Beiträge von Daria

    Sie lachte kurz auf. Sein Kommentar, er habe nicht immer Zeit, brachte sie auf komische Gedanken, was wäre, wenn er doch immer Zeit hätte, immer nur das eine wollte und sie voll in Beschlag nehmen würde. Mit einem Kopfschütteln verwarf sie den Unsinn wieder.


    "Einfach bei der Castra vorbekommen? Das würde ich doch nie wagen." Doch das brachte sie zum grübeln. Wie würden sie beide wohl am einfachsten Kontakt zueinander aufnehmen? Er einfach so bei ihr vorbeisehen? Keine gute Idee. Sie bei ihm? Genausowenig. Oder ob Adria in Zukunft einfach öfters Nachrichten in die Casa Germanica bringen sollte?
    Sie merkte wie ihre Konzentration auf ihn abnahm und versuchte das zu ändern. Sie blickte ihn an und legte ihre Hand auf sein Genick. Er war schon eigentlich ein ganz Süßer, den man gerne küsste, was sie dann auch wieder tat und sich langsam wieder gehen ließ.

    Sie begann zu kichern, als er wieder über sie herfiel. In diesem Moment wär es ihr unmöglich gewesen zu leugnen, dass es ihr gefiel. Bereitwillig machte sie ihm überall dort Platz, wo er hinwollte, sprach aber weiter.
    "Du erwartest aber hoffentlich nicht, dass ich immer auf Abruf für dich bereit stehe?", fragte sie ihn mit einem verhaltenen Grinsen. Aber immerhin war sie nicht seine Sklavin und wer weiß was die Herrin dazu sagen würd, wenn die wüsste, wo sie sich herumtreibt und was sie dort treibt.

    "Ach, du möchtest das nun öfters wiederholen?", fragte sie ihn neckisch. Es klangt für sie zumindest so. Ein Kribbeln in ihrer Magengegend machte sich bei ihr breit, es war Nervosität, die sie angestrengt zu überspielen versuchte. Irgendwie war sie sich nicht sicher, ob sie die gleichen Vorstellungen hatte wie er. Aber schon nach wenigen Augenblicken der Bedenkzeit beschloss sie, sich darauf einzulassen.
    "Ich bin weniger bekannt als du, aber du kennst dich in der Stadt besser aus."

    Es klang fast, als würde er regelmäßig Frauen hierherverschleppen, und sich die Familie deshalb nicht um verräterische Geräusche hier wundern. Nicht gerade schmeichelhaft für sie. Sie wollte ihn schon darauf ansprechen, da redete er schon weiter.
    Ihr Erstaunen darüber, was nun kam, konnte sie schwer verbergen. Sie setzte sich nun ebenso aufrecht vor ihm hin. Mit großen Augen blickte sie ihn an, wusste nicht wie ihr geschah und wie sie reagieren sollte.
    Dass er mehr als Spaß wollte, war für sie noch immer unvorstellbar und so versuchte sie möglichst nicht ernst mit einem schelmischen Lächeln zu antworten.
    "Du weißt wo ich wohne."

    Mit geschlossenen Augen und einem Lächeln auf den Lippen lag sie neben ihm, zog die Decke etwas weiter über ihre Hüften und genoss seine sanften Streicheleinheiten. Sie würde am liebsten ewig so liegenbleiben und murrte leise, als er für einen Moment aufstand. So verwöhnt fühlte sie sich schon lange nicht mehr. Sie fühlte sich wie eine Königin.


    Am liebsten würde sie ihn fragen, wann sie das nächste Mal zu ihm kommen könnte. Aber leider, sie konnte es nicht. Wahrscheinlich würde es wieder Monate oder länger dauern, bis sie sich wieder zufällig über den Weg laufen. Dann wäre er sicher schon verheiratet und außer verschämte Erinnerungen würde es nichts geben. Sie seufzte, musste sie sich doch einfach damit abfinden, und dachte wieder an anderes.


    "Ich hoffe ich war leise genug?", flüsterte sie ihm zu. Sie konnte leider nicht einschätzen, ob der Nieser zuvor das lauteste war, das sie an diesem Abend von sich hören gelassen hatte.

    Der liebevolle Blick verwirrte sie. Sie hatte gerade die schöne Stimmung zwischen ihnen beiden zerstört, und er sah sie aber an, als würde ihm das gar nichts ausmachen und nur ihr Wohlbefinden im Sinne.
    Aber weshalb sollte sie sich darüber Gedanken machen, sie sollte sich eigentlich darüber freuen, es genießen so umsorgt zu werden, was im Alltag einer alleinstehenden Sklavin nicht gerade häufig vorkam.
    Sie lächelte ihm dankbar an. "Nein, schon gut."
    Kaum merkbar rieb sie sich an seinem Körper kurz auf und ab, bevor das Spiel von vorhin weitergehen konnte.

    Ihre Gedanken waren in die Ferne gerückt und sie genoss das Beisammensein in vollen Zügen. In einem Moment spürte sie noch das wohlige Gefühl in ihrem Schoß, im nächsten dann ein irritierendes Kribbeln weiterhinaufsteigen, das mit einem plötzlichen Niesen endete.
    Selbst darüber erschrocken, blieb sie danach mucksmäuschenstill und flüsterte erst dann: "Entschuldigung." Sie konnte gar nicht beschreiben, wir peinlich ihr das war. Es war die kühle Luft, die sie einfach so ignoriert hatte, dann noch die Bewegung und die Hitze, die man sich dabei einbildet.

    Ruhig ließ sie ihn gewähren bis nichts mehr an ihr war, das zu entkleiden war.
    So vor einem quasi Fremden zu stehen, wäre ihr üblicherweise mehr als unangenehm gewesen, doch sie spürte keine Scham. Es war wohl ein Gefühl das sich langsam in ihr ausbreitete, er wolle sie unbedingt, denn er war derjenige, der auf dieses Abenteuer aus war, und so hatte sie ein leichtes Gefühl der Macht.
    Auch sie machte sich an den Rest seiner Kleidung und genoß bei jeder ihrer Bewegungen seinen Körper hinab, begleitet von sanften Berührungen mit ihrem Mund und ihren Händen, seine Reaktion darauf.
    Auch wenn es doch etwas kühl im Raum war, sie spürte es auch ohne Gewand nicht mehr. Sie empfand immer mehr Freude an dem ganzen Spiel und jeder Zweifel, der bei ihrer Ankunf noch bestanden hatte, war inzwischen weggeblasen, als auch er langsam immer weniger Bekleidung an seinem Körper trug.

    Als Sebastianus sie plötzlich einfach so auf dem Bett liegen ließ, war sie doch mehr als verwirrt, schaute sich im Raum um und überlegte, was ihm jetzt eingeschossen sein könnte. Die irrsten Dinge fielen ihr ein, da kam er aber auch schon mit Wein zurück und sie lächelte ihn an. Wein war tatsächlich keine schlechte Idee von ihm gewesen.
    Sie trank einen Becher aus und stellte ihn zur Seite. Dann wandte sie sich wieder zu dem Mann, wegen dem sie überhaupt hier war und schmiegte sich näher an ihn. Sie wollte jetzt, weshalb sie überhaupt hier war und begann ihn am Nacken und Hals zu Küssen und wanderte langsam hinab.

    Die Sklavin zögerte ein wenig. Natürlich hatte sie sich schon Vorstellungen gemacht, was hier passieren würde und war deshalb auch vorbereitet gewesen. Es ging aber alles viel schneller, als sie es erwartet hatte.
    Doch sie wollte es genauso wie er, Gesprächsstoff hatten die beiden auch keinen und so ließ sie sich von ihm führen und lag wenige Augenblicke später bereits auf ihm.
    Sie spürte seinen warmen Körper unter sich und genoß dieses Gefühl, sich gleich nach langer Zeit wieder bei einem Mann austoben zu können. Aber sie hielt sich noch zurück, machte mit Küssen weiter und ließ alles andere auf sich zukommen, da sie sicher war, Sebastianus würde es ohnehin nicht zu langsam angehen.

    Sie hatte ehrlich gesagt nicht damit gerechnet, dass er sich doch wieder so leicht davon abbringen lässt.
    Mit großen Augen stand sie nun vor ihm, sah ihn grinsen und begann selbst zu schmunzeln. Zwar hatte sie jetzt Gelegenheit für Unterhaltung, nur fiel ihr kein geeignetes Thema ein. Und je mehr sie nachdachte, desto weniger Lust auf Unterhaltung bemerkte sie. "Lassen wir es.", meinte sie dann doch und setzte dort an, wo sie vorhin aufgehört hatten.

    Sie wollte ihm gerade antworten und ihn ordentlich begrüßen, aber er ließ ihr dafür gar keine Möglichkeit. Es überraschte sie, und sie versuchte dem Kuss mit einer leichten Drehung ihres Kopfes zur Seite zu entkommen. So gut es der Freiraum um ihre Lippen zuließen, sagte sie: "Hast du mich nicht zum reden eingeladen?"
    Ihr Schmunzeln verriet, dass sie es nicht ernst meinte, aber Sebastianus war ihr einfach zu schnell und sie benötigte ein wenig mehr Zeit.

    In diesem Moment kam ihr das ganze doch sehr verrückt vor. Sie als kleine unbedeutende Sklavin kommt heimlich hierher zu einem Treffen mit einem gar nicht so unbedeutenden Mann und machte sich in ihrer Naivität auch keine Gedanken darüber, was hier passieren würde.
    Unsicher kam sie ihm entgegen und folgte ihm durch den Eingang in das Haus.

    Wie Sebastianus es ihr sagte, fand sich Daria am Abend vor der Casa Germanica ein. Fast wie eine Einbrecherin schlich sie immer wieder auf und ab und schaute neugierig nach allen Seiten. Sie hielt einigen Abstand zur Porta um zu verhindern, von den anderen Familienmitgliedern oder den Bediensteten gesehen zu werden und hoffte darauf, von Sebastianus möglichst bald hier bemerkt zu werden.

    Die Aufregung brachte ihr Herz wie wild zum klopfen und sie spürte, wie ihre Wangen zu glühen begannen. Sie wusste gar nicht, was sie darauf sagen sollte. Eigentlich wollte sie nur gemütlich einkaufen wie immer und nun das hier. Es fiel ihr noch schwer, all ihre Gedanken die ihr gerade durch den Kopf schwirrten zu sammeln. Ein geheimes Treffen bei ihm in der Casa, ein Praefectus Vigilum, die alte Familie, die sie dort vielleicht wiedersieht. Sie schaffte es einfach nicht, vernünftig zu denken und so antwortete sie nur mit einem Kopfnicken und einem zustimmden "mhm".
    Einen Augenblick sah sie ihn noch an, um sich dann umzudrehen und mit einem Lächeln ihren Einkaufsgang weiterzuführen.

    "Stimmt schon, man läuft meist immer nur den Leuten über den Weg, die man eigentlich gar nicht sehen will. ", reagierte sie zunächst noch auf seine vorige Aussage.
    Mit wem was dann von ihm kam, hatte sie nicht gerechnet. Sie blickte verschämt auf den Boden, konnte aber ein Lächeln nicht mehr unterdrücken. Natürlich hatte sie selbst auch gerne an diese Nacht mit ihm zurückgedacht, doch nie geglaubt, dass es ihm auch so geht. Immerhin jetzt sogar Kommandant der Vigiles, ein begehrter Mann. Sie bemühte sich, wieder ihn anzusehen und dabei ein übertriebenes Lächeln in Grenzen zu halten. Mit leiser Stimme, damit es neben ihnen herumlaufende Leute nicht verstehen konnte, antwortete sie:
    "Mir geht es genauso.
    Wobei, ich habe gar nicht versucht es zu vergessen."

    Sie konnte fast nicht glauben, dass so einer von ihr etwas wollte, doch irgendwie meinte sie das zu fühlen. Ihr Herz vor Aufregung klopfen und sie schaffte es nicht in weiterhin anzusehen, und wandte den Blick wieder ab, das Lächeln verschwand jedoch nicht.

    Als er auch ein Stück näher an sie kam, schmunzelte sie. Ihr kamen dabei schon Gedanken, ob vielleicht nicht nur die vielen Menschen um sie herum der Grund dafür waren.
    "Praefectus Vigilium?", fragte sie nach. Sie war erstaunt und sah ihn mit großen Augen an. Dieser Titel flößte ihr doch großem Respekt ihm gegenüber an und es fiel ihr fast schwer, weiterhin unbeschwert mit ihm zu sprechen.
    "Du hast es weit gebracht. Und bist nun also immer in Rom? Schade, dass wir uns bisher noch nicht über den Weg gelaufen sind."

    Der Blick, mit dem sie von ihm angesehen wurde, erinnerte sie an Momente in der Casa, als sich die beiden zum ersten Mal etwas näherkamen. Beim Gedanken, ob wohl die restliche Familie damals davon etwas bemerkt hatte, unterdrückt sie belustigt ein kleines Grinsen.
    "So ist es. Ihr geht es ganz gut." Dabei machte sie eine Geste, die einen dicken Bauch beschrieb. "Du wirst vielleicht davon gehört haben.
    Wie geht es euch allen? "

    Sie blickte sich um und bemerkte, dass sie beide den anderen im Weg standen und stieg zwei Schritte zur Seite.

    Die Sklavin der Aelia Adria war gerade auf dem Mercatus unterwegs, kleine Besorgungen machen und vor allem den anstrengenden Launen ihrer Herrin, die die Angestellten in den letzten Monaten des öfteren plagten, zu entkommen. Zumindest war sie jedoch froh, dass die Schwangere nicht von unappetitlichen kulinarischen Gelüsten geleitet wurde und sich die Einkaufsliste nicht wesentlich zu früher geändert hatte.
    Als sie gerade bei einem Schmuckladen vorbeigegangen und ihren Blick wieder nach vorne richtete, sah sie den jungen Germanicus.
    Mit einem leicht verschämten Lächeln ging sie auf ihn zu und grüßte ihn mit einem ergebenen Nicken, wie es sich gehörte.
    "Salve, junger Herr!"
    Die Anrede hatte sie sich schon damals in der Casa Germanica angewöhnt, da er doch eindeutig der jüngste unter den Herren dort war.

    "Achsooo." Jetzt war ihr auch klar, weshalb sie selbst ihn auch noch nicht kannte und noch nichts von ihm gehört hatte.
    "Ich werde sie gleich holen. Nimm inzwischen Platz."