Beiträge von Leone

    Hatte tatsächlich jemand geklopft? Nein! Leone konnte sich normalerweise auf sein Gehör absolut verlassen und nach einem leichten Anklopfen hatte das ganz und gar nicht geklungen. Nicht mal ein Scharren an der Türe hatte er vernommen. Aber um sicher zu gehen, dass nicht doch jemand vor der Türe herumlungerte, öffnete der Ianitor vorsichtshalber die porta und dort stand tatsächlich ein Sklave, der ihm den Namen seines Herrn gleich ohne Vorwarnung ins Gsicht posaunte.


    Hätte Leone Haare auf dem Kopf gehabt, so wären sie ihm sehr wahrscheinlich jetzt waagerecht nach hinten ab gestanden. Du meine Güte, wo hat der denn nur diese schrille Stimme her? Ob das Pfeifen in seinen Ohren wieder vergehen würde, dachte Leone noch, ehe er dem Sklaven gelassen und freundlich zur Antwort gab:


    "Salve erst mal", denn soviel Zeit musste sein und egal wer da um Einlass bat, erst einmal musste geklärt werden, ob dieser jemand einen Termin hatte und/oder es wichtig wäre: " Mein Herr, Aurelius Corvinus, ist ein vielbeschäftiger Mann. Hat dein Herr einen Termin? Oder um welche Angelegenheit handelt es sich?" Erst dann würde er den Besucher bei seinem Herrn anmelden, oder gegebenenfalls den scriba rufen lassen.

    "Dann komm doch bitte herein, ich werde fragen lassen, ob er Zeit hat. Wie war dein Name noch gleich?" Hatte der Besucher den überhaupt gesagt? Leone runzelte nachdenklich die Stirn, während er den Gast ins atrium führte.

    Leone führte den Liktor ins atrium und schickte dann den Sklavenjungen Minus los, um dem Hausherren bescheid zu geben, wer da auf ihn wartete. Er selbst ließ den Mann in der Obhut eines weiteren Sklaven zurück und bezog erneut Position an der Tür.

    [Blockierte Grafik: http://img689.imageshack.us/img689/6657/pyrrus.jpgLivius Pyrrus


    "Gut, dann trage ich dich ein. Du wirst dann nach den salutationes dein Anliegen vorbringen können, Iulia", erwiderte Livius Pyrrus und nickte bestätigend. Laut klappte er die Wachstafel zu. "Vale!" Damit drehte er sich herum und verschwand im Inneren des Hauses. Leone blieb zurück und wartete, aber eigentlich war ja damit alles erledigt.

    Leone sah abwartend drein, doch der Mann fuhr nicht fort. "Willst du mir die Botschaft übergeben oder...?" fragte er den Liktor und sah ihn fragend an. Eine Schriftrolle konnte er nicht erkennen - oder doch? Vielleicht war es auch eine mündliche Botschaft.

    [Blockierte Grafik: http://img689.imageshack.us/img689/6657/pyrrus.jpgLivius Pyrrus


    Pyrrus nickte, denn die Vermutung der jungen Dame stimmte. Dann sah er auf seine Wachstafel hinunter, die nun, nach dem Ädilat, bedeutend mehr Lücken - und damit freie Termine - vorweisen konnte. Er tippte mit dem stylus auf einen Punkt. "Übermorgen nach der salutatio wäre noch etwas frei", sagte er dann und sah auf. "Passt dir das?"

    Leone nickte bestätigend. "Dann wartet bitte einen Moment", sagte er. Der Schreiber des Hausherren war schnell gefunden und informiert, und bald tauchte er mit einer Wachstafel und hinter Leone wieder auf. Leone posierte sich seitlich neben der Tür, damit der Schreiber genügend Platz hatte.


    [Blockierte Grafik: http://img689.imageshack.us/img689/6657/pyrrus.jpgLivius Pyrrus


    "Salve. So. Du willst also einen Termin bei Senator Aurelius Corvinus?" fragte Livius Pyrrus und wandte sich direkt an die junge Frau. Den Sklaven ließ er ganz außer acht. "Diese Woche noch?"

    Nachdem der Sklave der jungen Dame deren Anliegen vorgebracht hatte, setzte Leone ein bedauerndes Gesicht auf. "Den Senator habt ihr gerade verpasst. Er ist auf dem Weg zu den Tempeln. Am besten lasst ihr euch einen Termin geben. Soll ich seinem scriba bescheid sagen? Oder wollt ihr versuchen, ihn einzuholen? Er ist eben erst aufgebrochen." Allerdings mit einer Sänfte, und die Träger waren recht schnell. Vielleicht war es doch besser, sich vorher anzumelden.

    Und wieder war es Leone, der öffnete, denn das war seine Aufgabe. Dafür bekam er sein täglich Brot. Er zog die Tür auf und musste dann nach unten sehen, denn verglichen mit dem Nubier war die Iulierin doch recht klein. "Salve", sagte er und richtete den Blick dann auf ihren Sklaven. "Was kann ich für deine Herrin tun?"

    Leone schickte zunächst einen Sklaven los, der Corvinus holen sollte, und, falls dieser keine Zeit hatte, Ursus oder Orestes, und führte dann den Aurelier ins Atrium. Während Leone sich verabschiedete und wieder zur Tür ging, kam eine Sklavin herbei und fragte nach den Wünschen von Lupus, um ihm anschließend das Entsprechende zu bringen.

    Der Sklave ihm gegenüber setzte zu einer Antwort an, eine Antwort, wie Leone sie kannte und so oder so ähnlich schon unzählige Male gehört hatte, eine Antwort, die normal war. Und war dann überrascht, als der Herr – der erwartete Aurelier – seinen Sklaven einfach unterbrach und die Vorstellung und das Vortragen seines Anliegens selbst übernahm, recht kurz und knackig. Allerdings war er Ianitor genug, um sich seine Überraschung nicht anmerken zu lassen, sondern nur in einem höflichen Lächeln seine weißen Zähne aufblitzen zu lassen. „Selbstverständlich wirst du bereits erwartet, dominus. Deine Gemächer müssten bereits vorbereitet sein. Komm herein, ich werde nach jemandem schicken lassen, der dich empfängt.“

    Leone öffnete die Tür, und seine Haltung straffte sich ein wenig, als er die Sklaven sah. Die Anzahl wies daraufhin, dass der Besucher höhergestellt war, was von ihm ein anderes Verhalten erforderte. Darüber hinaus wusste, Leone, dass irgendwann dieser Tage ein weiterer Aurelier erwartet wurde, aus Griechenland, der in Zukunft ebenfalls in Rom in der Villa leben sollte. Er warf einen kurzen Blick auf den Patrizier, der etwas im Hintergrund stand und den er noch nie gesehen hatte, konnte aber nicht so recht entscheiden, ob die Gesichtszüge nun aurelische waren oder nicht. „Salve“, grüßte er den anderen Sklaven freundlich. „Wie kann ich behilflich sein?“

    "Ooh!! ... Es geht also um Bücherverbrennungen!", echote Leone fast andächtig. Das klang richtig wichtig, fast schon wie eine konspirative Handlung und dementsprechend sollte der Flavier besser nicht allzu lange auf der Straße herum stehen.


    Schnell sah sich Leone nach allen Seiten um, als würde er augenblicklich eine Verschwörung wittern."Wenn das so ist, Herr, dann tritt bitte ein und folge mir ... unauffällig" Das letzte Wort ging fast in einem Nuscheln unter und ehe man sich´s versah, war die porta hinter dem Flavier auch schon wieder zugezogen.

    Wie immer war es Leone (der altgediente Ianitor) der die porta bereits Sekunden später schwungvoll öffnete und zunächst eingehend, mit grimmiger Miene, jenen Besucher musterte der offensichtliuch um Einlass bat. In diesem Fall erhellten sich jedoch schnell die Gesichtszüge des Nubiers, da es "nur" ein Flavier war, der hinein in die villa Aurelia wollte ...


    Wollte er doch, oder? ...Fragend hob Leone eine Augenbraue, als der den Flavier freundlich mit Namen und einer tiefen Verbeugung begrüsste: "Ah! Sei sei willkommen werter Flavius im Hause der Aurelier! .. Du klopfest an unsere porta, was ist dein Begehr? ... So du es mir sagst, werde ich dir sicher weiter helfen", fast hätte sich der Nubier an den geschwollenen Worten verschluckt, mit denen er Eindruck bei eben jenen Flavier schinden wollte. ... Schließlich waren die Flavier bekannt für ihre hohen Ansprüche hinsichtlich der Ettikette und des guten Benehmens. selbst wenn es sich nur um Sklaven handelte ... In dieser Hinsicht hatte Leone also Respekt vor dem Flavier - keine Frage - die Frage war nur, zu wem genau der Flavier wollte? ...

    "Persönlich?" Leone kniff die Augen ein wenig zusammen. Neulich dieser freche flavische Sklave. Und nun ein octavischer, der dreist wurde. "Was glaubst Du eigentlich, wer Du bist? Für einen Brief macht man doch nicht so einen Aufstand! Na, ich frage nach." Die Tür schloß sich vor der Nase des Boten. Erst nach einer längeren Weile öffnete sie sich wieder. "Also gut, komm rein." Er ging voran und führte den octavischen Sklaven ins Atrium.



    edit MAC: Link angepasst

    Leone führte den Sklaven ins Atrium und schaute ihn streng an. "Domina Septima wird gleich hier sein. Faß bloß nichts an!" Er schnaubte abfällig und kehrte zur Porta zurück. Eine Sklavin, die sonst Besucher mit Getränken versorgte, behielt den Sklaven im Auge.

    *POCHPOCH* tönte es von der Porta her. Erschrocken über solch kräftiges Klopfen fiel dem Nubier doch glatt das Tuch aus der Hand, in das er gerade herzhaft hatte schnauben wollen. Schnell stopfte er es sich in den Gürtel und eilte zur Tür. So wie das klang, stand mindestens eine Cohorte der Praetorianer vor der Tür. Nervös fuhr sich Leone über die Glatze, dann öffnete er die Tür. Doch da stand nur ein Sklave. Die Miene des Schwarzen verdüsterte sich noch. "Salve. Was willst Du?", fragte er mit hörbarem Zorn in der Stimme. Hauptsächlich war es Zorn auf sich selbst, weil er sich von dem kräftigen Klopfen hatte nervös machen lassen.

    Als Leone die Tür öffnete, war er ein wenig geblendet von Glanz und Glorio... Bis er merkte, dass es doch nur die Sonne war, die ungünstig schien. :D
    Trotzdem war die Dame, die da vor der Tür stand, recht ansehnlich, und Leone sah ein wenig länger an dem hässlichen Griechen vorbei als es nötig gewesen wäre. "Salve! Also, da ist er. Aber ob er Zeit hat, kann ich nicht sagen. Kommt doch erstmal ins atrium. Minus!" Leone sah den kleinen Jungen fordernd an, als er herbeisprang. "Du bringst die Dame ins atrium und fragst dominus Corvinus, ob er sie heute empfangen kann oder ihr einen Termin geben möchte." Der Knabe nickte eifrig und hüpfte dann voraus, während Leone die Tür wieder schloss und der Iunia kurz hinterhersah.

    "dominus? Da ist eine Iunia Axilla. Die will zu dir. Sie hat keinen Termin, soll ich sie trotzdem reinlassen?" Minus sah den Aurelius mit seinen runden Kinderaugen fragend an. Er hatte die Iunius draußen stehen gelassen und die Tür nicht richtig zu gemacht, weil er nämlich mitten auf der Schwelle stand, so dass der Besuch also jedes Wort hören konnte. Nicht besonders klug, aber er war ja auch noch ein kleiner Junge. "Sie ist echt hübsch!" fügte er noch an, als könnte den Ädilen das überzeugen, sie sogleich zu empfangen.