Der Ianitor, der schon den ganzen Tag an der Tür herumsteht und ungeduldig auf den Schichtwechsel wartet, öffnet die Tür und streckt fragend seinen Kopf aus dem Haus. "Salve."
Beiträge von Decima Lucilla
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Zitat
Original von Lucius Iunius Zissou
Sie haben 2 von 20 Punkten erreicht.Des woar nix! Dringend Mundl-Nachhilfe erforderlich!
Da gibts Hilfe: http://www.mundl.net/sounds/ http://smilie-land.de/t/i-l/land/fl-at02.gif
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Ihr seids oarg!
ZitatSie haben 10 von 20 Punkten erreicht.
A echta Weana bist du net! Oba scho net schlecht!
Probiers glei no amoi.Was ist ein weibliches Wachorgan?
Und warum sind dünne Beine ein Kakaosprudler? -
Lucilla erwartet das Schlimmste, als sie nach einem kurzen Ankündigungsklopfen ihr Officium betritt, doch das, was sie vorfindet, erschüttert sie mehr, als alles, was sie sonst hätte vorfinden können: Rufus sitzt hinter dem ordentlich aufgeräumten Schreibtisch und schreibt auf ein Papyrus, vor ihm liegen einige Stapel Post, die sehr sortiert aussehen und auch im übrigen Zimmer ist kein Anzeichen von Chaos auszumachen.
"Salve... Rufus. Was ist denn hier passiert?"Der angesprochene Tabellarius springt ruckhaft auf, als er die Stimme der Praefecta vernimmt und es hat fast den Anschein, als wollte er ihr gleich um den Hals fallen. "Praefecta! Du bist wieder da!"
"Ja, das bin ich." lächelt Lucilla. "Aber wie ich sehe hätte ich mir ruhig noch eine Weile Zeit lassen können, hier scheint ja alles sehr gut zu laufen."
Rufus wird ein ganz kleines bisschen rot. "Oh ja, hier läuft alles prima. Aber ich bin trotzdem froh, wenn ich endlich wieder Post austragen darf." Er huscht eilig um den Schreibtisch herum und macht den Stuhl dahinter frei.
Lachend nimmt Lucilla Platz. "Ich habe noch eine Menge Arbeit mitgebracht, aber ich werde die Scribae dafür einspannen. Sobald du mir einen Lagebericht abgeliefert hast, kannst du in die Mansio. Und dann nimmst du dir ersteinmal ein paar Tage frei"Überglücklich setzt sich der Tabellarius auf den Besucherstuhl und fängt an Lucilla von allem zu berichten, was während der letzten Wochen vorgefallen ist. Zwischendrin steht er immer wieder auf und holt Listen und Tabellen hervor um seine Aussagen zu belegen. Alles in allem ist Lucilla äußerst zufrieden mit der geleisteten Arbeit.
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Nach ihrem ausgiebigen Bad kommt Lucilla strahlend in das Triclinium. Ambrosius hatte ihre Wünsche weitergegeben und es stehen schon ein paar kalte Vorspeisen auf dem Tisch. Lucilla lässt sich auf eine Kline fallen und ein Glas Wasser von einem Sklaven einschenken. "Sag, wer ist denn alles zuhause? Ach, eigentlich egal, sag ihnen einfach Bescheid, dass ich wieder hier bin."
Sie läd sich einige Trauben und ein paar Brotscheiben mit Schafskäse auf den Teller und lehnt sich zurück. Alessa müsste eigentlich da sein, ihr müsste sie noch zur Verlobung gratulieren. Ein Paket für Meridius und Iulia nach Germania müsste sie auch in den nächsten Tagen fertig machen. Doch den nächsten Tag würde Lucilla wahrscheinlich voll und ganz in ihrem Officium beschäftigt sein. Zwar hat sie die während der Inspektionen gemachten Notizen schon auf der Schiffsfahrt grob sortiert, doch bis ein Bericht daraus entstehen würde, wäre das noch ein ganzes Stück Arbeit. Anschließend müsste sie bei der Acta vorbei und wenn irgendwo etwas Zeit bleibt einen Überblick über die Umsätze ihrer Betriebe gewinnen. Die nächsten Tage würden wohl lange nicht mehr so ruhig werden, wie es die letzten waren, doch die Freude wieder in Rom zu sein, lässt das alles erträglich erscheinen.
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Mit einem frischen Kleid unter dem Arm betritt Lucilla das Badezimmer, wo schon warmer Dampf durch die Luft wabert. Verschiedene Badeessenzen und Handtücher liegen bereit und das Becken ist schon voll mit Wasser gefüllt. Da sie es gar nicht erwarten kann, bis sie endlich im Wasser ist, zieht Lucilla hastig ihr Kleid aus, lässt das Strophium achtlos auf den Boden fallen und tritt an das Becken. Ein halbes Fläschchen Rosenblütenöl fließt in das Wasser und sofort legt sich der süße Duft in die Luft. Lucilla seufzt zufrieden, als ihr Fuß in das warme Wasser eintaucht, gleich nochmal beim anderen und als langsam ihr Körper folgt kommt sie sich vor wie im Elysium.
"Rom, unsagbar schöne Stadt, du hast mich wieder!" Lucilla lehnt sich zurück und lässt sich halb vom Wasser tragen. Ihr Blick bleibt an ihren Zehen hängen und wandert die sonnengebräunten Waden hinauf. "Ambrosius ist verrückt." murmelt sie leise. "Knackige Bräune, als wenn das etwas wäre. Ich werde die nächsten Wochen nicht in die Thermen können mit der Farbe, das sieht ja aus, als würde ich auf einem Feld arbeiten! Na egal, noch ein paar Wochen und die kleinen Thermen der Casa Germanica sind mein." Mit ihrem Körper lässt Lucilla ihre Gedanken treiben und viele Eindrücke der hinter ihr liegenden Reise sind darunter.
Eine Weile später passt Lucilla genau den Moment ab, kurz bevor ihre Haut runzlig wird, und steigt dann aus dem Wasser. Sie trocknet sich ab, reibt ihre Haut mit Öl ein und zieht das frische Kleid an. Ihre noch etwas freuchten Haare bindet sie zu einem lockeren Knoten, dann macht sie sich auf ins Triclinium, in der Hoffnung, dass das Essen schon fertig wäre.
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Lucilla tritt freudestrahlend in ihr Cubiculum. "Ahhh! Zuhause!" Schon liegt ihre Palla auf dem Boden und Lucilla lässt sich auf ihr Bett fallen. "Herrlich! Kein Sand, keine Sonne, keine Steine, kein Meer und weit und breit keine Mansio in Sicht!"
Sie setzt sich wieder auf, als die Gepäckträger die Kisten auf ihr Zimmer bringen und dirigiert, wo sie was abstellen sollen. Da würde Ambrosius noch eine Menge Arbeit mit dem Auspacken haben, ganz zu schweigen von den vielen Kisten, die in der Nacht noch ankommen würden, wenn die Wägen wieder in Rom fahren dürfen.
Als die Träger wieder verschwunden sind und Abrosius eine Kiste verschiebt, tritt Lucilla zu ihm. "Leg mir für morgen eines von den neuen Kleidern aus Berenice raus. Hast du das Badewasser schon angeordnet?" Sie tritt an ihren Kleiderschrank und holt sich ein einfaches Kleid heraus. "Es ist doch nirgendwo so schön, wie zuhause."Mit einem Lächeln macht sie sich auf den Weg ins Badezimmer.
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Je näher sie der Casa Decima kommen, desto aufgeregter wird Lucilla. Am liebsten würde sie an das Holz der Sänfte klopfen und die Träger zur Eile drängen, doch sie weiß, dass das nichts nutzen wird. So geduldet sie sich ungeduldig, bis sie endlich an ihrem Ziel sind und springt schon halb aus der Sänfte, noch bevor diese richtig angehalten hat.
"Endlich!" Lucilla klopft energisch an die Türe. "Ambrosius, du kümmerst dich darum, dass das Gepäck in mein Zimmer kommt. Sag irgendeinem Sklaven im Haus, dass er sich um ein Bad und etwas zu Essen kümmern soll, in dieser Reihenfolge. Den Rest des Tages kannst du dann frei nehmen, ich brauche heut keine Massage mehr und du solltest schauen, dass du selbst wieder sauber wirst." Sie lächelt ihrem Lieblingssklaven zu, als die Tür vor ihr aufgeht.
Auch wenn sie lange weg war, der Ianitor kennt sie natürlich trotzdem und begrüßt sie freundlich. Schon ist Lucilla im Haus verschwunden.
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"Ludi?" Lucillas Augen werden groß. "Das wäre fantastisch. Wir hatten ja ziemlich wenig Aufregung in der letzten Zeit." Sie grinst breit. "Was für ein Tag ist heute? Egal, also wenn Ludi sind, dann weißt du ja, ich bin jederzeit bereit. Schick einfach eine Nachricht vorbei, wann und wo wir uns treffen." Sie lächelt sanft und hält an seiner Hand fest. Zwei, drei Tage kommen ihr schon jetzt vor wie eine Ewigkeit.
Erst ein ungeduldiges Brummeln von Ambrosius hinter der Sänfte lässt sie aufmerken. Widerwillig lässt sie Avarus Hand hoch. "Ich liebe dich." flüstert sie leise und dann wieder lauter. "Bis bald."
Ein Klopfen an die Sänfte lässt diese sich in Bewegung setzen.
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Von Ostia aus drängt sich ein Wagen mit vielen anderen Wägen die Straße entlang nach Roma. Es ist früher Nachmittag, die ersten Arbeiter fahren bereits wieder in die Stadt hinein und es herrscht reger Betrieb. Auch dass ein Senator auf diesem einen Wagen sitzt bringt ihn nicht schneller voran.
"Ich kann mich einfach nicht entscheiden." murmelt Lucilla. "Jetzt wünsche ich mir doch wieder die leere Wüste her. Da hatten wir zumindest nie einen Stau..." Doch alles Murmeln und Murren hilft nichts, es dauert etwas, bis sie das Tor erreichen und vor der Stadt halten. Zumindest beim Organisieren zweier Mietsänften, passender Träger und einiger Gepäckträger hat es dann doch seinen Vorteil einen Senator mit gut gefülltem Geldbeutel dabei zu haben und so dauert es nicht lange, bis Avarus und Lucilla so weit sind, dass sie sich voneinander verabschieden können."Das wird sehr merkwürdig werden, dich nicht mehr jeden Tag um mich zu haben." Lucilla hält es schon jetzt nicht mehr aus. "Versprich mir, dass diese Zeit nicht zu lange wird, ja? Oh, und bis wann müssen wir die Berichte für Hungaricus anfertigen? Oder Crassus, wie auch immer."
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"Ja? Ich fürchte, dafür hast du dir die falsche Frau ausgesucht." Lucilla blickt ihn mit großen Augen an und unterdrückt ein breites Grinsen. "Ich kann es gar nicht erwarten, allen alles zu erzählen! Aber ich werde mich bemühen, nicht zu erwähnen, dass ich mit dir unterwegs war." Sie kichert leise. Vielleicht kann ich mich auch noch etwas zurückhalten für die nächsten Tage."
Während hinter ihnen die Kisten vom Schiff geschafft werden, spazieren sie ein wenig am Pier auf und ab. "Schau mal, von da vorne aus sind wir doch abgefahren! Witzig, unsere Reise endet fast genau da, wo sie begonnen hat, das Schicksal hat wirklich Sinn für Humor."
Es dauert nicht lange, dann kommt Figulus mit einem Wagen zurück. Nachdem sich der Kutscher kurz vorgestellt und seine Dienste angeboten hat, wird das wichtigste Gepäck verladen und schon ist alles abfahrbereit für nach Rom. Vor den Stadtoren würde man sich trennen und auf Sänften umsteigen, die Kisten würden einige Träger transportieren. Avarus hilft Lucilla auf den Wagen hinauf und folgt ihr, Ambrosius muss sich mit dem Sklavenplatz zufrieden geben.
Der letzte kurze Abschnitt einer langen Reise beginnt, als der Wagen durch den Hafen und bald Richtung Rom davonrumpelt.
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Ein kleines, wendiges Segelschiff nähert sich unaufhörlich dem Hafenbecken und fast sieht es so aus, als wollte es nichts an Geschwindigkeit aufgeben und einfach auf Land weiterfahren. Doch der Kapitän passt genau den richtigen Augenblick ab, um die Fahrt abzubremsen und kurz darauf passgenau an der Anlegestelle von Pier CCXXXIX zum Stillstand zu kommen und das Schiff festzutauen.
Bei den rasanten Manövern, welche der Kapitän schon auf See hingelegt hat, ist es Lucilla etwas flau im Magen geworden, und nun, da der Boden von Portus zum Greifen nahe ist, atmet sie erleichtert auf. "Italia hat uns wieder!"
Die Inspektionsgruppe des Cursus Pulicus hatte auf Agrigentum auf Sicilia das große und dadurch recht langsame Transportschiff verlassen und war auf einen kleinen, wendigen Privatsgler umgestiegen.Lucilla wendet sich an Postumius Figulus. "Figulus, du sorgst für Wägen. Wir brauchen mindestens einen, der uns heute noch bis Rom transportiert. Der Rest der Ladung ist nicht ganz so drigend, die Wägen dürfen sowieso erst bei Nacht in die Stadt fahren. Am besten, du organisierst den ganzen Transport, bei dir können wir uns sicher sein, dass das alles klappt." Der Tabellarius nickt und verlässt sofort das Schiff, um alles in die Wege zu leiten.
"Ich bin so froh, wenn ich heute Abend wieder in einem fest auf der Erde stehenden Bett schlafen darf. Diese Tage auf dem Meer haben mir dann wieder gereicht. Und das schönste ist, es wird mein eigenes Bett sein! Ich weiß schon gar nicht mehr, wie man darin schläft." Verträumt schaut sie zur Stadt hin um dann Avarus in die Seite zu stupsen. "Lass uns endlich von Bord gehen. Auf den Wagen können wir auch unten warten."
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Etwas später trifft auch Lucilla am Anlegeplatz ein, sie hat mit Ambrosius im Schlepptau noch ein paar Kleinigkeiten auf dem Markt gekauft und anschließend Merkur und Neptun geopfert, damit nun, schon fast zuhause, die Reise nicht noch eine ungute Wendung nimmt. Sie stellt sich neben Avarus und schaut zum Schiff hin. "Hoffentlich gibt es keinen Sturm. Ich habe schon ein bisschen Angst davor, dass die ganzen Tiere aus ihren Käfigen ausbrechen könnten. Wenigstens gibt es für jeden von uns eine Kabine, eine davon soll sogar größer sein als die auf dem Schiff bei der Herreise."
Die letzten Kisten werden an Bord geschleppt und der Kapitän winkt ihnen, dass sie so langsam auf das Schiff kommen sollen. Lucilla schaut sich nochmal nach der Stadt um und geht vor Avarus die Planke hinauf. Auf Deck herrscht noch etwas Chaos, das Nashorn tigert unruhig in seinem Käfig hin und her und steckt einige der anderen Tiere mit seiner Nervosität an. Überall werden die letzten Kisten verstaut, dann ist das Schiff endlich so weit abzulegen. Die Seemänner gehen auf ihre Posten, die Leinen werden losgemacht, die Segel gesetzt und das Schiff aus der Hafenmole manövriert.
Lucilla und Avarus stehen am Heck des Schiffes und schauen der kleiner werdenden Stadt Antipyrgos und der Wüste darum herum nach. Lucilla lehnt sich unauffällig an ihren Verlobten. "Das war ein wirklich ein Abenteuer. Wenn du wieder mal eine Inspektionsreise machst, dann werde ich dich begleiten. Nicht mehr als Praefecta, aber als Ehefrau kann ich dich ja auch nicht so lange alleine weg lassen." Ein zufriedenes Lächeln legt sich auf ihr Gesicht. Trotz der Strapazen auf einigen Teilen der Reise und trotz der Tatsache, dass sie froh ist, dass es nun wieder nach Rom geht, sie möchte die letzten Wochen um nichts in der Welt missen.
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Man mag gar nicht glauben, auf was es bei der Führung von einfachen Verwaltungslisten ankommt, doch Lucilla könnte endlos darüber reden, nicht umsonst ist sie mit hispanischer Verwaltung groß geworden und selbst dort gelandet. Die Scribae sind auch noch interessiert, machen sich munter Notizen und stellen immer wieder Nachfragen. Doch letztenendes ist alles geklärt, was sie wissen müssen und die zwei verlassen eifrig über die neuen Erkenntnisse diskutierend das Officium.
Lucilla schaut lächelnd zu Avarus. "Fertig." Sie atmet tief durch. "Ich kann es gar nicht glauben, das war tatsächlich die letzte Station für diese Reise. Ich glaube, ich bin wirklich froh, wenn wir wieder in Rom sind. Nichts ist so schön an Zuhause, als wenn man nach einer langen Reise wieder zurückkehrt." Sie packt ihre Notizen zusammen und gemeinsam gehen sie zurück zu den Gästequartieren.
Den Abend müssen sie schließlich auch alleine verbringen. Der Stationarius hat sich und seine Frau entschuldigen lassen, was er zutiefst bedauert, doch wichtige familiäre Umstände zwingen ihn dazu, dem Essen nicht beiwohnen zu können.
"Vermutlich will er sich nicht deine Rügen anhören müssen." kichert Lucilla und nimmt sich eine Kirsche aus der Obstschale auf dem Tisch.
Gerade werden erst die Getränke herbeigebracht, da kommt Postumius Figulus, der zweite Tabellarius aus Rom, in das Atrium. "Legatus, Praefecta." Er nickt beiden zu. "Ich war am Hafen. Es gäbe ein geeignetes Schiff nach Rom, allerdings hat es zwei Nachteile. Der erste ist, es fährt schon morgen früh, das Gepäck müsste also heute Nacht noch verladen werden. Es liegt noch ein weiteres Schiff im Hafen mit Ziel Rom, allerdings läuft das erst in zwei Tagen aus und legt noch einen längeren Zwischenstopp zur Warenübergabe in Carthago ein. Das nächste Schiff nach Rom wird für übermorgen erwartet, es würde jedoch auch noch zwei bis drei Tage im Hafen liegen, bis es sich auf den Rückweg macht."
Lucilla rechnet schon einmal nach, wann sie in Rom sein könnten, wenn sie am nächsten Tag aufbrechen würden. Zwar würde das bedeuten, dass sie keine Gelegenheit mehr zum Einkaufsbummel in Antipyrgos bekommen würde, doch in weiser Voraussicht hatte sie auf der Reise immer wieder einmal ein paar Kleinigkeiten gekauft, so dass mittlerweile zwei Reisetruhen voll mit kostbaren Errungenschaften gefüllt sind. Die fehlende Gelegenheit wäre also zu verschmerzen. "Und der zweite Nachteil?" fragt sie vorsichtig nach.
Figulus grinst verlegen. "Es ist ein Tiertransport."
"Ein Tiertransport?" Lucillas Augen weiten sich.
"Ja, allerdings ist das Schiff daher recht groß und robust. Und es wird nur ein einziges Tier an Bord sein."
"Was für ein Tier?"
"Ein Nashorn. Der Käfig steht schon auf dem Schiff und ich habe es gesehen. Es ist ganz friedlich, liegt in seinem Stroh und döst vor sich hin. Der Geruch hält sich wirklich in Grenzen und wenn das Schiff ersteinmal Fahrt aufgenommen hat und der Wind weht, dann wird man sicherlich nichts mehr davon bemerken. Ansonsten wäre das Schiff mehr als geeignet."
Lachend greift Lucilla nach einer weiteren Kirsche. "Ich habe noch nie ein Nashorn aus der Nähe gesehen. Was meinst du, Avarus?" -
Nachdem es anscheindend bei einigen so angekommen ist, möchte ich nochmals darauf hinweisen, dass die Kurse allein noch nicht dafür sorgen, dass jemand in ein Collegium erhoben wird! Die Kurse sind eine Voraussetzung, aber keine Eintrittskarte.
Zusätzlich ist nun mit der Schola Atheniensis geklärt, dass diese die Kurse in ihr Angebot integrieren wird. Für Personen, welche den Kurs ablegen, um sich anschließend dem Cultus Deorum als Sacerdos anzuschließen, wird der erste Kurs kostenlos sein. Alle anderen werden die stolze Summe von 500 Sesterzen berappen müssen. Der zweite Kurs wird zu den weiterführenden Kursen der Schola zählen, für welche die übliche Schola-Gebühr bezahlt sein muss, gilt aber nicht als Cursus Continuus wie er für den Cursus Honorum benötigt wird.
Die Discipuli in den Provinzen können sich also bei der zuständigen Außenstelle der Schola melden. Die praktische Prüfung wird in den Provinzen durch den Narrator abgenommen bis geprüfte Prüfer vorhanden sind.
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Wenig spektakulär zieht sich der restliche Tag dahin. Oben gelbe Sonne und blauer Himmel, unten gelber Sand und blaues Meer. Wohl oder übel harren die Reisenden auf ihren Kamelen und Wägen bis zum Abend aus, bis endlich das Lager aufgeschlagen wird und die untergehende Sonne ein angenehm frisches Entrinnen vor der Hitze des Tages ankündigt. Lucilla verweilt nur noch sehr kurze Zeit im großen Zelt bei Avarus, isst kaum etwas und trinkt nur viel. Ihr Kopf pocht, als hätte sie zuviel germanischen Wein getrunken und so ist sie froh, als sie endlich auf die unbequeme Liege in ihrem kleinen Zelt fallen kann, deren mangelnde Bequemlichkeit ihr längst nicht mehr auffällt.
Auch der nächste Tag verläuft nicht viel angenehmer, statt sich endlich auf Hitze einzupendeln scheint die Temperatur mit jedem Tag ein Spur weiter zu steigen. Selbst den Africanern wird dies zu viel und da sie die Strecke nach Antipyrgos an diesem Tag eh nicht ganz schaffen würden, legen sie um den Mittag herum doch noch eine lange Pause ein, die sie möglichst bewegungslos im Schatten einiger Sonnensegel am Strand ausharren. Nur Draba ist nicht unterzukriegen und baut hingebugnsvoll einen kleinen Sandpalast.
Meilen und Stunden später wiederholt sich das Spiel des Vorabends. Die Zelte werden aufgestellt, das eintönige Essen wird aufgetischt und Lucilla und Avarus liegen von der Hitze erschlagen um den kleinen Tisch.
"Vielleicht könnten wir von Antipyrgos aus schon ein Schiff nehmen?" wirft Lucilla in den Raum. "Draba könnte Catabathmus noch alleine besuchen. Oder wir fahren auf einem Schiff von Antipyrgos nach Catabathmus. Die paar Stationen, die auf dem Weg liegen können wir uns doch sparen?" Hoffnungsvoll schaut sie ihren Verlobten an. Auf einem Schiff würde immerhin ein wenig Wind wehen und in der Kabine wäre es immer schattig. -
"Ich weiß schon gar nicht mehr, wie Wälder aussehen..." sagt Lucilla verträumt vor sich hin, lächelt dann jedoch tapfer zu Avarus auf. "Es geht schon."
Draba schaut die beiden forschend an. Der Gedanke, dass jemand die Reise aufs Gemüt schlagen könnte ist ihm bisher noch nicht gekommen. Zu oft ist er schon alle möglichen Strecken durch die Provinz gereist, bei Regen, bei Sonne, bei Eiseskälte und bei sengender Hitze. Er schaut zum Meer und fragt sich, was der Legatus mit Hinterland meint, sehr weit im Land sind sie nicht gerade. "Wir werden etwas nach Mittag ein kleines Fischerdorf erreichen. Dort können wir in einer Mutatio rasten. Ich werde mit dem Stationsvorsteher sprechen und das wenige, was er für den Cursus Publicus verwaltet, sichten, während ihr euch ausruhen könnt."
"Rasten," echot Lucilla und reist schon einmal einige Meilen voraus und räkelt sich gemütlich in einem schattigen Atrium auf eine Kline, einen Becher kühlen Mulsum in der Hand und einen palmwedelnden Sklaven hinter sich.
Doch es dauert noch lange, bis der Mittag vorbei ist und das kleine Dorf in der Ferne sichtbar wird. Der Begriff Dorf ist eigentlich auch viel zu hoch gegriffen, genau genommen handelt es sich um vier kleine Häuser aus Lehm und eine Holzhütte, mitten in einer winzigen Oase. Da man hier jedoch gewohnt ist, Fremde als Gäste zu begrüßen, werden auch die Mitarbeiter des Cursus Publicus freundlich aufgenommen. Die sogenannte Mutatio besteht aus einem Haus mit einem einzigen großen Raum, der nur durch das spärlich durch schmale Fenster einfallende Licht beleuchtet wird. Im Hintergrund ist durch einen Vorhang ein Teil als Zimmer für den Stationarius abgetrennt, ein weiterer Teil dient als Nachtlager für Reisende. Der restliche Raum teilt sich auf in den Platz für einen niedrigen Tisch mit noch niedrigeren Liegen außen herum und einer Kochecke. Neben dem Haus liegt ein Kamel und döst vor sich hin - das einzige Reittier, welches Tabellarii hier wechseln können. Der Stationarius spricht außer "Salvete!" kein weiteres Latein und Draba geht mit ihm zu einer Kiste, aus welcher der Stationarius seine wenigen Listen hervorholt und sie mit dem Tabellarius bespricht.
Die Frau des Stationarius, eine dunkelhäutige, dauerlächelnde Schönheit, die kein Wort Latein spricht, bedeutet Avarus und Lucilla mit Handzeichen sich an den Tisch zu legen und bringt ihnen neben Getränken auch eine aufgeschnittene Melone und feuchte, kalte Tücher zur Erfrischung. Dann setzt sie sich noch immer lächelnd auf eine Liege und blickt fröhlich drein.
Lucilla lächelt freundlich zurück und macht sich über die saftige Melone her, nachdem sie einen Becher voll was auch immer getrunken hat. "Köstlich, vielen Dank!" Noch immer lächelnd und in freundlichem Tonfall plaudert sie wie beiläufig mit Avarus. "Wie kann man hier nur leben? Das muss ja furchtbar sein, mitten im Nirgendwo." -
Die Nacht in Darnis ist kurz, der Weg nach Antipyrgos weit, die Karawane zieht trotzdem am nächsten Morgen unermütlich weiter. Ebenso unermütlich scheint die Sonne und sie scheint dies nicht nur an diesem Tag zu tun, denn um die Reisenden herum ist nichts, was darauf schließen lässt, dass es hier überhaupt irgendwann einmal regnen könnte. Die Straße führt nahe an der Küste entlang, doch jenseits der Dünen wartet nur salziges Wasser und sandiger Wind.
Lucilla sitzt gelangweilt auf dem Wagen und kann schon nach einem halben Tag fast nicht mehr ruhig sitzen. Ständig wechselt sie die Position, verlagert das Gewicht von einer Pobacke auf die andere, schlägt ein Bein übers andere und wieder andersherum, lehnt sich zurück, setzt sich aufrecht hin, beugt sich mal nach vorn, stützt einen Ellenbogen auf die Oberschenkel und legt ihr Kinn auf die Hand, setzt sich wieder zurück, lässt die Füße baumeln und seufzt. Man könnte meinen, sie wäre mittlerweile daran gewöhnt, doch je näher sie sich dem Ende der Reise sieht, desto unerträglicher wird das Sitzen und sie hat sogar schon darüber nachgedacht, doch noch auf ein Kamel zu wechseln - allerdings nur sehr kurz, dann hat sie den Gedanken wieder verworfen. Sie dreht sich zu Ambrosius, doch mit dem ist überhaupt nichts anzufangen. Also winkt sie Draba zu sich.
"Lass uns ein Spiel spielen. Ich sehe was, was du nicht siehst, und das ist gelb."
"Sand."
"Mist... ich meine, ja."
"Ich sehe, was, was du nicht siehst, und das ist blau."
"Der Himmel."
"Ja."
"Ich sehe was, was du nicht siehst, und das ist blau."
"Das Meer."
"Pff. Ja."
"Ich sehe was, was du nicht siehst, und das ist gelb."
"Sand."
"Ja."
Lucilla schüttelt den Kopf. "Es war immerhin einen Versuch wert." Sie dreht sich wieder zu Ambrosius um. "Brosi, gib mir noch einen Becher Wasser nach vorne. Ich wünschte, ich wäre so ein Kamel." Lucilla schaut zu dem Tier, auf welchem Avarus ein Stück vor dem Wagen reitet. "Sie trinken kaum und trotzdem haben sie keinen Durst. Ich könnte die ganze Zeit nur trinken und habe trotzdem das Gefühl, dass alles nur durch mich hindurch fließt und nichts davon in meinem Körper hängen bleibt. Wenn ich bald anfange Falten zu werfen, weil ich austrockne wie eine Dattel, dann weiß ich wirklich nicht mehr, was ich tun soll. Wie weit ist es noch Draba?"
"Wir haben höchstens ein Viertel des Wegs geschafft."
"Herrje." Seufzend lässt sich Lucilla zurücksinken und ruckelt das Kissen unter sich zurecht. -
Der Tross des Cursus Publicus zieht tatsächlich früh am Morgen aus Apollonia weiter. Die letzten Ausläufer des schmalen fruchtbaren Landestriches lässt er bald hinter sich und taucht erneut ein in das karge, steinig-sandige Land, welches von der Küste Marmaricas aus bis weit, unglaublich weit ins Hinterland hineinreicht - möglicherweise vielleicht sogar bis zum Ende der Welt. Draba, der weitgereiste Tabellarius erzählt Lucilla von Völkern, die in dieser Ödnis leben, die sie durchwandern und davon berichten, dass jenseits der Wüste üppiges, fruchtbares Land liegt.
Trotz der Erzählungen die sie noch immer mit ungebrochener Begeisterung in sich aufnimmt, scheinen die Wege Lucilla immer länger zu werden. Die eintönige Landschaft lässt ihr jeden Sinn für Entfernungen schwinden und auch die Zeit teilt sich nur noch in 'Vor Aufbruch', 'Reise in glühender Hitze', 'Ankunft im Nachtlager' und 'Nacht' auf. Eine Rast, um die Mittagshitze zu überdauern rentiert sich nicht mehr, denn die Mittagshitze füllt fast den ganzen Tag.
"Ich bin schon ganz braun." beschwert sich Lucilla irgendwann bei Ambrosius. "Und du auch. Es wird Wochen dauern, bis wir das halbwegs wieder los sind." Sie seufzt ausgiebig und lehnt sich auf dem Wagen zurück. Nichteinmal Wolken kann sie zum Zeitvertreib zählen, denn der Himmel ist wolkenleer.
Das nächste Ziel ist Darnis, eine kleine Stadt an der Küste. Noch ein ganzes Stück vor der Stadt senkt Draba seine Stimme, als er davon berichtet, dass die Sekte der Christen in dieser Stadt recht aktiv sein soll. Nicht nur aus diesem Grund legt die Inspektionsgruppe dort nur einen einzigen Tag Rast ein. Während Avarus und Lucilla die Mansio inspizieren, sorgt der Karawanenführer für reichlich Vorräte, denn die nächste Etappe bis nach Antipyrgos ist eine noch längere, als die letzte und bei der vorherrschenden Hitze muss für ausreichend Wasser gesorgt sein.
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"Eine Priesterin?" Lucilla mustert zweifelnd den Teller vor sich. "Ich weiß nicht. Das erscheint mir so unpersönlich. Wenn schon niemand aus der Familie, dann wenigstens jemand aus dem Bekanntenkreis. Ich habe daran gedacht ob wir nicht... ob ich vielleicht Tiberia Livia frage. Immerhin arbeiten wir sehr gut in der Acta zusammen und jetzt ist sie ja auch noch mit Hungi...garicus... verheiratet und das bringt sie der Freunschaft zur meiner Familie noch näher." Lucilla denkt an die Nacht in Rom mit Hungi und daran wie lange das schon alles her ist. Zur Erklärung ihrer Worte für Avarus setzt sie jedoch hinzu: "Hungaricus und mein Bruder waren gemeinsam in der Legion."
Die Hauptspeise wird herbeigebracht und das Gespräch verstummt vorerst wieder, während Avarus und Lucilla das Essen genießen. Später einigen sie sich darauf, dass Lucilla erst einmal vorsichtig bei Livia anfragen wird, ansonsten können sie immer noch nach einer Alternative suchen. So langsam wie sich die Tage auf der Reise manchmal ziehen, so schnell verfliegt der angenehme Abend und nach einer großen Portion Tyropatinam zum Nachtisch begeben sie sich zurück in die Mansio.
Am nächsten Morgen steht die Überprüfung der Poststation an. Da es eine kleine Station ist, gibt es nicht allzuviel Arbeit und nach dieser steht fest, dass es auch keinen Grund zur Beanstandung gibt. Die Listen und Dokumente sind vollständig und sauber geführt, die Einnahmen im Verhältnis zu den Ausgaben ausreichend. Der Stationarius lässt es sich nicht nehmen, die Angestellten des Cursus Publicus an diesem Abend zu einem Essen zu laden und so lassen Avarus und Lucilla den Tag wieder pflichtbewusst in Gesellschaft ausklingen. Wenigstens dient der Hinweis auf eine frühe Abreise am nächsten Morgen als Grund, sich recht bald wieder verabschieden zu können.