Beiträge von Caius Furius Merula

    Zuerst zeigte sich Merula begeistert, wie gut er eindeckt wurde, aber als der Miles immer wieder fortlief, um neue Sachen anzuschleppen, wurde ihm bange. Nie und nimmer würde er alles auf einmal wegtragen können.

    "Besten Dank! Ich muss mehrmals laufen." Zuerst nahm er die Tabula und unterschrieb, ohne nachzuprüfen. Er vertraute darauf, dass alles stimmte. Anschließend packte er alle leichtgewichtigen Habseliggkeiten auf den Schild und mühte sich mit diesem durch die Tür. Er kam nach kurzem mit leeren Händen zurück und transportierte die Waffen ab. Vor allem die Lanze war sperrig und er musste zirkulieren, um durch die Tür zu passen. Beim dritten Gang nahm er den Schienenpanzer, Helm und Beinschienen an sich. Die Ausrüstung besaß Gewicht.

    "Danke! Einen guten Dienst noch!"

    Als er das Magazin verließ, fühlte er sich bereits wie ein Miles, obwohl er nicht einmal vereidigt war. Er bezog sein Quartier, räumte die Habseeligkeiten gut sortiert auf und zog die Militärkleidung an.

    Merula beobachtete den Arzt beim Schreiben und nahm anschließend die Tafel entgegen. Er musste keine Gedanken lesen, denn die Auskunft über das Ergebnis der Untersuchung erhielt er prompt. Obwohl nicht viel an ihm dran war, stellte das offensichtlich kein Hindernis dar, weswegen sich Erleichterung und Zufriedenheit auf seinem Gesicht wiederspiegelte.

    "Danke!" An seinem Erfolg zweifelte er nicht, aber Wünsche dahingehend konnte nicht schaden. "Vale!"

    Merula drehte sich um und schloss hinter sich die Tür.

    Den Weg zurück fand Merula zielsicher, denn wo er einmal langging, prägte sich der Weg in sein Gedächtnis ein. Dieser stellte noch nicht einmal die kleinste Herausforderung dar. In Roms Straßen oder in Wäldern sah die Lage anders aus.

    Er klopfte an und trat nach Aufforderung ein.

    "Ich wurde wieder zurückgeschickt und habe die Tabula dabei." Zwischenzeitlich hatte er einen Blick auf die Tafel geworfen, daher sah er den kommenden Ereignissen gelassen entgegen. Er reichte die Tabula an den Optio weiter.


    Tauglichkeitsprüfung von

    Caius Furius Merula


    Alter: 18


    Vorerkrankungen: keine


    Körperlicher Zustand: tauglich für den Militärdienst


    Gehör: gut


    Augen: gut


    Sonstiges: kann lesen, rechnen, schwimmen.


    Untersuchender Arzt:
    Sisenna Iunius Scato

    cu-optio.png

    Optio Valetudinarii - Cohortes Urbanae


    Die Prüfung schien ein Ende zu haben, aber Merula wusste nicht einzuschätzen, ob das ein gutes oder schlechtes Zeichen war. Ihm blieb auch keine Zeit, darüber nachzudenken, denn es stürmtenm viele Fragen auf ihn ein. Eines stand fest: Er würde jedem, der ihn fragte oder auch nicht fragte, berichten, wie umfangreich eine Tauglichkeitsuntersuchung bei den Corhorten in Rom war.

    Schneller als die Post zu Pferde zog er sich wieder an, atmete einmal tief durch und fühlte sich wieder vollends wohl.


    "Ja, ich hatte schon zweimal starkes Fieber und musste lange das Bett hüten." So viel zu den schweren Krabkheiten. Er fühlte sich damals schwer erkrank, aber ob das hier zählte, wusste er nicht. "Ernsthaft verletzt? Nein." Allerdings fürchtete er, beim Militär würde seine Hautoberfläche nicht lange makellos sein. "Immer wieder kommend? Auch nein." Hunger galt nicht als Krankheit, aber manchmal fand er sich krankhaft hungrig, dauerhaft hungrig. Würmer wurden bisher aber nicht bei ihm festgestellt oder andere unerwünschte Nutznießer seiner Mahlzeiten.

    In seinem Umfeld konnten die wenigsten lesen und schreiben oder rechnen, aber hier war er offensichtlich nichts Besonderes. "Schulbildung ja, aber ausbaufähig. Reiten kann ich nicht, dafür aber ganz passabel schwimmen." Pferde erschienen ihm zu groß, um sich beruhigt auf sie setzen zu können. Er hatte es nie versucht. Weiter hoffte er, die kommenden Fragen streiften keine intimen Bereiche und deckten auch keine erheblichen Schwächen auf.

    Wer Fliegenschiss an der Decke sichtete, konnte auch Finger in einer abgedunkeltenm Ecke zählen. Es handelte sich zwar nicht um Wurstfinger, sondern eher um schmale, aber sie waren lang genug, um sich nicht verstecken zu können. Der Geierhals wurde unnötig, also stellte sich Merula gerade hin.


    "Drei, vier, zwei, einer." Eine der leichtesten Übungen, denn Merulas Augen sahen stets mehr als die seiner Freunde. Dieser Test gab ihm noch mehr Sicherheit, weil er annahm, der sportliche Leistungsteil läge hinter ihm.

    Erleichtert atmete Merula aus, als dem Stoppbefehl die Beurteilung folgte. Er nahm die Aussage als gute Beurteilung, obwohl es nur eine Redewendung sein konnte, weil er die Kniebeugen nicht als Herausforderung sah. Einzig der schnelle Atem störte ihn. Während der Zeit, wo die Läden geschlossen und das Licht gelöscht wurde, atmete er tief durch, um den Puls zu beruhigen. Die abgedunkelte Umgebung und das ruhige Auftreten des Arztes bewirkten bei Merula eine Entkrampfung, was den Atem zusätzlich beruhigte. Die Prüfung wandelte sich in einen Wettkampf, der den Ehrgeiz mobiliserte, anstatt Ängstlichkeit zu fördern. Trotz allem blieb keine Zeit zum Durchdenken der Situation, weil die Aufgaben jeweils ohne Pause folgten.

    Durch ein geräuschvolles Ausatmen verpasste Merula die ersten Worte des Arztes, die unerwartet leise gesprochen wurden. Er erkannte den Hörtest und konzentrierte sich umso mehr auf den Rest des Satzes.

    Unwillkürklich antwortete er ebenfalls flüsternd. "Ich versuche es." Die Ecke, in der der Arzt stand, gehörte zu den dunkelsten im Raum. Außerdem wusste Merula nicht, ob sich die Hand vorher hob, oder ob die Finger am baumelnden Arm gezeigt wurden. Merulas Kopf reckte sich nach vor, was ihm das Profil eines Geiers verlieh.

    Merula besaß noch Reserven, als die Übung abgebrochen wurde, trotzdem atmete er geräuschvoll, als er sich erhob. Er strich sich die Haare aus der Stirn, die sich warm anfühlte. In der Regel erholte er sich schnell, aber zum Erholen blieb keine Zeit, denn der ersten Übung folgte die nächste. Um den erhöhten Puls ging es ihm nicht, ihn störte der geräuschvolle Atem, denn er wusste nicht einzuschätzen, wie fit sich andere Bewerber zeigten. Wenigstens lagen die geforderten Übungen innerhalb seiner Komfortzone. Seine Beine besaßen zwar auch kaum sichtbare Muskeln, aber sie funktionierten gut und trugen ihn schnell. Solange hier weder Klimmzüge noch Gewichte stemmen oder Gewichteweitwurf verlangt wurde, konnte er abliefern. Bei einem Ringkampf würde er ganz sicher unterliegen.

    Er stellte sich mit auseinandergestellten Füßen hin, streckte die Arme nach vorn, um besser das Gleichgewicht halten zu können, und ging auf Kommando in die Knie. Das Auf und Ab kostete ihn weniger Anstrengung als die Liegestütze, denn für die Beinmuskeln gab es nicht viel Körpergewicht nach oben zu drücken. In seinen Stelzen steckte einiges mehr an Leistungsvermögen als das Auge erblicken konnte.

    Seit Merula sein Höschen wieder trug, fiel der Großteil an Aufregung von ihm ab. Er wirkte befreit und zudem tatendurstig, weil ihm die gestellte Aufgabe lösbar erschien. Als das Signal erfolgte, schmiedete er den Plan, nicht überhastet zu beginnen, sondern die Liegestütze in gutem, aber vor allem gleichmäßgem Tempo anzubieten. Das vertuschte erste Ernergieverluste. Mit der Kraft ließ nach knapp zwanzig Liegestützen auch die Konzentration nach, weswegen er mehrmals die Stirn und nicht das Kinn zu Boden führte. Durch das ungewohnte Recken des Kinns Richtung Boden, begann das Genick zu schmerzen, weil er den Hals überstrecken und den Nacken zusammenfalten musste.

    Das Atmen wurde geräuschvoller, aber die Stütze erfolgten in gewohnter Regelmäßigkeit. Während Merula mitzählte, hoffte er, dass anschließend keine KLimmzüge verlangt wurde, denn von denen konnte er keinen einzigen.

    Auch wenn sein Blick am Boden hing, merkte er, sobald er gemustert wurde. Er beschloss, nicht mehr auf die Fußausrichtung und den prozentualen Haaranteil am Arztkopf zu achten. Viel Hautfarbe in Kopfhöhe ließen auf den direkten Blick schließen, während ein erhöhtes Maß an Haaren eine andere Blickrichtung versprach.

    Merula dachte an Kindheitstage zurück. Er sah seine Murmelsammlung vor sich, von denen er die Exemplare aus Glas besonders mochte. Die Tonmurmeln verschenkte er nach und nach oder tauschte sie großzügig ein. Als er im Genick berührt wurde, zuckte er zusammen. Seine Kindheitsträume zerpufften und er sah sich einer Frage gegenübergestellt, die ihn auch ablenkte.

    "Nein, Roma nicht, Ostküste." Flüssiges Reden lag nicht im Bereich des Möglichen, obwohl ihn die Untersuchung seiner Arme und Hände nicht störte. Diese Gliedmaßen fand er unbedenklich, obwohl er gern mehr Armmuskeln besessen hätte. Er wusste nicht weiter, aber die Kontrolle von Mund und Rachen hinderten ihn ohnehin am Sprechen, daher konzentrierte er sich darauf, mit dem Blick jeweils auszuweichen. Kontrollierte der Arzt die Zähne rechts, blickte Merula nach links und umgedreht. Bei den Ohren fragte er sich, wann er die zum letzten Mal gesäubert hatte, aber bis er zu einer Antwort kam er nicht, denn er spürte den Griff unter den Achseln. Überrascht jodelte er los und machte einen Satz zurück.

    "Tut mir leid, ich bin kitzlig."


    Das Tasten am Kehlkopf produzierte einen ungewollten Laut, aber ehe sich Merula versah, fingerten die Arzthände an seinen Kronjuwelen herum. Ihm blieb nur der Blick zur Decke, wo Merula die gesamte Breite inspizierte und neben Haarrissen auch Fliegenschiss entdeckte. Seine Sehstärke brillierte einmal wieder.

    Er erschrak, weil er nicht wusste, ob dieses langgezogene Hmmmm auf einen Befund zwischen seinen Beinen hindeutete. Sein Tuch wieder anzlegen, musste ihm allerdings nicht zweimal gesagt werden, daher sprang Merula zum Stuhl, griff das Tuch und legte es in Windeseile an. Ein erleichterter Seufzer entfuhr seiner Brust, dann wartete er ab. Leider blieb die Abschlussbeurteilung aus.


    Liegestütze waren verlangt, aber die konnte Merula gut. Seine Armmuskeln reichten aus, um das geringe Körpergewicht hochstemmen zu können. Sein persönlicher Rekord lag bei fünfundvierzig, allerdings wusste er nicht, ob dies hier viel oder wenig bedeutete. Außerdem führte er bisher die Stirn Richtung Boden und nicht das Kinn. Er hoffte, sich dabei nicht zu verhaspeln, nahm die Position ein und wartete auf das Signal.

    Seine Schultern sanken herab und der Brust entfloh ein stiller Seufzer, dann ergab er sich in sein Schicksal. Er löste die Knoten, fasste das Tuch mit zwei Fingern und ließ es auf den Stuhl sinken. Hacken und Knie zusammengepresst, die Arme um den Körper geschlungen harrte er der Untersuchung. Sein Blick hing an einem Versatz im Steinmuster auf dem Fußboden. Niemals würde er hochblicken, das nahm er sich vor, und irgendwann musste die Prüfung vorbei sein. Da er keine Narben oder Gebrechlichkeiten besaß, sollte es schnell gehen, so hoffte er. Außerdem hoffte er auf temperierte Hände des Arztes. Bei Kälte, gleich wo sie seinen Körper traf, zog sich seine Ausstattung auf Minimalmaß zurück.

    Anscheinend ging es auch im Valetudinarium geordnet zu und so kam Merula zu der Auffassung, dass der Miles am Wachtor die Ausnahme von der Regel darstellte. Er atmete auf, hielt dann aber vor Schreck die Luft an, als er hörte , er solle sich vollständig ausziehen.

    "Alles?" Wahrscheinlich wurden hier Nachfragen nicht gern gesehen, aber noch war er kein Tiro, sondern Zivilist. "Auch das Tuch?" In seiner Vorstellung blieb das Tuch um die Hüften geschlungen, aber darin lag er offensichtlich falsch. Um seine Bereitwilligkeit zu zeigen, zog er bereits die Tunika aus. Ihr folgten die Sandalen. Umständlich faltete er das Kleidungsstück, legte es auf den Stuhl und strich es mehrmals glatt. Plötzlich erfasste ihn Aufregung. Er hoffte, keinesfalls rot im Gesicht zu werden, was leicht geschah, daher vermied er Situationen wie diese. Alles, was er bisher von anderen sah, fiel deutlich größer aus als seine Ausstattung.

    Merula bedankte sich, nahm die Tafel und machte sich auf den Weg. Womöglich befand er sich doch in der Castra Praetoria. Allerdings musste er unbedingt in Erfahrung bringen, ob der Miles an der Wache ein Ausrutscher oder die Normalbesetzung der Cohortes Urbanae darstellte. Vielleicht kannte ihn jemand, wenn sich Merula Müphe gab und ihn treffend beschrieb. Den Namen wusste er nicht, aber vielleicht würde er ihm eines Tages noch einmal begegnen.

    Der Weg ins Valetudinarium stellte keine Schwierigkeit dar, denn wo er Hinweisschilder übersah, halfen Miles mit Auskünften weiter. Er zog einmal die Luft ein, um eine freie Nase zu haben, dann klopfte er und trat ein.


    "Salve, ich bin Caius Furius Merula. Mir wurde gesagt, dass in diesem Officium die Tauglichkeitsprüfung für Rekruten stattfindet. Diese Tabula soll ich vorlegen."


    Er reichte die Tabula hinüber.


    Tauglichkeitsprüfung von Caius Furius Merula


    Alter: 18


    Vorerkrankungen:


    Körperlicher Zustand:


    Gehör:


    Augen:


    Sonstiges:




    Hier wehte anscheinend ein anderer Wind als am Tor, sodass Merula annahm, er befand sich doch in der Castra Praetoria. Unwillkürlich stellte er sich steifer hin, während er die Frasgen beantwortete.

    "Ich heiße Caius Furius Merula und bin letzten Monat achtzehn geworden." Er wusste nicht, was mit besonderen Fähigkeiten gemeint war und überlegte daher eine Weile. "Ich kann balancieren. Wenn ein Baumstamm über einem Bach liegt, laufe ich ohne Probleme drüber. Auch in der Hand kann ich viel transportieren, wenn es übereinander gestapelt ist." Wahrscheinlich nützte ihm diese Fähigkeit hier wenig, aber er hatte kein Handwerk gelernt und über viel Kraft verfügte er ebenfalls nicht. Dass er nähen konnte, verriet er nicht, damit ihn hier niemand aufziehen konnte.

    Er verabschiedete sich vom Miles Bala vor der Tür und trat ein. "Salve!" Mehr sagte er nicht, um sich kein zweites Mal lächerlich zu machen. Auch die Hacken schlug er nicht zusammen. Niemand konnte wissen, welcher Art der Inhaber dieses Raumes war, ob er veralbert oder ernst genommen wurde, ob er sich tatsächlich in einer Militäreinheit befand oder beispielsweise einer Gladiatorenschule.

    "Ei kuck dir den an, der da kommt", schon stand für Pinus fest, das sollte sein Opfer werden. Er griemelte seinen Kameraden Bala an. "Wo sollst denn hingehen? Hier hast du absolut nichts zu suchen. Wo kämen wir denn hin wenn wir jeden durchließen. Also husch ab mit dir."

    Bereits bei den ersten Worten klappte Merulas Kinnlade runter und die Augen weiteten sich. Ungläubig blickte er vom Miles zum Wachtor bis nach oben, betrachtete links und rechts daneben die Mauern und konsultierte danach seine Wegskizze. Hier musste der Fehler liegen, denn er konnte unmöglich vor dem Standlager der berühmten städtischen Einheiten stehen. Vielleicht handelte es sich um einen Neubau, der als überdimensionaler Carcer diente, in dem nur Verbrecher hausten.


    "Ich bin hier nicht richtig!" Während er murmelte, suchte er auf der Lageskizze nach einem Anhaltspunkt, wo die eigentliche Castra Praetoria lag. Er blickte auf und erkannte in einiger Entfernung das Wachtor an Roms Stadtgrenze, durch das die Via Tiburtina Vetus führte. Dort wollte er nach dem Weg fragen und wandte sich zum Gehen.


    Pinus hatte nicht bemerkt, dass Octavius sich von der anderen Seite genähert hatte. „Salve Caius Furius Merula, freut mich zu hören. Dazu noch noch mit einer so perfekten Begrüßung. Gute Leute können wir immer gebrauchen Miles Plaguleius Bala wird dir den Weg zum Officium Conducendi dem Rekrutierungsbüro der Cohortes Urbanae zeigen“

    Eine zweite Stimme in seinem Rücken ließ ihn verharren und umdrehen. Glauben konnte er nicht, was er hörte, daher betrachtete er sowohl den Redner als auch den Miles Bala skeptisch. Ihre Kleidung entsprach seiner Vorstellung von Milites und das Auftreten der beiden fand er nicht fragwürdig. Trotzdem benötigte er Augenblicke des Nachdenkens, bevor er sich entschloss, dem Ganzen eine Chance zu geben. Sollten im Rekrutierungsbüro weitere Überraschungen lauern, würde er schneller weg sein, als der Tormiles 'husch' sagen konnte.

    Eine lange Reise lag hinter Merula, die er teilweise zu Fuß, aber die meiste Zeit auf Karren von Händlern zurückgelegt hatte. Er kam von der Ostküste Italiens und sein Ziel lautete Castra Praetoria, auf die er unmittelbar stoßen sollte, weil sie zwischen Rom und seinem Startort lag. Das letzte Stück auf der Via Tiburtina Vetus lag vor ihm. Rom würde er heute nicht mehr sehen und vermutlich so schnell ohnhin nicht, weil er beabsichtigte, Miles zu werden. Irgendwann später, wenn die Ausbildung hinter ihm lag, würde er durch eines der Stadttore schreiten, heute jedoch strebte er geradewegs dem Haupttor der Castra zu.

    Als er den ersten Miles seines Lebens erblickte, blieb er stehen. Er wusste nicht, ob es notwendig war, einen guten Eindruck zu machen, daher schlug er die Hacken zusammen, bevor er zu reden begann.

    "Salve Miles! Ich heiße Caius Furius Merula und möchte gern in den Dienst der Cohortes Urbanae treten."