Beiträge von Gundalf

    Ich sah ihr an, dass sie mit unseren Kulten bei den Römern wohl keinen solchen Zugang hatte wie wir.


    "Dies sind Zauberkräftige Kräuter. Sie werden dir Erkentnisse bringen und deine Seele erweitern. Wenn sie es schon ist, dann werden sie dich näher an das Wesen der Götter führen."


    Ich kaute weiter an meinen Kräutern, ich spürte bereits wie die Wirkung der Kräuter langsam einsetzte. Mein Körper wurde leichter.

    Als ich ihre Geschichte hörte überkam mich Mittleid mit ihr, ihre Ahnungen hingegen interessierten mich umso mehr...


    Mein Mitleid versuchte ich mir nicht anmerken zu lassen. Zeichen von Schwäche waren nie gut. Auch wenn es einige Hinweise bei ihr gab, so würde ich tiefer forschen müssen. Ich suchte in meinem Beutel nach den Zauberkräutern und fand sie.


    Einige davon reichte ich ihr.


    "Hier, zerkau diese in deinem Mund."


    Den Rest nahm ich selber langsam kauend zu mir.

    Sie antwortete etwas unsicher und für mich nicht ganz eindeutig. Ja sogar mit einer Gegenfrage kam sie mir entgegen. Ich entschloß mich klarer auszudrücken.


    "Nun... sagen wir, ob du dich an mehrere Zwischenfälle erinnerst, in denen du z.B. etwas schlechtes über einen Menschen geträumt hast und er danach gestorben ist.


    Und... hattest du schon Erfahrungen, die du dir nicht erklären konntest? Wie würdest du sagen reagieren die meisten Menschen auf dich?"


    Die Fragen sprudelten nur so aus mir heraus. Wir begannen langsam zu den Themen vorzudringen, die mich wirklich interessierten.

    Ich begab mich an meinen Platz und entzündete erneut das Feuer, welches schon sehr bald für eine sehr angenehme Temperatur in meinem Schwitzzelt sorgen würde. Dann blickte ich wieder in ihre Richtung. Ihre Augen schienen wieder jenen Glanz zu erhalten, den sie zuvor hatten.


    "Nun, ich möchte dich etwas fragen. Welche Erfahrungen hast du micht Katzen, hast du jemals die Erfahrung gemacht das... du evtl. besonders anziehend für sie seist?


    Hattest du in deinem Leben öfters Träume über Dinge, die darauf auch wirklich eingetreten sind?"


    Diese und noch viel mehr Fragen hatte ich an sie...

    Wir kamen in meiner Hütte an, davor hingen Tierhäute, Federn und auch ganze ausgenommene Felle. Innendrin war es dunkel, nur durch wenige Ritzen rann Licht hinein. Ich sah sie an.


    "Setz dich."


    Dabei deutete ich auf einen Platz vor dem bei welchem ich stets sitze, wenn ich mich in Trance befinde.

    Ich ging langsam auf sie zu, die um sie stehenden Weiber, die sich begannen um sie zu kümmern nicht beachtend. Ich nahm sie bei der Hand.


    "Komme mit mir. Wir müssen miteinander reden."


    Weiter hinten, abseits vom Dorf, stand meine Hütte, dort würde ich sie hinführen. Dort würde ich erfahren ob meine Vermutung stimmte. Was wenn nicht? Nun, Wotan war immer dankbar für Opfer, auch Sklaven brauchte ihr Häuptling stets.

    Als sie wieder oben war rief ich auch ihr noch etwas zu:


    "Du beruhigst dich! Du bist sicher, solange du dich nicht bewegst und auch nicht versuchst zu flüchten."


    Ich hoffte nun, dass ich sie lebendig bis zu uns bekäme...

    Plötzlich fiel ihr wertvolles Gut in den Fluss. Sie versuchte offenbar zu entkommen. Ich rief ihr zu:


    "Wehre dich nicht! Und du Krieger, wehe es geschieht ihr etwas!"

    Nachdem ich schon befürchtete dass er die Antwort nicht wüsste und mein Blick immer strenger wurde kam dann doch eine Antwort von ihm, erst unsicher, was bei solch einem Riesen wahrlich seltsam aussah, dann selbstsicher und auch korrekt.


    "Ja, dem ist so. Nun, sei willkommen in unserer Mitte."


    Dann zurückgewandt und laut an die Krieger.


    "Befindet sich jemand unter euch, der diesem Mann seine Fesseln abnehmen kann?"


    Darauf nahm ich mein rituelles Trinkhorn und reichte es ihm.


    Sim-Off:

    Womit wir wieder beim Begrüssen wären *g*


    Mir fallen übrigens einige europäische Völker ein, bei denen noch immer oftmals zur Begrüßung ein stark alkoholhaltiges Getränk gereicht wird ;)

    Sim-Off:

    Im Zweifelsfall eher hier, wird dringender sein ;)


    Als das Rascheln immer näher kam und ich schon die genaue Richtung zu erkennen glaubte wo es herkam, hatten die erfahrenen Krieger anscheinend bereits einen Gegner halb umzingelt und stürmten alle auf ihn los. Alle bis auf jenem Krieger, der jenes Geschöpf achtgeben sollte das uns ins Netz gelaufen war. Ich sah wie er anscheinend gerade versuchte sie zu erdolchen, während sie ihn mit ihren gefesselten Füssen von ihrem Körper hielt. Noch während ich auf ihn zurannte schrie ich.


    "Aaaaaaaaaaaah, deine Hand möge versteinern wenn sie herabfährt, deine Ahnen dich verstoßen! Dies ist keine normale Frau wie dir scheint, ich werde sie noch genauer untersuchen müssen... Betrachte sie von nun an als meinen persönliches Mündel."


    Währenddessen wurde der Kampfeslärm hinter uns immer lauter. Ich wandte mich um und sah, wie der Angreifer, offenbar ein Römer laut aufschrie und immer öfter getroffen wurde. Der Krieger packte derweil die Frau, die nun fast kraftlos auf dem Boden zu liegen schien und trug sie in Richtung der Pferde, wohin ich ihm folgte.


    Plötzlich hörte ich ein lautes Getöse hinter uns, man konnte ahnen, dass weitere Römer eingetrofen waren.

    Ich ging auf ihn zu, blickte mir seinen Halsring an und musterte ihn erneut von oben bis unten.


    "Dir soll dieser Reif abgenommen werden. Doch zuerst beantworte mir folgendes.


    Wie heißt derjenige, auf dessen Blut du segelst, auf dessen Fleisch du wandelst, dessen Gebeine dich überragen und auf dessen Kopfdecke du hinaufschaust?


    Beantwortest du mir diese Fragen, so wird dir dieses Reif abgenommen, begehrst du es dann noch, magst du auch mit uns ziehen. Doch dir sei gewiss, wir ziehen nicht in den Frieden."


    Ich blickte ihn tief und durchdringend an, sollte er zumindest diesen Teil unserer Sagen kennen, so wird es sich zumindest nicht um einen ungeschulten Spion handeln, sollte es einer sein.

    Zu meiner Zufriedenheit hörte man auf mich. Schnell waren Fesselseile bei der Hand, sie wurde gefesselt und ihr Mund wurde verbunden, dass sie nicht mehr schreien konnte. Anscheinend hatte sie sich bereits in ihr Schicksal ergeben. Auch ihr Funkeln, dass ich noch zu Beginn in ihren Augen sah war erloschen. Wir werden sehen ob ich mich getäuscht habe wenn wir erst daheim sind, dachte ich mir.


    Unsere Erkundung war bisher problemlos und erfolgreich verlaufen und da nach diesem Fang die Situation gefährlicher für uns wurde, machten wir uns zum Rückweg auf. Plötzlich raschelte es erneut im Geäst, alle verharrten oder suchten sich Verstecke, dann hörte ich eine Männerstimme rufen.

    Ich wurde herbeigerufen, es sei jemand zu uns gekommen und ich solle mit ihm reden. Langsam näherte ich mich dem Anführer unseres Haufens. Vom Weiten sah ich schon die eindrucksvolle Gestalt die neben ihm stand.



    "Hallo, ich bin Adalmar. Was ist euer Begehr?"


    Sim-Off:

    Gerade habe ich überlegt welchen Gruß die Germanen wohl angewandt haben mögen. Gab es da einen speziellen oder nehmen wir einfach "Mahlzeit!"? *g*

    Sie sprach germanisch, zwar einen seltsamen Dialekt, aber ich verstand sie, dies konnte kein Zufall sein, sie muss eine Gesandte sein. Plötzlich schrien einige dass sie eine Verräterin sei. Falsch! Dachte ich und wollte gerade dagegen ansetzen, als einer der Mannen ausholte der Gefangenen mit einem Dolch von hinten die Kehle durchzuschneiden. Meine Schmerzen in den Gelenken, die ich seit den kleineren Verletzungen von meiner Prophezeiung habe, nicht beachtend preschte ich nach vorne und hielt den Arm des Mannes mit meinem Stab zurück.


    "Haltet ein! Wehe ihr tut diesem Geschöpf etwas zuleide! Ein Blitz wird euch sogleich an Ort und Stelle treffen, die Erde wird sich öffnen und euch verschlingen und keine Walküre wird sich eurer Seele annehmen! Bringt sie unversehrt zu uns, ich werde mich ihrer annehmen."

    Plötzlich ging alles sehr schnell, sie fiel zu Boden. Das Pferd rannte los, Frauengeschrei. Einige der Krieger versuchten nun das Pferd zu halten, es rannte sie jedoch um und lief weiter auf den Waldrand zu. Ich ging, so schnell mich mein Alter lies, aus dem Gebüsch heraus und näherte mich dieser Frau.



    "Fesselt sie!"


    Rief ich lauf heraus, um auch sicherzusetellen dass sie nicht noch weiteres mit ihr verfahren wird... Am Boden wurde sie von drei kräftigen Kriegern festgehalten, schien sich jedoch trotzdem noch wehren zu wollen, wenn man in ihre Augen sah. Ich überblickte sie kurz und tastete ihren Körper ab, sie schien nicht schwer vom Sturz verletzt zu sein, ihr müssen die Geister der Erde wohlgesonnen gewesen sein. Natürlich, so dachte er zu sich.


    Das Pferd schien derweil ausserhalb ihrer Reichweite gerannt zu sein. Die Männer die ausgezogen waren es zu fangen waren mittlerweile zurück. Nun mussten sie schnell handeln, ehe das Pferd noch irgendwo für Aufmerksamkeit sorgte.

    Diese römische Dame mussten wir uns fangen. Sie sah aus wie Freyjas Schoß entsprungen. Auf ihrem Roß sah sie sogar wie von den Aasen gerade frisch abgestiegen. Majestätisch saß sie auf ihrem Pferd und blickte einmal kurz ängstlich in seine Richtung, als plötzlich aus allen Richtungen die Krieger hervorpreschten auf das Pferd und seine Reiterin zu. Einer von ihnen packte bereits die Zügel des Pferdes mit einer Hand...

    Ein großer Heerhaufen sammelte sich, je weiter dieser ging, desto länger wurde der Zug an Volk. Noch in der Ferne würde man erkennen, dass hier etwas Besonderes nicht alltägliches geschah. Es würde kein friedliches Ding werden, vielmehr ein wütender Orkan, der alles unter sich ich Schrecken und Angst versetzte.

    Ich fühlte wie mich mein freier Wille verlies und ich den Willen der Götter in mich aufnahm. Meine Hand streckte sich nach unten, rief meinen Körper der unten war zu mir hinauf. Ich stimmte einen Gesang an, wie ihn mich mein Meister gelehrt hat. Ich sah wie mein Körper immer weiter den Baum hinaufkam, mir entgegen. Bis er schließlich bei mir war. Dann wandte ich meinen Blick in die Richtung des Himmels, ich sah wie mein Körper an mir vorbei mit einer Hand gen Himmel deutete. Ich sah einen Falken über den Himmel gleiten.


    Er drehte vier Kreise und näherte sich, in beinahe pfeilgeradem Flug, immer weiter dem römischen Wall, am Ende überflog er ihn.


    "Eine große Angst, wird die Kleinlinge aus dem Süden befallen. Ihr Untergang wird auf sie zukommen! Ja, er wird jeden Wiederstand zu ihnen überbrücken!"


    Weit in der Entfernung sah ich den Falken eine Taube schlagen, ein sehr gutes Zeichen. Darauf machte er kehrt, zurück und flog. Kurz vor seinem Nest erfasste ihn eine starke Windböe und die Beute fiel ihm herab.


    "Tod, Verwüstung und Verwirrung wird der germanische Adler über sie bringen. Sie töten und sich an ihnen weiden! Doch hütet euch vor dem Unerwarteten, vor dem Schicksal, es vermag die Augen des unwürdigen zu blenden!"


    Kurz darauf spürte ich wie meine Kräfte schwanden, ich fiel zurück in meinen Körper und hing nurmehr im Baume herum, unfähig einer eigenen Rührung.

    Ich ging mitten auf den von Platz, der von Steinen umsäumt war. In seiner Mitte stand eine große und starke Eiche, viele Windungen wies sie auf und ihre Wurzeln drangen tief. Ihre Krone verband Aasegard mit dieser Erde, während die Wurzeln bis hinab in das Totenreich leiteten. Ich trat näher davor und begann meine zauberkräftigen Kräuter zu kauen.


    Noch währenddessen spürte ich wie sich mein Körper den Sphären der Götter näherte. Laut rief ich aus:


    Bei der Gabe des Heimdalls, bei der Weisheit des Wotans! Welch Schicksal mögen die Nornen unserem Volke weben? Welch Unbill und welch Glück mag uns geschehen?


    Mein Geist wurde derweil von allen Sinneseindrücken überflutet, meine Seele verließ meinen Körper und ich spürte wie sie den Baum hinauf wanderte, als ich zurücksah, erblickte ich meinen eigenen Körper in nach oben blickender erstarter Pose.