Das Aufsteigen auf Gymir war wahrscheinlich das Uneleganteste, was Sabaco und Matidia bisher zustandegebracht hatten, doch es sah niemand und die beiden hatten ihren Spaß, jeder auf seine Weise. Fast schon spielerisch kamen sie einander näher. Was sonst in Sabacos Geist seine finsteren Bahnen zog, war fort. Die einzige Anspannung, die er noch spürte, rührte von der Sorge her, Matidia oder ihren zuständigen Verwandten am Ende doch nicht von sich überzeugen zu können. Umso mehr genoss er die Momente, die ihm sicher waren. Nach einigen Verrenkungen war es geschafft und Matidia saß auf der gefalteten Decke, die anstelle des Hörnchensattels über den Rücken des Grauschimmels gebunden war. Er hatte sie im vornehmen Damensitz platziert, da ihr das Gewand sonst bis über die Knie hinauf gerutscht wäre.
"Wild könnte es durchaus werden. Aber nicht beim ersten Ritt", schnurrte Sabaco mit der gleichen Doppeldeutigkeit, die er aus Matidias Worten heraushörte. Dann schwang er sich vor Matidia aufs Pferd. Hinter ihr zu sitzen, hätte gegen jede noch so großzügig ausgelegte Etikette verstoßen. "Du kannst dich an mir festhalten. Es ist nicht weit, aber es besteht kein Grund zur Eile." Sabaco war in Kuschelstimmung und würde das Pferd so langsam gehen lassen, wie es nur ging.
Leicht gab er Gymir die Fersen. Der muskulöse Körper des Hengstes kam unter ihnen in Bewegung und das dumpfe Klopfen seiner Hufe hallte durch die Dunkelheit.