Genüsslich in einen roten, saftigen Apfel beißend, erreichte Maximian den Stall, in dem die zum Teil sehr prächtigen Pferde der Familie untergestellt waren. Die meisten der Tiere näherten sich den Stalltüren, um den Kopf über das Gatter zu heben und zu schauen, wer da kam. Eins der Pferde war angebunden und wandte ihm schnaubend den Kopf zu, kaum später sah ein Sklave unter dem geschwungenen Pferdehals hindurch, um es den Tieren gleich zu tun.
Maximian schluckte den Bissen herunter und grüßte den Bediensteten mit einem knappen Kopfnicken, dann tätschelte er mit der freien Hand eine Pferdestirn.
"Lahmt er noch?" fragte er. Der Schimmel, der seine leere Hand ableckte, doch aber nur den Apfel im Sinn hatte, stubste ihn an und schnaubte, als er damit nichts erreichte.
"Nein, schon seit gestern nicht mehr, Herr. Er wird sich das Bein verknackst haben, aber nun scheint wieder alles in Ordnung zu sein." Der Sklave antwortete, ohne ihn dabei anzusehen.
Maximian nickte zufrieden, biss noch einmal ab und gab dem Schimmel den Rest vom Apfel. "Ich denke, er hatte es nur eilig wieder in den Stall zu der rossigen Stute zu kommen." Dem Schimmel den Hals klopfend, grinste Maximian kurz und sah, dass der Sklave es erwiderte, aber nichts weiter antworte, und das Pferd, um das es ging, hob seinen dunklen Kopf und schüttelte den, um den Decima keines weiteren Blickes zu würdigen.
Es war ein leises lachen zu hören, dann nahm Maximian ein Tuch und reinigte sich damit ein wenig die Hände vom Pferdesabber.
"Also gut, dann spulen wir am Nachmittag das gewohnte Programm ab" bemerkte er und ging weiter seines Weges, wobei er das untertänige Nicken des Dieners aus dem Augenwinkel heraus wahrnahm und wie dieser sich wieder an die Arbeit machte.