Beiträge von Aulus Corvius Ingeniosus

    Ich wartete gespannt das Ende seiner Ausführungen ab und lehnte mich dann erleichtert zurück.


    "Ich danke euch Stephanus, dass ihr so entschieden habt.
    Denn leider wüsste ich zur Zeit nicht, wo ich meinen Bruder zu suchen hätte.
    Er meine nur, dass er in Richtung Germania gehen würde."


    Ich nahm mir vor den Paragraphen des Gesetzes das nächste Mal zu beachten,
    denn es war mir unangenehm diesem anständigen Diener des Staates solche Umstände zu machen.


    Sim-Off:

    Ich kann nur selten online kommen, da meine Festplatte gerade den Abgang gemacht hat und ich immer nur von wo anders ins Internet gehen kann

    "Komm herein Ancharia!!!"


    Sprach ich zu meinem Gast.


    "Die Casa hat zwar etwas an Leben eingebüßt, seitdem die meisten Mitglieder der Gens das Haus verlassen haben, jedoch sind Gastfreundschaft und Wärme noch immer vorhanden!"


    Ich lief schnall in die Küche des Hauses und griff ein paar Sachen zusammen, die mir in die Hände vielen.
    Natürlich war nun immer Winter die Auswahl von Früchten stark eingeschränkt,
    doch ein paar Nüsse und getrocknete Früchte ließen sich noch finden.
    Ein Krug Wein und ein Krug Wasser in flüssigem Zustand waren auch gleich bei der Hand und wurden ins Tablinum gebracht,
    wo schon vor Eintreffen des Gastes ein Feuer in einem Ofen mit Abzug nach draußen den Raum erhellt und erwärmt hatte.


    Endlich kam ich wieder zu meinem Gast, platzierte die mitgebrachten Dinge auf dem Tisch
    und setzte mich meiner Schwester gegenüber!


    "Mach es dir gemütlich und setz dich erstmal."


    Ich bot Ihr etwas zu trinken an.

    Ich setzte mich dankbar und nahm ein Getränk vom Sklaven an.
    Die Reise war doch anstrengender gewesen, als ich vermutet hatte.


    "Vielen Dank!


    Seit eurer Abreise aus Mantua gab es einige Veränderungen, von denen ihr vielleicht erfahren solltet!
    Ich bin kein Mann der es liebt Stunden um ein Thema herumzureden, deswegen komme ich mit der Geschichte frei heraus.
    Der ehemalige Duumvir Corvius Cadior hatte immer weniger an seinem Amt gefallen gefunden und so rief er am
    ANTE DIEM V ID DEC DCCCLV A.U.C. (9.12.2005/102 n.Chr.) Neuwahlen aus. Aus dem Volk wurden keine Stimmen gegen eine Wahl vernommen.
    Auch legte er die Zeit bis zur Bewerbung um ein Amt bis zum ANTE DIEM XV KAL IAN DCCCLVI A.U.C. (18.12.2005/102 n.Chr.) fest.
    Außer mir hat sich bis zum heutigen Tag kein anderer Interessent gemeldet. Da also die Zahl der feien Stellen (2 Duumviri und 2 Magistrate)
    klar unter der Zahl der Bewerber (1 Duumvir) liegt, ist eine Abstimmung unnötig.
    Nur ist nun meine Frage, ob ihr diese Wahl anerkennen mögt?
    Denn solange ihr es nicht tut ist Corvius Cadior vom Amte her Duumvir und ich Magistrat.
    Es liegt nicht in meiner Absicht meinen Bruder seines Amtes zu berauben, dass er soundso abgegeben hatte,
    sondern vielmehr die Stadt Mantua weiter handlungsfähig zu halten."


    Ich hatte doch etwas viel gesprochen und nahm erstmal einen tiefen Zug aus dem mir gegebenen Becher.
    Mit Spannung erwartete ich die Antwort meines Gegenüber, denn von ihr hing ab, wie erfolgreich diese Reise gewesen sein würde.

    Ich betrat den gut eingerichteten Raum, wobei man merkte, dass hier an Geschmack, wie auch an erlesenen Hölzern nicht gespart wurde.
    Aus dem Fenster hatte man eine wundervolle Aussicht über die ewige Stadt.


    Dann erkannte ich den Mann hinter dem Schreibtisch. Es war Stephanus, der vor einiger Zeit in Mantua geweilt hatte.
    Ich lächelte ihn freundlich an.


    "Salve Stephanus!"

    Die Kurie hatte nun, da der Winter immer strenger wurde auf Befehl des Magistraten hin
    der vom Haupteingang her rechte Flügel im Erdgeschoss teilweise geräumt und Decken für die Armen der Stadt herbeigeschafft.
    Auch wurde ihnen, sofern sie die römische Bürgerschaft besaßen nahegelegt sich in die Listen des Praefectus Annonae einzutragen,
    sodass sie in der Woche nach der Lex Matinia Frumentaria 10 Laib Brot bekämen.
    Täglich wurde auch Wasser von den Quellen um Mantua geholt, damit auch die Versorgung mit Trinkwasser sichergestellt wäre.
    Einmal in der Woche wurde den zeitlweiligen Mitbewohnern nahegelegt die Thermen der Aurelier in Mantua zu besuchen,
    sodass nicht Krankheiten sich verbreiten könnten und die Menschen körperlich sich ertüchtigten.
    In besonders schlimmen Fällen wurden sogar Tuniken ersetzt,
    damit diese Gestalten im Winter nicht mit drei Fetzen am Leib herumlaufen mussten.


    Zwar mieden sich Angestellte und Arme aber dennoch war kein feindliches Klima in der Kurie zu spüren,
    da beide Gruppen freudlich und respektvoll miteinander umgingen!

    In Ermangelung irgendwelcher Hinweise machte ich mich auf dem Weg zum Zimmer des Princeps Curiae.


    Nach einiger Zeit des Suchens ohne größere Unterstützung, da alle Beamten zu beschäftigt schienen mir den Weg zu weisen,
    erbarmte sich doch ein Sekretär meiner und wieß mir und meinem Angestellten den Weg zum Princeps Curiae.


    Ich klopfte an die Tür des Zimmers.

    Ich betrat die Curia Italica, unschlüssig, wohin ich mich wenden sollte.
    Eine wichtige Nachricht über Wahlen in Mantua musste an die Kurie weitergereicht werden.


    Ich fragte einige Angestellten an wen ich mich bei Fragen der Provinzverwaltung wenden sollte.

    Zu Pferd und in Begleitung eines Stadtangestellten verließ ich Mantua, um der Curia Provincialis von der "Wahl" in Mantua zu berichten.
    Die anderen Stadtangestellten hatten Befehle bekommen und saßen nun in der Curia in Mantua bei der Arbeit.


    Die Zeit war ungünstig für einen Ritt, denn die Tage waren schon sehr kurz geworden,
    sodass wir bis in die Nacht hinein ritten.
    Auch war es schon empfindlich kalt geworden und man dachte mit Wehmut an die Tage des Sommers zurück.
    Zum Glück war wegen des massiven Mitlitäraufgebots um Mantua herum die Gegend recht sicher geworden
    und Räuberbanden waren eher eine Seltenheit.

    Ich nickte dem Centurio zustimmend zu!


    "Ich denke, dann wäre wohl vorerst alles besprochen!
    Ihre Zeit ist wohl momentan sehr viel begrenzter als meine, da sie alle Soldaten des Platzes unter ihrem Komando haben.
    Darum will ich sie nicht länger belästigen und hoffe, dass ihnen die Arbeiten nicht zu viele Schwierigkeiten bereiten werden."


    Ich sah etwas entfernt meinen Bruder auf dem Bauplatz arbeiten und war versucht zu ihm zu gehen und ihn zu grüßen,
    doch andererseits war er gerade im Dienst und mochte es möglicherweise nicht Leiden bei seiner Arbeit gestört zu werden.
    So ließ ich ab von dem Gedanken.
    Es würde sich wohl wieder eine Gelegenheit ergeben meinem Bruder einen Besuch abzustatten.

    "Es stimmt, dass für die Einweihungsfeier noch etwas Zeit bleibt."


    Auch ich konnte ein Schmunzeln nicht unterdrücken.
    Es würden wohl noch einige andere Einweihungen vorrübergehen, bis das Amphitheater an der Reihe war.


    "Um auf das Thema des Verkehrs zu kommen:
    Eigentlich hatten wie schon vor einiger Zeit in einer Erklärung an die Bürger dargestellt,
    dass die Hauptstraßen und Zufahrtsstraßen zum Baugelände doch bitte umfahren werden sollen.
    Die meisten Leute, die nun noch auf der Straße sind, werden wohl Anwohner sein,
    denen ich schwerlich die Nutzung der Straßen vor ihrem Haus versagen kann!
    Auch dass einige Leute von auswärts zufällig, durch ihr Unwissen oder ihre Orientierungslosigkeit,
    auf diese Straßen kommen, kann ich schwer unterbinden, aber ich werde sehen, was ich dabei tun kann!"

    Eigentlich hatte ich innerlich gewusst, dass so ein Amphitheater nicht von heute auf morgen aus dem Boden wachsen konnte.
    Mit dem nächsten Jahr konnte ich mich auch zufrieden geben.
    Hatten nicht andere Bauwerke viel länger gebraucht, um zu entstehen?


    "Ich danke Ihnen für die Auskunft, Centurio!
    Die Soldaten leisten hier Schwerstarbeit und man sollte alles tun, um ihnen behilflich zu sein!
    Kann die Kurie sie noch in irgendeiner Weise unterstützen?"

    Zum Glück trat der Centurio an mich heran, denn ansonsten hätte ich wohl noch Stunden gesucht.
    Dankbar und erfreut nickte ich dem Mann zu, der seine Worte an mich richtete.
    Ich hatte ihn schon einmal vor nicht allzu langer Zeit in der Kurie getroffen.


    "Salve Centurio!
    Wie ich sehe ist man hier schwer damit beschäftigt die Arbeiten am Amphitheater voranzubringen.
    Was ich mit meinen Augen sehe, erfüllt mich mit Freude und lässt mich hoffen, dass die Bauarbeiten bald beendet sind.
    Doch bin ich in Dingen der Architektur nicht sehr bewandert und kann das nicht beurteilen.


    Könnt ihr mir vielleicht sagen, wie der Stand der Arbeiten ist?"

    Es war an der Zeit den Fortgang der Arbeit auf dem Bauplatz zu erfahren
    und darum machte ich mich an diesem Tag auf den Weg dorthin.
    Eine Eskorte von Stadtangestellten war nicht nötig, da sie in der Kurie genug zu tun hatten und mich eh nur behindert hätten...


    So betrat ich das allein das Areal, auf dem in Zukunft das Amphitheater stehen würde. Soldaten waren eifrig bei der Arbeit.
    Ein Kommen und Gehen herrschte auf der Baustelle, sodass meine Anwesenheit kaum jemandem auffiel.
    Leider stellte ich jedoch fest, dass ich zu wenig Überblick über Architektur besaß, als dass ich nur durch Beobachten den Fortgang der Arbeiten hätte beurteilen können.


    Deshalb machte ich mich in der großen Menge auf die Suche nach dem höchstrangigen Soldaten des Platzes, um ihn danach zu befragen...