Beiträge von Lucius Decimus Maximian

    Maximian stimmte leise in Valerias Lachen ein. Er war viel zu beschäftigt, jede ihrer Regungen in sich aufzunehmen, bis sie nur noch kicherte und ihn scheinbar gar nicht überzeugt fragte, ob sie das hatte überzeugen sollen. Er lächelte vielsagend und als Valeria ihm die Traube wegschnappte, blieben seine Augen an ihren Lippen hängen, die immer näher kamen und ihm schließlich viele kleine Küsschen aufs Gesicht hauchten.
    "Ich liebe dich", hatte sie gesagt und es war wie als würden die letzten Wochen durch diese drei kleinen Wörter einfach weggewischt. Drei kleine Wörter, die alles so einfach unter dem Nenner zusammenfassten und ihm einen wohligen Schauer über den Rücken fahren ließen.
    "Ich weiß...", erwiderte er nur grinsend, während ihre Küsschen sich endlich getrauten, seine Lippen aufzusuchen, um sich in einem langen, leidenschaftlichen Kuss mit ihnen zu verbünden.


    Und nein, dass sie ihn erst einmal nicht losließ, würde ganz bestimmt so schnell nicht wieder passieren...


    Einige Trauben und innige Küsse später:


    Valeria lag neben ihm, wie sie die Götter erschaffen hatten. Ihre Brust hob und senkte sich verschnaufend, ihre blondes Haar war wirr und leicht verklebt, aber der Ausdruck auf ihrem Gesicht glich dem eines Engels. Und das war sie auch... für ihn.
    Sie waren freilich nicht auf der Kline geblieben, sondern waren irgendwann auf das doch beträchtlich größere Bett ausgewichen, in dem sie das beiläufige Ziel, die Decken komplett durcheinander zu bringen, durchaus erfolgreich erzielt hatten. Noch dazu zierten den Boden einige Kleidungsstücken oder verunglückte Obststücke, sodass man davon ausgehen konnte, dass hier nach allen Regeln und Verboten geliebt worden war.


    Er seufzte glückseelig und stemmte den Kopf auf einen Arm, während er ihr eine goldene Strähne aus dem Gesicht strich und leicht schmunzelnd den Kopf schüttelte, während seine zittrigen Finger Valerias Wange streichelten.
    "Was tun wir hier nur?"

    Maximian unterdrückte ein Schmunzeln, als Romanus sich mit entnervter Miene die kurzen Haare wieder zurechtstrich und runzelte dann nachdenklich die Stirn, während sein Cousin da die dollsten Fantasien durchlebte.
    "Von einem Rundgang durch Roma redest du also... Collosseum klingt gut und wenn du den Besuch in einer Taverne bezahlst, machen wir auch das. Mein Taschengeld ist schon längst aufgebraucht..."
    Der ältere der beiden Cousins knuffte dem Jüngeren spielerisch in die Rippen und grinste dabei ziemlich breit.
    "Immerhin hast du es versucht...", zwinkerte er dem Bruder Valerias zu und wuschelte ihm des Spaßes halber gleich nochmal durch die Haare, wonach er zwei große Schritte tat und Romanus wieder angrinste.
    "Kommt ihr?"

    Mit einem mal inspizierte seine Nasenspitze ins Leere. Und ehe er verstand, dass Valeria sich losgemacht hatte, musste er erst die Augen aufschlagen und dem Boot ihres herrlichen Duftes, das ihn schon hinauf aufs offene Meer hatte tragen wollen, entsteigen. Er sah sie an und legte den Kopf ein wenig schief.
    "Die Meinung der Leute interessiert mich aber nicht. Sie kennen dich nicht und werden wohl auch nie verstehen, warum ich einfach nicht anders kann", antwortete er ihr mit jenen Worten, die sich während den vergangen Tagen und Wochen nach und nach aus seinen wirren Gedanken geschält hatten.
    Dachte sie einen Moment lang über seine Worte nach? Es schien so, allerdings war er sich bald schon nicht mehr so sicher, ob er überhaupt etwas gesagt hatte oder ob er wirklich hier stand. Valeria setzte sich auf eine Kline und vernaschte wahrhaft sinnlich eine Weintraube. Das erste mal in seinem Leben wünschte er sich, ein kleines Obststück zu sein. Im nächsten Moment fand er diesen Gedanken aber schon wieder reichlich absurd, denn lieber vernaschte er zusammen mit Valeria eine Traube, als keinerlei Spaß an diesem Vorgang zu erleben.
    Mit ihrer kessen Frage holte sie ihn den Göttern sei Dank aus den Wirren seiner Gedanken zurück, sodass er sich Valerias Anblick noch einige Augenblicke lang gönnte und schließlich mit wenigen, langsamen Schritten zu ihr ging. Vor ihrer Kline ging er in die Knie, suchte sich eine Traube aus der Schale und besah sich dieses beneidenswerte Obst an, ehe es sanft Valerias Nasenspitze berührte und anschließend ihre Lippen abfuhr.
    "Zum... Obstessen", beantwortete er ihre Frage mit seltsamen Gesichtsausdruck.

    Zitat

    Original von Lucius Decimus Romanus
    Mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck griff der Junge nach Valerias Hand und zog sie hinter sich her Richtung Maximian. Er wollte nicht länger warten, brannte darauf endlich in die Stadt loszuziehen und hoffte, dass er Maximian von seiner Mutter loseisen konnte. "Du kommst doch sicherlich mit, oder? Ihr müsst mir alles zeigen", sagte er an Valeria gewandt und lachte.


    Maximian erschrak fast ein wenig, als plötzlich Romanus neben ihm erschien und gleich hintendrein Valeria. Er sah kurz auf deren Hände, die ineinander ruhten und gleich erschien ein fröhliches Lächeln auf seinem Gesicht, das er vor allem Valeria galt.
    Dann wurschtelte er seinem jungen Cousin durchs Haar, als wäre er ganze Jahrzehnte älter, und meinte dabei mit fragender Miene:
    "Was? Wenn du mir nur sagst, was wir dir zeigen sollen, könnte ich mal drüber nachdenken..."

    Kaum war die Tür weit genug offen, trat Maximian ins Zimmer.
    "Salve", sagte auch er und ließ seinen Blick einmal durch das Cubiculum wandern. Ein blumiger Duft stieg ihm in die Nase, als er die Zimmertür zuschob und ganz allein Valeria fixierte. Mit dem Ansehen wollte er aber anscheinend nicht zu viel zeit vergäuden, denn mit einem schelmischen Gesichtsausdruck trat er auf sie zu, nahm ihre Wangen in seine Hände und drückte seine Lippen auf ihre.
    Oh, wie er das vermisst hatte. Wie sehr er Valeria vermisst hatte!
    Ganz langsam nur ließ er den Kuss ausklingen und streichelte anschließend mit den Daumen Valerias Gesicht.
    "Menschen wie du verdienen sich diese Ehre nicht. Sie haben sie einfach. Sie gehört ihnen", sagte er leise, beinahe schon flüsternd und begann damit, mit seiner Nasenspitze Valerias Hals zu inspizieren.

    Das Bad für Maximian war schon längst hergerichtet, als er das Balneum betrat. Wohlig warme Dämpfe stiegen ihm in die Nase, als er die Tür hinter sich schloss und flugs aus seinen Kleidern geschält war, um in das herrlcih warme Wasser zu steigen. Wie er es mochte war es schön heiß, sodass er nur langsam eintauchen konnte.
    Aber kaum war er eingetaucht, merkte er die befreiend Wirkung des Wassers und tauchte den Kopf unter Wasser, um so lange wie möglich unten zu bleiben.


    ...


    Als er, ganz schrumpelig, entspannt und schläfrig, dem Wasser entstieg, war die Vorfreude auf Valeria schon so groß, dass er sich eilig abtrocknete und die zurechtgelegte, frische Tunika überstreifte, nachdem er sich eilig ein wenig einbalsamiert hatte.
    Auch erkannte er, dass es mal wieder Zeit fürs Haareschneiden wurde und sein Körper scheinbar mehr und mehr dem eines erwachsenen Mannes glich.


    Stolz, erholt und fröhlich lächelnd verließ Maximian das Balneum wieder... und er fühlte sich guuuut.

    "Schade", zeigte Maximian sich offensichtlich ein wenig traurig. "Dann bleibt uns wohl nichts weiter als abzuwarten."
    Gewiss, was sollten sie denn auch anderes tun? Maximian schaukelte auf den Sohlen seiner Sandalen und nickte.
    "Gut, ich werde dann auf nähere Anweisungen warten, wann es denn losgehen soll. Es hält mich ja quasi nichts auf, von daher...", lächelte er und ließ sich derweil von seiner Mutter herzen.
    "Wer wäre ich denn, wenn ich meine Mutter alleine reisen lassen würde?", scherzte er schlussendlich noch und lächelte fröhlich.
    "Und grüß Livianus, wenn du ihn gefunden hast." Sein Großcousin würde sich sicherlich freuen.
    "Bis später, Mutter", verabschiedete er sich dann schlacksig.

    Seine Mutter war immer eine gute Mutter gewesen und er konnte verstehen, dass sie ihn vor allen möglichen Dummheiten, wie sie es nannte, beschützen wollte. Er konnte sich auch annähernd vorstellen, auf welche Dummheiten sie da anspielte und seufzte deshalb kaum hörbar. Irgendwann - er wusste es und sie musste es ebenfalls wissen - wäre der Tag eh gekommen, an dem nur noch er für sein Leben verantwortlich sein würde und so weit lag der schon nicht mehr in der Ferne.


    "Es scheint ihr doch recht gut zu gehen. Ihre Mutter war lange Zeit krank und ich nehme an deshalb eine sehr große Belastung für ein junges Mädchen wie sie", hängte er an, da Valeria vorhin einen sehr starken, wenn auch verwirrten Eindruck auf ihn hinterlassen hatte. Seine Gedanken drifteten kurz ab, er jedoch wurde schnell von seiner Mutter wieder ins Hier und Jetzt zurückgeholt.
    "Wie? Hm, nein. Romanus Mutter ist meines Wissens nach bei seiner Geburt gestorben und von Valeria wusste Praetorianus lange Zeit nichts. Es war... Es war etwa so wie bei Meridius und mir", sagte Maximian und lächelte leicht.
    "Aber genug... genug von Valeria. Was schrieb Meridius noch? Wann kommt er zurück?", wechselte der junge Mann galant das Thema, was ihn nicht weniger interessierte.

    Das Lächeln seiner Mutter nahm Maximian den ganzen Stress und Druck von den Schultern und er freute sich, dass sie nun mit ihm hier war. Bei den Decimas, seiner neuen Heimat und den Worten seines Vaters nach auch ihrer. In diesem Moment war er stolz und glücklich, auf der anderen Seite aber auch verständnisvoll. Denn er konnte sich nicht wirklich vorstellen, wie es war, plötzlich bis auf eines keines der Kinder, das man großgezogen hatte, wiedersehen zu dürfen. Sollte sie ihn behandeln wie ein Kind - wenn es ihrer Seele gut tat, würde er es über sich ergehen lassen.
    "Aber ich werde immer dein Sohn bleiben, und solange du nicht meinst, mir beim Umziehen helfen zu müssen, scherzte er, wurde dann aber einen Moment ruhig und sah seine Mutter liebevoll an, "darfst du gern in alte Gewohnheiten zurückverfallen."
    Man sah es ihm vielleicht nicht direkt an, aber ein Gespräch nach dem letzten mit seiner Mutter tat ihm offensichtlich gut. Zu vieles hatte da plötzlich zwischen ihnen gestanden.
    Unter anderem auch das, was Iulia als nächstes ansprach... Valeria. Obwohl Valeria Maximians Ansicht nach kein Problem war.
    Was nun? Wollte er seiner Mutter ehrlich gegenüber sein, wäre die nette Unterhaltung zwischen ihnen zum Scheitern verurteilt. Iulia wollte nicht sehen, dass ihr Sohn mit seiner Cousine anders zu tun hatte, als es Cousins und Cousinen tun sollten - das war ganz gewiss ihr Standpunkt. Aber lügen wollter er auch nicht... In die Enge getrieben senkte er kurz den Blick.
    "Ja, sie ist nett. Immerhin ist sie eine Decima...", sagte er und bemühte sich, der Mutter in die Augen zu sehen.
    "Ihre Mutter verstarb erst kürzlich, weshalb sie vor hat nach Tarraco zu gehen, um dort auf Praetorianus, ihren Vater zu warten. Romanus ist sozusagen ihr Bruder, sie lernen sich gerade erst kennen."

    Schwere Verluste, hatte sie gesagt. Wenn Maximian sowas wie ein Idol hatte, dann war das sein Vater, und so vertraute er darauf, dass er die Germanen gesund hinter sich bringen würde. Nicht umsonst durfte er die Legionen anführen.
    Und als seine Mutter beim Sprechen eine Pause einlegte, dachte er, er müsse ihr gut zureden:
    "Ich bin mir sicher, er wird zurück kommen. Es gibt keinen, bei dem ich mir sicherer sein könnte. "


    Der strenge Blick, mit dem der junge Mann von seiner Mutter gemessen wurde, war ihm nur allzu bekannt - er hatte ihn in seinem Leben wahrscheinlich schon an die Million mal gesehen. Natürlich wollte er der Familie keine Schande bereiten und seinen Pflichten Nachkommen, und er tat es auch so gut es eben ging... aber irgendwie lief manchmal alles von selbst aus dem Ruder und er war davon überzeugt, dass er nur in den seltesten Fällen wirklich etwas dafür konnte.
    Leider wusste er auch, dass seine Mutter weniger von dieser Verschwörung gegen ihn überzeugt war. Oder sein Vater. Gleich lag seine Stirn in kleinen Fältchen...
    Alsdann nickte er und verschränkte die Arme hinter seinem Rücken.
    "Es beunruhigt mich, dass du dich anhörst, als würdest du mit einem kleinen Jungen reden..."
    Nun lächelte er breit und machte eine Pause beim Reden. Natürlich musste er scherzen, auch wenn er nicht sonderlich stolz auf seine wenn auch scherzhafte Erkenntnis war.
    "Selbstverständlich begleite ich dich nach Tarraco. Wir haben ohnehin in letzter Zeit zu wenig miteinander geredet... und außerdem will ich an meinem Geburtstag auch lieber in meiner Heimat sein", sagte er mit nun leicht tieferer Stimme, um erwachsener zu wirken. Was er war.... meistens.

    War er froh, dass sie ihn scheinbar nicht auf Valeria ansprechen wollte. Noch nicht. Aus taktischen Gründen drehte er sich deshalb mit dem Rücken zu seiner Cousine und spendete seiner Mutter seine ungeteilte Aufmerksamkeit.
    "Da hast du richtig gedacht, Mutter", meinte er schmunzelnd und zwinkerte ihr zu, um dann wieder ernst zu werden und ihr zuzuhören.
    "Natürlich. Sollte er es nicht schaffen, würde ich es ihm nicht übelnehmen...", kommentierte Maximian mit geteilten Gefühlen. Natürlich wäre er traurig, wenn Meridius es nicht rechtzeitig schaffen würde - selbst wenn er keinen Einfluss darauf hatte, was die Germanen sich eventuell einfallen ließen, um die Legionen zu beschäftigen.
    "Was schrieb er denn?", fragte der Sohn seine Mutter neugierig.

    Maximian beobachtete sich die Haare im Nacken raufend, wie seine Mutter die beiden ihr vorgestellten jungen Menschen grüßte, konnte aber nicht umhin den Unterton in Iuliuas Stimme zu hören, als sie meinte, dass er ihr schon von Valeria erzählt hätte.
    Den Blick Valerias erwiderte er, ließ dabei die Hand vom Hals fallen und und blinzelte sie mit leicht zerknirschter Miene an. Da war es, dass er die verstohlenen Blicke seines jungen Cousins bemerkte, weshalb er kurzzeitig die Brauen hob und ihn ziemlich nichtssagend anlächelte.


    Da hörte er auch schon die Nachricht, dass Meridius geschrieben hätte und seine Mutter gerne mit ihm reden wollte.
    "Natürlich, Mutter. Jetzt gleich? Es wird ihm doch nichts zugestoßen sein?", hakte er vorsichtshalber gleich nach, während er seine Mutter am Ellenbogen griff, bereit, mit ihr ein wenig zur Seite zu gehen.


    Valerias Geistesblitz verfolgte er aufmerksam und sah zwischen den beiden Geschwistern - er konnte es noch gar nicht glauben - stillschweigend hin und her und anschließend wieder zu seiner Mutter.

    Wenn ihm Romanus etwas voraus hatte, dann sicherlich einen ganzen Batzen Höflichkeit, die Maximian gerne mal vergaß. So wie eben, eventuell...
    "Da geblieben, Romanus. Wir haben uns doch sicher einiges zu erzählen...", schmunzelte Max schon sichtlich gefangener und darauf bedacht, nicht allzu verdächtig zu wirken.


    Dass sich die Schlinge um seinen Hals aber nicht verflüchtigt hatte, merkte er, als eine ihm nur allzu bekannte Frau den Garten betrat und im ersten Augenblick sichtlich stutzte. Maximian fragte sich, was er denn noch alles würde falsch machen können, setzte aber ein Lächeln auf und nahm sie herzlich in den Arm, als sie die anderen beiden begrüßt hatte.
    "Es tut gut, dich zu sehen, Mutter", sagte er und ließ von ihr ab. Seine Blicke flogen kurz unmerklich zu Valeria, dann zurück zu seiner Mutter, der er Valeria gerne mit ein wenig mehr Vorbereitung vorgestellt hätte... oder gar nicht. Ohnehin konnte er von Glück reden, dass Romanus gerade noch rechtzeitig vor Iulia dazu gekommen war, denn an das Gespräch, das er betreffs Valeria mit seiner Mutter einmal geführt hatte, konnte er sich noch allzu gut erinnern.
    Als er nun aber endlich den Mund wieder aufbekam, legten sich seine Augen zuerst auf Romanus.
    "Mutter, das ist Romanus, Praetorianus Sohn. Ich weiß nicht, ob ihr bereits die Freude hattet....", sagte er lächelnd und ließ ein wenig Zeit, ehe er zu Valeria kam und dabei die Hände vor seinem Körper faltete.
    "Und das-"
    Moment: Hatte er da gerade Preatorianus Sohn gesagt? Das würde ja bedeuten... dass... Valeria... Romanus... Bei den Göttern!
    "Das ist Valeria, ich hatte dir bereits von ihr erzählt. Und das ist meine Mutter, Iulia Severa."


    Von einem heftigen Schweißausbruch heimgesucht, bekam Maximian gar nichts weiter raus und wartete darauf, dass sich alle Unbekannten miteinander bekannt machen würden, während er sich wieder einmal über den Nacken fuhr und zudem unauffällig mehrmals zu Valeria schlunzte.

    Sim-Off:

    Isch bin einverstanden. =)


    Die Entscheidung war nicht schwer gefällt, doch ehe er sie aussprechen konnte, war es, als würde sein Herz stehenbleiben. Jemand hatte ihn angesprochen und da er sich mächtig erschrak, konnte er sie nicht zuordnen. Valeria schaltete (geübt) schnell und rückte ab und auch Max tat das und saß schnell auf.
    Da bekam er schon eine Hand entgegen gestreckt und hörte die Stimme erneut. Eine sehr jugendliche Stimme, wenn er sich nicht irrte. Er sah auf udn tatsächlich...
    "Romanus! Was... ich meine, was tust du denn hier draußen?"
    Im nächsten Moment fand er seine Worte schon wieder ziemlich dumm, aber was sollte es. Er griff nach der Hand und zog sich daran hinauf in den Stand - darauf vertrauend, dass sein junger Cousin standhalten würde. Als er endlich aufrecht stand, seufzte er und sah kurz zu Valeria, reichte ihr seine Hand.
    "Du hast mir vielleicht einen riesen Schrecken eingejagt...", meinte er noch sichtlich nervös, sammelte sich jedoch schon wieder und zwang sich, allmählich wieder normal zu wirken.
    "Also, Valeria - das ist Romanus, mein... Cousin. Romanus, das ist Valeria. Sie ist...", brachte er hervor, brach jedoch jäh ab und fuhr sich mit einer Hand über den Nacken. Verdammt, er hatte ganz vergessen wie unvorteilhaft es war, wenn sie erwischt wurden. Ausrede, Ausrede!
    "Sie ist noch gar nicht so lange hier, stimmt's? Und du? Sieh einer an, was aus dir zwischenzeitlich geworden ist... Du wirst noch größer als ich, wenn ich nicht stark aufpasse. Dich hab ich ja schon eine halbe Ewigkeit nicht mehr gesehen! Wie geht es dir?", plapperte er schnell weiter.

    Oh-oh-oh, also bei dem Blick seiner Liebsten konnte er sich in etwa denken, was kommen würde... und es kam auch. Er grinste sie eine Weile lang an, verliebte sich abermals in sie und konnte nicht umhin sich zu fragen, wie er sie nur verdient hatte. Ein einfacher Junge vom Lande, der sein Leben lang nur Pferde gepflegt und den Mädchen im Dorf nachgestellt hatte... Verlockend, sowas von verlockend.
    Er hob den Kopf an und lehnte sich leicht zur Seite, um Valeria zu küssen. Und diesmal wollte er nicht zaghaft oder kurz küssen. Nein, diesmal sollte Valeria spüren, was er von ihrer Idee hielt. Und da sie ihm gefiel und er meinte, dass sie durchaus von ihm hätte stammen können, fiel der Kuss dementsprechend "hungrig" aus.
    Außer diesem Kuss passierte jedoch nichts, denn Maximian war sich der verräterhaften Natur seiner Umgebung durchaus bewusst, weshalb er ihren Kuss trotz des größer gewordenen Appetits allmählich enden ließ und zurück ins Gras sank, wobei er Valeria unerlässlich mit sich zog.
    "Du bist ein ganz, ganz böses Mädchen", tadelte er sie scherzhaft und fuhr mit ausgestreckten Fingern durch ihr goldenes Haar.
    "Ich glaube kaum, dass du mich so verdreckt und salzig, wie ich bin, haben möchtest."
    Nein, dass er das nicht glaubte, stimmte wohl eher weniger. Valeria traute er fast alles zu.... ( ;) )

    Maximians Schmunzeln wuchs an, während Valeria ihn ein Stück weit mit in die Unbekümmertheit zog, die sie immerzu verstrahlte. Eine Beerdigung, so dachte Maximian, machte einen Menschen immer ein wenig älter, denn man hatte ein Leben zuende gehen, während man selbst noch mittendrin stand.
    Da tat es ganz gut, dieses fröhliche Lachen zu hören und dazu das funkeln in den Augen eines Menschen, den man wahrhaftig liebte.
    Und so lachte er schließlich leise, als Valeria ihm schon längst in die Seite gepiekst und ihn anschließend auch noch beinahe mit ihrer stürmischen Umarmung umgekippt hätte. Indem er seine Bauchmuskeln entspannte, fielen beide dann auch tatsächlich ins Gras. Und er dachte gar nicht daran, Valeria los zu lassen...
    "Oh doch, das glaube ich schon. Also, was ist es, worauf du gerade Lust hast?", fragte er schelmisch grinsend nach, legte dabei einen Arm gaaanz fest um Valeria und piekste ihr mit der Hand selber mal in die Seite.

    Sooo weit, wie Valeria in Gedanken wanderte, ging Maximian beileibe nicht. Er strebte nur nach Anerkennung und Aufnahme als Erwachsener. Schon immer hatte er Legionär sein wollen und es würde sich auch nichts daran ändern – aber das wusste Valeria wahrscheinlich im Innersten ihrer selbst auch schon.
    Dass sie ihn bat, das Thema zu wechseln, überraschte ihn nicht sonderlich. So viel die Reaktion, die er von den Frauen seines Lebens erhielt, wenn es um die Legion ging meistens aus, egal ob es Valeria, seine Mutter oder Lucilla war, mit denen er darüber sprach.
    Er konnte Valeria jedoch den Wunsch nicht abringen und ließ sich auf den Themawechsel bereitwillig ein. Das Kichern ihrer brachte auch ihn zum schmunzeln und seine Hand legte er an Valerias Kinn, um nun selbst den Kopf etwas schief zu legen.
    “Was?“

    "Wenn Meridius nichts dagegen hat, gehen wir nach Tarraco zurück", meinte Maximian und musste lächeln, weil er gehofft und bestätigt bekommen hatte, dass Valeria dort sein wollte, wo er war. Es war alles so, wie als sie sich getrennt hatten. Es war fast perfekt. Fast.
    Und dann lehnte sie sich auch schon an ihn und er legte deb Arn um sie und drückte seine Lippen auf ihren Kopf, als sie kundtat, dass ihr nicht viel am Krieg und seinem Wunsch, ein Soldat zu werden, lag.
    "Und ich mag den Gedanken nicht, dass eines Tages irgendein feindliches Volk in Rom einfällt und Frauen und Kinder entführt. Um das zu verhindern, gibt es die Legionen, Valeria."
    Maximian schwieg einen Moment und drückte seinen Lippen nochmals auf Valerias Haar. Wie ein großer Teil der römischen Frauen würde Valeria sich wohl oder über mit dem Gedanken anfreunden müssen, dass er irgendwann ein Teil der Legion sein würde.
    "Das Blut eines Soldaten fließt in meinen Adern und es sagt mir, dass es auch meine Aufgabe ist, Rom gegen unsere Feinde zu verteidigen. Ob ich dabei falle oder ob ich meinem Vater vielleicht ein wenig nacheifern kann, liegt ganz allein bei den Göttern", erläuterte er ohne Skrupel.

    Max beobachtete, wie Valeria sich ins Gras bei dem Teich setzte und besah sie sich einen Moment lang stillschweigend, so wie sie ebenfalls erstmal schwieg. Schließlich setzte er sich dazu, riss einen Grashalm aus und zwirbelte den zwischen seinen Fingern.
    "Seltsam? Ein wenig, du hast Recht. Nun ja, dir stehen die Türen offen, da du eine Decima bist. Du kannst hier wohnen oder in Tarraco", sagte er und beobachtete aus dem Augenwinkel Valerias Reaktion.
    Dann kam sie auf die Legion zu sprechen und Maximian steckte sich den Grashalm in den Mund, um darauf ein wenig rumzukauen.
    "Aber sicher ist das immer noch mein Wunsch. Hattest du gehofft, ich würde meine Meinung bezüglich meiner beruflichen Zukunft ändern?"