"Öhm," Vic hebt augenblicklich die Augenbrauen. Er weiß zwar nicht, was oder wen er erwartet hat, aber so einen Kerl auf jeden Fall nicht. "Salve, ich bin Vibius Valerius Victor. Ich folge einer Einladung von Iulia Helena." Er hofft, dass der Kerl das verstehen würde, denn er hat keine Lust im Fall eines Missverständnisses Bekanntschaft mit seiner Faust zu machen.
Beiträge von Vibius Valerius Victor
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"Vale bene, Iulia Helena." murmelt Vic und schaut ihr nach, wie sie davoneilt. Er steht wie ein Fels in der Brandung zwischen den weggehenden Menschen, so lange, bis der Platz vor der Rostra nur noch mit den üblichen Müßiggängern und den Fußgängern, die von A nach B strömen, bevölkert ist. Irgendwann fällt ihm dann auf, dass er tatsächlich noch in die Regia muss, also verlässt er den Platz ebenfalls.
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Original von Caius Helvetius Tacitus
Tacitus überlegte. Nach einiger Zeit kam er dann zu einem Entschluß."Ich denke, es wird das beste sein, das Lectisernium am vierten Tag vor den Iden zu veranstalten. Dann können im Anschluß die Aufführungen im Theater beginnen und das Finalrennen der Wagenrennen würde den krönenden Abschluß der Ludi bilden."
Er sah den Septemvir an, ob dieser so einverstanden sei oder nochwas hinzuzufügen hätte.
Victor nickt. "Das hört sich gut an. Allerdings solltest du beachten, dass die Prozession, das Opfer und das Mahl im Anschluss sicher bis nach den Mittagstunden dauern. Aber länger als einen Nachmittag wird das Theaterstück auch nicht gehen, oder?" Er kann sich nicht vorstellen, wie man länger auf seinem Platz still sitzen sollte. Das Lectisternium am Tag vor den Finalrennen passt Vic auf jeden Fall sehr gut, denn dann hätte er an diesem Tag genug Zeit, seine Funktion als Vicarius Principis der Veneta zu erfüllen.
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Victor kommt ziemlich früh zum Gastmahl an der Casa Iulia an. Er legt ein paar Falten an seiner Toga nach und betrachtet nachdenklich die Tür. Wie er so davor steht überlegt er sich, ob er nicht noch ein paar Minuten warten sollte, da hebt sich vom Gedanken an Helena geführt schon seine Hand und klopft an. Damit ist die letzte Gelegenheit umzukehren vertan, denn ein hastig davonrennender Septemvir würde keinen guten Eindruck in den Straßen Roms hinterlassen.
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Sechs Tage vor den Nonen des Iulius, noch vor den Abendstunden, die übliche Diskussion zwischen Victor und den Valerius-Opas:
"Nein, nein, und nochmal nein! Wie oft soll ich es noch sagen?"
"Nu komm schon, Vic, wann kommen wir schon hier raus? Nur einmal, ein einziges mal, dass du uns mitnimmst, dat is doch nich zuviel verlangt!"
"Nein, verdammt. Sacht mal, seit ihr schwerhörig oder wat?"
"Wie bitte?"
"Du sollst deine Ahnen ehren, Vic, dat schließt auch deine Oppas mit ein! Du als Septemvir solltest dat wissen! Oder willste damit vielleicht warten, bis wir tot sind?"
"Mann, Saccus, wenn ihr mich noch weiter damit nervt, dann ja! Ihr habt doch die Einladung gesehen, steht da vielleicht Valerius Flaccus und Valerius Saccus drauf? Na? Ne, tuts nich, also seid ihr auch nich eingeladen, also kommt ihr auch nich mit!"
"Komm schon Vic, der Sev kann sicher sowieso nich hin, also kannste doch uns mitnehmen."
"Er will sicher nur die Frau für sich alleine abgreifen."
Fast synchron schießen die Blicke von Vic und Saccus zu Flaccus herum. Solche Sprüche hört man von Sevs Opa nicht oft.
"Wat? Sachma, Flaccus, wieviel Wein hastn du heut schon getrunken?"
"Och, nur ein Amphörchen. Ein Amphörchen zu Öhrchen kann niemand verwöhrchen."
"Ähh... ne... also nu könnt ihrs spätestens vergessen. In dem Zustand kann man euch nirgendwo mit hinnehmen. Bedank dich bei Flaccus, Saccus."
"Mann, Flaccus, du Idiot! Dass du aber auch nich dein Maul halten kannst...[SIZE=7]das wirste mir beim Würfel büssen![/SIZE]" Meckernd zieht Saccus Flaccus hinter sich her und die beiden verschwinden in ihr Cubiculum.Victor rollt mit den Augen, froh, dass es doch noch so leicht ging, und hebt geduldig seine Arme, so dass Saeva die Toga richtig anlegen kann. Es ist eine von seinen besten Togen, denn wer weiß schon, wer zu dem kleinen Gastmahl noch alles kommen würde. Vic ist mächtig aufgeregt, denn er hat immer noch keine Ahnung, wie er es anstellen sollte, nicht die ganze Zeit Helena anzuschauen und in Gedanken Dinge zu tun, die man besser nicht während des Essens tun sollte. "Mann, Mann, Mann, dat wird was werden. Hoffentlich kommt der Sev."
Nachdem die Sklavin fertig und Victor bereit ist, schnappt sich Vic die Amphore mit Falerner und verlässt das Haus in Richtung Casa Iulia.
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Original von Iulia Helena
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"Ich möchte in den nächsten Wochen ein Hafenfest für Besucher und Bewohner Ostias organisieren und würde das am liebsten mit einem Opfer verbinden, das sowohl Merkur als auch Neptun gelten soll. Dafür wird es Priester brauchen, die öffentlich opfern und ... nun, ich kenne weder einen Merkurpriester noch einen Neptuns, da wirst Du mir also raten müssen, Valerius Victor." Sein Name erfuhr eine besondere, weiche Betonung, die nicht ganz ihre Gedanken verbergen konnte.Victor bemerkt, dass er dringend einen Besuch im Frigidarium braucht um sich abzukühlen. So, wie Helena seinen Namen ausspricht, führt das nur dazu, dass eine Hitze in ihm aufsteigt, die nichts mit der Umgebungstemperatur zu tun hat. In diesem Augenblick ist er sich sicher, dass sich seit dem Tag im Circus nichts zwischen ihnen geändert hat. Es gelingt ihm nur mühsam, sich auf das vordergründige Gespräch zu konzentrieren. "Der Cultus Deorum in Ostia wird leider meist als Anhängsel von Rom betrachtet, es soll sogar Sacerdotes geben, die tatsächlich hin- und herpendeln. Im Notfall wird also ein Sacerdos aus Rom kommen, das sollte kein Problem sein. Ich werde mich mal umhören, wer dafür in Frage käme." Er mustert sie und eine unangenehme Stille entsteht, trotz dem ganzen Lärm um sie herum. "Nun, ich muss dann mal weiter, die Regia wartet. Es hat mich sehr gefreut, dich mal wieder getroffen zu haben. Wir sehen uns ja dann... in der Casa Iulia."
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Vic würde als doch aufpassen müssen, was er sagt, wobei das natürlich in Anwesenheit von gleich zwei Flaviern sowieso eine gute Idee ist. Irgendwas muss er aber sagen, nachdem er schon nachgefragt hat, also entscheidet er sich für etwas Positives, was nicht ganz falsch ist. "Ich habe ihn im Tempel des Mars Ultor ausgebildet, auch wenn er später in den Kult des Iuppiter wechseln will. Ein guter Schüler und ich bin sicher, er wird ein guter Sacerdos werden." Er fragt sich, ob die Flavier vorhaben, die Spitze des Cultus Deorum einzunehmen. Tiberia Claudia holen sie sich über Heirat in die Familie, als Flavier hätten sie durchaus auf längere Sicht gesehen Chancen auf Posten im Collegium Pontificium oder sogar als Flamen. Wer weiß, vielleicht haben sie es mit ihrem zusätzlichen Einfluss in der Politik sogar aufs Kaiserhaus abgesehen, welches sie vor nicht allzu langer Zeit erst verlassen mussten. Vic würde die Flavier im Cultus Deorum auf jeden Fall im Auge behalten.
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Die Luft um Vic herum scheint sich auf einmal deutlich abzukühlen. Natürlich wäre das bei den vorherrschenden Temperaturen nicht schlecht, hätte es nicht etwas mit Helena zu tun. "Entschuldige bitte, ich wollte damit auf keinen Fall andeuten, dass du oder jemand aus deiner Familie das nötig hat. Die Iulier sind immerhin nicht irgendwer." Wer sie heutzutage sind, weiß er zwar auch nicht genau, jemand wirklich wichtiges mit diesem Namen würde ihm nicht auf Anhieb einfallen, aber immerhin hatten sie in früheren Zeiten mal Kaiser gestellt. "Es ist nur, es ärgert mich einfach wenn... ach, egal..." Er winkt ab, denn das ist weder ein Thema, das er hier auf dem Forum noch eines, das er überhaupt mit irgendwem bereden will. In einem versöhnlichen Tonfall fährt er fort. "Es hat wirklich nichts mit deiner Gens zu tun. Und ich bin sicher, du wirst deinen Weg gehen. Wenn du bei dem Tempel aber trotzdem mal Hilfe von kultischer Seite brauchst, dann steht dir mein Officium immer offen." Die kleine Ablenkung hat nicht lange gedauert, schon sind Vics Gedanken wieder da, wo sie nicht hingehören. Insgeheim muss er sich sogar eingestehen, dass das wütende Funkeln in Helenas Augen sie noch um einiges begehrenswerter gemacht hatte.
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Griechische Redekunst und Philosophie - Vic fragt sich wirklich, wie man sich freiwillig so etwas antun kann, aber anscheinend hat Aquilius es auch nicht freiwillig getan. Von daher ist es naütürlich verzeihlich, dass er nicht im Militär war, obwohl das sowieso die wenigsten Priester waren, auch Marspriester nicht. Immerhin scheint er keiner von der Sorte verwöhnter Patriziersohn zu sein, die sich ein paar faule Jahre im sonnigen Süden gönnen. Denn auch wenn Vic solches Verhalten schon verstehen kann, der Neid eines ehemaligen Peregrinus, der sein Leben lang für alles hart Arbeiten muss und nichts umsonst nachgeschmissen bekommt steckt doch zu tief in ihm, als dass er bei sowas über seinen Schatten springen könnte. "Im Grunde kommt es nur auf den Willen an. Es gibt genügend Sacerdotes Martialis, die in ihrem Leben nie gekämpft haben. Um einen Gott zu verehren, muss man ja nicht gleich seine Charakterzüge annehmen." Die Neugier brennt Vic doch zu sehr auf den Fingernägeln. "Bist du eigentlich mit Flavius Gracchus verwandt?"
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Victor zieht einen Mundwinkel nach oben. Dieser Flavier scheint mit seinem ehemaligen Discipulus Gracchus nur den Gensnamen zu teilen, das merkwürdige Verhalten scheint also nicht in der Familie zu liegen. "Besser kann man es wohl nicht ausdrücken." Ein bisschen bedauert Victor fast, dass er nicht mehr für die Ausbildung zuständig ist. Aus dem Jungen könnte eines Tages ein guter Sacerdos Martialis werden. "Außerdem sind die Feiertage des Mars natürlich die besten im ganzen Jahr, die meisten haben mit Wagenrennen zu tun, hrhr. Hast du im Militär gedient?"
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"Was?" fragt Vic irritiert, da sein Blick und seine Aufmerksamkeit auch den schönen Frauen auf der Straße hinterhergeeilt ist. Er schaut von Durus zu Aquilius und ordnet die letzten Gesprächsfetzen, die er aufgeschnappt hat. "Sacerdotes Martialis? Ou, öhm, ja, so ziemlich jede Priesterschaft kann immer Nachwuchs gebrauchen. Was hat dich denn zu Mars gebracht, wenn ich fragen darf?" Vic überlegt, wer wohl die Ausbildung des Flaviers macht und nimmt sich vor, das gleich in der Regia nachzuschauen. Womöglich Tiberius Flaccus, ein anderer würde ihm momentan nicht einfallen.
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"Die ratio sollte bei einer Hochzeit immer vor der emotio stehen. Allerdings wollen immer mehr Frauen davon nichts wissen, und wie soll man sie dann zwingen, wenn sie eigenständig sind?" Letztendlich war es auch bei Vics Hochzeit die ratio gewesen, wenn er auch durch seine unbedarfte Jugend mehr oder weniger emotio ins Spiel gebracht hatte. Die Entscheidung seines Vater und die des Vaters von Violentilla hatte damit aber nichts zu tun gehabt. Victor würde es mit seinen Kindern ganz genau so halten.
"Richtig, da war ja was. Iulius, Iulianus, nuja, ne komische Gesichte war das ja schon. Ich versteh nicht, wie man sich als eigenverantwortlicher Mensch und auch noch, wenn man aus einer Gens wie der Iulia stammt, freiwillig unter die Gewalt eines anderen stellen kann, und wenn es dreimal ein Patrizier ist." Vic zieht eine Augenbraue hoch, denn zum ersten Mal seit dieser Zeit kommt ihm ein Gedanke. "Moment mal." Er runzelt die Stirn und schaut Helena direkt an. "Jetzt ist er Pontifex Germania." Aus heiterem Himmel, obwohl er dem Merkur Stiere opfert. "Ou Mann, das kann doch nicht wahr sein." Er schüttelt den Kopf. "Ich bin wirklich zu dumm für diese Welt. Nuja, du siehst also, wenn du doch noch in den Cultus Deorum kommen und was werden willst, dann lass den Tempel Ruine sein und such dir eine einflussreiche Familie, die ihr Ansehen für dich außer Acht lässt und dich adoptiert." Wie Helena ihren Kopf gerade rückt und ihn entschlossen anblickt, bleibt nicht ohne Wirkung. Trotzdem ist die Wirkung geringer, als sie es sein könnte, denn Vic kommt nicht über seine Gedanken um den ehemaligen Discipulus und seinen Werdegang hinweg.
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Helenas Satz über das beste heiratsfähige Alter lässt Vic nachdenklich werden. Sev kommt nicht in Frage, also müsste sie wenn überhaupt bei den Valeriern auf Decius spekulieren. Ob Decius sie beeindruckt hat? Bloß mit was, immerhin hat der Junge nichts außer einem endlos langen Atem und eine große Klappe, also wie sollte er eine Frau wie Helena überzeugen? Auf der anderen Seite kennt Vic Helenas Cousine nicht, wer weiß schon, vielleicht ist sie eine gute Zuhörerin oder sie kostet zu viel und muss dringend aus der Familie. "Steht sie noch unter patria potestas? Unverheiratete Männer hat Rom sicher genug, aber ob sie den Frauen immer recht sind, ist die andre Frage. Meine Schwester Amatia zum Beispiel könnte so langsam auch mal heiraten, aber gut genug ist ihr keiner." Vic macht eine lässige, wegwerfende Geste. Frauen verstehen würde er sowieso nie. Aber wenigstens ist Amatia nicht auf einen verheirateten Mann aus, das macht die Sache schon um einige einfacher. Was Vic in Gedanken umgehend zurück zur aktuellen Lage bringt.
Um direkt wieder davon weg zu kommen, versteckt auch er sich hinter der Arbeit. "Ach, der Tempel von Ostia ist nun deine Baustelle? Auch so ein Projekt, das kein Ende findet. Mein Ehemaliger Discipulus Imperiosus wollte sich da bemühen. Nuja, nun sitzt er als Pontifex Germania in Mogontiacum." Und opfert dem Merkur weiße Stiere. "Von dem Tempel hab ich seidem gar nichts mehr gehört. Wie ist denn die Lage?" Alles in allem klingt es wirklich beiläufig interessiert. Dabei interessiert die Situation um irgendeinen Tempel in irgendeiner Stadt Vic im Augenblick absolut nicht. Er überlegt krampfhaft, wie er Helena irgendwo alleine sprechen könnte um sie zu fragen, was sie wirklich denkt, ob sie in Hinsicht auf sie beide irgendwie weitergekommen ist, ob sie genausoviel an ihn denkt, wie er an sie, und ob sie auch dieses brennende Verlangen in sich spüren kann. Oder um sie gar nicht zu fragen, sondern einfach dem Verlangen und der Natur ihren freien Lauf zu lassen, ohne Gedanken an das danach.
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Original von Caius Helvetius Tacitus
"Dem kann ich mich anschließen. Was die Auswahl der Opfertiere angeht, wäre ich sehr froh, wenn ich diese dem Collegium überlassen könnte."Das wäre wahrscheinlich ohnehin das Beste. Er zweifelte nicht daran, daß die Septemviri ihre Aufgabe richtig nachkommen würden, immerhin waren sie in diesen Dingen bestens vertraut und routiniert.
"Für die Kosten will ich aufkommen, ebenso die des Mahles."
Er kritzelte sich eine Notiz in eine Wachstafel, entsprechende Bestellungen rechtzeitig vorzunehmen.
Victor hat zwar nicht damit gerechnet, dass es Probleme geben würde, immerhin sollte jeder Aedil um die pax deorum bemüht sein, aber er ist trotzdem froh, dass alles so reibungslos abläuft. Damit ist sein Auftrag auch schon fast erfüllt. "Prima. Dann müsste ich nur noch wissen, ob es der vierte oder dritte Tag vor den Iden sein soll, um den Rest kümmern wir uns dann." In Gedanken fügt er hinzu, dass genau genommen er sich wahrscheinlich darum kümmern würde, aber ganz unrecht ist ihm das nicht, so würden ihn die übrigen Septemviri wenigstens mit irgendwelchen bürokratischen Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen verschonen.
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Dass Helena tatsächlich wegen ihm knallrot anläuft, lässt Vic etwas lockerer werden. "Mir gehts gut, danke." Von der Woche zuhause wird er sicher nicht berichten. "Ich hab mich schon gefragt, was der Anlass ist, aber ein Besuch aus den Provinzen ist natürlich immer ein guter Anlass für ein kleines Gastmahl." Im Prinzip ist ihm der Grund vollkommen egal, solange es bedeuten würde, einen Abend mit Helena zu verbringen, und je mehr Leute kommen würden, desto weniger würden sie auffallen. "Wie läuft die Arbeit in Ostia? Hast du schon über deinen weiteren Weg nachgedacht? Nicht, dass du denkst, ich wollte dich drängen, ich bin nur neugierig." Neben der Neugier steht immer noch die Befürchtung, dass sie in seiner Nähe arbeiten könnte und dass dies absolut nicht gut wäre.
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Original von Caius Helvetius Tacitus
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"Welche Summe würde denn benötigt ?"Vic zieht nachdenklich die Augenbrauen zusammen. "Dann sollte man das Opfer auch auf den vorletzten oder letzten Tag legen. Der vierte oder dritte Tag vor den Iden, was dir lieber ist. Die Kosten der Opfertiere, also zwei weiße Ziegen und ein weißer Ochse für Apollo und eine weiße Kuh für Latona obliegen dir traditionellerweise als ausrichtendem Magistrat. Wenn du möchtest, dann kann ich dir jedoch anbieten, dass sich die Priesterschaften um geeignete Tiere kümmert, wir wissen, wo die weißesten Tiere zu bekommen sind. Der Preis liegt nicht über dem, den du auf dem Markt auch zahlen musst. Wir haben schließlich auch ein Interesse daran, dass die Opfertiere für die großen Feste makellos sind und von den Göttern angenommen werden. Die restlichen Kosten..." Er macht eine kurze Pause. "Die kommen wie gesagt drauf an, wieweit sich die Bevölkerung beteiligt und wie üppig die Zugaben zum Opfermahl sein sollen, die deine Ludi abschließen."
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Nachdem der Beifall gegeben ist und sich auch kaum noch etwas entwickeln würde - gegen die Arbeit des Senators würde niemand etwas sagen können - macht sich Vic auf den Rückweg zur Regia. Er schiebt sich zwischen den Zuhörern durch, zieht seine Toga an einer Falte zurecht und als er wieder aufschaut, schaut er direkt in das Gesicht von Iulia Helena. "Ou...Hoi!" In Gedanken beglückwünscht sich Victor zu diesem wirklich intelligenten Kommentar. "Öhm, Salve, Iulia Helena!"
Er hat nicht erwartet, sie noch vor dem Essen in zwei Tagen zu sehen. Rom ist eigentlich zu groß, als dass man sich irgendwo über den Weg laufen würde, aber anscheinend nicht groß genug. Um nicht irgendwelches sinnloses Zeug zu faseln, bleibt er erstmal auf einer bekanntschaftlichen Ebene. Mehr ist in dieser Umgebung sowieso nicht drin. "Wie geht es dir? Danke für die Einladung übrigens, ich werde auf jeden Fall kommen. Natürlich hab ich sie auch an meinen Bruder und meinen Cousin weiter geleitet, sie werden bestimmt auch kommen, wenn es ihre Zeit zulässt."
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Vic von oben nach unten zu mustern geht noch ziemlich gut, denn noch steht er. Er ist wie für einen Septemvir üblich in eine Toga mit Purpursaum gekleidet und nachdem sich Sevs Sklavin darum gekümmert hat, wirft diese sogar recht akzeptable Falten. "Wie du sicherlich weißt, sind die Septemviri für die religiösen Zeremonien bei den Ludi zuständig. Das umfasst für die Ludi Apollinares unter anderem das Lectisternium und in Zusammenarbeit mit den Quindecimviri das Opfer nach griechischem Ritus am Ende der Spiele. Zum einen bin ich hier, um mit dir diesbezüglich die Zeitplanung abzustimmen, zum anderen ist die Frage der Kosten des Lectisterniums aufgekommen. Natürlich werden die Bürger auch in diesem Jahr tradiditonell aufgerufen, sich daran zu beteiligen, doch im Fall des Falles dass das nicht reicht haben sich bisher die ausrichtenden Magistrate zumindest zu einem Teil mit daran beteiligt." Victor sieht keinen Sinn darin, nicht direkt zu sagen, dass es auch um Kosten geht. Hätte der Aedil nicht genug auf der hohen Kante um neben den Spielen das Lectisternium mitzufinanzieren, dann kann er den Part des um den heißen Brei-Redens übernehmen.
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Nachdem er schon die Wahlreden verpasst hat, hört sich Victor wenigstens noch ein paar Berichte der scheidenden Magistrate an. Bei Purgitius Macer bleibt er interessiert stehen, hört aufmerksam zu und nickt immer mal wieder mal zustimmend.
Am Ende der Rede schließt sich Victor dem Beifall an. "Du hast wirklich gehalten, was du versprochen hast, Senator, und sogar noch mehr getan. Rom kann froh sein, über solche Magistrate wie dich und es könnte wirklich noch ein paar mehr von deiner Sorte brauchen!"
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Original von Caius Helvetius Tacitus
Es ist also wahr, als Aedil trifft man lauter hohe Persönlichkeiten. Und so bat er den klopfenden Besucher herein.Sim-Off: Tschuldigung, aber ich habs einigermaßen eilig, lang ist es ja nicht mehr hin.
"Salve, Aedilis." grüßt Victor, nachdem er das Officium betreten hat. "Ich bin Septemvir Vibius Valerius Victor und ich komme in offiziellem Auftrag vom Collegium der Septemviri. Es geht um die Ludi Apollinares, welche du ausrichten möchtest."