Beiträge von Herius Claudius Menecrates

    Sim-Off:

    Gut. Die Ziegel stellen ohnehin nur die Schalung für die Fundamente dar. Lassen wir sie also verrotten. Sie werden eh nicht bebaut.


    Der Centurio kannte ein Senklot, fand es aber höchst ungeeignet, um zweckmäßig und schnell Wände hochzuziehen. Unentbehrlich war es dennoch. Claudius winkte einem Legionär heran und beauftragte ihn, weitere dieser Senklote zu beschaffen.
    Anschließend wandte er sich an seinen Optio.


    "Wir lösen das anders, Priscus. Ich brauche mindestens mannshohe Latten, die astrein gerade sein müssen. Die werden mittels Senklot ausgerichtet und analog der von deinen Männern positionierten Markierungsstangen gesetzt und zwar so, dass sie nicht verrücken können. Das ist etwas kompliziert, aber es geht. Haben wir erst einmal ein Stück Mauer, wird es sogar einfacher. Dazwischen werden besagte Stricke gespannt und für jede Mauerlage nach oben gesetzt. Anhand der einmal ausgerichteten Latten, können sich die Männer dauerhaft an den Seilen orientieren und müssen nicht ständig neu ausloten."


    Claudius grinste seinen Optio an und freute sich, dem Vermessungsspezialisten etwas aus seinem Fachbereich beibringen zu können. Zusammen waren sie ein unschlagbares Gespann.


    Sogleich schickte der Centurio einige Männer los, die nach seinen Angaben jene Latten besorgen sollten. Beim Warten auf besagtes Material bemerkte er in einigem Abstand den Praefectus. Claudius grüßte und überlegte gleichzeitig, ob es seinerseits etwas zu regeln gäbe. Die Situation wäre günstig. Momentan lag jedoch nichts an. Natürlich hoffte er, dass diese Latten schnellstmöglich besorgt werden konnten.

    Zitat

    Original von Publius Decimus Lucidus
    Das würde hier auch nicht gehen. Wie man aus Hungaricus' Worten eh schon rauslesen kann: Ausnahmen gab es nur für Kommandeure. Ein Optio der kandidiert, ist anschließend kein Optio mehr.


    Schon klar. ;)


    In erster Linie Verantwortungsgefühl (dabei ist jetzt schon der für mich mit Abstand günstigste Zeitraum für eine Kandidatur) aber auch gefürchtete Entzugserscheinungen haben mich hoffen lassen, eine fiktive ID in der Legion führen zu dürfen, leider geht das eben nicht. Glücklicherweise spiele ich nebenbei die Gruppen-ID, bei der mein Anteil wohl sprunghaft in die Höhe steigen wird. :D



    Nach meiner Ansicht sollte der Zeitraum im CH auf jeden Fall bei der Berücksichtigung der Dienstzeit und anstehenden Beförderungen rausgerechnet werden. Da stimme ich Cyprianus zu.


    Auch Medeia muss ich im Grunde Recht geben, wenn sie sagt, dass man entweder Soldat oder Politiker sein sollte. Vielleicht könnte man für die Zukunft einmal eine Regelung finden... Senatorische Kommandeure sind ja nur für die Legionen und die CU vorgeschrieben. Diese Kommandos sind höchst begrenzt und erfordern keineswegs einen Massendurchlauf an militärischen Kandidaten durch den CH. Bei mir ist es auch mehr starkes Interesse, was mich dazu bewegt. Da man ja mehrere IDs spielen darf, wäre aber eine strikte Trennung nach meiner Ansicht nicht zu viel verlangt. Das würde sogar den Einheiten zugute kommen.

    Zitat

    Original von Gaius Claudius Vitulus
    "Ja, das entspricht absolut der Wahrheit. Du musst verstehen, wenn man selber soldatischen Tätigkeiten nachgeht, kommen andere Einsichten auf einen zu. In der Uniform sind wir Römer alle gleich und Standesunterschiede spielen erst im Privaten wieder eine Rolle. Natürlich ausschließlich der Centurionen und höheren Ränge..."


    Dabei blickte er grinsend in Vesuvianus Richtung. :D


    Na, was hatte wohl das Grinsen zu bedeuten? Vesuvianus war zu weit entfernt, um sich darauf einen Reim zu machen.


    Im weiteren Verlauf des Festes hielt sich Vesuvianus abseits. So schnell würde er diese Position auch nicht aufgeben. Seine Verwandtschaft, die er nach und nach kennen lernte, versetzte ihn mehr als einmal in Erstaunen. Zum Glück gab es Vitulus und den Arbiter, der ihm langsam sympathisch wurde.


    Daher widmete Claudius seine volle Aufmerksamkeit dem Wein. Neuen Gästen nickte er grüßend zu, um nicht unhöflich zu wirken.

    Der Centurio wollte keineswegs den Tatendrang seines Optios bremsen, sah er doch einsatzbereite Leute gern.


    "Einlegen und auslösen, das Kommando dafür liegt in deiner Hand."


    Aufmerksam beobachtete Claudius die Männer seiner Centurie, ihr Interesse, ihr Engagement.

    "Ich sehe das anders."


    Claudius entschied sich, seine zuvor gemachten Gedanken nun auszusprechen.


    "Nehmen wir doch mal als Beispiel den Quaestor Urbanus. Es gilt dort, die Reiseregeln zu überwachen. Auslöser für meine vorherige Aussage war die Erkenntnis, dass sich innerhalb des Reichs die unterschiedlichsten Regelungen antreffen lassen. Während ein Kandidat unehrenhaft entlassen wurde, weil er versäumt hatte, seinen Praefectus ein zweites Mal auf seine Kandidatur hinzuweisen, konnte ein anderer schadfrei kandidieren, ohne den Schritt in seiner Einheit überhaupt anzukündigen. Diesen Spielraum kann man sicherlich den einzelnen Kommandeuren ihrer Einheiten belassen.


    Zurück zum Quaestor Urbanus, der mir hier als Beispiel dienen soll. Innerhalb des Reiches sollte es kein derartiges Gefälle geben. Die Reiseregeln sollten nach meinem dafürhalten in Germanien ebenso wie in Spanien, Italien oder andernorts gelten. Um dieses Ziel zu erreichen, kann eine militärische Korrektheit nicht schaden, sondern eher von Nutzen sein. Disziplin ist das erste, was man in der Legio beigebracht bekommt und ich halte das für eine gute Grundlage zur Ausübung eines derart verantwortlichen Amtes wie das eines Quaestors."

    Der Centurio bedankte sich zunächst für den Applaus. Er war sich darüber im Klaren, dass nicht jeder seine konsequente Art gut finden würde.




    Im weiteren Verlauf der Kandidaturen konnte Vesuvianus nicht behaupten, sich auf der Rostra zu langweilen, obwohl sich bei ihm weniger viel abspielte. Da war ein Kandidat, der wurde unehrenhaft entlassen, weil er versäumt hatte, seinen Praefectus ein zweites Mal auf seine Kandidatur hinzuweisen. Ein anderer konnte indes ohne Folgen auf die Rostra steigen, ohne den Schritt in seiner Einheit überhaupt anzukündigen. Zumindest klang es danach.


    Da lobte sich der Centurio doch die LEGIO I, in der alles schön geregelt ablief. Claudius entschied sich nochmals zu äußern.


    "Bürger, mein Leben lang kenne ich nur die Legion. Stets herrschten in der Prima klare Regeln. Daran hat sich auch durch den Kommandowechsel letztes Jahr nichts geändert. Es mag bei der Prima alles strenger als andernorts zugehen, aber ohne Grenzen und klare Linien, kann man keine Legion und erst recht kein Reich führen. Erstmalig tauche ich nun in die Politik ein und höre Gepflogenheiten aus anderen Einheiten. Vieles erscheint mir konfus.


    Diejenigen, die mich wählen, sollten sich darüber im Klaren sein, dass ich militärischen Zack und zwar auf dem Niveau der LEGIO I in die politische Landschaft einbringen werde, falls sich herausstellt, dass dies nötig ist."

    Sim-Off:

    Der Kommentar war gut, Gracchus. :D:dafuer:


    Gern ließ sich Vesuvianus einen Becher Wein geben. Einen Teil schüttete er auf den Fußboden, um den Göttern das ihrige zukommen zu lassen. Er nickte, als Vitulus das Paar lobte. Die Braut gefiel Vesuvianus auch ausnehmend gut. Na ja, sie stammte ja auch aus seinem Elternhaus.


    Derzeit wimmelte die Gesellschaft nur so vor Claudiern. Auf die Gastgeber war Vesuvianus gespannt. Mal sehen auch, was für Gäste noch kamen. Der Centurio, heute einmal in eine Toga gekleidet, machte es sich auf einer Liege bequem, sofern das überhaupt mit diesem Kleidungsstück ging. Er begrüßte es, nicht ständig so viel Stoff mit sich herumschleppen zu müssen.

    Erfreut stellte der Centurio fest, dass sich Probatus Herodes belesen hatte. Zwar konnte er sich nicht mit allen Angaben zufrieden erklären, aber ein wichtiger Aspekt wurde von ihm benannt.


    "Einer der Punkte, die ich hören wollte, war der Unterschied der beiden Geschütze hinsichtlich ihrer Geschosse. Es ist vollkommen richtig, dass die Ballista ein Steingeschütz und der Skorpio ein Pfeilgeschütz ist. An Gemeinsamkeiten hätte ich gern gehört, dass beide Geschütze zweiarmig sind.


    Was die Schussweiten betrifft, möchte ich jedoch korrigieren. Bei den Steinkugelgeschützen ist eine Reichweite von ca. 540 m als maximal anzusehen. Verkürzt man die Schussweite, indem die Flugbahn flacher gewählt wird, erhöht sich deutlich die Treffgenauigkeit.
    Um mit einem Pfeilgeschütz passgenau zielen zu können, sollte die Entfernung nicht höher als 90 m liegen, wenngleich größere Weiten durchaus möglich sind.


    Du liegst alles in allem also über den bewährten Angaben, was aber nicht tragisch ist. Erfreulich, dass du dich schlau gemacht hast."


    Claudius nickte zufrieden. Es konnte nun an die praktische Einweisung gehen, die er sich mit dem Optio teilen würde.



    "Der Spannungsaufbau ist das A und O beim Geschütztraining. Über ihn legen wir die Schussweite fest. Es gibt eine Reihe von Kommandos, die die jeweiligen Handgriffe ankündigen. Mit dem Kommando "Ansas aperite!" wird der Sperrhaken geöffnet, der das Zahnrad der Kurbel arretiert. Der Befehl "Surigem promovete!" verlangt, dass der Holzschlitten, an dem der Haken für die Sehne befestigt ist, nach vorn geschoben wird. Er ist sicher einzuhaken. Mit dem Kommando "Ansas claudite!" wird jener Sperrhaken wieder geschlossen. Hier darf es zu keiner Nachlässigkeit kommen. Jetzt kann die Spannung aufgebaut werden. Auch dafür gibt es einen Befehl. Optio Priscus, wird euch bis hierher alles praktisch vorführen und Hinweise zum Aufbau der Spannung geben."


    Claudius trat zurück und überließ seinem Optio das Feld.

    Als Vesuvianus in Rom die Rostra betrat, konnte er unter den Männern, die eine Toga Candida trugen, kaum ein bekanntes Gesicht ausmachen. Nicht einmal jemand aus der Curia Italia war anwesend, was Claudius gehofft hatte. Also nickte er den meisten unbekannterweise zu und wartete darauf, bis die vor ihm erschienen Redner von dem Podest steigen würden.
    Er hörte sich deren Reden an, fand manches gut, anderes bedenklich, tauschte seine Gedanken mit neben ihm stehenden Bürgern aus und spendete dort, wo es ihm angebracht erschien, Applaus.


    Zwischenzeitlich richtete er immer wieder die Falten seiner Toga - unnötigerweise. Eigentlich sollte er von Haus aus die Toga gewöhnt sein, war es aber nicht oder besser nicht mehr. Schließlich diente er seit langem in der Legion. Militärtuniken und Rüstungen waren seine Tagesbekleidung. Die vermisst er gerade gewaltig, so eine Toga ist eine unhandliche Angelegenheit. Normalerweise dürfte man sich darin nicht bewegen, damit sie langfristig geordnet liegt.


    Endlich war sein Auftritt an der Reihe. Gelassen schritt der Centurio zu dem Podest und nahm schwungvoll die wenigen Stufen. Oben angekommen streifte sein Blick zunächst die Menge. Er war es durchaus gewohnt, vor Menschenmassen Reden zu halten und so begann er ohne zu zögern.





    "Bürger Roms,


    ich stehe heute vor euch, um meine Kandidatur zum Quaestor bekannt zu geben. Für mich ist dieser Schritt eine Herausforderung, die ich gerne annehme, wie ich stets in meinem Leben Herausforderungen gesucht, angenommen und keineswegs gescheut habe.


    Mein Name ist Herius Claudius Vesuvianus. Ich diene in der LEGIO I und bin stolz, dort den Rang eines Centurios erreicht zu haben. Meine Arbeitsweise ist präzise, sowohl auf militärischem als auch schulischem Gebiet. Eine Phalera und der Abschluss des CRV sowie eines weiteren Kurses an der Schola mit Auszeichnung beweisen es. Die Anforderungen, die ich an meine Untergebenen stelle, liegen nur wenig unter denen, die ich an mich selbst stelle. Es sind die höchsten. Meine Einsatzbereitschaft ist bekannt, das hatte vor Monaten auch der Ceasar innerhalb der Legion genutzt und mich zu seinem Adjutanten ernannt. Bereits als einfacher Offizier wurde ich zur Stabsarbeit herangezogen.


    Möglicherweise atmen die Legionäre meiner Centurie auf, wenn ihr Vorgesetzter, der stets das Letzte von ihnen forderte, sich für begrenzte Zeit der Politik widmet, doch ich vertrete die Meinung, dass es ehrenvoll ist, seinen Dienst für unser Reich und unseren Kaiser auch außerhalb der Legion anzubieten.


    Das Amt des Quaestors ist ein Einstiegsamt. Der Kandidat soll sich darin beweisen und für höheres empfehlen, sofern er es kann. Ich versichere, ich werde mein Bestes in Ausübung jeden Amtes oder Dienstgrades geben, sofern man mich und meine Dienste braucht.


    Wenn Rom also einen zuverlässigen, korrekt arbeitenden, einsatzbereiten und loyal eingestellten Mann für die kommende Legislaturperiode sucht, dann kann es sich meiner bedienen."




    Um Nachfragen zu beantworten, verblieb Claudius noch für einige Zeit auf der Rostra. Erst später verließ er das Podium. Er mischte sich unter die Bürger und hörte sich weitere Kandidaturreden an.

    Die Tage der Ruhephase waren vorbei, die Bauarbeiten konnten vorerst weitergehen, auch wenn sich die Temperaturen immer weiter Richtung Gefrierpunkt senkten. Es blieb abzuwarten, wie sich das Wetter entwickeln würde.


    Während der Centurio den Hilfskräften die Anforderungen für die Mörtelmischung in Erinnerung rief, bestückten sich die Männer seiner Centurie bereits mit dem entsprechenden Werkzeug, wiesen weitere Hilfskräfte zur Materialbeschaffung ein und legten die erforderlichen Baustoffe griffbereit an den Arbeitsorten ab.


    Als nächstes begab sich Claudius zu seinem Optio.


    "Priscus, die Männer benötigen eine Richtschnur für die Errichtung der Außenmauern. Schließlich müssen die Wände lotgerecht errichtet werden. Irgendwelche Tiere haben die für die Fundamentarbeiten gezogen Stricke durcheinander gebracht. Davon mal abgesehen müssen wir eine Orientierungsmöglichkeit für die Männer schaffen, an die sie sich beim Hochziehen der Wände halten können. Lass dir da mal was einfallen." :)


    Unverzüglich schritt der Centurio zu seinen Soldaten.


    "Jungs, am heutigen Tage nehmen wir die Errichtung der Außenmauern in Angriff. Dazu werden die Ziegel in doppelter und jeweils versetzter und gleichzeitig verzahnter Anordnung in Mörtel gesetzt und sowohl innen und außen hochgezogen. In Abständen", der Centurio zeigte diese gleich vor Ort, "werden Querstreben gemauert. Die werden uns die Angelegenheit stabilisieren. Wenn jeweils ein Segment fertig gestellt und ausgehärtet ist - was selbstverständlich nicht am heutigen Tag geschehen wird - füllen wir sie mit Opus caementitium auf. Das ergibt eine stabile Mauerung, die Jahrhunderte überstehen dürfte. Die Wände dieser unteren Etage weisen weder Öffnung noch sonstige Besonderheiten auf. Sie verschwinden am Ende ohnehin im Erdreich. Das heißt, sie werden mit Boden angefüllt."


    Sim-Off:

    Priscus, konntest du etwas über teerähnliche Stoffe herausfinden? Ich brauche etwas zum Schutz des Mauerwerks vor Feuchtigkeit.


    "Zu beachten ist aber, dass an den in der Zeichnung vorgesehenen Stellen und zwar die Innenseite betreffend, Verzahnungen eingebaut werden, an die im weiteren Bauverlauf, die Innenwände angeschlossen werden. Wenn es dazu Fragen gibt, vorher stellen und nicht drauflos mauern."

    Vesuvianus hörte sich an, was der Optio zu sagen hatte. Leider gab es wenig Aufschluss über den Verbleib des Probatus’.
    "Danke, Priscus. Du kannst dann auch gleich hier bleiben."


    Endlich erblickte Claudius von weitem den Vermissten.
    "Priscus, dem werden wir jetzt mal gehörig einheizen", raunte der Centurio seinem Optio zu und grinste. "Andauernd ist er der Letzte."


    Schließlich machte der Probatus seine Meldung.
    "Sind die Latrinen von anderen Kameraden noch betretbar?" Des Öfteren hatte Claudius eine recht verstopfte Einrichtung vorgefunden. "Als Bestrafung wäre dann wohl das Reinigen derselben angemessen und zwar in doppelter Hinsicht."


    So, nun waren ja alle beieinander. Selten hatte das derart lange gedauert. Nun also noch einmal von vorn.
    "Gemeinsam mit dem Optio werde ich heute mit euch die Geschützausbildung beginnen. Herodes, haben deine Studien wenigstens zu einem Ergebnis geführt? Kannst du uns sagen, was den Skorpio von der Ballista unterscheidet und was sie gemeinsam haben?"