Irgendwann hatte die ruhige Zeit ihr Ende. Die Zwillinge der LAPP von Hispania erwachten und begannen unter Margaritas kritischem Blick das Zimmer zu erkunden. Fasziniert beobachtete sie, wie die Zwei kichernd vor diesem und jenem saßen und sich mit den banalsten Dingen beschäftigen konnten. Doch irgendwann hatten sie alles in ihrer Reichweite begutachtet und fingen wieder an zu quengeln. Seufzend erhob sich Margarita und packte die Beiden um mit ihnen ein wenig in den Garten zu gehen.
Beiträge von Octavia Margarita
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Als einer der hinteren Wägen stürzte und der Lenker desselben von seinen Pferden weiterhin mitgezogen wurde, sog Margarita scharf Luft ein. Normalerweise zog sie Wagenrennen den Gladiatorenspielen vor, weil es selten zu einem blutigen Ende kam. Doch ob der Kerl dort unten noch lange weiterleben würde, war im Augenblick zweifelhaft.
Dann jedoch fuhr Diokles' Gespann über die Ziellinie, die Menge jubelte und auch Margarita sprang begeistert von ihrem Sitz auf und jubelte mit. Sie drehte sich zu Commodus, mit einem breiten Grinsen auf ihrem Gesicht. "Gewonnen!" -
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Original von Lucius Aurelius Commodus
Man könnte an solchen Tagen meinen, es gäbe nichts wichtigeres. Bitte verzeih, wenn ich mich zu sehr reinsteigere, aber das ist das erste Rennen was ich sehe in meinen Leben. Oft hatte ich schon davon gehört, aber wenn man dabei ist, ist es ein vollkommen anderes Gefühl.
"Es ist wirklich das erste Rennen, welches du siehst?" fragte Margarita erstaunt. "Nun, dann sei es dir verziehen. Aber jetzt wird auch es langsam interessant. Die ersten paar Runden finde ich immer sehr langweilig. Solange sich kein Fahrer dabei das Genick bricht sagen sie noch nichts darüber aus, auf welcher Postition ein Gespann das Ziel erreichen wird."
So langsam griff auch auf Margarita die Spannung über. Ihren Wettgewinn hatte sie zwar schon sicher, doch die Wette dazu auch noch zu gewinnen, wäre noch beser.
ZitatDu musst sicherlich schon Hunger haben, wollen wir nach dem Rennen etwas essen gehen? Ich will nicht übertreiben, aber unsere Sklaven kochen gut. Allerdings müsste ich vorher noch einmal zum Senator Felix. Möchtest du mich begleiten?
Als es Commodus erwähnte, fiel ihr auf, dass ihr Magen tatsächlich so langsam zu grummeln begann. Kein Wunder, waren sie doch direkt von der Brücke zum Circus gegangen. "Etwas zu essen wäre fabelhaft. Und wenn es die Kochkünste eurer Sklaven wirklich wert sind, dann begleite ich dich sogar zu Senator Felix."
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Zitat
Original von Lucius Aurelius Commodus
Nun, eigentlich kannst du gar nicht verlieren. Sicherlich auch mal ein schönes Gefühl, nicht wahr?
Gespannt sah ich wieder auf die Bahn.
Schmunzelnd schaute Margarita zu Commodus. "Nun, zumindest eines, das man nicht oft genug haben kann."
Ein wenig gelangweilt lehnte sie sich zurück und blickte auf die Bahn. Zwar boten die Fahrer einen durchaus unterhaltsamen Kampf, da Margarita jedoch mit keiner Partei mitfiebern musste, fehlte ihr ein wenig der Reiz des Spiels. Viel lieber beobachtete sie die Regungen auf Commodus' Gesicht, als er den Wagen hinterherschaute. -
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Original von Lucius Aurelius Commodus
Du meinst mit Seiten eine Partei oder? Denn einen gerade Kurs muss jeder Politiker haben. Aber wie heißt es so schön: Man kann es nie allen recht machen. Bei uns in Mantua ist das wesentlich einfach, man gibt Befehle und diese werden ausgeführt. Nichts mit Widerspruch.
"Ein römischer Politiker sollte nur dem Kaiser und dem Volk dienen. Aber selbst das bekommen die wenigsten hin."
ZitatOriginal von Lucius Aurelius Commodus
In Rom ist alles möglich. Sieh dir doch mal die Fahrer von Tylus an. Entweder haben die Götter ihre Finger im Spiel oder ein Raffinierter Einflussreicher Mann.
Ich sah auf die Bahn und war angenehm überrascht. Diokles, der Hurrensohn der Blauen, war tatsächlich führend. Nicht schlecht. Ich lächelte Margarita an und deutete mit meinen Kopf auf Diokles.
Margarita nickte lachend. "Da magst du recht haben, in Rom ist alles möglich. Scheinbar sogar auch, dass ich meine Wette gewinne. Doch noch ist nichts entschieden und wenn dein raffinierter, einflussreicher Mann nun noch eingreift, könnte sogar der Letzte noch Erster werden." Letzteres sagte sie in einem leicht spöttischen Tonfall.
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Original von Lucius Aurelius Commodus
Aber absolut, denn ich hab es selber nicht mehr. Ich habe es satt die Menschen nur nach ihrer Partei Angehörigkeit, beurteilen zu müssen. Politik war schon immer ein dreckiges und unehrliches Geschäft. Egal auf welcher Seite man stand.Margarita schaute Commodus von der Seite an. Ob er das ernst meinte? "Gute Politik lässt sich nur von dem machen, der auf keiner Seite steht. Das jedoch ist eine Kunst, welche kaum einer der Politiker beherrscht, insofern gebe ich dir recht."
Sie genoss die Zeit mit Commodus. Er schien sie zu verstehen und teilte ganz ähnliche Ansichten. Wie lange hatte sie schon nicht mehr so frei über ihre Gedanken gesprochen.ZitatOriginal von Lucius Aurelius Commodus
Nur Mut, wäre doch gelacht, wenn der Blaue nicht gewinnt. Hoffen wir nur, dass die Fahrer nicht bestochen sind."Am Fest der Ceres? Ich hoffe doch nicht, dass es um Rom schon so schlimm steht, dass sogar schon die Götter hintergangen werden."
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Zitat
Original von Lucius Aurelius Commodus
Ja, in Ordnung. Wenn Blau gewinnt spendiere ich was schönes. Wenn Blau nicht gewinnt...... dann spendiere ich trotzdem was schönes.
Ich sah mich gespielt verstohlen um.Aber pssss, sag keinen das ich hoffe, dass Blau gewinnt. Wenn das Senator Falco heraus bekommt........;)
Margarita musste lachen. "Ich werde es schon keinem verraten. Doch würdest du mir glauben, wenn ich dir sage, dass ich sowieso keine Ahnung von momentanem Factiogeschehen habe?" Mit einer fließenden Bewegung strich sie eine Haarsträhne hinters Ohr zurück und schaute dann wieder auf die Strecke. "Nun, dann hoffe ich auf jeden Fall, dass Blau gewinnt. Oder nicht." Ein hintergründiges Schmunzeln lag auf ihrem Gesicht. Sie liebte es, wenn sie aus einer Wette nur als Sieger hervorgehen konnte.
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Original von Lucius Aurelius Commodus
Ich überlegte eine weile und fragte sie anschließend mit einen großen grinsen auf dem Gesicht: Was ist den deine Lieblingsfarbe? Auf diese will ich setzen.
"Nun, dann nehmen wir den, der so blau ist wie der Himmel und das Meer. Oder zumindest annähernd." Sie lachte und lehnte sich nochmals nach vorne um sich zu überzeugen, dass auch ein Wagen der Blauen dabei war. Glücklicherweise waren dies sogar zwei. Dann drehte sie sich wieder zu Commodus und sagte in ernstem Tonfall:"Dies hat jedoch rein gar nichts mit irgendeiner Factio zu tun. Ich halte nicht viel von diesm Factiogerangel."
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Gemeinsam mit Commodus betrat Margarita den Circus. Den Beginn der Spiele hatten sie zwar verpasst, kamen jedoch gerade noch rechtzeitig zur Finalrunde. Sie suchten sich freie Plätze und setzten sich. Margarita lehnte sich nach vorne um zu sehen, welche Wägen an den Start gingen. Da sie jedoch sowieso niemanden kannte, lehnte sie sich bald wieder zurück und lies ihren Blick über die jubelnden Massen schweifen, welche überall ihre Fahnen schwenkten.
"Wirst du für einen bestimmten Fahrer jubeln?" wandte sie sich an Commodus."Ich kenne leider keinen, daher würde mich dir heute anschließen." -
Doch das kleine Mädchen wollte leider nicht so einfach schlafen und schaute Margarita mit einem trotzigen Ausdruck an. "Ach Herrje. Was machst du denn sonst so den ganzen Tag?" Sie schaute sich verzweifelt im Zimmer um, fand jedoch nichts, was irgendwie als Spielzeug geignet war. Ein Blick auf den Jungen zeigte, dass er noch immer vor sich hin schlummerte und sie das Zimmer also auch nicht verlassen konnten.
"Na gut, noch eine Geschichte. Wie wäre es mit Sokrates?" Nun schaute das Mädchen Margarita wieder erwartungsvoll an und daher begann diese über Erkenntnis und Handeln, über Richtig und Gut, über Wissen und Vernunft zu erzählen. Und dieses Mal war sie ganz besonders darauf bedacht ihrer Stimme einen langweiligen Klang zu verleihen und nicht wie aus Archimedes' Leben eine abenteuerliche Gesichte zu formen.
Etwas später blickte Margarita zufrieden auf das Ergebnis ihrer Arbeit herab. Zwei friedlich schlafende Kleinkinder. Sie holte eine Decke, breitete diese über den beiden aus und setzte sich selbst mit einer Schriftrolle auf einen Stuhl neben das Fenster. -
Ein Strahlen erschien auf Margaritas Gesicht. "In den Circus? Ja, das wäre jetzt schön. Ich war als kleines Mädchen ein paar mal dort, aber auch das ist lange her."
Sie stand auf und nahm den Umhang vom Boden auf. Nachdem sie ein paar Blätter davon abgeklopft hatte, reichte sie ihn Commodus. "Danke." In ihren Augen konnte Commodus lesen, dass es ihr nicht nur um den Umhang ging. -
"Ach, die Legio I. Pia Fidelis!?" fragte Margarita erstaunt nach, so als würde sie etwas damit verbinden. Nun, zumindest die Ansprache beim Bankett verband sie damit, mehr aber auch nicht. Daher war sie froh, dass Commodus das Thema sogleich wieder fallen ließ.
Als er ihr dann auch noch in die Augen schaute, wurde ihr ganz anders. "Ich bin in Rom aufgewachsen. Dann wurde ich jedoch nach Griechenland geschickt um dort zu studieren. Und nun bin ich wieder hier." Ein leichtes Bedauern klingt in ihrer Stimme mit. "Ich dachte immer, ich würde Rom vermissen. Doch die Erinnerungen die ich daran hatte, waren nur die eines Kindes. Eine perfekte Familie in einer perfekten Stadt. Die Realität sieht anders aus." -
"Dann bin ich ja froh, dass er existiert." Ein wenig verlegen blickte sie wieder auf den Fluss hinaus. "Und du kennst ihn dann wohl besser als ich." Schon wieder ergriff diese Melancholie von ihr Besitz. So lange hatte sie sich nach Rom zurückgesehnt und nun da sie endlich wieder hier war, vermisste sie Griechenland.
"Bei welcher Einheit bist du?" fragte sie, nur, um sich abzulenken. Sie würde mit dem Namen der Einheit doch nichts anfangen können. -
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Original von Lucius Aurelius Commodus
Du kennst sicherlich einen Octavius Maximus? Er lebt in zurzeit in Germanien so viel ich weiß.
Was für eine dumme Frage... natürlich muss sie ihn kennen. Sie tragen doch den gleichen Namen. Commodus ,Commodus , Commodus... nie wieder Wein.
Erstaunt schaute sie auf. "Maximus? Ja. Natürlich. Er ist mein Bruder. Allerdings, sie zögerte ein wenig. "Ich kann mich nur an einen Jungen erinnern, der einmal mein Bruder gewesen ist. Ich habe ihn schon so lange nicht mehr gesehen und dabei..." Sie schüttelte leicht den Kopf. "Ich weiß nur, dass er zur Zeit in Hispania auf einem Feldzug ist. Kennst du ihn?" Sie schaute Commodus interessiert an. Zu gerne hätte sie gewusst, was für ein Mensch aus ihrem großen Bruder wohl geworden war.
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Original von Lucius Aurelius Commodus
Du lebst sicherlich in Rom, wenn du im Palast arbeitest?Auf Margaritas Gesicht erschien ein sanftes Lächeln. "Ja,... Rom. Ich entstamme dem Geschlecht der Octavier und bin erst vor kurzem wieder nach Italia zurückgekehrt. In den letzten Tagen habe ich mich oft gefragt, wozu. Unsere Familie ist in alle Winde zerstreut, meine Brüder habe ich seit Ewigkeiten nicht gesehen und nun ist auch noch mein Onkel Anton abgereist. Nur meine Cousine Jentia ist mir wieder nahe, sie arbeitet ebenfalls im Palast. Wir leben sozusagen dort. Ein goldener Käfig, wenn du mich fragst." Sie schaute ihn erschrocken an und lachte dann. "Erzähle das bloß keinem weiter, ich werde es ohnehin leugnen. Und du? Lebst du auch in Rom, Commodus?"
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Original von Lucius Aurelius Commodus
Ja, da hast du sicherlich recht. Ich glaube viele Menschen sollten sich einen Sonnenaufgang ansehen, es zeigt ihn das sie keine Götter auf dieser Welt sind. Sondern nur sterblich...
Octavia Margarita...... sie war also mit Maximus verwandt. Ob ich sie darauf ansprechen sollte? Nein, lieber nicht, warum diesen Schönen Augenblick Zerstören.........
Margarita nickte nur und dachte bei sich, dass es keiner Worte mehr bedurfte, da Commodus recht genau zu verstehen schien, was sie meinte.
Sie schauten weiter der Sonne zu, die nun recht schnell am Himmelsgewölbe emporkletterte und endlich auch etwas von ihrer Wärme abgab.
"Manchmal wünsche ich mir, dass solche Augenblicke einfach endlos dauern. Nichts tun, nur so dasitzen und der Welt zuschauen." Schon in dem Augenblick, als sie es gesagt hatte, bedauerte Marga ihre törichten Worte. Der Wein lag ihr schwer auf der Seele und hatte sie schwermütig werden lassen. -
Nach einer Weile kamen die Drei wieder im Zimmer an. Margarita war ziemlich aus der Puste und setzte die zwei Kinder wieder auf dem Bett ab. "Ihr seid wirklich nicht einfach, wisst ihr das?" Die beiden glucksten vergnügt.
Nachdem sie in der Küche etwas Süßes geschnorrt hatten, wollte Margarita mit den Kindern ein wenig in den Garten gehen. Auf dem Weg dorthin setzte sie sie kurz auf einer Treppenstufe ab. Ein Kind war alleine schon schwer, aber beide zusammen... Kaum hatte sie die Kleinen jedoch abgesezt, machten diese sich schon auf den Weg, den Palast auf eigene Faust zu erkunden - natürlich jedes in eine andere Richtung. Als sie beide wieder eingefangen hatte, beschloss sie, zurück in ihr Zimmer zu gehen. Dort hatte sie wenigstens jedes der Kinder im Auge.
Margarita atmete durch und schaute die beiden Kinder an. Mittlerweile waren sie nicht mehr so verängstig und schauten erwartungsvoll zurück. "Also was nun? Soll ich euch eine Geschichte erzählen?" Bei dem Wort 'Geschichte' leuchteten die Augen der Beiden auf. Was Margarita schon wieder vor das nächste Problem stellte. Sie kannt keine Kindergeschichten.
"Tja, also... was haltet ihr von der Geschichte über den griechischen Mathematiker Archimedes?" Da keine Widerworte kamen, fuhr Margarita fort. "Also, es war einmal ein Mathematiker, der hieß Archimedes und lebte vor langer, langer Zeit in Griechenland. Er beschäftigte sich ausgiebig mit geometrischen Figuren und ..."Etwas später.
"... und vor lauter Zorn erschlug der Römer den Archimedes." Margarita blickte zu dem kleinen Mädchen, das ihr mit großen Augen zuhörte. Dann schaute sie zu dem kleinen Jungen, der mittlerweile auf dem Bett eingedöst war. "So langweilig war das doch jetzt gar nicht. Naja, zu Beginn meiner Studien bin ich auch immer fast eingeschlafen." Sie blickte wieder zu dem Mädchen und fragte hoffnungsvoll: "Und du willst nicht vielleicht auch ein wenig schlafen?"
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Margarita stand auf und versuchte jede Regung von ihrem Gesicht zu verbannen und ein Lächeln zustande zu bekommen. "Sicher. Na dann kommt mal her ihr zwei." Sie nahm die beiden von Marcellus Arm und plazierte sie ersteinmal auf dem Bett.
Nachdem Marcellus das Zimmer verlassen hatte atmete sie tief durch. "Mal überlegen, was mache ich jetzt mit euch?" Sie schaute die beiden Kinder an, welche ängstlich zu ihr zurückschauten. Margarita hatte noch nie in ihrem Leben viel mit Kinder zu tun gehabt und konnte daher nur aus ihrer eigenen Kindheit schöpfen.
"Was haltet ihr davon, wenn wir mal in der Küche vorbeischauen und sehen, ob wir da etwas Süßes für euch finden?" fragte sie in einem begeisterten Tonfall. Doch die Kinder schauten noch immer nur verängstigt zu ihr auf. Sie seufzte. "Wie heißt ihr zwei eigentlich?" Sie war sich nicht sicher, ob Kinder in diesem Alter überhaupt schon sinnvoll reden konnten. Da die zwei jedoch weiterhin beharrlich schwiegen, war es auf diesem Wege auch nicht herauszufinden.
"Na gut, ich bin auf jeden Fall Margarita. Und wir müssen jetzt einfach das Beste aus der Situtaion machen. Also gehen wir jetzt was Süßes suchen, irgendwer in der Küche wird schon wissen, was man in eurem Alter essen darf." Sie nahm die beiden auf den Arm und verließ das Zimmer. -
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Original von Lucius Aurelius Commodus
Ich hoffe dir ist nicht zu kühl? Nicht das du für diesen Schönen Anblick, deine Gesundheit riskiert. Und auch nur, weil ich "entführt" habe. Ein zartes lächeln umspiele meine Mundwinkel und ich sah wider auf die Sonne die nun empor stieg.Weißt du was das Traurige an einer aufgehenden Sonne ist? Der Moment, wenn sie wieder in die Tiefen des Meeres versinkt.......................... Bitte entschuldige, ich muss schon ziemlich betrunken sein.
Margarita blickte ihn an und versuchte in seinen Augen zu ergründen, was ihn bewegte. "Und doch zeigt uns der Moment, in dem die Sonne untergeht, schon einen neuen bevorstehenden Tag an." Sie schaute wieder über den Fluss, auf dem der Wind feine Muster zieht.
"Traurig wird nur der Tag sein, an dem wir das letzte Mal die Sonne untergehen sehen. Und wahrscheinlich werden wir dann noch nicht einmal zu ihr aufblicken." Eine wehmütige Stimmng griff auf sie über. Die Strahlen der Sonne brachten nicht nur Licht über die Landschaft, sondern auch den Schatten. Sie fröstelte und zog ihren eigenen Mantel enger um sich.
"Nein, ich bereue nicht, hier zu sein. Ich habe den Sonnenaufgang schon lange nicht mehr betrachtet. Wie es einem doch zu Bewusstsein bringt, wie endlich dieses Leben im Gegenteil zu dem der Götter ist." -
Erstaunt sah sich Margarita um. Sie war ihm tatsächlich ohne Widerrede gefolgt. Vielleicht hatte sie doch auch ein wenig zu viel des leckeren Weines getrunken.
"Ein schöner Ort zum Nachdenken." Sie setzte sich auf den ihr dargebotenen Umhang und schaute auf den Fluss. Still saßen sie so eine Weile in Erwartung der ersten Strahlen der Sonne.