Beiträge von Marcus Vinicius Lucianus

    Zitat

    Original von Potitus Vescularius Salinator
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    Einige Zeit hatte man mich hier in der Zelle belassen, aber ausser der Tatsache, dass das Raumklime hier nicht so besonders war und die Mitbewohner der Zellen vier Pfoten hatten, war es nicht so schlimm.


    Viel schlimmer allerdings war es, als sich nun der PU höchstpersönlich die Mühe machte, seinen Triumph über mich auszukosten.... wie erbärmlich.....


    Als er die Zelle betrat hielt ich es für nicht nötig, aufzustehen, ich blickte lediglich hoch, mit einem fragenden Blick


    "Warum ich hier bin? Nun, man sagte mir, ich sei des Hochverrats angeklagt!"
    und als er seine Anschuldigung und Drohung äusserte antwortete ich nur "Wenn du es ohnhin schon weißt, wozu mich fragen? Oder geht es dir lediglich darum, nachhelfen zu können?"
    Eine sadistische Ader konnte man dem Mann durchaus glauben....

    Ohne jeglichen Zwischenfälle oder gar Komplikationen hatte man die Castra erreicht und man führte mich sogleich zum Obersten aller Schwarzen.
    Das Officium kannte ich gut, schliesslich war mein Bruder lange Zeit hier zugange.


    "Salve Praefectus" grüßte ich kurz und wartete ab, was jetzt folgen würde.

    Zitat

    Original von Ein Praetorianer
    Die Frage der Herkunft der Anschuldigungen war schnell erklärt. "Der Praefectus Urbi in seiner Eigenschaft als Stellvertreter des Imperator Caesar Augustus, da dieser diese Aufgabe selber betrüblicherweise nicht mehr wahrnehmen kann, da er - wie dir zweifellos bekannt ist - ermordet wurde. Aber vielleicht weißt du darüber ja sogar mehr als andere" spekulierte der Tribun, während er darauf wartete, dass man den Soldaten beim Zusammentragen der Dokumente half.


    "Nun Tribun, die Nachricht ist äusserst betrüblich und man hörte schon Gerüchte, aber noch niemand hat sie bestätigt. Ich werde dir folgen und helfen wo ich kann, aber irgendwelche zweideutigen Anschuldigungen verbitte ich mir, Tribun. Noch bin ich Senator Roms und Consular und wenn du nicht stichhaltige Beweise hast, die mich belasten, würde ich gerne als solcher behandelt werden!"


    Dann wandte ich mich kurz an Phaeneas


    "Du sorgst hier für Ruhe solange ich weg bin und bei der Gelegenheit räume bitte die Unordnung zusammen in meinen Schlafgemächern..... du persönlich!"


    Die Anweisung war klar und deutlich und hatte natürlich einen tieferen Sinn, was aber nichts mit den Schwarzen im Raum zu tun hatte.

    "Eine Senatssitzung wurde abgesagt, deswegen kam ich früher nach Hause!" erklärte ich mich, auch wenn dies nicht unbedingt nötig war.


    Auf den Rest musste ich erstmal tief Luft holen, bevor ich zu Wort kam


    "Eine schöne Stange an Anschuldigungen, die du da aufzählst, Tribun. Wer erhebt diese Anschuldigungen gegen mich?"


    Ich deutete dem Sklaven, dass er den Prätorianern helfen sollte, alles was sie an Unterlagen wollten, auch zu bekommen. Es musste nicht sein, dass diese ungehobelten Klötze das ganze Haus auf den Kopf stellten.


    "Aber natürlich werde ich euch behilflich sein, die Anschuldigungen aus der Welt zu schaffen. Ich werde kooperieren, soweit ich das kann, und euch natürlich auch begleiten!"

    Just in diesem Moment betrat Lucianus sein Büro, schon vorgewarnt vom Ianitor wusste er ob des Besuches.


    "Salvete die Herren, ich höre ihr wartet auf mich, womit kann ich der Garde dienlich sein?"


    Lucianus war ausnehmend freundlich, denn auch wenn man erahnen konnte, worum es ging, musste das Ganze keinen unschönen Verlauf nehmen.

    "Prafectus, ich verstehe natürlich deinen Zorn, aber ich habe lediglich gesagt, wie ich es sehe. Es hat nichts mit Hochverrat zu tun, wenn man äussert, was man sich denkt und wie du so schön sagst, wir sind ja nur ein Beratungsgremium.
    Dennoch ist es nicht notwendig, dass du uns in fast jeder Sitzung unsere Diskussionen und Ansätze von Veränderung einfach unterbindest, denn wozu gibt es uns dann noch, wenn du, natürlich alles im Namen des Kaisers, ohnehin selbst entscheidest?
    Dann können wir den Senat auch gleich auflassen.


    Aber es zeugt von Größe, dass du mich nicht aussschliessen wirst und die Senatoren werden entscheiden, was sie von mir halten.
    Und sollte ich nicht gewählt werden, dann weiß ich auch, dass ich wohl mit meiner Meinung nicht richtig liege und von da an werde ich mich beugen!"

    "Nun, werte Senatoren...." begann ich in angewohnter Manier "..... es gibt Vieles, was Agrippa und ich besprochen haben, aber dazu wird er sicher mehr erklären. Was mir persönlich ein Anliegen ist? Das kann ich euch sagen: Der Senat ist verkommen, verkommen zu einer Marionette des Praefectus Urbi. Wann haben wir hier das letzte Mal Entscheidungen getroffen, wirklich wichtige Entscheidungen? Wie oft hat uns der Praefectus Urbi mit seinem Veto belegt? Kann es wirklich sein, dass Senatoren Roms auf solche Weise zurechtgewiesen, mundtot gemacht und gekränkt werden? Ich denke nicht und ich denke auch, dass das nicht sein muss. Das muss sich ändern und es wird mein oberstes Anliegen sein, mich dafür einzusetzen!"


    Etwas ausser Atem sah ich nun wieder in die Runde, es war doch anstrengender als gedacht und man konnte nur hoffen, dass sich der Gesundheitszustand nicht verschlechtern würde.

    Der Gesundheitszustand von Lucianus war gerade nicht der Beste, dennoch bemühte er sich mit fester Stimme zu reden und sich nichts anmerken zu lassen.


    "Werte Senatoren!
    Wie einige von Euch schon wissen, treten Matinius Agrippa und ich gemeinsam an, das nächste Consulat zu bestreiten!
    Lange habe ich mich geweigert ein weiteres Mal ein Consulat in Angriff zu nehmen, doch als mich Senator Matinius fragte, ob ich den gewillt sei, mit ihm zu kandidieren stimmte ich ohne langes Zögern zu.
    Gemeinsam mit Ihm werde ich mich der Herausforderung eines Consularjahres ein weiteres Mal stellen und garantiere Euch, mit bestem Wissen und Gewissen dieses Amt auszuüben"


    Es war eine kurze Rede, doch angesichts der Kurzatmigkeit lang genug.

    "Es war einmal durchaus üblich, den Gewählten ihre Wünsche zu erfüllen, doch in letzter Zeit, dank unseres Praefectus Urbi, scheint dies nicht mehr allzu erwünscht zu sein.
    Ich hoffe für dich, dass die Götter deine Wünsche erfüllen. Ich werde mein Bestes dazu beitragen, Iulius!"

    "Nun, wenn du das übernimmst, so danke ich dir..... er wird auch sicher eher auf dich hören, als auf mich, nicht wahr?!"


    Kaum zu überhören, war dabei der Unterton, der diese Aussage unterstrich. Durus Gedanken waren richtig, die Kränkung sass zu tief, als dass Lucianus jetzt auch nur ein kleine Stück weit, von seiner Meinung abzubringen war.

    "Kein Drohung, Durus, schon gar nicht dir gegenüber, aber eine Tatsache! Die Mehrheit des Senats, sind wir uns ehrlich, folgt dem Weg des geringsten Widerstandes. Und wenn es uns nicht gelingt, den Senat in dieser Sache zu lenken, wie dann in einer so großen, wie nach der Verschwörung?"


    Und was Gracchus betraf hatte Durus vollkommen Recht


    "Zeichen der Freundschaft Hin oder Her, irgendwann bin auch ich an einem Punkt angelangt, wo mein Innerstes selbst nicht mehr unter allen politischen Dingen steht!"


    Und das war an Offenheit genug, angesichts der Tatsache, dass ich nicht mit Durus alleine war.

    Nun reichte es allerdings und es erforderte schon etwas Mühe, mich zusammenzureißen, doch das Alter und meine Erfahrung half mir dabei ruhig zu bleiben.


    "Ich soll mit dem Falvier sprechen?"


    Dem Mann, der der erste war, der mich ablehnte....


    "Ich habe keinen Bedarf mit ihm zu sprechen, und ich sehe auch keine Notwendigkeit. Ich bin gerne bereit ein Gespräch mit ihm zu führen, wenn er es für nötig erachtet und auch mich vielleicht in sein Vorhaben einweiht, doch bis jetzt war er nicht da und hat nicht für sich geworben!
    Abgesehen davon glaube ich nicht, dass ich mit dem Flavier ein gutes Gespann abgeben würde!"


    Es war vielleicht etwas lächerlich für andere, aber hier kam dann doch das verletzte Ego zum Vorschein, welches die damalige Abstimmung ergeben hatte. Und natürlich auch ein gewisser Grad an Überheblichkeit dem Flavier gegenüber.


    "Und was dein Bedenken angeht, Durus..... sollte ich nicht gewählt werden, weiß ich zumindest, wo ich stehe und ich kann meine Schlüsse daraus ziehen, ob und wie unsere Sache überhaupt erfolgreich sein kann!"


    Kurz überlegte ich noch und es war wirklich so, schon einmal wurde meine Person abgelehnt, ein zweites Mal wäre dies ein Vertrauensbruch, welche mich dazu veranlassen würde all meinen Einsatz einzustellen.


    "Es liegt nicht an mir, Durus, es liegt an Euch! An den Männern die sich unserer Sache verschrieben haben und an den Senatoren Roms und nicht zuletzt an dir, Durus, die anderen zu überzeugen!"