Beiträge von Caius Iulius Seneca

    Bitte die ID's Caius Iulius Seneca und Marcus Iulius Lepidus auf " In Elysio" stellen. Todesumstände sind hier nachzulesen. Hat sehr viel Spaß gemacht, hier mitzuspielen und dafür möchte ich mich bei allen bedanken, auch wenn mich die meisten nicht mehr kennen werden. Das IR wird mir auf jeden Fall sehr fehlen, aber vielleicht sieht man sich ja irgendwann mal im Forum Historia wieder :wink:

    Die Brüder starben an einem Nachmittag im Winter. Vöglein zwitscherten in den Bäumen im Garten und die Sonne strahlte so kraftvoll wie an jenen Tagen, an welchen die Iulier ihre ersten Atemzüge getan hatten.
    In den Trümmern des Hauses würde man schon bald eine Urkunde finden, das Testament von Iulius Seneca. Er hatte es zusammen mit seinen Kameraden im Verlauf des Sertoriusfeldzuges niedergeschrieben. Keiner der jungen Männer hatte damals gewusst, wen es als nächstes treffen würde. Und einige der Männer hatten ihr Testament zu Recht verfasst. Lepidus hatte hingegen keinen Grund gehabt, ans Sterben zu denken und so hatte er auch keine Niederschrift hinterlassen.

    ICH, CAIVS IVLIVS SENECA, GEBOREN AM PRIDIE ID APR DCCCXXVIII A. V. C.,
    WOHNHAFT IN TARRACO, LEDIG, ERRICHTE NACHFOLGENDES
    TESTAMENT:



    MEINE GRVNDSTVECKE IM WERT VON INSGESAMT 30 000 SESTERZEN SOLLEN VNTER FOLGENDEN VERWANDTEN AVFGETEILT WERDEN
    SOMIT ERHALTEN:
    TIBERIVS IVLIVS NVMERIANVNS II GRVNDSTVECKE(10 000 SESTERZEN)
    GAIVS IVLIVS OKTAVIANVS I GRVNDSTVECK (5000 SESTERZEN)
    IULIA HELENA I GRUNDSTUECK (5000)
    MARCVS IVLIVS LEPIDVS II GRVNDSTVECKE (10 000 SESTERZEN)



    MEIN BARVERMOEGEN IN HOEHE VON 34 000 SESTERZEN SOLL EBENFALLS VNTER FOLGENDEN VERWANDTEN AVFGETEILT WERDEN.
    SOMIT ERHALTEN:
    IVLIA HELENA 3000 SESTERZEN
    GAIVS IVLIVS OKTAVIANVS 3000 SESTERZEN
    IVLIA LIVILLA 3000 SESTERZEN
    TIBERIVS IVLIVS NVMERIANVNS 10 000 SESTERZEN
    MARCVS IVLIVS LEPIDVS 10 000 SESTERZEN
    IVLIA SEVERA 5000 SESTERZEN


    DIE ACTA DIVRNA SOLL EBENFALLS NICHT LEER AVSGEHEN VND SO VERMACHE ICH IHR EBENFALLS 5000 SESTERZEN


    MEIN EINSTIGER DECVRIO DECIVS CAECILIVS SABINVS SOLL MEINE VIER SKLAVEN ERHALTEN


    ICH BITTE MEINE BRVEDER TIBERIVS IVLIVS NVMERIANVNS VND MARCVS IVLIVS LEPIDVS DARVM MEINE VRNE OHNE VMSTAENDE IN DER CASA IVLIA IN ROMA NIEDERZVLEGEN



    MOEGEN MICH ALLE VERWANDTEN VND FREVNDE IN GVTER ERINNERVNG BEHALTEN VND MEINE FEINDE MIR VERZEIHEN
    ICH HABE IMMER FVER DIE LEGIO IX HISPANA GELEBT
    MOEGE SIE AVCH WEITERHIN RVHMREICHE TATEN VOLLBRINGEN


    AUF DEN ELYSISCHEN FELDERN WERDEN WIR VNS WIEDERSEHEN


    GEZ.
    CAIVS IVLIVS SENECA


    Es war sicherlich nicht die Art von Abgang gewesen, die sich vor allem Seneca gewünscht hätte. Aber es war sein Schicksal und er vermochte es nicht zu ändern, ja wollte es nicht ändern.
    Sein Körper war unter den Trümmern der Decke zerquetscht worden. Nur sein Augenlicht war ihm noch nicht genommen worden und so öffnete er sie. Es war dunkel und der Iulier konnte seinen Bruder nirgends entdecken. Er wollte etwas sagen, "Lepidus", aber er brachte keinen Ton hervor. Auf dem Rücken liegend verharrte er, aber er hoffte nicht auf Hilfe, als vielmehr auf Erlösung. Unter der Last der Holzbalken viel ihm das Atmen immer schwerer. Seine Augen schlossen sich und sein Leben zog an ihm vorbei, er sah sich als Kind, wie er mit Lepidus im Garten spielte, später, als er seinen großen Traum verwirklichte und in den Legionen Roms ins Feld zog, in seiner Legion, der IX.
    Es war wie ein Traum, er hatte viele Schlachten geschlagen, war dies doch für ihn immer das Tugendhafte und Ruhmreiche im Leben. Doch Familie hatte er nie gehabt, zu sehr hatte er sich in die Legion verliebt, sie war seine Familie gewesen. Aber was war aus seinen Eltern geworden? Sie waren schon früh gestorben und nun würde er ihnen folgen.
    Eine Träne löste sich aus seinem Auge, er weinte. Zugleich versuchte er die Finger seiner rechten Hand zu bewegen. Sie streiften die Hand seines Bruders und beide wussten, sie waren nicht allein.
    Lepidus lag etwa ein bis zwei Meter neben seinem Bruder, aber auch er vermochte keinen Ton hervorzubringen und so starben sie vereint im Glauben, sie würden sich auf den elysischen Feldern wiedersehen.

    So leid es mir tut, aber ich muss nun auch noch diese ID ins Exilium schicken, da ich einfach zu wenig Zeit für sie habe. ich hoffe natürrlich, dass ich irgendwann einmal wieder ins spiel zurückkehren kann(also bitte nicht ganz
    löschen). bis dahin werde ich evtl. noch im Forum Historia aktiv sein.
    Was Seneca nun SimOn bei den Cohortes Praetoriae angeht, hat er sich beim Training einen komplizierten Knochenbruch zugezogen und muss für längere Zeit pausieren.


    vale bene

    Nachdem der Tribun alle wichtigen Dinge geklärt hatte und die Männern wieder in ihren Unterkünften waren, betrat er sein Officium.
    Es war ein bisschen verstaubt, denn hier hatte in der Zeit seiner ABwesenheit niemand sauber gemacht. Aber wer denn auch, seine Sklaven und untergebenen hatte er alle mit nach Hispania genommen.


    Zum Glück lagen keine unanagenehmen Dokumente auf seinem Schreibtisch, denen er sich hätte annehmen müssen.
    Daher hatte er den restlichen Tag Freizeit, genau wie die Männern seiner Cohorte. Er hatte sogar dafür gesorgt, dass keiner von ihnen in dieser Nacht für die Nachtwache eingeteilt sein würde.


    "Ob der PP wohl schon in Parthia war", fragte er sich, als der das Officium verließ.

    Am frühen Nachmittag erreichte ohne großes Aufsehen eine Cohorte der Praetorianer das Tor der Castra.
    Zwar war es für die Zivilisten ungewöhnlich, dass eine ganze Cohorte durch die Straßen Roms marschierte, doch trotzdem fragte niemand nach, woher diese Soldaten kamen. Sie hatten eine lange Reise hinter sich gebracht, waren von Corduba bis nach Tarraco marschiert, hatten dort die Transportschiffe bestiegen und waren dann in Ostia gelandet, von wo aus sie nun hierher marschiert war. Die Mission in Hispania war beendet, so hatte es der Tribun entschieden. Nun lag es wieder an Hispania selbst, die Ordnung aufrecht zu erhalten. Eine Gruppe von Vigiles hatte Corduba bereits wieder auf die Beine gestellt und die Hilfstruppen würden wachsam sein.
    Auf dem Innenhof der Castra richtete der Tribun kurz sein Wort an seine Soldaten. Er lobte sie für ihre Tapferkeit im Angesicht des Feindes und für ihre Tüchtigkeiten bei den Aufbauarbeiten. Dann ließ er sie abtreten - sie waren wieder zuhause.

    An den Proconsul
    Publius Matinius Agrippa


    Ave, Proconsul!


    Vor etwa zwei Monaten, nachdem wir den Krieg mit der Belagerung Cordubas' beenden konnten, hat mich mein Vorgesetzter, der Praefectus Praetorio mit dem Wiederaufbau der Provinz Baetica beauftragt. Er selbst ist mit dem Kaiser nach Parthia aufgebrochen. Vor wenigen Tagen habe nun auch ich meine Arbeit hier beendet und werden wieder in die Hauptstadt reisen. Zurück lasse ich eine wiederaufgebaute Provinz(wobei der Großteil mit Ausnahme Cordubas unbeschadet geblieben war) und, wie ich mir selbst ein Bild gemacht habe, eine Kaisertreue Bevölkerung, die fest an den Imperator glaubt. Die wenigen Republikaner, die noch in der Provinz waren, haben wir enttarnt und festgesetzt. Sie werden zusammen mit mir und meiner der zurückgebliebenen Cohorte nun nach Roma aufbrechen und dort vor Gericht gestellt und ihre rechtmäßige Strafe erhalten.


    vale
    Caius Iulius Seneca, Tribunus Cohortis Praetoriae

    Die Tage vergingen und Corduba nahm langsam wieder Gestalt an. Die zerstörten Häuser waren wiedererrichtet worden und die Wasserleitung war repariert worden. Alles in allem hatten die Praetorianern zusammen mit den Soldaten der Hilfstruppen gute Arbeit geleistet.
    Nebst den Soldaten, die durch die Regio gereist waren, kehrten auch die geflohenen Bürger wieder von ihren Landgüter in die Stadt zurück.


    Für den Tribun endete hier seine Arbeit. Er würde lediglich noch einen Brief an den Proconsul verfassen, in welchem er ihm die Befriedung der Provinz samt einiger Einzelheiten mitteilen würde.


    Am Tag der Abreise war nahezu ganz Corduba auf den Beinen. Die dankbaren Bürger hatten die Stadt mit Blumenkränzen und Rosenblüten verschönert und tummelten sich auf allen Straßen und Plätzen. Der Tribun hatte für diesen Tag Kraft seines Kommandos alle Truppen in die Stadt gezogen, denn hier hatte jeder seinen Beitrag geleistet und niemand sollte dieses Spektakel verpassen.


    Die Soldaten hatten sich im Westen der Stadt versammelt und zogen nun unter den freudigen Augen der Bevölkerung die Hauptstraße in Richtung Osten entlang. Die Wenigsten der Milites hatten hier eine Frau gefunden. Zum einen waren sie nicht lange genug hier gewesen, zum anderen hatten die meisten der Männer schon Geliebte in Roma. Diejenigen, die eine gefunden hatten, mussten diese aber nicht etwa verlassen, die meisten würden mit den Soldaten die Heimreise antreten und ein neues Leben beginnen, jetzt wo der Krieg vorbei war.
    Als sich die Soldaten dem Stadttor näherten, brach die Menge nochmals in Gejubel aus. Seneca, der befehligende Tribun würde die Stadt nun wieder ihrem Schicksal überlassen. Aber er hatte für ihr Glück gesorgt. Die Infrastruktur war besser als zuvor und er ließ eine Kaisertreue von ihm gewählte Regierung zurück.
    Schon bald verloren sich die immer kleiner werdenen Soldaten Roms am dunkelroten Horizont.

    Die Praetorianern waren nun samt Hilfstruppen schon seit mhreren Wochen in der Provinz unterwegs. Hier und dort verteilten sie einige Hilfsgüter, doch größtenteils war die Provinz vom Krieg verschont geblieben. Auch die Bevölkerung stand noch auf der Seite des Kaiser. Das hatten die Praetorianern genauestens untersucht. Die wenigen Republikanern hatten sie festgesetzt. Sie würde allesamt eine Anklage in Rom erwarten.


    Nachdem nun also der Großteil geregelt war, konnten die Einheiten wieder nach Corduba zurückkehren, zwar auf verschiedenen Wegen, um nochmals präsenz zu zeigen, aber sie würden alle in wenigen Tagen in Corduba eintreffen.

    Der Krieg in Baetica war vorbei, bevor er überhaupt richtig angefangen hatte. Seneca hatte mit weitaus schlimmeren Kampfhandlungen gerechnet, als die, die tatsächlich stattgefunden hatten. Aber er konnte nur froh darüber sein, dass der Krieg nicht so viele Menschenleben wie erwartet gekostet hatte. Die Aufrührer und Rebellen waren in der Schlacht von Corduba besiegt worden, doch man wusste nicht, wie es im Hinterland der Provinz aussah, ob Rebellen dorthin geflohen waren und wie die Bewohner der Provinz zum Kaiser standen. Um dies rauszufinden, marschierte der Tribun nun mit etwa 1200 Mann durch die Provinz. Sein ersten Ziel war Astigi, wo er wie in allen anderen Städten und Dörfern gleich vorgehen würde: Wenn nötig Aufbauarbeiten vorantreiben, Geld an Bedürftige verteilen, Republikaner ausfindig machen und in Gewahrsam nehmen und natürlich ein besonderes Auge auf die Stadtverwaltung werfen, denn die sollte sich besonders in dieser Zeit mehr als Kaisertreu zeigen. Wenn nötig würde er ihm bekannte Klienten einflussreichre römischer Familien auf die wichtigen Ämter der Stadt verteilen.

    Die Schlacht von Corduba war wenige Tage zuvor geschlagen worden, als schon wieder Soldaten in die Stadt marschierten. Es handelte sich um 3 Cohorten der Cohors II Balearum und einer Centurie der Praetorianer. Sie hatten Befehl erhalten, unter dem Kommando des ranghöchsten Centurios der zurückgelassenen Cohorte die Stadt wieder aufzubauen und wenn nötig Lebensmittel zu verteilen.
    Die Soldaten führten Baumaterial und Werkzeug mit sich, welches sie zunächst zur Curia brachten. Hier würden sie mit den Aufbau- und Aufräumarbeiten beginnen, denn hier hatte die Schlacht am heftigsten getobt und es sollte schnellstmöglich wieder eine Verwaltung gebildet werden, die aber zunächst unter den Befehlen der Praetorianer stehen sollte. Der Tribun wollte hier nichts mehr dem Zufall überlassen.
    Danach würde sich der Bautrupp um die teilweise zerstörte Infrastruktur und leicht beschädigte Wasserversorgung kümmern.


    Die Stadt wimmelte aber nun nicht mehr, wie noch vor wenigen Tagen, nur von toten und kämpfenden Soldaten, sondern auch von Einwohnern, die zurückgeblieben waren und sich nun wieder aus ihren Häusern trauten, und von geflohenen Bürger, die zurückgekehrt waren und ihre Häuser nun teilweise verwüstet wiederfanden. Zu deren Glück marschierten nach den Ausbesserungsarbeiten an der Curia und der Wasserversorgung auch Soldaten in Gruppen durch die Stadt, um beim Aufbau von Privathäusern oder Läden mit Baumaterial und Arbeitskräften auszuhelfen.

    Da waren sie nun also abmarschiert. Nur noch die HIlfstruppen und Senecas' Cohorte waren geblieben. Und die Arbeit fing jetzt erst so richtig an. Die Provinz war so gut wie befriedet. Nun musste dafür gesorgt werden, dass Corduba wieder aufgebaut werden würde und dass die Provinzialbevölkerung sich Kaisertreu verhalten würde.


    Zunächst einmal sollte das Lager etwas verkleinert werden. Dann würde er nach und nach Teile seiner Cohorte vermischt mit Hilfstruppen quer durch die Provinz schicken, um die Lage und die Stimmung bei der Bevölkerung einschätzen zu können. Als erste Ziele wurden Ucubi und Astigi gewählt. Hier würden jeweils zwei praetorische Centurien und jeweils eine Cohorte der Hilfstruppen entsendet werden.
    Drei Cohorten der Hilfstruppen sollten währenddessen unter der Aufsicht des ranghöchsten Centurios mit dessen Centurie mit den Aufbauarbeiten in Corduba beginnen.


    Somit blieb eine praetorische Centurie und der Rest der Hilfstruppen im Lager zurück, um dieses zu verkleinern.
    Der Tribun würde sich in zwei Tagen, nachdem die Truppen wieder ausgeruht sein würden, mit auf den Weg nach Ucubi machen.

    Nachdem die Curia und damit hoffentlich die letzte und auch einzige Bastion der Rebellen gefallen war, schien dieser kurze Krieg in Hispania ein rasches Ende zu finden.


    Die praetorianischen Cohorten hatten nun teils vor der Curia und in der Stadt Aufstellung bezogen, teils durchsuchten sie noch die Gebäude. Die Verwundeten hatte man schon längst abtransportiert, wodurch aber trotzdem noch keine erste Hochrechnung der Verluste möglich war. Im Großen und Ganzen hatte Seneca aber nicht so viele Tote Praetorianer wie Rebellen gesehen. Nur vor der Curia hatten es einige Praetorianer nicht mehr rechtzeitig aus dem Pfeilhagel hinausgeschafft. Das war das Ergebnis davon, dass sie nicht alle zusammengeblieben waren.
    Nun wartete man also auf weitere Befehle des PP. Die Gefangenen würde man wohl ins Lager bringen und dort verurteilen.

    Es war nun wirklich nur noch eine Frage der Zeit, bis die Stadt fallen würde. Die Praetorianern hatten nun schon den größten Teil der Stadt eingenommen und befanden sich nun vor dem Regierungsgebäude.
    Hier hatten die Rebellen Straßensperren und Barrikaden errichtet. Es war unmöglich, hier die Infanterie hineinzuschicken, da Beschuss von den umliegenden Dächern drohte.
    Die Bogenschützen von Senecas Cohorte hatten den Befehl bekommen, sich auf den Dächern der bereits besetzten Häuser zu positionieren, um die rebellischen Soldaten ins Kreuzfeuer zu nehmen und somit den eigenen Soldaten Zeit zur Deckungssuche zu verschaffen. Inzwischen wurden schwere Geschütze in die Stadt und zur Curia geschafft. Der PP hatte anscheinend vor, die Rebellen entweder zur Aufgabe zu zwingen, oder sie wortwörtliche wegzublaßen.

    Zusammen mit seiner Cohorte drang Seneca weiter in Richtung Stadtzentrum vor. Er konnte es sich nicht erlauben wie früher selbst in die Häuser zu stürmen, da er für die strategische Positionierung seiner Cohorte den Überblick behalten musste.


    Während mehrere Zeltgemeinschaften in kleinere Häuser, und halbe bis ganze Centurien in große Häuser stürmten, traf man auch auf den größeren Straßen in der Stadt auf Wiederstand.


    Die Bogenschützen seiner Cohorte fanden sich meist in der ersten oder zweiten Reihe, um den Feind mit einem Pfeilhagel zu überschütten. Wenn es zum Nahkampf kam, ließen sie sich in die hinteren Reihen zurückfallen. Seneca war bedacht darauf, dass seine Männern immer zusammen blieben und eine einigermaßen geordnete Schlachtreihe bildeten. Soldaten, die fliehende Feinde verfolgen wollten, wurden zurückgerufen, da die Gefahr für sie zu groß war, hinter der nächsten Ecke auf unerwartet großen Wiederstand zu treffen.


    Ein Hornist, der neben dem Iulier stand, hielt den Sichtkontakt zum PP immer aufrecht, sodass wichtige Änderungen sofort ausgeführt werden konnten.

    Zusammen mit der seinigen Cohorte stand der Tribun vor den Mauern der Stadt. Es war nicht die erste Belagerung, die er mitmachte. Er hatte vor langer Zeit Städte in Hispania und später in Germania gestürmt. Doch das war nun Vergangenheit. Hier und heute würde er sich als Kämpfer nochmals behaupten können, bevor er dann irgendwann zu den Denkern beim Militär abgeschoben werden würde.
    Seine rechte Hand umschlunk den Schwertknauf, bereit davon gebrauch zu machen.
    Sein Blick wanderte über das weite Feld und traf viele junge Männer, die siegessicher zur Stadt blickten. Er konnte nur darauf hoffen, dass sie allesamt besonnen handeln würden und nicht blind in den Tod marschieren würden. Mit einem Blick zur Seite vergewisserte er sich, dass der Praefectus noch nicht den Befehl zum Vormarsch gegeben hatte.

    Nach einem relativ kurzem, aber harten Marsch hatten die Cohorten den Treffpunkt erreicht und ein Lager errichtet, dass problemlos noch mehr Cohorten aufnehmen könnte. Es war zwar auch gefährlicher gewesen ein großeres Lager mit einer dafür zu kleinen Besatzung zu verteidigen, aber für übertriebene Sicherheitsmaßnahmen blieb keine Zeit.


    Nach wenigen Tagen erreichte der Praefectus Praetorio das Lager. Die Milites unter seinem Kommando sahen nach dem Gewaltmarsch ziemlich erschöpft aus, sodass Seneca hauptsächlich seine Männer für Lagerarbeiten heranzog. Sie waren hier schon länger auf der Faulen Haut herumgelegen.



    Wie es nun weitergehen würde, wusste der Tribun nicht, aber er würde sicher rechtzeitig benachrichtigt werden. Der Weg bis hier und Corduba selbst waren anscheinend von größerer strategischer Bedeutung, da sie nun schon durch halb Hispania marschiert waren und nicht direkt einen etwas weiter südlich gelegenen Hafen angesteuert hatten. Bisher hatte man noch nicht viel von einem Aufstand gemerkt, die Bauern und Sklaven bearbeiteten wie gewohnt die goldgelben Weizenfelder auf den Hügeln in der Umgebung. Nur Kaufleute waren ihnen noch nicht viele Begegnet.


    Sollte das errichtete Lager für längere Zeit als strategisch wichtiger Standort für die Praetorianer dienen, könnte man es noch etwas ausbauen Immerhin konnte man von hier aus eine der Hauptstraßen nach Südhispania überwachen. Eine Versorgunglinie könnte es auf jeden Fall sichern, falls die Region nun unerwartet Plünderung ausgesetzt sein würde. Und allein, um die Soldaten zu abzulenken und zu beschäftigen, war es schon eine gute Arbeit.


    Nun, was auch immer geschehen würde, Seneca machte sich auf den Weg zu seiner Cohorte. Die Männer saßen im Halbschatten der Vorzelte und trugen lediglich ihre luftige Tunika, denn die hispanische Sonne brannte am heutigen Tag wieder besonders auf das Lager hinab.
    Nach einem kurzen auflockerndem Gespräch offenbarte der Tribun ihnen den Befehl. Nach kurzem Murren verschwanden die Soldaten im Inneren ihrer Zelte und kamen kurze Zeit später mit Spitzhacke, Spaten und Weidenkörben wieder hinaus. Die Kolonne machte sich auf der staubigen Lagerstraße auf den Weg zum Wall und den Gräben, die ausgebessert werden sollten.
    In der prallen Hitze konnte höchstens eine Stunde gearbeitet werden, bis der Tribun eine Pause anordnete.