Privat - Zu Händen des Augustus!
An T. Aquilius Severus - (Augustus)
Palatium Augusti / Domus Augustana
Salve Severus,
mein guter, alter Freund.
Ich bin über die Maßen erfreut von dir zu lesen. Mir ist tatsächlich bewußt, daß du in deinem Amt und Würden wenig Zeit und Muße findest auch einmal an dich selbst, geschweige denn an einen, inzwischen doch recht alten Geist aus einer längst vergangenen Zeit zu denken. Aber deine Zeilen zu lesen ist ein , ich möchte hiermit betonen sehr erfreulicher, Anfang.
Sei versichert, daß ich noch pulsiere, gelegentlich etwas holprig oder gar zaghaft, im Wissen was bei Zuwiderhandlung der Anzeichen geschieht, aber durchaus noch vital genug um der Unbill eines pater familias und der quälenden Passion eines Sammlers von Wissen der Älteren zu begegnen.
Wie jenes Manuskript, oder dem nachweislich angeblichen Manuskript des Aristophanes, dem Stück Plutos. Es war das letzte unter eigener, persönlicher Anleitung aufgeführte Werk . Besaß somit einen gewissen Wert unter Kennern. Aber es war nur eine Abschrift…naja wen wundert es. Der alte Knabe ist ja nun schon eine Weile nicht mehr unter uns.
Ich schreibe dir gerne und entführe dich in eine Zeit in welcher wir jung, ungestüm und voller Leben waren.
Der Daimon, von dem du schreibst ist mir bekannt, er hockt grinsend an meinem Bettende kurz bevor ich einschlafe und zuweilen entführt er mich in eine Welt die es vielleicht nicht gibt.
Aber auch sein finsterer Kumpane, hockt dort im Halbdunkeln und macht mir feixend klar, daß mehr Tage hinter als vor mir liegen. Doch er läßt sich bisweilen leicht bannen, solltest du ihm begegnen, so sage ihm lächelnd und voller Überzeugung:
Jetzt noch nicht!
In ergebener Zuneigung und Freundschaft
PS. Ich sende an die mir bekannte Adresse.
Dein Lepi(dus)