Beiträge von Aquilia Plinia Verina

    Dieses Mal wohnte ich einer Festlichkeit bei, ohne auf strenge Sittlichkeit achten zu müssen. Die Insignien der Vestalinnen hatte ich für immer im Atrium Vestae gelassen, für jene, die mir nachfolgen mochten.


    Ein wenig wehmütig und doch irgendwie frei betrat ich die Casa Vinicia um dem glücklichen Paar zu gratulieren.

    Ich sah den Pontifex Maximus überrascht an, nickte jedoch.


    "Das werde ich tun. Wieviele Fragen sollten denn ungefähr erstellt werden? Sogar eine gute Idee, so erweitere ich meinen Horizont gewissenhafter. Werde ich diese Fragen dann denn neuen Mitgliedern stellen?"

    Ich weinte, die Tränen rannen mir lautlos über die Wangen und vermengten sich wieder mit dem Regen. Alexander...


    "Ja, er hatte ein wunderbares Lachen, er war einfach wunderbar... In jeder Hinsicht. Einzigartig, hatte viel Humor, war charmant... war.."


    Ich verstummte. Ja, all das 'war' er gewesen. Ob er, wie Nova sagte, sie jetzt noch immer beobachtete? Ob er sah was sie taten?

    Ich zitterte, spürte wie es meinen Körper erfasste. Fühlte wie sich Tränen aus meinen Augen stehlen wollten, die ohnehin schon völlig aufgequollen waren, vom vielen Weinen.


    Ich musste an sein Lächeln denken... Ich hatte ihm damals 'das Leben gerettet' als der Nasenbluten hatte, da ich ihn zu Boden gestürzt hatte. An seinen ach so witzigen Spaß in der Taverna, wo er mir Kräuterbier angeboten hatte. Und ich es auch noch annahm...


    "Erzähl mir etwas über ihn..."


    flüsterte ich leis.

    Ich seufzte schwer.


    "Sie würden auf mich spucken, ich verhalte mich einfach verachtenswert. Ziehe die Namen der Vesta in den Schmutz durch meine sündigen Gedanken...."


    Ich lehnte mich an den Baumstamm und schloss meine Augen. Nein, ich wollte nicht über mich sprechen.


    "Doch was ist mit dir?"

    "Ich mache es kurz, solltest du, oh Pontifex Maximus, meine Beweggründe hören wollen, werde ich sie nennen. Bald, in wenigen Tagen wird meine Zeit als Vestalin abgelaufen sein. Und ich möchte dann auch nicht weiter machen, sondern in den Bona Dea Kult eintreten!"


    Es fiel mir schwer so klar heraus zu reden, vorallem da er nicht nur symbolisch meinen Vater darstellte, sondern ich ihn auch sehr schätzte. Es war schwer dies zu sagen.

    Ich lauschte aufmerksam ihren Worten, auch wenn man es mir nicht so recht ansehen mochte. Tiberia Nova. Sie schien ganz nett zu sein, auch wenn der erste Eindruck täuschen konnte. Ich würde mich überraschen lassen.


    "Es ist in etwa das Gleiche wie deine Beweggründe. Vielleicht etwas verändert."


    Darauf, dass sie sich scheinbar sorgte, ging ich kein bisschen ein. Und auch nicht darauf, dass ich bedacht hatte meinen Vorfahren ins Elysium zu folgen erwähnte ich besser mit keiner Silbe.

    Ich lehnte ab, gab ihr das Cape wieder zurück. Mit monotoner Stimme antwortete ich:


    "Danke dir, aber es hilft inzwischen sowieso nicht mehr. Ich bin nass bis auf die Haut. Nenn mich Aquilia. Wer bist du, dass du so verrückt bist bei diesem Wetter aus dem Haus zu gehen?"


    Ich sah sie nicht an sondern starrte weiter auf das Wasser, auf dem sich der aufkommende Regen in kleine Ringe verwandelte.

    Zitat

    Original von Publius Tiberius Palpator
    Palpator trat ein da er als Patrizier der nächste war.
    Salve Pontifex Maximus
    Ich möchte Priester werden


    Sim-Off:


    Entschuldige mal bitte, aber ... warghs ich glaube es hackt *sfz* Ist man 6 Stunden nicht da gehts schon los... Vestalinnen haben vorrang :D


    Nachdem die junge Didia herauskam, trat ich ein. Ich wollte es endlich hinter mich bringen, denn auch das schlechte Gewissen machte es mir nicht leicht. Doch ich hatte immer besten Gewissens gehandelt... Als ich auf sein Geheiß eintrat neigte ich leicht mein Haupt.


    "Salve, Pontifex Maximus.... Pater...?! Ich habe eine Bitte, den Vestalinnenorden betreffend..."


    Meine Stimme war ein wenig leise...

    Schon bald waren meiner Kleider durchnässt und klebten an meiner Haut, sodass ich mich kaum noch bewegen konnte. Die Tunika drückte mir schwer am Leibe. Ich machte meine Schritte wieder aus dem Wasser heraus und begab mich zu dem Baum, wo Sextus und ich damals standen, als mein Vater kam. Ich habe zusammengekauert und abwesend dort gesessen. Habe Sextus ignoriert, habe Vater ignoriert. Bis Sextus fortgegangen ist.


    Und seitdem habe ich ihn nur einmal wieder gesehen.


    Verdammt, warum geht er mir nicht aus dem Kopf? Ich wünschte ich könnte ihn vergessen und bald würde ich es mit allen Mitteln versuchen. Ich würde dem Bona - Dea Kult beitreten. Und ich würde Vater einen Mann für mich aussuchen lassen. Auch wenn ich noch vor kurzem sagte, dass ich das nicht will. Und auch wenn mein Herz es noch immer sagt. Ich hatte gute Erziehung genossen und wollte Vaters Mühen jetzt nicht einfach vergessen machen.


    Noch immer weinend sah ich in den Himmel. Die Blätter über mir troffen und ließen das Wasser hindurch. Es war genau das richtige Wetter für meine Stimmung und als es einmal blitzte nickte ich nur bestätigend. Ob die Götter mir zürnten? Nein, so wichtig war ich nicht... Oder doch? Eine von Sieben? Oh Sextus, wärst du doch jetzt nur hier und würdest mich vor dem Regen schützen, mich in deinen Armen halten. Würdest du mir jetzt, JETZT die Chance geben dir zu sagen, dass ich dich liebe.... Oh ich schwörem ich würde meinen Eid brechen.


    Mit schlechtem Gewissen und doch einem klopfenden Herzen wandte ich den Blick vom Himmel ab und betrachtete das graue Wasser des Tibers.

    Sanft streichelte sie weiterhin seine Hand.


    "Ich würde ja sagen... 'Geh, rette sie' aber das liegt nicht in meinem Ermessen. Mit dem Antreten des Quaestorenamtes hast du einen Eid geleistet..."


    Alypia, warum hatte ich nichts getan, als sie dich entührten?

    Mit traurigem Blick starrte ich gen Boden.


    "Du hast Recht, eigentlich solltest du gehen. Es ist schlimm untätig da zusitzen und auf anderen zu hoffen. Und im Nachhinein ist es schlimm, wenn die anderen versagt haben..."


    Ich sah ihn missmutig lächelnd an und drückte seine Hand.