Beiträge von Maximus Decimus Meridius

    Meridius bejahte.


    "In der vierten Generation im Besitz der Familie. Die Römer brachten den Weinbau mit nach Hispania. Vieles andere natürlich ebenfalls. Unsere Familie war eine der ersten, welche die neuen Herrscher unterstützen. Heute sind wir hier..."


    Er lachte.


    "Mit der factio aurata hatten wir indess weniger Glück. Unsere Wagen kommen nie auf dem ersten Platz ins Ziel. Ich habe alles versucht, in der Tat, eine eigene Pferdezucht, und bei den Göttern, die iberischen Pferde sind die besten, wenn man reiten möchte, doch vor den schnellen Sportwagen scheinen sie kein fortune zu haben ..."


    Er zuckte mit der Schulter und reichte seinem Besucher ein Glas.


    "Auf die aurata. Vielleicht klappt es ja beim nächsten Rennen..."


    Sprachs und nahm einen kräftigen Schluck.

    Sehr schön, der Mann hatte Zeit. Folglich nahm ihn Meridius beim Wort und fing ohne Umschweife einfach an zu reden. Dass eine handvoll Miles vor dem Haus warteten, konnte er ja nicht wissen. ;)


    "Nun spezifische Fragen habe ich keine, dazu ist mir der Fall nun doch zu fremd. Ich hatte lediglich aus der acta erfahren, da ich mich damals beruflich zudem in der Provinz Germanien aufhielt. Die Informationen, welche im Norden ankamen waren noch einmal spärlicher als jene, welche in Rom landeten."


    Er lächelte und dachte nach.


    "Ich verstand nie so recht, wie es überhaupt dazu kommen konnte und welche Köpfe dahinter standen, also hinter dieser zweiten Erhebung, wenn man so davon reden möchte, auch wenn ich nicht glaube, dass ein Bezug zu dem Sertorius-Aufstand besteht, welcher erst ein Jahr zuvor den Norden der Provinz erschütterte. Kurz: Mich würden die Details des Falles interessieren, wenn es Dir nicht zu viel Mühe macht. Wir können es uns auch bequem machen, dort sind Sitzgelegenheiten ..."


    Er wies in eine Ecke des atriums, in welcher sich zwei sellae befanden, bewegliche Stühle, nicht besonders komfortabel, aber akzeptabel, waren die Römer doch eher vom Bett in allen möglichen Variationen angetan und überließen das Sitzen ansonsten den Frauen, wenn man von den Tätigkeiten am Schreibtisch absah.

    Sachen gab es ... Meridius glaubte von dem Fall schon einmal gehört zu haben und als der Name Germanica Paulina fiel, wusste er auch wieder woher. Mattiacus hatte auf der Vermählung von Lucilla davon erzählt. In Germanien gab es immer wieder abstruse Vorfälle. Aus seiner Zeit als Legatus Augusti Pro Praetore konnte er ebenfalls einige nennen.


    "Ach herrje, Strafrecht und Zivilrecht waren nie meine Stärke, auch wenn man in den Legionen permanent damit zu tun hat. Zum Glück regeln die Centuriones die kleineren Disziplinarfälle selbst, sonst hätte ich wie Du nur noch über Akten gesessen."


    Er lächelte und griff nun selbst nach dem Becher.


    "Von Livianus habe ich nichts gehört, Faustus jedoch schrieb einen Brief. Ich habe ihm noch nicht geantwortet."


    Meridius dachte nach.


    "Ich spiele mit dem Gedanken eines Tages als Praetor zu kandidieren. Allerdings sollte ich meine juristischen Fähigkeiten etwas auf Vordermann bringen. Ich weiß nur nicht, woher ich die Zeit nehmen soll. Im senat ist schon so genug los ..."

    Wenig später betrat Meridius das triclinium. Wie es bei den Decima üblich war, versuchte die Familie, wann immer es möglich war, gemeinsam zu speisen. Diese Treffen waren nichts weltbewegendes, doch sie verbanden und sorgten mit dafür, dass man sich - egal wo man war - immer als Familie verstand. Das Mahl für den heutigen Abend konnte man bescheiden nennen, es umfasste nur die gängigen Speisefolgen, wie sie in jeder gut situierten römischen Küche der oberen Zehntausend an einem stink normalen Nachmittag serviert wurden. Zwischen vierzehn und fünfzehn Uhr endete der Arbeitstag eines Römers der oberen Zehntausend. Ergo begann um diese Zeit auch die cena.


    "Salve, Mattiacus!"


    sprach Meridius als er eintrat und wie üblich würde Mattiacus mit einem "Slave et tu" antworten. Dann suchte er sich seinen Platz auf dem lectus imus.


    "Wie war der Tag heute? Gibt es was Neues?"


    Meridius nahm Platz und legte sich zurück. Vielleicht sollten sie einmal ein sigma kaufen. Sigma waren gerade der letzte Schrei und immer mehr einflussreiche Römer sattelten auf diese um.

    Ja, Hispania. Der 'Aufstand' hatte Meridius einige schlaflose Nächte bereitet. Erinnerungen an die gewaltsame Niederschlagung kamen ihm wieder auf, die Begegnung mit Sertorius konnte er bis heute nicht vergessen. Und was in den Schlachten geschah ebenfalls nicht.


    "Bevor wir auf Dein Anliegen kommen, würden mich Einzelheiten bezüglich der Ereignisse in Hispania interessieren. Vorausgesetzt, Du möchtest darüber reden. Wie Du sicher weißt, bin ich Römer iberischer Abstammung, ein Kind der Stadt Tarraco sozusagen."


    Er lächelte.


    "Wollen wir darüber reden, oder wieviel Zeit hast Du überhaupt?"


    Wenn es der Octavier eilig hatte, war es natürlich nicht drin. Die andere Frage war, wer mit dem Anliegen einer Rittererhebung kam und dann die Zeit nicht mitbrachte. Jedenfalls, bevor sich Meridius beim Kaiser für einen ihm gänzlich unbekannten einsetzte, wollte er wissen, mit wem er zu tun hatte. Verwandtschaftliche Beziehungen - und seien es auch die zwischen Octavius Sohn und Octavius Vater - reichten Meridius nicht.

    Meridius hatte in der Tat Zeit. Weil er sie sich nahm.


    "Salve et tu."


    erwiderte er den Gruß und schob gleich eine Frage hinterher:


    "Auch einen Wein? Es ist ein ausgezeichneter Jahrgang. Wir hatten in Hispania eine gute Ernte und er hat genau die Art von Abgang die ich bevorzuge ..."


    Er lächelte und sah seinen Besucher fragend an.

    Der Octavier war also der Sohn des Octavius Augustinus. Meridius wusste doch, dass er den Namen schon einmal irgendwo gehört hatte. Nun bekam er auch ein Gesicht und konnte zudem zugeordnet werden. Meridius lächelte.


    "Dein Vater ist ein fähiger Magistrat. Ich kenne ihn noch aus Germanien. Er hat damals eine guet Arbeit geleistet und tut dies heute in Hispania ebenso."


    Einen Moment dachte er nach und hörte sich das Anliegen des Mannes an.


    "Nun, es kommt darauf an, um was es sich handelt. Ich kann Dir nichts versprechen, aber ich werde mein möglichstes versuchen. Als Sohn Deines Vaters ist es mir Ehre und Verpflichtung zugleich, Dir zu helfen. Um was geht es?"


    Er sah seinen Besucher fragend an.

    Meridius saß gerade über einigen Schreiben, als es an der Türe klopfte. Er legte sie bei Seite. Er war gespannt, welches Anliegen den Aurelier zu ihm führte. Der alte ianitor hatte ihm lediglich mitgeteilt, dass ihn ein Aurelier zu sprechen wünsche. Um was es ging, wusste er jedoch nicht.


    "Es ist offen."


    sprach er in Richtung Türe, erhob sich dann und begab sich zu einer kleinen Schale mit Wasser, in welcher er sich die Hände wusch, diese gleich in Anschluss daran mit einem kleinen Tuch trocknete. Gewohnheitsgemäß steuerte er danach eine kleine Anrichte an und schenkte zwei Gläser Wein ein.

    Der Octavier musste nicht lange warten, denn kurz darauf betrat der Senator das atrium und steuerte direkt auf den Praefecten zu. Als solchen erkannte er ihn auf den ersten Blick. Lange genug war er ja bei den Truppen gewesen.


    "Salve, Octavius."


    sprach er und reichte dem Mann die Hand, wie es im Alten Rom üblich war.


    "Man hat mir mitgeteilt, dass Du mich sprechen möchtest.
    Wie kann ich Dir helfen?"


    Er sah ihn fragend an und winkte einen Sklaven herbei.


    "Etwas zur Erwärmung? Glüh-Wein?"


    Wein war immer gut, jetzt zu dieser Jahreszeit vorzugsweise auch etwas erwärmt und angeglüht. Immerhin war Winter. Und wer hatte da etwas gegen Glühwein einzuwenden?


    Sim-Off:

    Das älteste Glühweinrezept der Welt stammt aus einem berühmten Kochbuch der Antike: "De re coquinaria" - Über die Kochkunst. Der römische Autor Marcus Gavius Apicius lebte im 1. Jahrhundert nach Christus und ging als Feinschmecker in die Geschichte ein. Sein Glühweinrezept ist den heutigen durchaus ähnlich. Verwendet wurden darin Zimt, Sternanis, Lorbeer, Koriander, Thymian und Honig. Quelle

    Zitat

    Original von Quintus Germanicus Sedulus
    Avarus wird noch Impi, wartets nur ab... 8) :D[/I]


    nur über Meridius Leiche ;)


    Nein, Spaß bei Seite, vier Jahre ist eine echt lange Zeit. Und ich finde es schön, dass wir solche Spieler wie Avarus haben. Er bereichert die Sim maßgeblich und sorgt für eine Menge Spielspaß. Auch jenseits von Gute-Laune-Postings. Wäre ja schade, wenn man sich im IR nicht reiben könnte und dürfte. Und zu 99% haben wir das auch immer hingekriegt, ohne den Boden des guten Geschmacks zu verlassen.


    In diesem Sinne auf meinen Schwager! ;)

    Meridius war von einem Sklaven so schnell es ging benachrichtigt worden. Unruhig ging er vor dem cubiculum seiner Gemahlin auf und ab. Für ihn war es die erste Geburt, als Vater. Auch wenn er mit Maximian schon einen Sohn hatte. Doch war er bei dessen Geburt nicht anwesend gewesen. Hin und wieder öffnete sich die Türe und ein Sklave trat heraus um etwas zu holen. Meridius warf dann einen Blick nach innen um etwas erkennen zu können. Doch konnte er nicht allzuviel erspähen. Es blieb ihm also nichts anderes übrig als abzuwarten, bis man ihn hereinrufen würde. Bei den Göttern, wenn nur alles gut ging. Wenn das Kind nur gesund zur Welt kam. Ob es ein Mädchen oder ein Junge werden würde? Und hoffentlich überstand Iulia die Geburt. Er wusste, wie schwer Geburten sein konnten und er wusste, dass nicht selten Mütter bei der selbigen verstarben. Iulia musste überleben. Seine Hand ballte sich zu einer Faust, doch nicht lange.


    Schon ertönten von innen die ersten Geräusche des Kindes, und die Sklaven lachten und freuten sich, die Türe öffnete sich und eine Sklavin streckte ihren Kopf heraus. Es sei ein Sohn, er sei gesund, der Senator möge eintreten. Meridius ließ sich nicht zweimal bitten und trat ein. Seine Schritte waren schwerer als damals auf dem Triumphzug. Seine Brust war stolzgeschwellt. Seine Augen suchten das Bett seiner Geliebten und Gemahlin, erkannten eine erschöpfte Frau, welche schweißgebadet in ihrem Kissen lag und lächelte. Und dort war er. Der kleine Decimus.


    Eine Amme wusch ihn gerade, wie es Tradition war, in einer Wanne und reinigte seinen Körper. Dann trocknete sie ihn ab, nahm ihn behutsam in ihre Arme und schritt mit dem Säugling im Arm auf ihn zu. Kurz vor dem Senator blieb sie stehen, ging in die Knie und legte das Kind auf dem Steinboden ab. Es war an Meridius ihn als seinen Sohn anzuerkennen und von dem Boden aufzuheben. Sein Blick ging für einen Moment zu Iulia, dann zu dem kleinen Knaben am Boden und ohne lange zu überlegen, beugte er sich nach vorne. Tiberius Decimus Optatus. So wollte er ihn nennen. Diesen Namen hatte er sich zurecht gelegt für den Fall der Fälle, dass es ein Sohn werden würde. Iulia hatte darauf bestanden, dass er Optatus heißen sollte.


    "Dies ist mein Sohn!"


    sprach Meridius, als er ihn hochhob und in den Himmel streckte.

    Meridius verstand und nickte. Dann wechselte er noch ein paar allgemeine Sätze mit seinem Besucher, sprach über dieses und jenes und begleitete ihn dann in einen anderen Raum. Die beiden Männer hatten eine Menge zu bereden, zwischen Patron und Klient, aber auch zwischen zwei Männern, welche sich in den letzten Jahren schätzen gelernt hatten. Das Gespräch indess war vertraulich, und so verwundert es nicht, wenn der Erzähler dieser Geschichte sich an dieser Stelle ausblendet ... ;)


    Sim-Off:

    Ich mach im triclinium einen neuen Beitrag auf, sobald ich Luft sehe. Vielleicht kommen dort dann noch ein paar andere Leute dazu.

    Aurelius Corvinus. Meridius erinnerte sich. Der Mann hatte auch bereits einmal unter seinem Kommando gedient, und er hatte ihn mehrmals gesprochen. Dabei hatte er durchaus Eindruck hinterlassen. Nötige Kompetenzen brachte er durch die Verwaltungsarbeit bei den Truppen sicher mit. Ob er journalistisch Schreiben konnte, war jedoch die andere Frage. Führen jedenfalls konnte er.


    "Aurelius Corvinus ist ein fähiger Mann. Wir könnten ihn ja auf Probezeit für dieses Amt ernennen. Dass er führen und organisieren kann, hat er bei den Truppen bewiesen. Zeigt er sich fähig auch die Acta herauszubringen, soll er dies auf Dauer tun. Ist er unfähig riskieren wir im schlimmsten Fall eine Ausgabe, die mal nicht so gut ist. Die Chance können wir ihm in jedem Fall gewähren."

    Meridius hatte das Gespräch aufmerksam verfolgt. Auch wenn Mattiacus quasi die Führung übernommen hatte, in dem er dazu getreten war, fühlte sich Meridius immer noch dazugehörig. ;) Von der Entführung hatte er nichts mitbekommen. Und umso überraschter war er, als das 'Opfer' plötzlich vor ihnen stand.


    "Es ist auch mir eine Ehre."


    sprach er, hielt sich jedoch weiterhin zurück.