Beiträge von Ancius Duccius Munatianus

    Er nickte, als sie den richtigen Namen sagte. "Ja, Valentin war der kleine Junge. Er war gerade erst dreizehn Sommer alt geworden." Er legte sachte seine hand auf ihre um ihr das Gefühl von Halt zu geben. "Er wollte seinem Bruder nacheifern, haben sie mir gesagt, wollte wie er ein Krieger sein und kämpfen, ein Held und retter für das Dorf sein. Er hat nicht bedacht, was für Folgen das alles haben konnte." Er strich gedankenverloren über ihren Handrücken, den Blick in weiter Ferne. "Er hat, bis auf einmal, nie wieder eine Waffe angerührt."
    Bei ihren Worten lächelte er sanft. "Wer bist Du?" Fragte er leise und in einem warmen, sanften Ton.

    Nun lachte er auch und nahm die Decke, legte sie auf die Abtrennung zum Trocknen. "Mal sehen, ob Du das schaffst," zwinkerte er. "Werd ich machen. Spätestens, wenn Du mich durch den Stall brüllen hörst," grinste er schelmisch obwohl wohl beide wussten, dass er das schon wegen den Pferden nicht tun würde.

    Er grinste leicht. "An Met soll es nicht liegen." Dann wandte er sich ab und drehte sich noch einmal um. "Ach und wer ist Lucius? Hier arbeitet kein Lucius." Sein Grinsen hätte gar nicht breiter werden können.

    Er hob eine Braue. "Ach, gibts was wieder gut zu machen? Mhm, wüsste nicht was. Wobei mir gerade einfällt, ich muss mal Lucius suchen gehen. Der Junge freut sich schon ewig darauf Pferde ausliefern zu dürfen. Es wird ihm sicher eine freude sein die Tiere nach Confluentes zu bringen," meinte er fast neutral, aber ein amüsierter Unterton war nicht zu überhören.

    Er beobachtete Sextus entspannt an der Abtrennung lehnend. "Zwei Pferde zur Ala II nach Confluentes bringen. Sie werden gerade noch einmal untersucht, ob alles in Ordnung ist. Du musst sie nur abliefern, Dich am Tor melden dafür und quittieren lassen. Geb Dir ein entsprechendes Schreiben als Wachstafel mit."
    Dieses Schreiben war ein Standard, bei dem Valentin ihm geholfen hatte, da sein Lesen und Schreiben ja nict so irre war.

    Ungerührt grinsend sah er auf den jungen Kerl. "Och, sind wir etwas Nass geworden?" Er griff nach einer Decke und warf sie ihm zu. "Kannst Dich mit trocken reiben. Einer der Jungen holt Dir auch sicher gerne trockene Sachen aus dem Haus." Noch immer grinste er. "Ich hab eine Aufgabe für Dich, wenn Du bisschen Dich rumtreiben und Flux Auslauf gönnen willst."

    "Mhm," machte er leise und winkte einem der Stallburschen, der gerade mit einem Eimer frischen Wasser durch den Mittelgang ging. Dieser kam mit fragendem Gesicht zu ihm und er nahm ihn den frech grinsend ab. "Marbod! Deine letzte Möglichkeit!" Er wartete einen Moment und dann schüttete er den Eimer Wasser auf den Schlafenden. Den leeren Eimer reichte er grinsend an den Stallburschen zurück. "Tauscht nachher das Stroh aus und macht diese Box auch sauber."
    Sehr wohl, Herr, grinste der Stallbursche und machte sich wieder auf Wasser zu holen. Der Anblick hatte sich gelohnt, auch wenn er noch mal laufen musste.

    ... war er schon früh auf den Beinen und machte genau diese auch den Stallburschen, die die beiden Pferde bereitstellen sollten. Dabei kam er auch an der Box von Flux vorbei. "He, Marbod! Aufwachen! Die Sonne ist schon aufgegangen,"grinste er.

    Er zog die Beine an und das Wasser schwappte leicht im Bottich, als er dadurch etwas näher kam. Er legte seine Unterarme auf den Rand der Wanne und sein Kinn darauf, sah sie dann nachdenklich und zugleich warm und sanft an. "Das glaube ich gerne," lächelte er. "Aber ich glaube, wenn Du etwas Übung wieder hast, hast Du eine wunderschöne Stimme. Passend zu einer Fee." Seine Augen funkelten sie schelmisch an, aber sein Lächeln blieb weiter warm. "Momentan allerdings hörst Du Dich eher wie meine alte Tante im Winter an," lachte er leise um die Situation etwas zu entspannen. "Hör zu, Diantha, Du musst nicht sprechen, wenn Du nicht möchtest. Ich werde es nicht von Dir verlangen, noch Dich dazu zwingen. Und ich werde, wenn Du es wünschst, über das hier absolutes Stillschweigen halten." Er hob seine Kopf ein Stück und nahm den einen Arm von dem anderen runter und strich ihr mit dem Handrücken eine Strähne aus der Stirn. "Ich kann verstehen, dass es Situationen gibt, die einen dazu bringen, dass man nicht mehr reden mag oder Anderes. Weisst Du," meinte er nachdenklich. "Ich kannte mal einen fröhlichen Jungen, einst, vor vielen Jahren. Er war damals zwar schon etwas nachdenklich, aber eigentlich sonst aufgeschlossen und gerne für einen Spaß oder ein Abenteuer zu haben. Dann überfielen sie sein Dorf, ich war damals nicht da, aber man hat es mir erzählt. Sie überfielen es und er wurde verletzt. Er hatte einen Menschen töten müssen, aber dieses Erlebniss hat ihn lange Zeit nur apathisch in der Ecke sitzen lassen und er hat viele Monde nicht mehr gesprochen, ehe sein Bruder es schaffte ihn langsam wieder zum Reden zu bringen. Das ist schon viele Jahre her, aber es hat ihn alles geprägt und heute ist er ein anderer, als er vielleicht geworden wäre." Seine Augen spiegelten seine Nachdenklichkeit. "Ich hab ihn nie wieder so gesehen wie damals. Es ist nichts Schlechtes aus ihm geworden, nein, wahrlich nicht, aber es hat ihn verändert. So wie Dich Deine Versklavung verändert hat. Aber er hat eine Erfüllung gefunden und ein neues Leben und ich glaube, ausser das er seinen Bruder und seine Schwester nicht mehr sehen kann, ist es ein glückliches Leben." Er lächelte und schob die widerspenstige Strähne noch einmal sanft zur Seite. "Dun kennst ihn, weisst Du?" Er fragte sich, wieso er ihr das erzählte. "ICh glaube, wie sehr das Leben uns auch verändert, schlimme Ereignisse uns prägen, wir finden immer zu einem uns selbst zurück. Und ich glaube, Du bist jetzt in der Situation, dass Du die Ruhe finden kannst zu Dir selber zurück zu finden."

    "Ich würde es Dir nicht anbieten und Du bist immerhin Valentins Sohn, ein Duccia. Und notfalls bitte ich Valentin zur Kasse," zwinkerte er amüsiert. "Nein, ich denke, ich kann Dir vertrauen, aber überlege es Dir in Ruhe, schlaf eine Nacht oder zwei darüber und gib mir dann Bescheid."

    Er schmunzelte. "Sicher will ich das. Was denkst denn Du?" Er musterte den jungen Mann. Nun er war nicht Valentin sein leiblicher Sohn, aber er hatte viele dessen Qualitäten und so beschloß er ihm zu vertrauen. "Nun, ich will Deinem vagabundieren einen Sinn geben, mein Junge," grinste er. "Was würdest Du von halten, wenn Du regelmässig ins freie Germanien reiten würdest und dort bei zwei, drei Dörfern, die ich Dir nenne, vorbeischaust und Pferde käufst?"

    Sein Kopf kam langsam wieder in die normale Position und er sah sie lange mit offenen Augen an. Dieser Blick, dieser Gesichtsausdruck. War es Trauer, Angst, Wut? Sanft hob er die Hand und strich ihr zart über die Wange. "Entweder ich leide an Halluzinationen und purem Wunschdenken, oder meine kleine Fee kann wirklich Wünsche erfüllen und soeben gesprochen," lächelte er warm und strich kaum spürbar mit dem Daumen über ihre Wange, die Hand zu einer halben, lockeren Faust zusammengerollt, so dass die die Rücken der restlichen Finger nur ganz leicht entfernt waren um sie auch streicheln zu können.
    "Du musst es nicht tun, wenn Du nicht möchtest," fügte er sanft an.