Beiträge von Gundalf

    Derweil verteilten sich auch die Goden unter den Truppen, schworen sie auf die gemeinsame Sache ein, baten zu den Göttern und begaben sich doch immer wieder auch in die heiligen Heine und Plätze. Beinahe schien es, als sei alles friedlich, wenn nicht die Wehrbefestigungen und die Vorsicht wäre, die sie alle an den Tag legten.

    "Ich werde ihn gerne besuchen. Sage mir nur, wo er ist. Ich glaube auch, dass ich ihm und auch Alrun dort Gesellschaft leisten kann. Auch ich würde sie sehr gerne wiedersehen."


    Dieser sein Wunsch kam für mich sehr überraschend und doch war ich bereit ihm zu folgen. Hier würde man, zumindest für einige Zeit auch ohne einen Goden leben können. Doch durfte ich sie nicht zu lange alleine lassen. Einige Tage oder Wochen vergingen für die Götter wie für die Sterblichen einige Minuten, doch würde es sicherlich nicht gut sein wenn dieses Dorf auf eine lange Zeit hinaus seinen Goden verliert. Ich nickte dem Boten noch ruhig.

    Ich nahm vorsichtig den wertvollen Beutel an mich. Solche Gegenstände der Macht mussten sehr behutsam behandelt werden, in ihnen wohnte ein eigener Geist und eine Seele. Dann blickte ich auf und blickte dem Boten in sein Gesicht.


    "Welche Bitte hat ein Mann, der es sich leisten kann derart großzügig zu sein?"

    Die Wachen hielten den Boten am Tor auf und musterten ihn sehr eingehend. Dann gingen sie in das Dort, nach dem Goden zu suchen. Er war im Dorf, das wussten sie, nach einigen Minuten folgte er einem der Wachen bis an das Tor. Als er den Boten sah, schaute er verwundert.


    "Was ist, warum fragst du nach mir?"

    Ich wurde sehr verwundert. Schnell folgte ich ihr in die Hütte. Dort lag Alrun auf einem Bett, sie lebte noch, aber etwas war geschehen. Auch ihr junger Bruder sah nicht gut aus.


    "Was ist geschehen?"

    Lange war ich im Wald gewesen, viele Zeremonien waren vorzubereiten und mühsam ist es dort zu sammeln, ohne die Geister zu erzürnen und die heiligen Haine zu achten. Vollbeladen betrat ich erneut das Dorf und wollte zurück in meine Hütte, davor sah ich eine Gestalt stehen.


    "Halt, wer ist da?"

    Ich dachte nicht eine Sekunde darüber nach, als ich Modorok antwortete.


    "Er hat mehr Kraft in sich, als man es ihm ansieht, er wird überleben. Ich glaube dass er nach einigen Monaten auch keine Spuren dieses Kampfes mehr mit sich führen wird."


    Dann sah ich Modorok noch einmal ernst an.


    "Ich will auf gar keinen Fall sehen, dass Bernwulf versucht Blutrache zu nehmen. Erst recht nicht an Personen unter meinem Schutz, ich betrachte Alrun als zu meiner Sippe gehörig."

    Obwohl es mir wirklch selten geschah, so stahl sich doch ein kleines Lächeln in mein Gesicht, es schien alles geschafft. Nun musste ich in die Zukunft blicken. Was wird aus Alrun, was aus ihren Brüdern? Ich werde es sehen, doch zuerst werde ich noch eine Aufgabe haben. Mein Lächeln verflog erst, als ich auf die Leiche des Kriegers blickte zu Modorok und ging auf diesen zu.


    "Du wirst dich um den Körper deines Kriegers kümmern? Auch darum, dass er ehrenvoll behandelt und verabschiedet wird?"

    Den verwundeten Sarolf hatte ich mittlerweile in meine Hütte bringen lassen. Als er versorgt war, schickte ich alle hinaus. Auch ich selbst ging hinaus, die beiden sollten sich erholen, der eine von seinen Wunden am Körper, der andere vom Schock, der offensichtlich seinen Geist getroffen hat. Sein Gegner hatte leider nicht dasselbe Glück, nur wenige Momente nachdem ich mich um ihn gekümmert habe war der letzte Hauch aus seinem Antlitz entwichen und seine Augen wurden leer und starrten in die Anderswelt, er hatte einen ehrenvollen Tod, dies wird seine Sippe trösten.


    Als ich wieder außerhalb meiner Hütte stand suchten meine Augen nach Alrun, doch ich sah sie nicht. Wo war sie? Nicht bei ihrem Bruder, wo dann?


    "ALRUN?"

    Als plötzlich Sarolf wieder anfing zu zucken drehte ich mich aprupt um. Schnell fasste ich seinen Körper an. Er schien schwerer getroffen als ich gedacht hatte. Ich griff einige geheiligte Kräuter, nahm sie in den Mund und zerkaute sie. Dann verteilte ich sie schnell auf seine Wunden, die bösen Geister die durch die Wunden in ihn fahren wollten mussten vertrieben werden. Ich entsante ein Stoßgebet Richtung Wallhall, bat die Geister der Natur mir zu helfen.


    Alle Wunden hatte ich nun damit verschlossen, nun hing sein Schicksal von seiner eigenen Stärke ab. Ob er nun von den Walküren gepackt oder auf der Dieswelt verweilen wird.

    Ich sah, dass es schlecht um ihn stand. Schnell ergriff ich einen heilenden Trank und gab ihn ihm zu trinken. Dies sollte ihn stärken...


    Und ich sah, dass es ihm ein wenig half. Von weiter hinten hörte ich laute Geräusche, doch hatte ich keine Zeit mich umzuwenden. Als ich sah, dass er noch immer vor Schmerzen zuckte griff ich das Trinkhorn mit dem Met.


    "Trink langsam, das wird dir gegen die Schmerzen helfen."


    Vorsichtig gab ich ihm daraus zu trinken.


    Dann wandte ich mich schnell um und begann den anderen Krieger zu versorgen, um ihn stand es ungleich schlechter. Derweil hatten sich um uns herum alle Beobachter des Kampfes wiedergefunden, neugierig blickten sie, wie ich den Walküren die Krieger vorzuenthalten trachtete.

    Derweil hatte Ildiko die Szene sehr genau überblickt und sah wie die Frau vom Platze ging und in Richtung des Waldes kam. Instinktiv spürte sie, dass sie nicht plante von dort wiederzukommen. Schnell rannte sie hinter ihr her und hatte sie bereits fast eingeholt.

    Plötzlich wachte ich auf. Als letztes Bild sah ich beide Krieger zu Boden fallen. Egal wer gewonnen hatte, meine Hilfe wurde benötigt, das fühlte ich. Ich lief durch meine Hütte und nahm Met, Kräutertinkturen und griff auch zu einem dicken Bünden Schafgerbe. Sie würde die Blutungen stillen.


    http://193.23.168.169/privat/meine-wenigkeit/Schafgarbe.jpg



    Als ich herausgeeilt kam, sah ich gleich dass Sarolf am Boden lag, jedoch auch der germanische Krieger. Ich lief erst zu ihm, presste ihm die Schafgerbe an seine Wunden. Er sollte isch erholen.


    "Wenn du dies überlebst, dann sollst du immer einen Platz in meinem Hause finden."


    Als er sich eilends aufmachte den anderen zu behandeln stellte sich seine Eile als Falsch heraus, er war bereits tot. Nichts mehr, das ich hier nun noch tun konnte. Dennoch versuchte ich es und auch Sarolf würde ich noch genauer untersuchen.

    Ich spürte, dass es nun in eine entscheidende Phase überging. Mein Geist wurde immer klarer und ich sah, dass ihm Hilfe wiederfahren würde. Göttliche Hilfe.

    Ich war erstaunt, dieser Mann war entweder viel mutiger oder törrichter als ich es gedacht hätte. Nur Glück wünschte ich ihm trotzdem und dass die Götter mit ihm sind, etwas das ich mich nicht wagen würde vorauszusehen. Bevor wir uns verabschiedeten drückte ich ihm noch meinen Vulkanglasdolch versteckt in die Hand.


    "Hier, wenn aller Mut versagt, verlasse dich auf die Götter. Wenn dein Schwert versagt, nimm diese geheiligte Klinge."


    Daraufhin hatte ich mit Alrun in meinem Zelt vor dem Kampf noch eine Unterredung.


    "Deine Brüder werden mir, wenn er diesen Kampf überlebt willkommen sein. Ich habe noch eine Hütte, in der ich bisher nichts untergebracht habe.


    Ich werde dem Kampf nicht beiwohnen, ich werde hier danach trachten ihm Stärke zu geben, aber am Ende werde ich da sein."


    Daraufhin wurde sie herausgeführt, ich jedoch verblieb hier und begann einen Gesang. Erst rauschte er wie von fern und nicht aus meinem Munde heran, dann kamm er immer näher und erfüllte die Hütte. Ich versank darin und sah vor mir einen Nebel, darin innerhalb eines Kreises zwei Krieger. Sie warteten..

    Als er auf mich zukam nickte ich ihm zurück. Ich war sehr erstaunt ihn hier anzutreffen. Ich hätte nicht gedacht, dass er sich bis zu unserem Dorf wagen würde. Eher hätte ich mit einer römischen Legion gerechnet denn mit ihm.


    "Du bist sehr mutig hier zu erscheinen. Doch es sei dir gesagt, es wird keiner leichter Kampf, egal gegen wen du antreten wirst. Ich hoffe du bist ein geschickter Krieger."


    Und ich hoffte es wirklich, während ich ihn anblickte.

    Der Fürst blickte sie beide mit strengem Blick an, dann wieder auf Gundalf, dann auf Modorok. Schließlich begann er mit befehlender Stimme:


    "Ihr werdet euch auf dem zentralen Platz unterhalten können, um euch herum werden Bewacher sein und nun los, wir haben nicht den ganzen Tag Zeit."


    Mehrere Krieger führten sie heraus und sie waren schließlich zusammen auf dem Hauptplatz.

    Dieses wilde Gemenge war mir unangenehm, darum suchte ich es zu beenden. Auch für sie alle musste eine Lösung gefunden werden. Und auch gegen Modorok schienen keine Argumente mehr zu helfen. Doch dann fiel mir eine Lösung ein, so einfach. Jetzt wo ihr Bruder hier war...


    "Den Göttern gefällig wäre ein Zweikampf. Ein Zweikampf um zu entscheiden was mit Alrun zu geschehen hat. Ihr Bruder gegen Modorok, oder seinen Vertreter!"


    Wenn ihr Bruder gewinnen würde, so wäre ihr Schicksal gerettet, wenn nicht... so würde ich sie verlieren. Doch anscheinend musste ich nun alles riskieren und diesem Mann alles Glück wünschen das ich konnte. Ich Blickte in die Richtung der beiden Beteiligten.

    Es waren circa 12 Mann einer römischen Patroullie und sie ritten um ihr Leben. Sie hatten bereits einen großen Vorsprung vor den Reitern die sie verfolgten, doch einen Fehler hatten sie begannen. Weder kannten sie die wahre Größe des Tross, noch hatten sie ihn ausreichend auskundschaften können. Bei ihrem Versuch das Lager der Germanen weitläufig zu umreiten, sahen sie plötzlich vor sich dass sich das Lager weiterhin vor ihnen erstreckte. In ihren Gesichtern sah man einen gewaltigen Schock, es mussten tausende und abertausende von Germanen sein und hinter ihnen holten die Verfolger nun auf und begannen sie von links und rechts einzukreisen.

    Eine lange Pause habe ich genommen ehe ich langsam sagte wer die Neuen waren, Sarolf, Landogars Sohn und sein Bruder. Modoroks Gesicht zeigte großes Erstaunen und auch ich war überrascht sie hier zu sehen. Vielleicht würden sie mir zum Vorteil gereichen, also setzte ich fort.


    "Er ist gekommen seine Schwester zu fordern!"