Beiträge von Titus Aemilius Nero

    Der aktuelle Stammbaum der Gens Aemilia ist korrekt! Siehe die Angaben während deiner eigenen Anmeldung damals:



    Ich möchte daher korrigieren:

    • Dein Vater ist Aulus Aemilius Nepos, nur deshalb hast du überhaupt den Senatorenstand, ohne dass du dafür etwas tun musstest.

    -> Insofern steht es dir auch nicht zu, deine unverheiratete Schwester aus der Patria potestas zu entlassen, weil der sehr lebendige Aulus Aemilius Nepos ihr Vormund ist.

    • Deine Mutter (Herminia Octavia) ist eine Liebschaft, kein eingeheiratetes Mitglied der Gens, deswegen taucht sie auch nicht im Stammbaum auf.


    Ich zitiere unser Oberhaupt:

    Zitat

    @ Secundus, ich glaube dir verständlich gemacht zu haben, daß du dich in der Familia dem Patriarchen fügen musst, und dieser befindet über deine Stellung in der Gens, sowie die deiner Eltern. Wenn du auf eine Mutter bestehst ist sie nicht im Stammbaum der Aemilii zu finden, da du von deinem Vater anerkannt wurdest. Klartext: Du bist das Ergebnis einer Liebschaft der einen Sechser im Lotto hatte und trotz seines anrüchigen Status als Bastard von seinem Vater als Sohn anerkannt wurde. Ich hoffe das Thema ist damit durch.


    Weiterhin gilt:


    Als Geschwister hattest du damals per PN genehmigt bekommen:

    • Caius Aemilius Magnus
    • Aemilia Octavia

    Meinetwegen kann ausnahmsweise Aemilia Octavia durch Aemilia Lentidia ersetzt werden, weil der Name noch nicht im Stammbaum steht, und sie auch noch nicht weiter im Rollenspiel erwähnt wurde, aber ein eigenmächtiges Ändern des Stammbaums ist darüber hinaus nicht drin.


    Wenn du diese Bedingungen akzeptierst, gibt es von mir das Go, andernfalls würde ich dich bitten, eine andere Gens für sie zu suchen. Ich hoffe aber, wir kommen zu einer Einigung, denn von der Sache her würde ich das aktive Bespielen deiner Schwester (meiner Cousine) begrüßen. :)

    Nero ärgerte sich maßlos über diesen Dummschwätzer von Bruder, der in seinem ganzen Leben nichts geleistet hatte, aber große Töne spuckte. Ein Blender, das war Marcus Aemilius Lepidus Pius. Nero verpasste dem Stuhl, auf dem der Bruder eben noch gesessen hatte, einen Tritt, so dass das Sitzmöbel quer durch den Raum schlitterte und dabei ein paar herumliegende Klamotten mit sich zog. Dann riss er die Tür auf, wo er gerade noch den Schatten irgendeines Lauschers verschwinden sah.


    "Hierher, aber stante pede!"


    Trotz seiner schwammigen Gestalt konnte Nero eine ordentliche Lautstärke und Durchsetzungskraft gegenüber den Sklaven entfalten, da er ihnen für ihre harte Arbeit und ihre Zuverlässigkeit keinerlei Respekt zollte. Er hielt sie für Lügner und Heuchler und konnte diese aufgesetzte Höflichkeit, hinter der sich nichts als Eis befand, nur schwer ertragen. Dass er sie nicht schlug, beschimpfte oder für seine Gelüste missbrauchte, war in seinen Augen Großmut. Schließlich hätte er dem Recht nach all diese Dingen tun können. Das änderte wenig daran, dass die meisten Sklaven aufgrund seiner Unnahbarkeit und Undankbarkeit vor ihm Angst hatten.


    Ärgerlich wartete er in der offenen Tür auf den Schleicher.

    Es wäre ja zu viel verlangt gewesen, dass sein Bruder nach der langen Zeit der Trennung etwas Freundliches zu ihm sagte, nur ein einziges Mal im Leben! Würde Nero heute der Blitz treffen, würde Pius seine Schmähungen sogar noch in seinen Grabstein meißeln.


    "Familie", spuckte Nero das Wort regelrecht aus: Familie war das, was er soeben erfuhr. "Und Verantwortung. Zwei große Worte aus deinem Mund. Du bist genau so ein Taugenichts wie Vater oder ich, und deine feinen Kleider ändern daran nicht das Geringste. Der Einzige, der von solchen Dingen mit Fug und Recht sprechen kann, ist Onkel Nepos."


    Nero sah Pius nach, als dieser ging, doch zur Antwort schlug dieser die Tür zu. Es war einfacher, das kollektive Versagen der Aemilii auf das jüngste Mitglied der Familie zu projizieren, anstatt auch nur einen Finger zu krümmen. Nero ließ sich nicht anmerken, wie sehr ihn diese Behandlung schmerzte.


    Er schuldete dieser "Familie" nicht das Geringste.

    "Sklaven gibt es hier genug, aber sie gehen mir auf die Nerven. Sie bringen immer alles durcheinander und belügen mich."


    Nero störte sein eigener körperlicher Zustand nicht und es entzog sich seinem Verständnis, warum Pius sich daran störte. Ob er gewaschen war oder stank, ob er schwammig war oder trainiert, was änderte das am Lauf der Dinge? Nero grub unter einem weiteren Kleiderstapel eine zweite Sitzgelegenheit aus, warf alles auf den Boden und schob den Stuhl in die Nähe seines Bruders. Gähnend ließ er sich darauf nieder, rieb seine verquollenen Augen.


    "Machst du dir etwa Gedanken um mich oder geht es mal wieder um den Ruf der Familie?"

    Obwohl es mitten am Tag war, hatte Nero noch geschlafen. Da aus diesem Grund gerade kein Sklave zugegen war, musste er die Tür eigenhändig öffnen. Bleich, picklig und aufgedunsen öffnete er die Tür, wo er jemanden sah, den er nicht erwartet hatte.


    "Oh. Pius. Welche Freude. Komm rein."


    Hinter vorgehaltener Hand gähnend hielt er ihm die Tür auf. Kalte Luft wehte durch ein halb geöffnetes Fenster aus dem Inneren des Gemachs, doch es war mit einem Stück Stoff verkeilt, weshalb es nicht zuschlug.

    Hallo auch "liebste" Schwester, "schön", mal wieder von dir zu lesen. :krank2: :D Ich muss dich aber, was den Berufswunsch betrifft, leider ein wenig korrigieren:


    Nero Aemilius Secundus


    Einen Patrizier zu spielen macht nur Sinn, wenn man Freude an den Besonderheiten hat, die damit einhergehen. Die übliche Karriere eines Patriziers ist der Weg des Senators: Link zum Handbuch Könntest du dir das vorstellen, Secundus? Ein Verwaltungsposten ist auf Dauer nicht standesgemäß, gut jedoch als Sprungbrett. Wenn du einen reinen Verwalter spielen möchtest, wäre eine andere Herkunft anzuraten, denn dann würdest du mit einem Patrizier eher nicht glücklich werden. Ich verkörpere den Schandfleck des arbeitsscheuen Tunichtsguts auch nur, weil für die Familie gezielt ein solcher gesucht wurde. ;) Maßstab sollte das für diese Gens aber nicht sein.


    Die mögliche Position im Stammbaum würde ich nach der Freischaltung gern in Ruhe per PN besprechen wollen.

    Salve, lieber Neuling und willkommen im IR! :)


    Unser ehrenwerte Pater familias weilt momentan samt eines Großteils der Familie im Exil, weshalb es bei uns derzeit ruhig aussieht. Stellvertretend kann ich hier das Anmeldeprozedere übernehmen, muss aber darauf verweisen, dass mir für die ID des Titus Aemilius Nero momentan die Zeit fehlt. Es bliebe als Spielpartner für die Familie eventuell Aemilia Faustina, sofern meiner Schwester es beliebt, andernfalls sieht es an Spielpartnern innerhalb der Gens in diesen Tagen finster aus und eine andere Gens wäre anzuraten, damit du nicht an Einsamkeit zugrundegehen musst.


    Falls dich das momentan geringe oder, je nach Faustinas Rückmeldung, gänzlich unvorhandene Familienspiel nicht stören sollte, möchte ich dich bitten, zu umreißen, was du mit deiner ID hier im Spiel vorhast und ob du schon Erfahrung im Forenrollenspiel oder sogar im IR sammeln konntest.

    Die beiden Sklaven verbrachten folgenden Stunden damit, die beiden Gäste zu verwöhnen. Nero machte nicht einen Finger krumm, um sie zu unterstützen, denn er war es nicht gewohnt, sich selbst um seinen Körper zu kümmern und sah auch keinen Anlass, es zu lernen. Für ihn war es selbstverständlich, dass man ihn liebevoll wusch und dabei in regelmäßigen Abständen etwas Freundliches sagte, dass ihm danach mit höchster Sorgfalt Zähne, Nägel, Ohren, Nase und Körperhaar pflegte und ihm anschließend die auf seinen Hauttypus abgestimmte Öl-Emulsion stundenlang einmassierte. Er fand seine Wünsche keineswegs bemerkenswert, sondern im Gegenteil für seine Maßstäbe eher bescheiden.


    Nach Neros Dafürhalten hatte ein Sklave, der für die Körperpflege zuständig war, genau so auszusehen wie die beiden Hünen. Er wollte keine oberflächliche Streicheleinheit, sondern eine Massage, bei der sich die Finger bis hinab auf sein Knochengerüst bohrten, um und dort sanft an tiefsitzenden Punkten die Sehnen zu lockern, und zwar nicht nur auf dem Rücken, sondern am ganzen Körper. Das erforderte Kraft und Ausdauer. Bei ihm hatten die Sklaven es allerdings verhältnismäßig leicht, denn sie mussten sich nicht erst durch einen Panzer aus Muskeln graben. Neros weiches Fleisch bot kaum Widerstand. Da die Hünen Meister ihres Fachs waren, besaßen sie genügend Ausdauer für die ausgiebige und gründliche Massage von Kopf bis Fuß, die Nero wünschte und die sogar seine Finger und Zehen beinhaltete und natürlich auch sein Gesicht, seine Ohren und seine Kopfhaut. Regelmäßig öffnete er die Augen, um zu sehen, ob auch Apollinaris in gleichem Maße verwöhnt wurde und zufrieden war.


    Nach etwa drei Stunden Verwöhnprogramm öffnete er die Augen nicht mehr. Neros tiefer und gleichmäßiger Atem offenbarte, dass er vor lauter Wohlgefallen eingeschlafen war. Alle viere von sich gestreckt lag er schlaff auf seiner Liege. Sein knurrender Magen verriet allerdings, dass dieser für die Sklaven segensreiche Zustand nicht lange währen würde.

    << RE: Porta | Der Frosch und die Schlange


    Das Zimmer lud dazu ein, sich sofort wie zu Hause zu fühlen. Diese Sklaven verstanden ihr Handwerk. Nero beherrschte sich, um nicht sofort über die Früchte herzufallen, denn er war sehr hungrig. Vermutlich hatte er sogar abgenommen auf der Reise.


    "Sklave! Ich wünsche, dass du ein Bad mit zehnprozentigem Milchanteil für Apollinaris und mich vorbereitest. Wir haben sehr gelitten und bedürfen besonderer Pflege und Aufmerksamkeit. Deshalb benötigen wir zwei sehr fähige Sklaven, welche sich um unsere Körperpflege kümmern, wobei ich kein reines Olivenöl wünsche, sondern eine Mixtur angerührt mit Olivenöl und Honig, dazu einen Spritzer Apfelessig. Anschließend bedürfen wir frischer Kleider sowie neuen Schuhwerks. Während wir uns im Balneum von den unmenschlichen Strapazen erholen, soll in der Küche eine stärkende Mahlzeit in süßer Geschmacksrichtung für uns vorbereitet werden."


    Nero verspürte abartigen Hunger auf Zucker!

    "Titus Aemilius Nero, Neffe des Legatus Augsti pro Preatore Aulus Aemilius Nepos", informierte Nero unmissverständlich, wer er war. "Der Mann an meiner Seite ist mein Freund Tuccius Apollinaris und mit der gleichen Demut, Hingabe und Ehrerbietung zu behandeln, als sei er ich in Person! Kimon versicherte mir, man würde sich in diesem Haus standesgemäß um uns kümmern."


    Die Lüge, dass die niederträchtige Kreatur Kimon sie schickte, kam ihm flüssig über die Lippen und ohne, dass er mit der Wimper zuckte. Es war durchaus üblich, dass man bei Verwandten und Freunden zu Gast war, wenn man verreiste, so dass die Lüge glaubhaft war.

    < RE: [Officium I] Legatus Augusti pro Praetore


    An der Porta der Domus Legati Augusti, in welcher sein Onkel residierte, ließ Nero den Türklopfer erklingen, dessen Vorhandensein seine zarte Haut an den Fingerknöcheln schonte. Abwartend trat er einen Schritt zurück und stand nun wieder neben Apolliniaris, der ihn begleitet hatte. Neros Erscheinungsbild mochte von der Reise gelitten haben, doch sein Schuhwerk offenbarte seinen Stand. Den Patriziern oblag das Privileg, den Calceus patricius aus rotem Leder, ausgestattet mit einer hohen Sohle, Lederzunge und einer halbmondförmigen Agraffe aus Elfenbein zu tragen. Und wer seinen Onkel gut kannte, sah die Ähnlichkeit ihrer Züge, noch bevor sich offenbaren würde, dass auch der Charakter des Nero dem des Nepos in Niedertracht nur wenig nachstand.

    Nero hatte sich schon im Gehen befunden, als Apollinaris ihn unvermittelt von hinten ansprach und ihm den Arm um die Schulter schob. Nero blickte ihn fragend an, zweifelnd, was die Öffentlichkeit davon halten mochte. Als naher Verwandter des Legatus Augusti pro Praetore, konnte Nero seiner Einschätzung nach tun und lassen, was er wollte, so lange der Onkel sich nicht daran störte. Wer sonst wollte ihn daran hindern? Und Nepos war mit seiner Trauer beschäftigt und mit dem Caesar. So verwandelte der fragende Blick sich in ein Lächeln.


    "Wir werden die Gastfreundschaft meines Onkels in Anspruch nehmen, komm."


    Porta | Der Frosch und die Schlange >

    Draußen irrte Nero umher, nicht wissend, wie mit der Abweisung umzugehen war. Der Zorn über den Sklaven, der sich nicht hatte bestechen lassen wollen, brachte ihn für den Moment aus dem Konzept, ehe er sich seiner größten Tugend besann: Geduld. Irgendwann würde der Caesar wieder aus dem Officium verschwinden und dann war Neros Zeit gekommen, sich dem trauernden Onkel zu widmen. War der schleimige Schönling Bassus doch noch zu etwas gut gewesen, indem er im richtigen Moment den Löffel abgab! Nero beschloss, sich in den Thermen frisch machen zu gehen und neu einzukleiden, damit der Onkel keinen Anlass haben würde, ihn wohlmeinend sogleich wieder fortzuschicken. Apollinaris hatte er eine Weile schon nicht mehr gesehen, doch er würde ihn schon wieder finden. So verschwand Nero vorübergehend aus der Wahrnehmung der Anwesenden und begab sich zur Domus Legati Augusti, davon ausgehend, dass die Sklaven keinen Anverwandten ihres Herrn abweisen würden.

    Derweil nahte von draußen Nero. Obwohl er sich beeilt hatte, war es ihm nicht gelungen, vor dem Tross bei seinem Onkel einzutreffen, weil er bei der Post hatte nach seiner Kiste sehen wollen. Kronos sei dank war sie bereits vor ihm eingetroffen und er nun wieder in Besitz einiger Münzen. Nun war es Zeit, Onkel Nepos zu besuchen. Natürlich hatte Nero sich trotz der Konfrontation mit den Offizieren in den Kopf gesetzt, bei der traurigen Botschaft anwesend zu sein, damit sein Onkel nach dem Verlust des Sohnes gleich den passenden Trost in Gestalt des Neffen vor Augen haben konnte. Dass der Caesar sich vorgedrängelt hatte, war nichts, wogegen er etwas unternehmen konnte, doch sich ins Blickfeld des Onkels zu bringen im rechten Moment, lag noch innerhalb der realisierbaren Möglichkeiten.


    Kaum war der stinkende Prätorianer fort, baute Nero sich vor dem dürren Sklaven auf, welcher die Porta bewachte - und zückte eine Goldmünze. Das war doch Kimon ... Nero erinnerte sich. Ein Sklave der besonders unangenehmen Sorte, den er längst in die Minen verkauft hätte, doch irgendeine Sentimentalität schien Nepos dazu zu bringen, die garstige Gestalt in seinem Umfeld zu dulden und sich gar von ihr bedienen zu lassen.


    Nero mochte Kimon nicht, doch blieb er diesem gegenüber freundlich. "Salve, Kimon. Lange Zeit ist es her. Lässt du mich durch?", fragte er und ließ die Münze funkeln. "Mein Onkel bedarf der Gegenwart eines Jemanden, der ihn versteht."


    Damit lehnte er sich weit aus dem Fenster, denn wie es im Inneren von Nepos aussah, verstand niemand - vielleicht nicht einmal Nepos selbst. Und doch war eine gewisse charakterliche Ähnlichkeit zwischen Onkel und Neffe nicht zu leugnen.

    Dagegen, dass der Caesar befahl, das Hab und Gut an Bassus zu lassen, konnte Nero zu seinem Missfallen nichts sagen. Aber gegen die herablassende Behandlung von dessen Prätorianer konnte er sich sehr wohl zur Wehr setzen! Unter dem Schutz seines Onkels fühlte Nero sich sicher. In Italia war das anders gewesen, doch nun waren sie hier, im Machtbereich des Onkels, dessen Namen er trug.


    "Ich darf daran erinnern, dass ich der nächste hier anwesende Verwandte des Gefallenen bin, Soldat", raunzte er den Prätorianer an. "Als solcher habe ich ein berechtigtes Interesse an dem Toten. Darüber hinaus bin ich der Neffe des Aulus Aemilius Nepos, welcher der Legatus Augusti Pro Praetore dieser Provinz ist, in der du mit deinen stinkenden Plebejer-Stiefeln gerade stehst!"


    Der dicke Zeigefinger tippte dem Prätorianer hart auf die Brust.

    Der Regen hatte eine abkühlende Wirkung. Nachdem Nero sich wieder von seinem Freudenanfall beruhigt hatte, rappelte er sich aus dem Matsch auf. Betroffen standen sie um den Kadaver des Unsäglichen. Sie schauten, als wäre etwas Schlimmes passiert. Er aber zupfte fröhlich an der blutigen und nassen Tunika von Apollinaris.


    "Komm. Wir reisen auf direktem Weg zu Onkel Nepos. Jemand muss ihm die tragische Nachricht vom Tod seines einzigen Sohnes überbringen und ihm beistehen in diesen schweren Zeiten."


    Vielleicht gelang es ihm, den Platz von Bassus im Herzen des Vaters zu besetzen. So griff er nach dem Helm und hob ihn auf, um diesen dem Vater zu überbringen.

    Nero wusste, dass die Umarmungen seiner Freunde seinem Geldbeutel galten. Sie liebten sein Geld, seinen Stand, den Namen seiner Familie. Tarkyaris liebte auch die Geschäfte mit ihm und die Aura römischer Macht. Nero bezahlte seine Freunde wie Huren dafür, dass sie ihm Gesellschaft leisteten und sie durften sich in dem Wissen sonnen, Freunde eines Patriziers zu sein. Ihn kümmerte nicht, dass sie an ihm als Menschen kein Interesse hegten. Es war ein Geschäft wie jedes andere. Auch Apollinaris würde erwarten, dass Nero ihn für die Illusion entlohnte, gebraucht zu werden, Halt und Beschützer zu sein. Und Nero würde ihn bezahlen, sobald sie bei Onkel Nepos waren. Die Illusion schmeckte köstlich und einen Moment gelang es Nero, sich einzureden, sie sei Wirklichkeit. So legte Nero die Hand auf den Rücken von Apollinaris, über seine Schulter lächelnd auf die Leiche von Bassus blickend.


    "Es wird alles gut."


    Da stieß der Caesar ihn zur Seite und Nero landete im Matsch. Leise begann er zu kichern, als wäre er ein Kind, das mit der blütenweißen und frisch gebügelten Ausgehtunika bäuchlings einen Grashügel hinuntergerutscht wäre. Vielleicht war er irre, vielleicht war es der Schock. Ein Medicus hätte womöglich Rat gewusst. Nero war bewusst, dass seine Gefühle nicht angemessen waren und doch waren sie da und nichts konnte ihn dazu bringen, anders zu fühlen. Ihm war federleicht ums Herz, Nero lachte und war rundum glücklich.

    Als es vorbei war, hob Nero den Oberkörper hinter dem Rand des Karrens hervor. Aufrecht blickte er sich um. Vorhin hatte er doch noch Apollinaris gesehen und angesprochen? Und da lag er auch ... im roten Fleischmatsch. Ganz in der Nähe von Bassus. Die übrigen Toten waren Nero gleichgültig, nur diese beiden interessierten ihn.


    Nero kletterte ungelenk vom Karren. Ohne sich an dem zu stören, wodurch er watete, kniete er sich neben Apollinaris nieder und legte ihm die weiche Hand auf die nassen Locken. Das Blut war überall und Nero konnte nicht erkennen, ob der Tuccier verletzt war. Er streichelte ihm den Kopf, der regungslos im Blut lag, während seine bewusste Wahrnehmung sich hinter einen Schleier verabschiedete, durch den die Dinge nur noch unscharf und gedämpft drangen, als ob ihn das alles nichts anging.