Beiträge von Ioshua ben David

    "Ja, aber lass uns dazu doch am besten das Schiff besteigen. Bei der Gelegenheit können wir es auch gleich inspizieren." sprach Ioshua und war im Begriff seinen massigen Oberkörper in richtung Planke zu bewegen um das Schiff zu betreten.


    Doch da kam auch schon der Verwalter des Senators herbei. Auf dessen Worte antwortete Ioshua


    "Sehr gut, dann ist ja alles bestens, und wir können uns der Vertragsunterzeichnung widmen."


    Er wartete bis der Senator die Corbita betreten würde, um diesem darauf nachzufolgen. Einem Senator ließ man schließlich den Vortritt. ;)

    Mir kam gestern abend die Idee, man könnte doch über ebay einen (!) Senatssitz im IR anbieten und der meistbietende bekommt logischerweise den Zuschlag.


    Nach dem Motto "Werde Senator und regiere die Welt !"


    Ich könnte mir vorstellen, daß das für ne einmalige Sache ganz lustig wäre und den Bekanntheitsgrad des IR sicher erhöhen würde.

    Ioshua ließ sich seine Verwunderung nicht anmerken, weniger an dem Mißfallen des Senators an Alexandria, sondern vielmehr an der Ignoranz über das Bestehen der Socii Mercatorum Aureii.


    "Die größte wirtschaftspolitische Vereinigung des Imperiums. Wir haben Mitglieder in Spanien und Germanien." wies Ioshua hilfreich auf das Gewicht, welches diese Vereinigung besaß, hin.


    Anschließend richtete er sich auf, wobei er zu klein war, um im Wasser zu stehen, und schwamm zur Treppe am Beckenrand.


    "Kommst Du mit !" fragte er seinen Gesprächspartner mehr auffordernd. "Das Warmwasserbecken wartet." Er hatte nun wahrlich genug gefröstelt.


    Damit stand er auf und entstieg dem Becken, das Wasser perlte an seinem Umhang und tropfte auf die Steinplatten des Fussbodens.

    "Oh."


    Ioshua nickte. Wieder jemand gestorben. Er erinnerte sich daran, daß er mit Munatianus seiner Zeit über einen Beitritt zu den Socii geredet hatte. Ironie der Geschichte, daß seine Nachfolger diesen Schritt nun gingen.
    Wieder aus den Gedanken gerissen, antwortete er auf die Frage des Germanen.


    "Tylus ? Tylus ist weit weg. Es ist meine zweite Heimat geworden. Doch eigentlich komme ich aus Tyros, einer Hafenstadt im östlichen Mittelmeer mit jahrhunderterlanger Tradition. Ich zog aus und mein Weg führte mich nach Tylus."


    Eigentlich hatte er über seine Vergangenheit nie viel gesprochen. Das merkte er auch jetzt.


    "Tylus ist ein kleines Land, welches strategisch günstig am sinus persicus gelegen, weite Handelsstrecken bis nach Indien kontrolliert. Der Handel und Reichtum gedeiht. Aufgrund seiner exponierten Lage sind kriegerische Konflikte nicht vorstellbar."

    Zitat

    Original von Tiberius Duccius Lando
    ...


    Ioshua überlegte eine Weile. Der Name kam ihm tatsächlich bekannt vor. Als dann von dem Pferdegestüt die Rede war, fiel es ihm wieder ein. Er war ja selbst passionierter Pferdezüchter.


    "Es ist richtig, ich war schon öfters in Germanien."


    Daß jene Händler aus Germanien kamen, konnte Ioshua unzweifelsfrei erkennen. Kein Civilisierter, ob Römer oder Hellene, würde unter seiner Tunika ein solches merkwürdiges Beinkleid tragen.


    "Ancius Duccius Munatianus, ja ich erinnere mich. Entsende ihm meine besten Grüße ! Ihr seid die Vertreter des Handelskonsortiums Freya Mercurioque ? Dann hatten wir auf diese Weise schon brieflichen Kontakt." wand sich Ioshua diesmal an die beiden Männer.


    "Ioshua ben David Hraluch" stellte sich Ioshua vor. "Händler und Kaufmann aus Tylus "

    Natürlich war die Ankunft der germanischen Händler nicht unbemerkt geblieben. Ihre Aufmachung verrieten sie. Ioshua, der sich inzwischen von den Unmöglichkeiten des tylusischen Botschafters - ignoranter Hornochse ! - etwas entspannt hatte, trat auf die Fremden zu, die selbst noch ein wenig fremd wirkten und sich unbeholfen umsahen.


    "Shalom, collegae !"


    Eine Anrede, die verriet, daß auch Ioshua kein Römer sondern in römischen Augen ebenso ein Exot war. ;)


    "Ihr seht aus, als seid Ihr weitgereist. Darf ich fragen, woher Ihr kommt ?"

    Sim-Off:

    Es ist ja schon interessant, wer im IR alles "Informanten" hat und so über Ioshua ben David immer schon bescheid weiß. ;) Imgrunde ist Ioshua sim-on ja auch das Oberhaupt eines Syndikats, ein Mann also, von dem man gewöhnlich nicht viel erfährt. Vorallem da es perse ja keine Namensänderung ist, sondern nur eine Anpassung. Wenn man es so will, ist Hraluch immer nur eine Art "Beiname" gewesen, was hebräisch ist und übersetzt der Wanderer, Nomade bedeutet. Ioshua ben David ist daher sein gewöhnlicher iüdischer Name, der simpel aus seiner Abstammung resultiert. Von einer echten Namesänderung kann also nicht gesprochen werden, ein Indiz dafür ist zB, daß Ioshua immernoch sein Siegel benutzt und mit Ioshua Hraluch unterzeichnet. Man kann ihn also genausogut weiter Ioshua Hraluch nennen. ;) Naja, soviel nur dazu.


    "Es zieht sich, der Herbst kommt, die Winde werden rauher und mein Körper leidet geradezu unter diesen Bedingungen."


    Ein heißes Bad in den Thermen war da für Ioshua genau das richtige.


    "Ein prächtiges Schiff." gab Ioshua von sich und berührte sanft mit der Handfläche den Bauch des Schiffes, worauf er zweimal daran klopfte.


    "Wie hast Du es erstanden ?"

    "In Alexandria, das ist richtig."


    Komisch, daß Matinius das nicht wußte. Sein Sohn weilte doch derweil in Alexandria zwecks Studien am Museion.


    "Dein Sohn besuchte mich ja, als er zwecks Studien nach Aegypten reiste. Er macht sich sehr gut, auch wenn ich nicht viel von ihm erfahren konnte. Er wirkt sehr verschlossen.


    Aber ich besitze auch eine Niederlassung in Ostia. Wie Du sicher schon mitbekommen hast, steht das alljährliche Treffen der Socii Mercatorum Aureii an deren Mitglied ich bin, naja Ostia ist ein Tollhaus zur Zeit. Einen Platz findet man nicht so leicht.


    Wie ergeht es Dir ? Was macht die Politik ?"

    Versunken tauchte Ioshua in das klare Wasser, während er den Worten Agrippas lauschte. Dabei tränkte er seinen Bart, der anschließend stark tropfte. Daß Matinius keine Gelegenheit ausließ, über seine Luxuria zu sprechen, war kaum gewöhnlich. Er brüstete sich gern mit Wohlstand, so kam es Ioshua vor.


    "O wir haben schöne Thermen, mit Wandmalereien und blanken Marmor, daß Du dich darin spiegeln kannst."

    "...nicht zu vergessen ein famoser Architekt. ;) Hast Du nicht ebenso diesen Studien gewidmet ?"


    sah Ioshua auf, als der Schreiber der Einladung, die ihn pünktlich erreicht hatte, vor ihn trat und ebenso dabei war, in das Becken zu steigen, wobei Ioshuas Blick auf den bloßen Oberkörper des Agrippa fiel. Für einen Mann in seinem Alter hatte er durchaus Form.


    "Shalom Agrippa, ich grüße Dich ! Das Bad ist herrlich. Es erfrischt die müden Glieder."


    Dabei begann Ioshua etwas mit den Händen im Wasser zu plätschern.

    Treffen wir uns in den Thermen, zur 8.Stunde am Tage. Es hatte was Geheimnisvolles, als dieser Brief seines alten Geschäftspartners ihn in seinem Domizil in Ostia erreichte. Das Treffen der Socii Mercatorum Aureii hatte sich offenbar herumgesprochen, immerhin waren auch einige einflussreiche Freunde Roms Mitglieder derselbigen und so war es nicht verwunderlich, daß Agrippa ihn sehen sollte. Dennoch hatte die Art, die das Schreiben vermittelte, eine verschwörerische Nuance.
    So begab sich Ioshua zu den Thermen des Agrippa, seltsamerweise ein Namensvetter seines Bekannten, und genau wie er, war jener Vipsanius Agrippa ein großer Architekt. Er erreichte die große Eingangshalle, deren Geräuschskulisse bis zur gewölbeartigen Decke drang. Am Eingang löste er den Eintritt und begab sich zu den Umkleiden. Ein Begleitsklave folgte ihm, der in der Zeit des Bades auf seine Garderobe achten würde.


    Badefertig und mit einem seidenen Umhang, der vorne mit einem Knoten verschnürt war, begab er sich in den Thermenbereich ins Frigidarium. Agrippa konnte er nicht erblicken, doch er würde wetten, daß seine Ankunft nicht lange dauern würde. So tauchte er genüßlich in das kalte Wasser, der Umhang sog sich voll Wasser und haftete an seinem massigen Körper.

    "Nein, das hier nicht. Herrje, Du machst ja alles falsch ! So geht das nicht."


    Der untertänige Schreiber, der neben dem erbosten Ioshua herlief, war nicht zu beneiden. Den Jähzorn Ioshuas abzubekommen war mit Sicherheit kein angenehmes Vergnügen.


    "So, jetzt gehst Du nochmal zurück und zählst alles ordentlich ab."


    Beinahe bereute es Ioshua schon, daß er Rhabos in Alexandria gelassen hatte und ihn nicht gebeten hatte, ihn zu begleiten. Das würde den Aufenthalt erleichtern. Anderseits brauchte er jemanden Verantwortungsvollen, der sich in Alexandria um alles kümmerte, und Rhabos, sowas wie die rechte Hand des Ioshua ben David, war genau der richtige. Da erspähte er schon den Senator, als er sich allmählich dem Pier näherte.


    "Salve Senator ! Welch' ein Glück, Dich hier zu treffen ! Ich hoffe, die Götter sind Dir wohlbeschienen."

    "Versuche nicht, Dich zu winden oder auf die Götter herauszureden. Ich wäre ein Narr, würde ich nicht die wahren Absichten hinter deinen Worten erkennen. Du zweifelste offen an meiner aufrechten Gesinnung gegenüber unserm König."


    Grollend drehte er sich um und ließ den Botschafter nun stehen. Er brauchte etwas zu trinken.