Lepidus saß in einem Scherenstuhl, in der rechten Hand einen Becher warmen Würzwein. Seit Stunden wartete er nun auf seinen Bruder. Vor ihm auf einem mit reichlich Intarsien geschmücktem Beistelltisch lag die Rolle, das Schreibe welches ihm der persönliche Sekretär von Bala in seinem Dominizil in Tusculum zu seinen treuen Händen überreicht hatte. Er wußte nicht was in dem Schreiben stand. Auch fand er es ungewöhnlich, daß Bala ihn bat das Schreiben persönlich nach Germania zu seinem Bruder, dem LAPP zu schaffen.
Doch er war seinerzeit nicht abgeneigt gewesen die Reise zu unternehmen. Eine gewisse Tristesse hatte sich bei ihm eingeschlichen. Nach einer Weile konnte er dem milden Klima, den täglichen Klatsch und Tratschtreffen mit den achso wichtigen Leuten in Tusculum kaum mehr noch etwas abgewinnen. Der Auftrag oder besser die Bitte Balas weckte die Abenteuerlust in ihm, nachdem er vom Studium griechischer Schriften fast ein Lungenproblem bekam.
Er nippte an dem würzigem Wein und blickte dösend in das Feuer des flackernden Kamins.