Beiträge von Liu Wong

    "Notwendigkeit ist eines der wichtigsten Prinzipien. Man sollte nichts Gravierendes tun, wenn es nicht notwendig ist. Euer Vater hat also weise gehandelt."


    Sim-Off:

    Sorry, hatte eher keine Zeit

    Zitat

    Original von Flavius Duccius Germanicus
    "Er hielt nicht viel von Rom!"


    "Wieso hat Euer Vater dann das römische Bürgerrecht angenommen?"

    "Ich war auch einmal Soldat, allerdings mehr aus Tradition. Mein Vater war auch schon Soldat und auch dessen Vater war Soldat. Mein Urgroßvater war Kaiser, hatte aber auch eine militärische Ausbildung. Eine Offiziersausbildung, natürlich. Als einfacher Soldat war niemand in meiner Verwandtschaft ausgebildet."

    "Wie kommt es, das Ihr für Rom kämpft? Auch das Reich Han lässt Ausländer in seiner Armee zu, aber nur in begrenzter Zahl und nie in Offiziersrängen. Obwohl Offiziere hier auch anders ausgebildet werden als in Han."

    "Eingereist bin ich durch Syria. Außerdem habe ich noch Italia und die Hauptstadt Roma gesehen. Wenn ich fragen darf, wo seid Ihr geboren?"

    Hatte ich ihm meinen Namen genannt? Ich dachte kurz nach... Nein, hatte ich nicht! Um Himmels Willen, wie unhöflich ich war!


    "Ich bitte vielmals um Verzeihung, aber ich habe wohl vergessen, mich vorzustellen. Ich bin Liu Wong, Fürst von Qin aus dem Reich Han. Es war äußerst unhöflich von mir, mich nicht vorzustellen. Ich bitte nochmals um Verzeihung."


    Es war mir wirklich peinlich.


    "Ihr habt gerade ein sehr gute Nachricht erhalten?"

    "Die westliche Kultur scheint auch sehr anders zu sein als die östliche. Hier dient jeder zuerst sich selbst, bei uns steht die Gemeinschaft an erster Stelle. Selbst, oder gerade, unser Kaiser hat dem Reich zu dienen. Er besitzt wahrscheinlich am wenigsten Freiheit von allen, denn er darf sich nicht von persönlichen Gefühlen leiten lassen. Er muss immer darauf achten, dass er keine Fehler macht. Er kann nie privat sein. Selbst mit mir spricht er wie mit jedem anderen Fürsten, obwohl er mein Cousin ist."

    "Sie können von uns das übernehmen, was sie übernehmen wollen. Einheitliche Traditionen gibt es nicht einmal im Reich Han, dafür ist es ein viel zu großes Reich. Und Religion ist keine Staatsangelegenheit. Wieso sollten wir uns in die kulturelle Entwicklung anderer Reiche einmischen? Wie schon gesagt, wer tributpflichtig ist, bleibt unabhängig und soll seine kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung gefälligst selbst regeln. Wir greifen nur ein, wenn diese Reiche ihr Militär vernachlässigen, weil wir ihnen sonst unnötigen militärischen Beistand gewähren müssten."

    Zitat

    Original von Magnus Quintilius Manus
    In Ordnung, wird gemacht., nickte Magnus. Aber ich fürchte ich hab eben nur gelernt nicht gegen den Fremdling anzutreten., grinste Magnus.


    Ich lachte kurz.


    Nachdem Manus wieder gegangen war, wendete ich mich dem Tribun Germanicus wieder zu.


    "Wo waren wir noch gleich? Ach ja, Freiheit. Nun, die Reiche, die dem Reich Han tributpflichtig sind haben ihre Freiheit. Es gibt sogar einige, bei denen die Tributzahlungen gerade eben unsere Unkosten für die Ausbildung ihrer Offiziere und Gelehrten decken."

    "Das Reich Han hat seit über 200 Jahren eine Tradition: Wenn ein anderes Reich oder Volk auf Widerstand verzichtet und unsere Überlegenheit und Führung anerkennt, dann behalten sie ihre Unabhängigkeit, haben freien Handel mit dem Reich Han und können an unseren kulturellen Errungenschaften teilhaben. Dafür müssen sie uns Tribut zahlen und auf Anfrage Truppen zur Verfügung stellen. Im gegenzug erhalten sie aber auch Truppen von uns, wenn sie angegriffen werden.
    Fast alle unserer Nachbarn haben diese Übereinkunft angenommen, und sie haben alle davon profitiert. Sie wurden wohlhabender und sicherer. Vielleiocht wäre das eine Lösung?"

    "Wenn gar nichts anderes hilft, hilft rohe Gewalt. Das Reich Han kann mehr Soldaten aufstellen als alle seine Nachbarreiche zusammen. Und wenn sich ein Feldherr entscheidet, alles menschliche Leben, das Widerstand leistet, auszulöschen, dann wird der Gegner entweder aufgeben oder ausgelöscht. Auch das gab es schon in der Geschichte meines Reiches."

    "Die Frage kann ich dir nicht beantworten. Ich kenne diese Völker nicht. Und ich bin auch kein so guter Stratege wie Sheng. Ich bin eher ein Kämpfer, auch wenn ich bis zum Rang eines Generals gebracht hatte."

    "Einige tibetische Reiter hatten eine Grenzprovinz des Reiches Han überfallen. Als Reaktion wurde Sheng mit seiner Division, etwa 5000 Soldaten, losgeschickt. Er ließ alle Soldaten mit Pferden ausrüsten, um schneller zu sein. Dann drang er nach Tibet ein und sorgte durch Spione und Erkundungstrupps dafür, dass der Gegner nie genau wusste, wo sich Shengs Truppen gerade aufhielten. Er trennte seine Division in mehrere Einheiten, wobei er sie angewiesen hatte, Feldlager zu errichten, die groß genug für die gesamte Division waren. Wenn tibetische Kundschafter diese Lager sahen, glaubten sie, die gesamte Division vor sich zu haben. Durch die eigene Aufklärung wussten Shengs Offiziere aber von den gegnerischen Aufklärern, so dass nach deren Abzug das Lager wieder abgebrochen wurde. Die Motivation der tibetischen Krieger sank immer weiter, weil sie keinen Gegner trafen, während die tibetischen Anführer verwirrt waren, weil sie nicht wussten, welches der gemeldeten Lager echt war. Bis Sheng das kaiserliche Banner in einem Lager aufstellen ließ, und es immer gut sichtbar mit diesem bewegte. Dadurch war klar, dass dort der kaiserliche Feldherr war und die Tibeter versuchten, diese Einheit zu erwischen. Diese Einheit war der Köder, und sie zog in eine Steinwüste. Nachdem die Tibeter gefolgt waren, schnitten die anderen Einheiten von Shengs Division die Nachschubwege der Tibeter ab. Jeder Versuch, einen Ausfallangriff zu starten, schlug fehl, weil sich die jeweilige Einheit jedesmal rechtzeitig zurück gezogen hatte, um dem Angriff auszuweichen.
    Die Tibeter mussten also aufgeben, weil sie einerseits keinen Nachschub hatten, aber andererseits auch keinen Gegner bekämpfen konnten. Nach der Kapitulation gaben sie Sheng den Beinamen 'Drache von Tibet'. Das ist eine hohe Auszeichnung, vor allem, wenn sie der Gegner ausspricht."

    "Kaiser Sheng, als er noch Oberst war, hat in einem Feldzug gegen die Tibeter ohne Kampf gesiegt. Er hatte es geschafft, die tibetischen Truppen so hilflos zu machen, dass sie sich gezwungen sahen, zu kapitulieren. Das zeigt, dass militärische Operationen nicht zwingend zu Kämpfen führen müssen."