Beiträge von Decima Alessa

    Für Alessa war es durchaus schwer, wieder an die Tatsache erinnert zu werden, dass ihr das Liebste, was sie neben ihrer Familie noch besessen hatte, an ruchlose Verbrecher verloren hatte.


    "Es freut mich dich kennen zu lernen Maximus" entgegnete Alessa ihm freundlich. Da es nun doch schon einige Wochen her war, dass sie von der Entführung erfahren hatte und da sie sich hier in Tarraco wieder sehr beruhigt hatte, viel es ihr schon wieder weitaus leichter über das Thema zu sprechen.


    "Ich danke dir sehr, dass du gekommen bist und persönlich mit mir sprichst. Ja.. leider sind wir uns wirklich noch nicht über den Weg gelaufen. Avitus hat mir auch wenig von seiner Familie erzählt, muss ich gestehen. Nun.. welche Nachricht bringst du? Ob gut...oder schlecht!"

    "Ja?" war erst zu hören. Dann lag stille im Inneren des Zimmers und aufmerksam hörte Alessa zu, wen Calliope ankündigte. Als sie den Namen hörte sprang sie auf und eilte selbst zur Türe um diese zu öffnen.


    Sie sah erst auf die Sklavin, der sie mit einem Nicken genehmigte zu gehen und dann zu Octavius Maximus. Da Avitus wenig von seinen Verwandten gesprochen hatte, konnte Alessa den Mann vor ihr leider nicht zuordnen.


    "Salve" begrüßte sie ihn jedoch, trat zur Seite und wies auf eine Sitzgarnitur im Inneren des Zimmers. "Bitte tretet doch ein Maximus."

    Sie überlegte kurz, wie sie es am besten formulierte. "Decima Valeria hatte mich noch gebeten mit euch zu sprechen. Sie gehört im Moment dem Orden der Fortunae als Discipula an und möchte ebenso dem der Venus beitreten. Würdet ihr euere Erlaubnis dazu geben?" sie hoffte die Augusta würde ihr Zustimmung geben und wartete um ihre Worte wirken zu lassen. Dann fügte sie noch hinzu.


    "Es würde Fausta und mich sehr freuen, wenn wir sie aufnehmen dürften, somit würde sich unser Orden wieder etwas stärken." erklärte Alessa.

    "Vielen Dank" bedankte sich Alessa noch einmal und verneigte sich. Dann wartete sie, ob die Augusta noch ein Anliegen hatte oder ob sie Alessa und Fausta von der Audienz entlassen würde.


    Da fiel ihr im letzten Moment Valeria noch ein. "Große Augusta, mir ist gerade eingafallen, dass ich noch ein Anliegen an euch richten wollte." erklärte sie.

    Das stimmte zwar, dass Alessa ein wenig verlegen war, aber Fausta stellte sie keineswegs vor vollendete Tatsachen. Sie hatten ja bereits darüber gesprochen und es freute sie, dass Fausta sie tatsächlich als Nachfolgerin vorschlug.


    "ich danke euch große Augusta" dankte Alessa mit einem anerkennenden Nicken, während sie dabei kurz ihre Augen schloss.


    Dann sah sie wieder auf und lächelte...sie fühlte sich sehr geehrt. "Wann werdet ihr wieder in Rom sein?" fragte Alessa noch.


    Sim-Off:

    Danke Fausta! Entschuldigung, hatte keine Zeit zu schreiben!

    "Ich danke euch vielmals" antwortete Alessa höflich und lächelte Severus an. Was er nur hatte? Sie war freundlich und höflich gewesen und er fuhr sie beide so an.


    Dass manche Menschen immer ihren Stress und ihre Gereiztheit an anderen auslassen mussten. Sie schüttelte kaum merklich den Kopf und seufzte. Dachte er, nachdem was sie in letzter Zeit mitgemacht hatte, dass sie zu Spaß hier war? Sie hätte sich lieber wieder in ihr Zimmer in der Casa Decima zurückgezogen.


    Geduldig wartete sie und wechselte ihren Blick zwischen Fausta, Severus und den anderen Anwesenden.

    Alessa war es sichtlich unangenehm, dass Severus ihre Kollegin Fausta so angegriffen hatte und das auch noch wegen einem Gespräch mit IHR.
    Als der Prätorianer sich ihr wieder zuwand räusperte sie sich kurz und schnappte nach Luft.


    Sie setzte ihr schönste Lächeln auf und meinte: "Mein Name ist Decima Alessa und ich bin Sacerdotes Veneris, wie meine Kollegin Didia Fausta neben mir. Wir erhielten dieses Schreiben." auch sie reichte ihm ihren Brief in der Hoffnung, er würde ihn diesmal annehmen und durchlesen.


    "Sie bat uns um eine persönliche Audienz um über die Zukunft unserer Societas zu sprechen. Würdet ihr uns zu ihr bringen?" lächelte sie charmant.

    Da hätte sie sich doch fast verlaufen!


    Alessa war schon so lange nicht mehr in Tarraco gewesen, dass sie feststellen musste, dass sich sehr viel verändert hatte, seit sie das letzte mal hier gewesen war.


    Nach einigem Suchen und Fragen hatte sie aber endlich die Regia gefunden und betrat diese. Mit unkoordinierten Suchen sah sie sich um bis sie auf ein paar Leute traf. Da einer wohl den Praetorianern entstammte, ging sie auf diesen zu. Er wusste sicher, wo die Augusta vorzufinden war.


    "Salve" grüßte sie vorsichtig und wartete bis ihr jemand Aufmerksamkeit zukommen lies.

    Verwirrt sah Alessa Valeria an. Irgendwie kam sie bei der Sache nicht ganz mit und langsam war sie sich nicht mehr sicher ob sie sich jetzt nun über die Schwangerschaft von Valeria freuen sollte oder nicht!?


    "Weis es denn Maximian?" fragte sie nachhakend. Sie überlegte eine Weile. "Möchte Meridius, dass du weiter verheimlichst, dass du keine Decima bist? Ich verstehe den Sinn nicht ganz, warum ihr es noch geheim hält." flüsterte sie.

    "Weder noch" antwortete Alessa und lächelte. "Ich bin sofort hierher um mit dir zu sprechen." erklärte sie.


    Als es klopfte stand sie auf. "Ich werde erst einmal auf mein Zimmer gehen. Wenn du hier fertig bist und zum Essen gehst, dann kannst du mich dort finden." sagte Alessa und verabschiedete sich erst einmal, dann verlies sie das Officium und ging auf ihr Zimmer.

    Allein dieser Satz war genug Grund, dass sie aufstand und zu ihm ging um ihn zu umarmen.
    "Ich danke dir so sehr Meridius, du weist nicht, wieviel mir das bedeutet." schluchzte sie kurz und wischte sich gleich wieder die Träne fort, die sich über ihre Wange geflüchtet hatte.

    Alessa nickte verständlich und beugte sich vor um ihre Hand auf die von Meridius zu legen. "Ich weis dein Angebot sehr zu schätzen und möchte es gerne annehmen. Du kannst dir nicht vorstellen wie groß meine Sorge um ihn ist und es zerbricht mir das Herz wenn ich daran denke, dass es ihm schlecht geht oder dass er leiden muss." sagte sie voll Schmerz und glänzenden Augen, nahe den Tränen.


    "Du weist besser als ich, was zu tun ist!" sie sah mit einem flehenden Blick in seine Augen, welcher all ihre Gefühle in diesem Moment zum Ausdruck brachte. Sie drückte liebevoll seine Hand und lies sie dann wieder los, um ihre zurück zu ziehen.

    Der Schock und die Überraschung standen Alessa sofort ins Gesicht geschrieben, als Valeria ihr wohl best gehütetste Geheimnis verriet. Nachdem sie sich wieder besann lächelte sie freudig und umarmte Valeria um sie eng an sich zu drücken. Dann löste sie sich wieder und nahm Valeria's Hände in ihre.


    "Das freut mich für dich...auch wenn es alles noch komplizierter macht. Aber sei gewiss, dass ich zu dir halten und dir jederzeit helfen werde, wenn du mich brauchst!" versprach die junge Decima.

    "Hmm.." meinte Alessa nickend "die Entscheidung kann ich dir leider nicht abnehmen oder dir raten welcher Göttin du dienen sollst. Das musst du für dich entscheiden. Aber das schaffst du schon, sorge dich nicht." lächelte Alessa und drückte ihre Hand.


    Sie sah sich um, ob sie Zuhörer hatten, doch die Luft war rein. Leise flüsternd fragte sie. "Was gibt es sonst noch neues? Maximian ist ja auch hier, oder?"

    Die letzten Tränen fort wischend lächelte Alessa wieder etwas und nickte. "Ja, das hast du! Ich habe mich sehr über deinen Brief gefreut. Welcher Gottheit dienst du jetzt?" fragte sie interessiert und es schien sie wirklich auf andere Gedanken zu bringen.

    Alessa schüttelte verzweifelt den Kopf "ich weis es nicht Meridius. Eine Sklavin der Octavier brachte mir lediglich die Nachricht. Ob es bereits schon ein anderer aus der Familie weis und wer die Leitung übernimmt weis ich nicht!" gestand sie.


    Nach Merdius Bemerkung, dass sie wohl schon etwas zu viel Wein intuss hatte, stellte sie den Becher wieder beiseite. Ein kleines Hicksen deutete darauf hin, dass sie scheinbar wirklich schon zu viel hatte.


    "Wenn du dich einschalten willst, wäre ich dir dankbar...aber hast du nicht selbst schon viel zu tun?" fragte sie.

    "Nein" antwortete Alessa trocken und schüttelte gedankenverloren den Kopf. "Denkst du ich würde jemals um Geld betteln?" fragte sie.


    Sie seufzte, "ich denke du weist so gut wie ich, dass er einige Feinde hat oder Leute, die ihn gerne aus dem Weg hätten. Rom ist korrupt und kaum einer wird für das Lösegeld eines ehemaligen Politikers spenden." meinte sie enttäuscht. Sie schien alles verloren zu sehen, wieder trank sie vom Wein, der ihr langsam schon zu Kopf stieg.