Beiträge von Tiberia Livia

    Die LXVIII. Ausgabe der Acta Diurna ist soeben erschienen. Wir wünschen unseren Lesern viel Freude und Information mit dieser neuen Ausgabe.


    Die Redaktion.



    Die Themen dieser Ausgabe:
    - Neue Dekrete des Kaisers
    - Aktuelle Themen der Curia Iulia
    - Beunruhigende Neuigkeiten aus Hispania
    - Feierlichkeiten des Cultus Deorum
    - Abschluss im Fall "Societas Pompeiana"
    - Laufenden Diskussionen der Provinzkuren
    - Kurzmeldungen aus den Provinzen
    - uvm.

    Livia seufzt und verdreht wenig streitlustig die Augen. Zwar mag sie Hungaricus in diesem Moment keinen Widerstand bieten, doch diesen sonst so todsicheren Beginn eines Streits würde sie selbst im Schlaf erkennen.


    "Ja, natürlich weiß ich das. Natürlich soll er alles in seiner Macht stehende tun, um den Kaiser, dessen Leben und unser Imperium zu schützen. Aber kannst du mir vielleicht erklären, welchen Sinn eine solche Liste in diesem Zusammenhang erfüllt? Hungaricus, die Acta Diurna gehört dem Kaiser persönlich. Zwar mag ich als Person die Verantwortung für die veröffentlichten Inhalte tragen, doch der Eigentümer ist nach wie vor der Kaiser. Weshalb sollte er nun aus heiterem Himmel seine eigene Zeitung durch seine Soldaten derart überwachen lassen?"


    Sie hält kurz inne und holt kurz etwas Luft, die ihr ausgegangen scheint. In ihrer Stimme liegt bei alldem nicht der leiseste Hauch von Provokation. Allein Stress und Abgespanntheit sind herauszuhören.


    "Manche unserer Ausgaben mögen ja einen größeren Umfang haben. Doch hältst du die große Flut an Artikeln, die wir in unseren nun bei weitem nicht täglich erscheinenden Ausgaben herausbringen, für wirklich so groß, als dass sie systematisch überwacht werden müssten? Liest nicht der Kaiser selbst unsere Zeitung? Was für eine bessere Kontrolle könnte es geben? Und selbst wenn tatsächlich einmal ein berechtigter Verdacht gegen die Gesinnung eines bis dahin unerkannten Autors bestehen sollte - was hindert ihn oder auch die Prätorianer daran, dann genau in diesem speziellen Fall von mir eine entsprechende Information einzufordern? Niemals würde ich mich weigern, diese in solch einem Fall preiszugeben. Verstehe mich daher bitte nicht falsch. Was auch immer der Kaiser persönlich mir in dieser Hinsicht befehlen mag, werde ich weder verweigern noch auch nur in Zweifel ziehen. Doch ich habe angesichts dieses Schreibens mitnichten das Gefühl, als sei er über diese Vorgänge informiert oder trüge sie mit."


    Sie sucht nach Worten, um ihren Standpunkt dem werten Magister Iuris verständlich zumachen.


    "Verstehst du mich? Ich empfinde von diesen Tatsachen ausgehend allein die Existenz dieser Anweisung - mag sie auch unter dem Vorwand einer Routinemaßnahme erteilt worden sein - als einen eindeutigen Hinweis auf deutliches Misstrauen meiner eigenen Person gegenüber. Ich persönlich lese jeden einzelnen Artikel, der in der Acta Diurna erscheint. Ich persönlich bin rechtlich für jeden einzelnen Artikel verantwortlich, der in der Acta Diurna erscheint. Sag mir bitte, mein Gemahl, habe ich versagt? Erscheinen Ausgabe für Ausgabe tatsächlich Artikel, die ein solches Misstrauen rechtfertigen?"

    Die LXVII. Ausgabe der Acta Diurna ist soeben erschienen. Wir wünschen unseren Lesern viel Freude und Information mit dieser neuen Ausgabe.


    Die Redaktion.



    Die Themen dieser Ausgabe:
    - Res Gestae der gewesenen Magistrate des Cursus Honorum
    - Wahlen in Misenum und Mantua
    - Neues aus der Curia Iulia
    - Tätigkeitsberichte des Architectus Urbi
    - Aktuelle Dekrete des Kaisers
    - Kurzmeldungen aus Rom und Germania
    - Unruhen in Germania
    - Ludi Plebei & Epulum Iovis
    - Volksversammlung in Hispania
    - uvm.

    Erneut seufzt die Patrizierin leise. Sonderlich ermutigend klingt die Antwort ihres Gatten nicht. Sie sieht stressige Auseinandersetzungen auf sich zukommen, verspürt im Moment aber nicht die geringste Lust, diesen tatkräftig entgegen zu treten.


    "Das ist alles? Ich soll ihn nett fragen und wenn ich Glück habe erklärt er es mir? Diesen Anweisungen muss ich tatsächlich Folge leisten? Ich meine ... Ja, er ist Praefectus Praetorio. Aber ich doch kein Prätorianer oder auch sonst ein Miles, dem er etwas befehlen könnte. Mit welchem Recht erteilt er mir derartige Anweisungen? Das Schreiben ist nicht einmal mit dem Siegel des Kaisers versehen."


    Sie seufzt müde und senkt den Blick, sieht nachdenklich zur Seite.


    "Ich werde wohl am besten direkt mit dem Kaiser reden. Überdies erhielt ich ohnehin kürzlich erst von seinem Magister Officiorum eine Nachricht. Es geht wohl um die die Acta Diurna betreffenden Paragraphen des Codex Universalis."


    Gedanklich noch ganz mit dem Stein ihres Anstoßes beschäftigt registriert Livia die vom Thema abweichende Frage ihres Gemahls erst spät. Verwirrt über deren Inhalt blickt sie wieder auf und schaut Hungaricus fragend an.


    "Krank? Nein, es ist nichts. Ich bin nur etwas müde."

    Livia seufzt und lehnt sich zurück, ihren Gemahl aus geringfügig vergrößterter Entfernung betrachtend. Sie ist insgesamt von einer gewissen Erschöpfung gezeichnet, zeigt schon seit einiger Zeit nicht mehr dieses sonst stets im Raum stehende Potenzial, sich mit dem werten Gatten beständig anzulegen.


    "Das fragst du noch? Eigentlich alles. Allein diese Frechheit, sich derart in unsere Arbeit einzumischen. Der Kaiser persönlich ist der Eigentümer der Acta Diurna und nicht sein ... Praefectus Praetorio. Mit welchem Recht nimmt er es sich heraus, uns derartige Befehle zu erteilen? Weshalb glaubt diese Person mir vorschreiben zu können, wie ich meine Zeitung zu führen habe? Das Schreiben klingt nicht gerade danach, als wüsste der Imperator von diesen Anweisungen. Zudem implizieren sie ja geradezu, dass die Acta Diurna schädliche Spekulationen über eben solche Personen auf dem Umfeld des Kaisers in Umlauf bringen würde. Zu guter Letzt sehe ich nicht ein, dass ich dem Praefectus Praetorio die genannten Listen bezüglich unserer Autoren überstelle. Es ist absolut nicht meine Aufgabe, deren Recherchearbeiten zu erledigen und die Daten unserer Redakteure derart offenzulegen. Diese Forderung entbehrt jeglicher Notwendigkeit und Grundlage."


    Fragend blickt Livia ihren Gemahl an.


    "Inwiefern muss ich auf dieses Schreiben nun faktisch reagieren? Was kann ich im Zweifel dagegen tun?"

    Die LXVI. Ausgabe der Acta Diurna ist soeben erschienen. Wir wünschen unseren Lesern viel Freude und Information mit dieser neuen Ausgabe.


    Die Redaktion.



    Die Themen dieser Ausgabe:
    - Bekanntgabe eines Decretum Imperatoris
    - Ergebnisse der Wahlen des neuen Cursus Honorum
    - Feierlichkeiten der Ludi Plebei in Roma
    - Aktuelle Diskussionen im Senat
    - Kurzmeldungen aus der Provinz Italia
    - Hochzeit in Germania
    - uvm.

    Livia tritt an seinen Schreibtisch heran, dessen Leere sie erst jetzt bemerkt. Entsprechend überrascht hält sie kurz inne, bestaunt den ungewohnten Anblick und setzt sich erst dann langsam und vorsichtig auf einen freien Stuhl. Ein wenig blass ist sie noch um die Nase, sie hatte sich erst kurz zuvor noch aufgrund einer kleinen Unpässlichkeit in ihr Cubiculum zurückgezogen. Zu Livias Ärger beginnen sich derartige Vorfälle in letzter Zeit zu häufen. Sie hat unter plötzlich auftretender Übelkeit zu leiden und fühlt sich körperlich insgesamt nicht so wohl wie sonst. Fest entschlossen, sich von diesem Hungaricus gegenüber jedoch nichts anmerken zu lassen, hält sie ihr Lächeln jedoch aufrecht und reicht ihm sogleich die mitgebrachte Schriftrolle über den besonders für ihn so ungewohnt jungfräulichen ( :D ) Schreibtisch.


    "Dieses Schreiben habe ich vor kurzem erhalten. Deine Meinung dazu würde mich sehr interessieren. Außerdem hoffe ich, dass du einen guten Rat für mich hast, wie ich damit verfahren soll. Ein Befolgen dieser Anweisungen widerspricht in den meisten Fällen sehr meiner eigenen Überzeugung."


    Fragend heften sich ihre dunklen Augen auf die Miene des Gemahls, um seine Reaktionen auf das Gelesene im Weiteren genau zu verfolgen.



    Verwaltungsgebäude Acta Diurna – Roma

    Wichtig



    Im Namen des Imperator Caesar Augustus Lucius Ulpius Iulianus Divi Traiani Filius und des römischen Imperiums ergeht im Auftrag des Praefectus Praetorio ab dem sechsten Tag vor den Kalenden des Novembers im Jahre DCCCLVI A.U.C. (27.10.2006/103 n.Chr.), respektive der Ausgabe 65, folgende Weisung:

    Der Acta Diurna ist es ab diesem Datum, beziehungsweise dieser Ausgabe, in jeglicher Weise verboten, irgendwelche Spekulationen über irgendwelche in der Öffentlichkeit und im direkten Kontakt mit dem Imperator Caesar Augustus stehenden Personen anzustellen, die diese in direkter, oder aber auch in indirekter Weise in ein negatives Licht in der Öffentlichkeit rücken könnten. Dabei spielt es keine Rolle, ob diese namentlich oder aber nur eindeutig beschrieben und/oder umschrieben werden.

    Die Acta sollte sich wieder stärker ihrer eigentlichen Aufgabe widmen und sich auf ihre Rolle als Zeitung des Staates, aber vor allem auch als Zeitung für den Staat, besinnen. Dabei ist es sicherlich nicht hilfreich, wenn Personen die direkt mit dem Kaiser zu tun haben, durch Spekulationen irgendeiner Weise, in ein Licht gerückt werden, welches an ihrer Integrität und dem Glaube an die Götter oder den heiligen Traditionen unserer Vorfahren, zweifeln lässt.

    Einsprüche oder Stellungnahmen gegen diese Weisung können bei dem Praefectus Praetorio in Rom schriftlich eingelegt werden. Desweiteren beruht diese Weisung auf keinem aktuellen Fall, sondern soll nur als Richtlinie und Erinnerung für die Zukunft gelten.

    Im Namen des Imperator Caesar Augustus Lucius Ulpius Iulianus Divi Traiani Filius und des römischen Imperiums ergeht im Auftrag des Praefectus Praetorio ab dem sechsten Tag vor den Kalenden des Novembers im Jahre DCCCLVI A.U.C. (27.10.2006/103 n.Chr.), respektive der Ausgabe 65, folgende Weisung:

    Die Acta Diurna hat ab diesem Datum den Cohortes Praetoriae zeitgleich mit dem Erscheinen einer Ausgabe, eine Liste zukommen zu lassen, in welcher die Autoren der jeweiligen Artikel mit vollem Namen genannt werden. Desweiteren hat die Acta Diurna der kaiserlichen Garde einmalig eine Liste zukommen zu lassen, in welcher sämtliche Autoren und freie Mitarbeiter, inklusive vollständiger Anschrift, vermerkt sind. Im Falle eines Umzugs einer dieser Personen, muss die Acta Diurna selbstständig eine aktualisierte Liste innerhalb einer Woche nach dem Umzug den Cohortes Praetoriae zukommen lassen. Ausgenommen von dieser Aktualisierungsregel sind die freien Mitarbeiter. Dort muss lediglich auf Anfrage der Cohortes Praetoriae die neue Anschrift ausgegeben werden.

    Einsprüche oder Stellungnahmen gegen diese Weisung können bei dem Praefectus Praetorio in Rom schriftlich eingelegt werden. Wieder gilt, dass diese Anweisung auf keinem aktuellen Fall beruht, sondern lediglich vorbeugend getroffen wurde und als Erinnerung dienen soll.



    in nomine imperii romani et imperatoris caesaris augusti

    Gaius Caecilius Crassus
    Praefectus Praetorio

    Lang Lebe der Kaiser!

    Eines sogar recht schönen Herbsttages begibt sich Livia zum Büro ihres Gemahls. Obwohl das Wetter noch einigermaßen mild ist, fröstelt sie schon allein beim Gedanken an die heranrückende kalte Jahreszeit, so dass sie sich eine wärmende Palla um die Schultern gelegt hat. Bei der Auswahl ihrer Kleidung hat sie sich von den Farben der aktuellen Jahreszeit inspirieren lassen. Eine Tunika in gedecktem Goldgeld bildet die Basis und harmoniert mit der von feinen Goldfäden durchwirkten Palla in einem warmen Hellbraun. Das Haar hat Livia wie gewohnt sorgfältig hochgesteckt, von wenigen dezent eingewobenen Rubinen verziert, die sich im Geschmeide ihrer Ohrringe und einer schlichten Halskette wiederholen. So klopft sie an und betritt schon kurz darauf die 'heiligen Hallen' des Hungaricus, ihn mit einem freundlichen Lächeln begrüßend.


    "Salve, Marcus. Hast du vielleicht einen Moment Zeit für mich?"


    In ihrer rechten Hand hält sie eine Schriftrolle, welche jedoch vorerst ein unbeachtetes Dasein an der Seite der Patrizierin fristet, als diese noch am Eingang stehen bleibt und die Tür leise hinter sich schließt.

    ;) Eingangs die übliche Einleitung: Auch ich bin SuperMod (*out*) und auch ich habe natürlich überlegt, ob diese 'Beschwerde' auf mich persönlich zutreffen könnte. Finden konnte ich nichts und auch im Kontakt mit verschiedenen Spielern hatte ich bislang nicht den Eindruck, als würde mein Verhalten als so unpassend empfinden. Falls dem doch so sein sollte, bitte ich um genauere Hinweise, damit ich daran etwas ändern kann. :)



    Zitat

    Original von Decima Valeria
    Moment - das stimmt ja so nicht und das kannst du so auch gar nicht pauschalisieren, Lucilla. Ich hab mir das Off rauskopiert und dieses eine Mal habe ich selbst lediglich versucht, diesen Kram aus dem RPG rauszuhalten, wie ich bereits schrieb. Ich weiß, dass ich mir mit dem Ex-Pontifex (das reimt sich :D) wahre Off-Gefechte geliefert habe. Das wollte ich diesmal anders machen - und kriege trotzdem eins auf den Deckel dafür. Ja wie denn nun??
    -.^


    Ich bin in diesen konkreten Fall nicht direkt involviert, habe aber natürlich die betroffenen Posts und auch die Reaktion der Mod-ID dazu gelesen. Ich verstehe den Text eigentlich weniger als "einen auf den Deckel"/"Kopfnuss", sondern vielmehr als ein schlichtes, völlig wertneutrales Einschreiten, welches ohne jegliche Schuldzuweisungen nur den SimOff-Anteil aus dem Thread herausholen sollte. Nicht mehr und nicht weniger. ;) Ich sehe da eigentlich keinen Angriff auf die betroffenen Spieler.



    Zitat

    Sfz. Ich HABE eine solche PN geschrieben. An die ID Spielleitung. Die PN sollte also jeder gelesen haben, außer vielleicht den S-Mods. Ich kann sie gern mal an den Moderator weiterleiten.


    Dann stellt sich für mich hier nun konkret die Frage, was dieser Thread genau bewirken soll. Was genau willst du mit dieser namenlosen Beschwerde erreichen? Mir persönlich ist diese PN nicht bekannt, daher kann ich dazu nichts sagen. Aber der eigentliche Sachverhalt wird der SL dadurch bekannt sein und falls notwendig, werden dort die notwendigen Maßnahmen ergriffen werden. Aber wie sollen wir als (unwissende) 'Beschuldigte' nun mit diesem Thread umgehen und darauf reagieren? Wie gesagt, ich bin mir keiner Schuld bewusst, und damit ratlos. ?(

    Von jeglichen Säulen bin ich in diesem Jahr glücklicherweise verschont geblieben. :D Und ich gedenke auch weiterhin, einen großzügigen Sicherheitsabstand zu diesem Teufelszeug einzuhalten. ;) Die 30 ist zudem natürlich mindestens genauso weit von mir entfernt. Wagt es also ja nicht, mich ernsthaft mit dieser unsäglichen Zahl in Verbindung zu bringen. 8) Falls es irgendwann wider Erwarten doch eines Tages -dieGöttermögenmichdavorbewahren- soweit sein sollte, kommen wir vielleicht doch nochmal auf nen Säulchen oder zwei vorbei. ;) (Ob wir Magnus dann auch endlich mal auf die Tanzfläche bekommen? :D)


    Wie dem auch sei. :] Vielen, vielen lieben Dank euch allen. :) :)


    @ Felix: Immerhin hast du es noch vor mir geschafft. *g* Da werd ich mal ein Auge zudrücken und es noch als rechtzeitig gelten lassen.

    Die LXV. Ausgabe der Acta Diurna ist soeben erschienen. Wir wünschen unseren Lesern viel Freude und Information mit dieser neuen Ausgabe.


    Die Redaktion.



    Die Themen dieser Ausgabe:
    - Erste Kandidaturen für den Cursus Honorum
    - Interview mit der Rectrix der Schola Atheniensis Aelia Adria
    - Reise des Kaisers nach Misenum
    - Laufende Diskussionen im Senat
    - Neues aus der Curia Italica
    - Fortgang der Bauprojekte in Hispania
    - Ergebnisse der Ermittlungen zum Tempelraub in Hispania
    - uvm.

    Aufmerksam folgt Livia seinen Ausführungen und nickt leicht. Mit der Angabe von Einsatz und Opferbereitschaft kann er sie nicht beeindrucken. Die Patrizierin weiß sehr wohl, wie vergänglich derartige 'Tugenden' zu sein vermögen und wie allzu leicht sie sich von jedem beliebigen Peregrinus vortäuschen lassen würden. Nachdenklich führt sie stattdessen den Gedankengang bezüglich der iulischen Ahnen fort.


    "Wahrscheinlich wird es sich um irgendeinen anderen Zweig handeln. Caius Iulius Caesar war schließlich Patrizier und ich erinnere mich garnicht an ein bestimmtes Ereignis, welches einem Teil seiner Familie diesen Stand abspenstig gemacht hätte."


    Sie schlussfolgert insgeheim weiter, dass es sich bei den Vorfahren von Vitamalacus' Verlobten schlimmstenfalls somit um ehemalige Freigelassene oder irgendwelche Peregrini handeln muss, welche sich das Bürgerrecht verdient und als Familie sodann einfach den Namen eines einst großen Feldherrn angenommen haben. Eine übliche Praxis. Livia beschließt den Gedanken nicht weiter zu verfolgen, da ihr diese Konstellation ganz und garnicht behagt. So wendet sie sich lieber den konkreten Planungen zu der Vermählung zu.


    "Ja, für eine solche Hochzeit gibt es viel vorzubereiten. Ich wünsche dir viel Erfolg. Falls du dabei noch meine Hilfe benötigst will ich dir gerne zur Seite stehen, sofern meine Zeit dies zulässt."


    Ein leichtes Lächeln zeichnet sich an den Mundwinkeln der Patrizierin ab, während sie ihren Cousin zweiten Grades freundlich mustert. Er macht auf sie durchaus den Eindruck, seiner Hochzeit frohen Mutes entgegen zu sehen, so dass sie zumindest dies als einen positiven Aspekt gelten lässt. Auch wenn Livia die Prioritäten bei dieser Art von Entscheidung gänzlich anders sieht, so ist sie doch ein Mensch und Menschliches ihr nicht gänzlich fremd.

    Die letzten Tage hatte ich leider kaum Zeit, mich intensiver als rein lesend mit dieser Diskussion zu befassen. Da ich jedoch mit meiner ID nahezu beispielhaft von diesem Thema betroffen bin, will ich meine Meinung doch noch beisteuern. Zunächst einmal sei gesagt, dass ich diese Entscheidung guten Gewissens unterstütze und mittrage. Wieso, weshalb und warum es dazu kam, will ich ein wenig näher erläutern. Ich dachte nämlich einst anders.


    Als Grundlage der Entwicklung, die zu diesem Schritt geführt hat, ist der Grundgedanke des IR zu sehen, wie er auch in den Spielregeln zu finden ist. "Wir schreiben hier das Jahr 103 nach Christus (856 ab urbe condita) und wir leben (in) Rom. Das bedeutet, dass wir auf diesen Seiten versuchen, das Leben im alten Rom zu simulieren." Jedem in diesem Forum ist dieses gemeinsame Ziel klar, das Leben im Rom der antiken Kaiserzeit kennenzulernen und einen Teil davon auch mit selbst erschaffenen Charakteren nachzuspielen und nachzuerleben. Uns verbindet das gemeinsame Interesse am alten Rom und die Absicht auf dieser Basis zusammen ein wenig Spaß zu haben. Natürlich steht dabei vor allem der Spaß im Vordergrund, ist jedoch eng mit dem Lernen und Erfahren von neuem Wissen verknüpft. Anfangs war mir diese enge Verbindung weniger bewusst. Im Verlauf meiner aktiven Zeit im IR stellte sich jedoch heraus, wie wichtig diese Komponente vor allem für den dauerhaften, langfristigen Spaß an der Sache ist. Die reine, pure Karriere und das Machtstreben, sowie auch das ständige Beziehungsgeplänkel, verlieren ab einem gewissen Zeitpunkt ihren Reiz und der Fokus verlagert sich mehr und mehr auf die hinter all dem stehende, echte Information und das verfügbare Wissen.


    Die Tatsache, dass sowohl Senat als auch Cursus Honorum im historischen Rom der Antike keinerlei weibliche Mitglieder hatten, wird kaum jemand bestreiten. Somit ist eine Sperrung dieser Gremien für weibliche IDs faktisch eine Annäherung an die historische Realität. Historisch war das öffentliche Leben vorwiegend von den Männern bestimmt. Frauen wirkten primär im Hintergrund mit. Natürlich entsteht aus einer solchen Trennung der Geschlechter in den beteiligten Gremien eine völlig andere Atmosphäre, als dies bei einer gemischten Besetzung der Fall wäre. Jedem wird bekannt sein, dass maßgebliche Unterschiede zwischen rein männlichen Gemeinschaften, gemischtgeschlechtlichen und rein weiblichen existieren. Insofern ist die Anwesenheit von Frauen im Senat oder Cursus Honorum nicht nur für die betroffenen IDs selbst von Belang. Auch für die anderen Beteiligten verändert sich der gegebene Rahmen. Der Kampf zwischen den Geschlechtern, sowie der Faktor möglicher "Beziehungskisten" wird hineingetragen. Diese Dinge beeinträchtigen aus der Sicht des historischen Realismus die eigentlich regulären Verhältnisse und stören so diese Form des Erlebens. Natürlich kann auch eine solche Spielweise in gewisser Weise Spaß machen und es mag interessant sein, wie sich Beziehungskisten zwischen Senatorinnen und Senatoren entwickeln, oder wie die weiblichen Senatoren beispielsweise gegen Vorurteile oder für besondere Rechte kämpfen. Doch in einem bemüht historischen Senat hat wohl keines von beidem einen wirklichen Platz.


    Dem Realismus gegenüber steht in dieser Diskussion wohl scheinbar der Spaß am Spiel. Sehr viele Spieler leiten sich die Motivation für ihr Engagement aus den Möglichkeiten zur Karriere ab. Vor allem am Anfang des Spiels ist dies ein absolut nicht zu vernachlässigender Faktor. Auch ich war mal neu und auch ich habe Karriere machen wollen. ;) Man will es uns zwar scheinbar gerne absprechen, doch ich kann mich wirklich noch sehr gut daran erinnern. (So alt bin ich als Spieler nun auch noch nicht.) Es gab während meiner Zeit schon sehr viele SimOff-Diskussionen zu diesem Frauen-ID-Thema, die mich mehr als einmal in Rage gebracht haben. Ich habe mich fürchterlich darüber aufgeregt, wie platt die Vertreter jenes Credos zumeist ihr Ziel verfolgten und sich nicht einmal die Mühe machten, über die Argumente und Probleme der 'Gegenseite' nachzudenken, geschweige denn sich (auch auf direkte Aufforderung hin) auch nur irgendwelche Lösungen dafür zu überlegen. Doch im Laufe meiner Panik kam ich auch nicht umhin mir selbst Ausweichmöglichkeiten "für den Fall, dass" zu erdenken. Als sich in den Diskussionen letztlich (damals war ich auch noch nicht SuperMod) diese Entwicklung abzeichnete, nahm ich die Sache irgendwann in Angriff. Über einen sehr langen Zeitraum hinweg habe ich meine eigentlich sehr bewusst für die Politik angelegte weibliche ID nach und nach langsam verändert. Ich bereue diese Entwicklung nicht und empfinde das Spiel mit ihr inzwischen vielmehr als bedeutetend angenehmer. Auch wenn es zugegebenermaßen lange dauern kann ist es also durchaus möglich, ein Charakterkonzept dauerhaft zu verändern. Der andere Teil meines Plans ist mir weniger gut geglückt. Eine neue ID sollte Livias Platz in der Politik einnehmen, da mir dieser Bereich der Sim einst viel Spaß gemacht hatte. (Die Frauendiskussion und vor allem die Tatsache, dass und wie sie SimOn geführt würde, hat den Löwenanteil zu diesem Spaßverlust beigetragen.) Doch um eine völlig neue ID noch einmal den ganzen Weg nach oben zu bringen, braucht es viel Kraft und Einsatz. Da ich all dies allerdings schon einmal gemacht habe, kann ich die notwendige Motivation für eine Wiederholung kaum noch aufbringen. Diesen Umstand finde ich sehr schade und ich hoffe weiterhin, dass es eines Tages trotzdem noch klappt und ich mich doch wieder für die Politik begeistern kann.


    Vor genau dieser Entwicklung und dieser Sackgasse, vor der ich nun stehe, sehe ich durch diese Ankündigung der Spielleitung andere Spieler bewahrt. Die Wege bis zum Cursus Honorum sind vielfältig und niemand muss den gleichen zwei Mal gehen. Somit ist alles bis zu dieser Kandidatur keineswegs vergeudete Energie. Erst mit der Quaestur beginnt man seine gewählte Nische zu verlassen, das vorher Erarbeitete teilweise aufzugeben und in die Politik an sich zu investieren. Daher halte ich auch genau diesen Zeitpunkt für am sinnvollsten, um diese Beschränkung einzuführen. Die Kritik bezüglich der Ankündigungsform wird allerdings auch von mir voll akzeptiert. Die Information hätte schon weitaus früher bekannt gegegeben werden sollen. Das war zugegebenermaßen intern ein wenig sehr dumm gelaufen. Ein nachträgliches Aufheben der Entscheidung beziehungsweise ein Aufschub seines Inkrafttreten würde allerdings inhaltlich nun auch keinen Unterschied mehr machen. Auch ohne Verbot würde wohl kaum eine weibliche ID unter diesen Voraussetzungen noch in der kommenden Wahl antreten.


    Zusammengefasst wäre meine Prognose zu den Auswirkungen dieser Entscheidung, dass wir einen schöneren, realistischeren Senat und Cursus Honorum bekommen. Darüber hinaus werden wir anfangs verhältnismäßig wohl einen sinkenden Anteil an weiblichen IDs haben. Das streite ich nicht ab. Doch ebenso wenig glaube ich, dass wir die wirklich wertvollen, unentbehrlichen Charaktere dabei verlieren werden. Man gibt keine wirklich geliebte ID auf, nur um einen Mann für die Politik spielen zu können. Nur ohnehin schon teils verworfene, noch halbherzig gespielte Charaktere werden weichen müssen. Weibliche IDs werden auch weiterhin angelegt und dabei vielleicht im Hinblick auf ihr Geschlecht sogar noch bewusster und farbiger erschaffen werden. Es ist schließlich nicht zu vergessen, dass ihnen in Bezug auf die "alltägliche" Beschäftigung weiterhin fast alle Möglichkeiten offen stehen und ausschließlich die höchsten Ebenen einer politischen Karriere von nun an verwehrt werden.


    - solus semis meus -

    Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus


    Es wäre mir sehr recht. antwortete Hungi knapp, stand auf und reichte seiner Frau die Hand.


    Livia nickt nur leicht, den Blick noch immer etwas nach Innen gerichtet. Gehorsam gesellt sie sich jedoch ihrem Gemahl an die Seite und nimmt formvollendet den ihr dargebotenen Arm. Mit einer Frage wendet sie sich noch an den Magistratus.


    "Ist die Villa denn weit entfernt?"

    Livia ist sichtlich erfreut über das Lob, was sich in einem ausnahmsweise ehrlichen Lächeln und einem dankbaren Nicken ausdrückt. Die Problematik ist nicht neu, dass sie und ihre Redakteure nur selten ernstzunehmende Rückmeldung über die Qualität ihrer Arbeit bekommen. Umso mehr freut sie nun dieses Lob ihres Verwandten. Zu seiner Erwähnung des Gründers der Zeitung bleibt es natürlich nicht aus, dass sie die Verbindung zur Familie der angestrebten Braut erkennt und sich sogleich genauer erkundigt.


    "Das ist wahr und wir können ihm wohl sehr dankbar dafür sein. Da du ihn gerade erwähnst, drängt sich mir natürlich eine Frage auf. Ist dir bekannt, ob und inwiefern die durch dich erwählte Iulia Helena zu dem iulischen Familienzweig der Nachfahren Caesars einzuordnen ist? Besteht überhaupt eine Verwandtschaft?"


    Sie überlegt kurz, kann sich jedoch keiner diesbezüglichen Information entsinnen, die ihr bereits bekannt wäre. Zumal sie bislang keinerlei Veranlassung für derart tiefgehende Recherchen gehabt hatte, blickt sie Vitamalacus nun aufmerksam und interessiert in Erwartung einer die etwas unangenehme Konstellation seiner Brautwahl möglicherweise mildernden Information an. Zu seiner Erläuterung der beiden Peregrina nickt sie nur verhalten und behält ihre äußerlich neutrale Haltung vornehmlich bei. Dass sie von der Schädlichkeit dieser Adoptionen für den Ruf jener Familie jedoch nach wie vor überzeugt ist, kann man ihr ansehen. Immerhin fallen Livia problemlos gleich mehrere Gründe ein, die strikt gegen einen solchen Schritt sprechen. Der finanzielle Aufwand bildet dabei nur einen Teil ihrer Bedenken. Dass sie derart sorglos mit der Herkunft willkürlich hinzuadoptierter Familienmitglieder umgehen könnte, widerspricht zudem gänzlich ihrer patrizischen Natur. So wendet sie sich lieber wieder der Thematik jener bevorstehenden Hochzeit zu. Die Tatsache, dass es sich bei den Onkeln und dem Vater der erwählten Braut vermutlich höchstens um wohlhabende Ritter und somit aus Livias Sicht Standesniedere handelt, verstärkt ihren Verdacht, dass diese Verbindung vor allem finanzielle Gründe hat. Um Vitamalacus nicht bloßzustellen meidet sie dieses Thema selbstverständlich und lässt sich nun sogar zu einem andeutungswiese versöhnten Lächeln hinreißen.


    "Ich bin mir sicher, dass du dir diesen Schritt wohl überlegt hast. Insofern gelten dir und deiner künftigen Gemahlin selbstverständlich meine besten Wünsche, sowie die meines Gemahls. Befinden sich die zugehörigen Vorbereitungen bereits in vollem Gange? Gibt es schon einen ungefähren Termin für die Verlobung?"

    Angesichts des doch etwas stark bemessenen Mischverhältnisses schenkt Livia sich selbst noch ein wenig Wasser nach. Insgeheim beschließt sie den verantwortlichen Sklaven im Anschluss für diesen Wein zu bestrafen, der ihr für diese Tageszeit viel zu schwer ist. Doch nun haben vorerst andere Themen Priorität und sie hört Vitamalacus aufmerksam zu. Als er endlich den Namen seiner Braut nennt, wölbt sie skeptisch die Augenbrauen.


    "Iulia Helena? Ja, ich kenne sie. Sie ist eine tüchtige Frau, sehr engagiert und auch ein großer Gewinn für die Redaktion der Acta Diurna. Doch war es nicht ihre Familie, in die jüngst innerhalb von kurzer Zeit gleich zwei Peregrina adoptiert wurden?"


    Viel Begeisterung ist in Livias Miene nicht zu sehen. Sie hält sich insgesamt zurück, sich ihre Meinung dazu anmerken zu lassen. Schließlich obliegt diese Entscheidung einzig und allein Vitamalacus, so dass sie ihre Missbilligung seiner Wahl ungefragt nie offen äußern würde. Ohne Zweifel schätzt sie die Person der Braut an sich sehr, kann ihrer familiären Konstellation als gute Partie zum Heiraten jedoch nicht wirklich etwas abgewinnen. Sie entschließt sich nach den genaueren verwandtschaftlichen Beziehungen zu fragen, da sie möglicherweise auch etwas übersehen haben könnte.


    "Wer ist ihr Vater? Kenne ich ihn?"


    Ihr kommt der Verdacht, dass es sich um einen wohlhabenden Ritter handeln könnte, und ihr Cousin möglicherweise in Geldnöten ist.

    Die LXIV. Ausgabe der Acta Diurna ist soeben erschienen. Wir wünschen unseren Lesern viel Freude und Information mit dieser neuen Ausgabe.


    Die Redaktion.



    Die Themen dieser Ausgabe:
    - Kaiserliche Dekrete
    - Änderung der Steuern
    - Neues aus der Curia Italica
    - Aktuelle Diskussionen im Senat
    - Klatsch und Tratsch
    - Brände in Rom und Tarraco
    - Der spanische Scipionenkreis
    - Der Fall "Societas Pompeiana"
    - Fortgang der Ludi Romani
    - Gerichtsverhandlung "Helvetius Tacitus"
    - Aktuelle Festtage des Cultus Deorum
    - uvm.