Das Dröhnen war nun beinahe gänzlich verklungen. Es war fern, ferner noch als alles, das Maximian jemals in weiter Ferne gehört hatte. Stattdessen war es nun unangenehm ruhig. Es war, als wäre nun nichts mehr.
Schwarz. Es passte zu der unendlichen Leere, dass kein Geräusch mehr ging. Es passte auch zu der Kälte, die sich immer weiter ins Unterbewusstsein fraß und jeden Rest von Wärme verschlang. Erschreckend, wie sich mit einem Mal alles zusammenfügte und ein Ganzes ergab. Kälte, Schwärze, Stille und die Ohnmacht des Geistes und des Willens. Alles erstickt im Gegenstandslosen, verloren im Nichts und stumm im totenstillen Raum.
Doch Julias Augen blieben. Sie hielt ihn fest und schüttelte leicht den Kopf. Sie war so nah, doch auch sie war schon beinahe gänzlich verschlungen. Es durfte nicht sein! Er wollte das Glänzen in ihren Augen sehen, nicht die Kälte. Ihre Stimme wollte er hören und sie sollte sich nicht anhören wie ein Lied der Finsternis.
Eisiger Wille erwuchs. Er versuchte die Dunkelheit niederzukämpfen, indem er sich an Julias Augen festhielt. Da, das Dröhnen erklang wieder! Es war leise, aber es war wieder da. Auch die Kälte wich, während Julias Augen wieder Farbe annahmen, ihre Nase aus dem dunklen Meer auftauchte und er plötzlich wieder Luft atmen konnte.
Ihr Hand kam näher! Er wusste, er durfte jetzt nicht aufgeben und ließ seinen Willen weiter wachsen. Er spürte, wie wieder Licht um ihn wurde, wie die eisige Kälte, die ihn schon beinahe mit festem Griff gehalten hatte, nur noch mehr einem tauben Kribbeln glich.
Das Geräusch des Pochen seines Herzens war wieder angewachsen. Es war ein ohrenbetäubendes Geräusch, doch es war um so vieles angenehmer als die allgegenwärtige Stille, die ihn eben noch umgeben hatte.
Und dann, als das Schwarz vor den Augen leicht gelblich verfärbt war, war es fast so, als hätte er eine Berührung wahrgenommen. Julia? Ihre Augen waren verschwunden, aber er fühlte sie in ihrem Herzen. Sie war bei ihm, nicht mehr nur ein Bild. Es erfüllte ihn mit so viel Wärme, dass der letzte Rest der Ohnmacht verschwand.
Das Bewusstsein rbach wieder durch und Maximian schlug die Augen auf. Doch im gleichen Moment war es, als würde eine Lawine des Schmerzes über ihm hereinbrechen. Er keuchte einmal leise und fühlte, wie es ihn wieder weg zog von diesem Ort, der Schmerz bedeutete. Aber er wollte nicht! Er fühlte etwas warmes an seinem Kopf, er versuchte ihn in diese Richtung zu drehen, kam nicht weit. Aber er sah einen Kopf, sah Haare, hörte ein Schluchzen und auch die Hand, die sich auf die andere Wange gelegt hatte.