Von mir ebenso frohes Fest. Komm wir gesellen uns zu dem Kameraden", schlug Cimber Hadamar vor. Gemeinsam am Feuer einen Plausch zu halten, war unheimlich gemütlich.

    Hier war es also, die Villa Duccia. Cimber schaute sich neugierig um, denn heute war ein ganz besonderer Tag. Es wurde das Fest der Saturnalia gefeiert. Damit dankte man Saturn für die Fülle und den Erntesegen. Es war ein Fest des Überflusses, der Feier, der Freude und der Zügellosigkeit. Wein und gute Speisen, ebenso gute Gespräche und Spiele. Man huldigte dem goldenen Zeitalter und genau dafür hatte sich Cimber auf den Weg zur Villa Duccia gemacht. Cimber war sich sicher, hier seinen Freund Ferox und Tariq wieder zu treffen. Wie es den beiden wohl in der Zwischenzeit ergangen war?


    Die Villa erstrahlte im geschmückten Glanz, das Wetter war ihnen hold und schon bald würde die längste Nacht anbrechen. Aber gleich wie lange eine Nacht dauerte und wie finster sie wurde, sie alle wussten irgendwann brach ein neuer Morgen an. Die Sonne ging auf und schenkte der Welt mit ihren wärmenden Strahlen Hoffnung und Leben. Und genau dies würden sie feiern.


    Die bereit gestellten Speisen sahen köstlich aus und Cimber schaute sich zeitgleich nach etwas zu Essen wie nach einem bekannten Gesicht um. Germania gefiel ihm immer besser. Dabei hatte er nie gegen dieses Land einen Groll gehegt. Mochte es an der Ala liegen, oder an seinem Gemüt, er war glücklich.

    <<< RE: Officium der Verwaltung


    Cimber suchte die Baracken auf und spähte hinein, dabei hielt er Ausschau nach einer die nicht belegt war. Es waren sicher mehr Neuzugänge in der Ala zu verzeichnen. Nachdem er eine Baracke gefunden hatte, führte er zuerst die beiden Pferde in den dazugehörigen Stall. Topas und Impetus durfte es an nichts mangeln. Zuerst das Tier, dann wir, dass war sein Motto. Wer sein Pferd nicht achtete, hatte auch nichts von seinem Tier zu erwarten. Beide Pferde wurden mit allem versorgt was sie benötigten und ihrer Last entledigt.


    Erst danach machte es sich Cimber in der Baracke gemütlich. Jetzt hieß es abwarten, bis Ocella und seine Kameraden zurückgekehrt waren. Cimber suchte sich eines der Betten aus und wählte das untere das an der Stallwand angrenzte. Gut gelaunt verstaute er seine Sachen und machte es sich für einen Moment auf dem Bett gemütlich. Die Wärme, die Gemütlichkeit und die Geräusche der beiden Pferde beruhigten Cimber und ihm fielen von der langen Reise die Augen zu.

    Cimber hörte entspannt dem Kameraden zu. Vier Tage Zeit sich einzufinden, Festus wusste was gut für die Mannschaft war. Da war sich Cimber sofort sicher. Vexillarius Matinius Ocella war sein neuer Vorgesetzter und Fango diente ebenfalls dort. Er würde sich gedulden, bis die Patrouille zurück war. So lange würde er sich gut um Fangos Geschenk kümmern.


    "Vielen Dank für die Informationen und den Willkommensgruß. Auf gute Zusammenarbeit", antwortete Cimber und machte sich auf den Weg. Zuerst musste er seine Baracke suchen, wozu ein Stall für die Pferde gehörte. Draußen vor der Tür streichelte er die beiden wartenden Pferde und machte sich dann mit den beiden auf den Weg.

    Cimber freute sich über die freundliche Begrüßung. Bis jetzt lief alles gut und er fühlte sich wohl.

    "Salve Decurio Cantilius Festus, mein Name ist Appius Umbrenus Cimber und ich wurde aus Cappadocia hierher versetzt. Die Kameraden am Tor haben mich hierher geschickt, zwecks Meldung. Hier meinen Versetzungsbefehl", sagte Cimber freundlich und reichte dem Kollegen das besagte Schriftstück.



    MARSCHBEFEHL


    Mit Wirkung zum KAL DEC DCCCLXXI A.U.C.

    (1.12.2021/118 n.Chr.)


    wird


    Duplicarius Appius Umbrenus Cimber

    zur Ala I Aquilia Singularium versetzt.

    Der Duplicarius hat sich am


    KAL DEC DCCCLXXI A.U.C. (1.12.2021/118 n.Chr.)

    im Castellum der Ala in Mogontiacum zu melden.



    Gezeichnet

    Cossus Tuccius Tychicus

    legio-xv-tribunus-angusticlavius.png




    "Zudem suche ich Iullus Seius Iunianus Fango, ich habe ihm ein Geschenk von seinem Vater mitgebracht. Aber erst einmal in Ruhe ankommen", schmunzelte Cimber.

    "Ach Stilo Du weißt was ich meine. Du wirst Dich jetzt häuslich niederlassen als kaiserlicher Türsteher und da passt Madara in Dein Leben. Deine wilden Tage sind gezählt und Madara wird Dir eine gute Frau sein. Sie ist vom alten Blut wie Du weißt. Diese neumodische Gehabe von manchen Frauen ist ihr fremd, sie ist eine römische Frau und verhält sich auch so. Aber wem erzähle ich das, Du weißt es besser als ich", scherzte Cimber um dem Bruder den Abschied zu erleichtern, ehe er wieder ernst wurde.


    "Sei vorsichtig in Rom Stilo, mächtige Männer haben mächtige Feinde. Deine Aufgabe wird sicher keine leichte sein, aber wenn das einer packt dann Du. Vergiss Deine Frau nicht auf Deinem Weg nach Rom", sagte Cimber und erwiderte die Umarmung fest.


    "Und jetzt werde ich gehen, ehe ich Staub oder irgendwas ins Auge behkomme, Du verstehst schon. Reite wie Neptun mein Bester", warf Cimber ein und ließ Stilo widerstrebend los. "Pass auf Dich auf".

    "Nun ich habe da schlicht an uns beide gedacht, was benötigst Du mehr als Madara und die Legio? Mich. Und ich Dich ebenso, bevor Du Dich also mit einer Frau und ohne mich unglücklich machst, wollte ich Dir die Entscheidung abnehmen. So etwas tun Brüder Stilo. Aber wenn Du in die Ferne ziehen musst, dann sollst Du das Beste bekommen, was ich Dir mit auf den Weg geben kann und das ist Madara. Ich denke auch dass sie bei Dir viel besser aufgehoben wäre. Erstens magst Du sie mehr, als gut für uns wäre. Und zweitens kennt sie Sabaco nicht und Sabaco kennt Madara nicht. Der Mann wusste gar nichts von seinem Glück. Von daher solltest Du ihr die gute Botschaft überbringen, dass sie Dich nach Rom begleiten darf.


    Und wer weiß was in Germanien so los ist? Nachher möchte Sabaco Madara gar nicht heiraten und wo soll ich dann mit ihr dort hin? Sie allein zurück nach Rom schicken zu Dir? Nein sind wir ehrlich Stilo, das Schicksal hat für Dich und Madara entschieden und für mich und Impetus zur Ala zu wechseln. Es freut mich, dass uns nichts trennen kann. Dennoch bleibt die Entfernung bestehen. Pass auf Dich und Madara auf, so wie ich auf Deinen Fango aufpasse hörst Du?", sagte Cimber und knuffte Stilo fest und liebevoll.


    Die alte Natter wusste genau was er getan hatte, Schmerz und Freude zu verbinden war grausig.

    RE: Porta praetoria – Haupttor (Vor dem Betreten des Lagers bitte hier anmelden!)


    Cimber hielt vor dem Principia und schaute rückversichernd, dass er auch richtig gelaufen war. Falls nicht, würde man ihm hoffentlich schon den richtigen Weg weisen. Man musste nur positiv an die Sache herangehen. Gut gelaunt band er Topas und Impetus an und betrat das Gebäude. Tja wo genau und bei wem sollte er sich eigentlich melden? Das wusste er nicht, also entschied sich Cimber dafür es beim Decurio zu versuchen.


    Cimber klopfte und wartete auf die Aufforderung eintreten zu dürfen. Direkt in ein Officium zu stürmen war nicht nur unhöflich, sondern zeigte auch von Eile die er nicht empfand. Niemand wurde gerne gehetzt oder überfallen, da war sich Cimber sehr sicher.

    "Alles klar vielen Dank für den Willkommensgruß. Dann werde ich mich direkt mal auf den Weg machen", erklärte Cimber freundlich und entledigte sich seiner Waffen. Alles legte er fein säuberlich bei dem Wachhabenden ab, dieser würde die Waffen gut hüten. Unbewaffnet und mit zwei Pferden im Schlepptau betrat Cimber die Castra und schaute sich suchend um. Nach einiger Zeit entdeckte er wo er lang musste und lief los. Es war alles noch neu und fremd, aber das würde sich bald geben.



    RE: Officium der Verwaltung

    Cimber lehnte sich zurück und grinste von einem Ohr zum anderen.


    "Stilo hier und heute bei unseren letzten gemeinsamen Stunden, spreche ich die reine Wahrheit zu Dir. Warum ich Dir Madara vorher ausgeredet habe? Damit ich Dich nicht verliere. So lieb mir meine Schwester ist, so nahe stehst Du mir. Und da war ich mir ehrlich gesagt doch näher. Ich weiß wohin Du gehörst und was Du zum Leben brauchst und das ist die Legio. Aber nun wo Du nach Rom aufbrichst und sich unsere Wege doch trennen, da wollte ich Dir mit meiner Entscheidung die Möglichkeit geben, Dich doch von Madara zu verabschieden. Oder eben nicht Stilo. Also nein, ich habe nichts gegen Madara und ich möchte nicht das ihr etwas zustößt. Garantiert nicht.


    Du liegst mir genauso am Herzen, sogar ein gewaltiges Stück mehr und deshalb wählte ich zuerst für uns beide, damit man uns nicht trennt. Oder besser, damit Du uns nicht trennst. Da diese Trennung nun aber von der alten Natter vorgenommen wurde, gebe ich Dir das, was Du Dir vielleicht wünscht. Es ist nicht mehr oder weniger als eine Möglichkeit. Die Entscheidung liegt bei Dir Stilo.


    Ich werde Dich vermissen Bruder und ich werde Deinem Sohn mit Freude Topas überreichen. Topas wird Fango gut dienen und Du weißt ihn in guten Händen. Er bleibt in der Familie. Ist es nicht dass, was zählt?


    Zmertorix hat keinen Schutz nötig Stilo, andere haben Schutz vor Zmertorix nötig. Er ist härter und taffer als Du glaubst, sogar härter als er von sich selbst glaubt. Doch es wird der Tag kommen, da wird er über sich hinauswachsen und erkennen wer und was er wirklich ist. Noch ist es nicht soweit. Doch gleich was er jetzt sieht, er ist ein feiner Kerl und er bedeutet mir sehr fiel. Ich würde ihm jederzeit meine Schwester anvertrauen und sogar Dich würde ich ihm anvertrauen Stilo. Dieser Mann hat möglicherweise mehr geleistet und gelitten als so mancher von uns.


    Wann brichst Du auf?", fragte Cimber und er fühlte wie sich seine Kehle bei der Frage zuschnürte.

    Cimber und Stilo stießen an und beide betrachteten sich, als würden sie sich das letzte Mal sehen. Für eine lange Zeit würde genau dass der Fall sein. Wer wusste, wann das Schicksal sie wieder zusammenführen würde? Rom und Germania lagen doch eine Ecke auseinander. Irgendwie schmeckte das Getränk bitter, aber Cimber sagte nichts dazu. Stilo erging es nicht anders, dass wusste er.


    "Du wirst mir ebenso fehlen Stilo. Irgendwie frage ich mich, wie ich meinen Dienst ohne Deine freundlichen Arschtritte hin bekommen soll. Du hast mein Ehrenwort, dass ich auf Deinen Sohn achten werde. Vielleicht bin ich nicht immer der Schnellste, aber auf mein Wort ist Verlass. Und wir sind eine Familie Stilo, uns verbindet mehr, als Blut allein je verbinden könnte. Vergiss das nie.


    Madara muss alleine anreisen, am besten mit Zmertorix. Ich reise mit Kameraden an, ich weiß nicht ob Madara schon abreisebereit ist. Aber ich werde nachher mal nach ihr schauen. Zmertorix ist eine sehr gute Reisebegleitung.


    Du bist in Rom Stilo, vergiss nicht wer dort lebt. Denk an Scato und seine Leute, dort bist Du immer willkommen. Grüße sie von mir, sobald Du sie siehst. Ich werde Deinen Sohn von Dir grüßen und so gut es geht auf ihn Acht geben. Lass von Dir hören, vergiss das nicht Stilo. Wer hätte gedacht, dass Du mal ein Schwarzrock wirst? Auf Dich Stilo", sagte Cimber und hob seinen Becher.

    "Salve, einen Moment bitte", bat Cimber und kramte seinen Versetzungsbefehl hervor. Das ungeschriebene Gesetz der Suche in einer Tasche besagte, dass was man suchte lag immer ganz unten. Und so war es auch. Mit einem freundlichen Lächeln reichte Cimber dem Kameraden den Versetzungsbefehl. Dabei band er die Zügel von Topas an Impetus fest. Der Hengst war ein Mitbringsel von Stilo für seinen Sohn Fango. Mal sehen was Fango dazu sagen würde.



    MARSCHBEFEHL


    Mit Wirkung zum KAL DEC DCCCLXXI A.U.C.

    (1.12.2021/118 n.Chr.)


    wird


    Duplicarius Appius Umbrenus Cimber

    zur Ala I Aquilia Singularium versetzt.

    Der Duplicarius hat sich am


    KAL DEC DCCCLXXI A.U.C. (1.12.2021/118 n.Chr.)

    im Castellum der Ala in Mogontiacum zu melden.



    Gezeichnet

    Cossus Tuccius Tychicus

    legio-xv-tribunus-angusticlavius.png



    Cimber folgte seinem Bruder eine knappe Stunde später in den goldenen Gockel und nahm gegenüber von Stilo Platz. Sie hatten viel zusammen erlebt, waren Brüder im Geiste. Seit Ihrer Kindheit waren sie verbunden, waren als eine Familie aufgewachsen und nun würden sie sich trennen müssen. Das Schicksal oder besser gesagt der Versetzungsbefehl hatte sie in unterschiedliche Länder beordert.


    "Auf einen letzten gemeinsamen Umtrunk Bruder", grüßte Cimber und fühlte einen Kloss im Hals.