Lucius Tiberius Vibullius erhält auch meine Stimme.
Beiträge von Claudia Aureliana Deandra
-
-
Mit einem Seufzen schwamm ich an den Beckenrand und stieg aus dem Wasser. Mein Blick traf den von Cadior und verweilte dort einige Augenblicke zu lange. Er sah gut aus, mein neuer Haussklave. Fast schon zu gut, aber ich hatte keine Zeit noch länger darüber nachzudenken. Eilig kleidete ich mich an und begab mich an den gedeckten Esstisch. Eirene war eine wahre Perle. Das Essen schmeckte hervorragend.
Nach dem Essen brach ich dann sofort in Begleitung meines Haussklaven auf, um meine Stimme zur Wahl abzugeben.
-
„Du kannst jetzt gehen. Ich benötige dich nicht mehr“, sagte ich mit einem Blick über die Schulter und glitt in das Becken.
-
In der Zwischenzeit wollte ich aber nicht untätig sein. Für meinen Unterhalt musste ich nun selber sorgen und ich hatte bereits genaue Vorstellungen davon. Pferde faszinierten mich schon seit je her und in der Factio Praesina gab es noch kein einziges Gestüt – was lag also näher, als ein solches zu gründen.
Die Unterstützung von meinem Pater war mir gewiss, nun wollte ich Kontakte der besonderen Art aufnehmen. Ich plante eine Veredelung der römischen Stutenbestände und brauchte dafür einen Hengst der besonderen Klasse.Voller Tatendrang begab ich mich zum Hafen von Ostia, um alles in die Wege zu leiten. Dabei gingen mir folgende Gedanken durch den Kopf:
Mein Hengst wird der Herr der Pferde sein.
Er ist blau, wie die Taube im Schatten
und seine schwarze Mähne wallt.
Er kann hungern und dursten. Er überholt den Augenblick,
der wahre Trinker der Lüfte!
Er trübt die Herzen unserer Feinde,
denn er ist schnell und ausdauernd im Kampf.
Er wird der Stolz des Landes sein,
und ebenso seine Söhne und Töchter.Ich wusste, wo ich einen solchen finden würde… Natürlich würde ich diese Quelle außer meiner Familie niemand anderem preisgeben. Sie sollte das Geheimnis meines späteren Erfolges sein.
-
Viel war nicht zu verändern an diesem kleinen, aber schönen Anwesen am Rande von Ostia, der aufblühenden Hafenstadt Roms. An zwei Seiten grenzte flaches Land an und garantierte eine ungestörte Ruhe.
Inmitten eines verträumten Parks lag die kleine Villa – bescheiden in ihrer Größe und dennoch überaus geschmackvoll gebaut und eingerichtet. Eine überdachte Terrasse schloss sich an, eingerahmt von marmornen Säulen und einer halbhohen Brüstung. Unzählige Zitruspflanzen und weiß blühender Oleander bildeten beschauliche Ecken inmitten des Parks und luden zum Verweilen ein.
Die verträumte Atmosphäre setzte sich im Innern der kleinen Villa fort. Den Eintretenden empfing eine stilvolle Eingangshalle. Rundbögen führten in weitere Räume, die allesamt hell und von einem unbeschreiblichen Flair waren. Durch den Dienstboteneingang traten mir gerade Cadior und Eirene entgegen.
„Gut dass ihr mit dem Verstauen des Reisegepäcks fertig seid, ich möchte, dass sofort die Räumlichkeiten für die Nacht hergerichtet werden. Eirene das ist deine Aufgabe. Cadior ich brauche dich für die Erneuerung des alten Anstrichs in der Eingangshalle und die Säuberung dieses eingelassenen Beckens“, erklärte ich, während wir einen besinnlichen Raum betraten. „Ich möchte noch heute ein Bad einnehmen“, sagte ich leise und empfand eine gewisse Vorfreude.
edit: Name geändert
-
„Wir werden gleich in Ostia eintreffen. Ich wünsche dann, dass du mit Eirene mein Gepäck in die Villa trägst. Anschließend möchte ich sogleich die Räumlichkeiten besichtigen und ich werde euch eure Aufgaben für heute anweisen. Die Villa soll so bald wie möglich hergerichtet sein. Ich möchte eine Feier anlässlich meines Umzugs nach Ostia geben“, wies ich Cadior an.
-
Cadior begrüßte mich mit einer leichten Neigung seines Kopfes. Seine Augen waren dabei fest auf mich gerichtet. Förmlich zogen sie mich in seinen Bann. Mir wurder klar, dass der neue Haussklave Charakter besaß. Er wusste wohl um seinen Rang, war jedoch keineswegs unterwürfig. Wie gut, dass er meine Gedanken nicht lesen konnte, oder konnte er das doch? Immer noch sah er mich durchaus selbstbewusst an.
„Wenn ich dich brauche, dann wirst du immer zur Stelle sein. Ich werde keine Nachlässigkeiten dulden“, entgegnete ich ihm betont hoheitsvoll.
-
Ich möchte Cadior als persönlichen Haussklaven zu mir nehmen. Er soll mir gewisse Dienste verrichten und mich allerorts begleiten.
Na gut, vielleicht doch nicht überall hin. Ich bitte um seine Aufnahme in die Ordo Servorum und um Eintragung als Sklaven-ID. -
Zitat
Original von Lucius Tiberius Vibullius
Die Germanen feierten die Wintersonnenwende mit den 12 heiligen Nächten.
... und in unseren Traditionen ist dieser Glaube noch immer enthalten. Nach deutschem Volksglauben rauscht je nach Region Odin (Wotan) oder Freyja (Holda/Perchta) durch die Zwölf – die Raunächte und zwar als Anführer eines Geisterheeres. Wer sich die Träume in diesen Nächten merkt (regionsbedingt unterschiedlich), weiß um die Vorhersagen für das kommende Jahr. In den Zwölf Nächten steht die Tür zum Geisterreich offen und Verstorbene und Dämonen kommen in die Welt der Lebenden. Durch die Anwesenheit der übersinnlichen Wesen ist das Durchführen von Orakeln sehr begünstigt. Die Orakeleignung der Rauhnächte ist uns sogar bis heute erhalten geblieben - im Silvesterbrauch des Bleigießens. Weiter herrscht der Glaube vor, keine Wäsche hängen zu lassen, damit sich kein Geist darin verfängt usw. Die alten Leute wissen viel von diesen Traditionen und dem althergebrachten Glauben. -
Etwas verwundert blickte ich auf die wenigen persönlichen Sachen, die mir Eirene soeben abnahm. ‚Mein Gepäck befand sich doch längst in der bereitstehenden Sänfte’, dachte ich und zog überrascht die Brauen nach oben. ‚Ach egal. Er hat an dich gedacht’, stellte ich erfreut fest.
Laut sagte ich zu Eirene: „Es ist mir recht. Du kannst mir in den Anfängen sehr nützlich sein.“Auf dem Weg zur Sänfte gingen mir Eirenes Worte noch einmal durch den Kopf. Sie sagte, Sophus legt mir nahe, ihre Dienst weiterhin zu beanspruchen. Irgendwie klang das auch ein bisschen nach einem Befehl oder vielleicht auch Kontrolle? Kurzzeitig runzelte ich die Stirn.
Gedankenverloren nickte ich dem netten Domitianus kurz zu. Eirenes Auftreten hatte eine gemeinsame Reise erst einmal verhindert. War das der lange Arm von Sophus, oder war ich heute nur etwas empfindlich wegen meiner Abreise? Ich nahm in der Sänfte Platz und beschloss, nicht weiter darüber nachzudenken. Vielmehr schmiedete ich bereits Pläne für Ostia und schaute mich hin und wieder interessiert in der Gegend um.
-
Die Überraschung stand mir auf das Gesicht geschrieben. So ein Zufall, oder doch keiner?
"Ich reise ebenfalls nach Ostia", antwortete ich leicht verwirrt.
"... und ich habe vor, dort für längere Zeit zu bleiben. Wir könnten die Reise gemeinsam antreten", schlug ich keck vor, nachdem ich mich schnell wieder gefangen hatte. -
"Oh wie freundlich", antwortete ich überrascht und verschenkte ein Lächeln. Es würde mich wohl niemand hier verabschieden, dachte ich traurig und so ließ ich mir bereitwillig helfen. Hoffend schaute ich trotzdem noch einmal zurück.
-
Zitat
Original von Publius Tiberius Maximus
Naja, Integration ist vielleicht das falsche Wort! Eher Synkretismus!
Ansonsten stimme ich mit dir überein!
Die Christen haben Religionen und Kulturen zerstört um ihren Ursprung zu verwischen, sie haben sich von allen Religionen das Beste heraus gepickt! Ist also auch die Frage, ob man beim Christentum von einem wahren Glauben sprechen kann!
Oh, bin überrascht was hier für Gespräche laufen! Muss mal kurz meinen Senf dazu geben. Dieser Denkweise kann ich nämlich nur zustimmen und es gibt auch fast nichts hinzuzufügen! Vielleicht bis auf den Hinweis, dass die Art und Weise der Zerstörung der ursprünglichen, oft heidnischen Naturreligionen, äußerst brutal und völlig gegen die von ihnen selbst aufgestellten Gebote verlief. -
Während mein Gepäck bereits nach draußen gebracht wurde, schaute ich mich noch ein letztes Mal um. Ich verließ nun die Villa meiner Familie und wagte den ersten Schritt in die Selbständigkeit.
‚Ob ich wohl Heimweh bekommen werde?’, fragte ich mich etwas unsicher. ‚Ach sei nicht albern’, schalt ich mich selbst. Ostia, mein neues Zuhause, lag praktisch vor den Toren Roms. Ich konnte jederzeit meine Familie besuchen, wenn mich die Sehnsucht allzu sehr plagte.
Wieder einmal bedauerte ich es, dass Sophus so selten zu Hause weilte. Ein paar aufmunternde Worte hätten mir jetzt gut getan.
-
Für mich bitte auch ein Konto. Mal sehen sie ich's füllen werde.
-
Danke! Ich fühle mich sehr gut umsorgt. Du hast einen guten Ruf hier im Imperium und wirst dem auch gerecht.
-
Ich freue mich von dir zu hören! Sobald du einen Besuch ermöglichen kannst, lass es mich bitte wissen. Ich werde dann auch zur Stelle sein.
Ich werde versuchen, mir in Ostia eine eigene Existenz aufzubauen. Gut möglich, dass ich dazu wirtschaftliche Starthilfe bräuchte. In wie weit ist das möglich?
Vielen Dank aber auch für deine Versicherung, dass die Villa Aurelia für mich immer eine dauerhafte Heimstätte bleiben wird, wenn ich diese mal benötige.ZitatOriginal von Flavius Aurelius Sophus
Nun, es ist hier üblich, die Verwandtschaftsverhältnisse innerhalb einer Gens abzusprechen. Wenn du dich noch nicht festlegen willst, nehme ich dich zunächst einmal als entfernte Verwandte in die Familie auf.Und wie gesagt: Wende dich bei Fragen an mich.
Also ich würde schon gerne über meine genaue Stellung in der Familie mit dir sprechen wollen. Spätestens bei deinem Besuch oder schon eher per Brief. Entfernte Verwandte klingt aber nicht schlecht. Lässt alles offen.
-
Zitat
Original von Publius Tiberius Lucidus
*kopfkratz* Verrat mir doch einer was das bedeuten soll. Am besten in einer Sprache die auch Nicht-Deutsche verstehen..Zu lustig! Ich habe diesen Satz auch wieder und wieder gelesen und mich gefragt, ob ihn ihn vielleicht falsch decodiere. Hätte sich ja auch um eine Geheimsprache oder eine versteckte Botschaft handeln können.
-
Zitat
Original von Flavius Aurelius Sophus
Welche Familienverhältnisse schweben dir so vor? Ich bin - wie gesagt - noch immer ledig...
Hm, ich bin auch noch ledig, wollte aber noch nicht soo schnell heiraten. Als deine Ehefrau dürfte ich mir ja keinerlei Schnitzer leisten. Die Ehe - zumindest die eigene - wäre auch mir heilig.Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Erstmal freue ich mich auf einen netten Familienverband. Sind damit deine Fragen beantwortet? Sonst frag ruhig weiter.
-
Ist natürlich schön, so nett aufgenommen zu werden. Ihr liegt mir schon jetzt sehr am Herzen.