Beiträge von Decimus Aurelius Maxentius

Da mich Erinnerungsschwallungen von Natur aus eher langweilten versuchte ich einen Ausweg zu finden und nach einigem Nachdenken gelang mir das auch. Mit einem leichten Räuspern wandte ich mich an meine Familia und sagte:

"Entschuldigt wenn ich euch unterbreche. Aber wenn es nichts ausmacht, dann würde ich mich mit Minervina gerne entfernen. Wir haben noch einiges Geschäftliches zu erledigen, weshalb Minervina ja eigentlich gekommen ist."

Da ich Minervina zuvor nicht eingeweiht hatte versuchte ich sie nun durch einen Blick auf meine Seite zu ziehen......

Zitat

Original von Aurelia Deandra
Was sollte denn der Blick zu Minervina? Neugierig folgte ich ihm. Gehörte Minervina etwa zu denen, die nicht sicher vor meinem Bruder sein wollten? Mit hochgezogenen Brauen blickte ich Maxentius an. Meine Blicke sprachen Bände, ich wollte mehr wissen.

"Minervina, lass dich nicht auf ihn ein. Er bricht ständig die Herzen aller Mädchen."

Ein Glitzern war in meinen Augen zu sehen. Ob ich die beiden oder einen von ihnen wohl aufziehen konnte?

Ich kannte Deandra gut, auch wenn ich lange Zeit in Griechenland war und sie nicht gesehen hatte, aber diesen Blick von ihr kannte ich. Er zeigte Neugier, die beinahe nicht zu bremsen war.

Denoch ging ich nicht auf ihr Spielchen ein um mir keine Blöße zu geben. Im Gegenteil. Ich drehte den Spieß um und sagte mit gespielter Entrüstung:

"Na hör mal, was sollen diese Verleumdungen hier. Ist man davor nicht einmal mehr im eigenen Hause sicher? Minervina, höre gar nicht auf sie. Tssssss."

Dabei fuchtelte ich beinahe so wild in der Luft herum wie mein Schwesterchen zuvor, als sie von den Tieren und Wald in Germanien erzählte.....

Zitat

Original von Aurelia Deandra
Keine Gegenwehr wegen des Begrüßungskusses. Ich grinste über das ganze Gesicht.

„Hey, ich habe dich sehr vermisst und bin froh, wieder hier zu sein. Natürlich war es bei Macer toll, keine Frage, aber leben könnte ich dort nicht. Da gibt es Leute und Tiere und Wald, so was hast du hier noch nie gesehen.“

Bei dem Wort „Leute“ verzog ich mein Gesicht zu einer Grimasse, bei dem Wort „Tiere“ streckte ich meine Arme nach oben und umschreib einen Kreis, der das Tier nicht annähernd beschreiben konnte, was ich dort getroffen hatte, und bei dem Wort „Wald“ schaute ich gequält, denn der wollte in Germanien kein Ende nehmen.

„Erzähl, wie ist es dir ergangen? Sind die Mädchen in Misenum vor dir sicher?“

Ich lachte meinen Bruder an. Er hatte mir wirklich sehr gefehlt.

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Bei den Ausführungen meiner Schwester, die mit Händen und Gestik erfolgten als wolle sie einen Vogel fangen wich ich erschrocken einen Schritt zurück, ohne aber mein Grinsen abzusetzen. Ach, ja, temperamentvoll ist sie mein Schwesterherz und ich antwortete schlussendlich dann auf ihre erste Frage:

"Mir ist es soweit ganz gut gegangen, wenn ich auch nur manches von dem erreicht habe, was ich mir vorgenommen habe. Aber inzwischen kommt alles wunderbar in Schuss und es wird vorangehen."

Auf die zweite Frage von Deandra schaute ich zuerst ein wenig verlegen zu Minervina, ohne aber zuviel zu verraten. Dann antwortete ich gelassen:

"Na hör mal Schwesterchen. Du kennst mich doch. Vor mir sind alle sicher die sicher sein wollen."

Nun, nachdem die Neuwahlen in der Curia vorbei waren, war es für mich wieder an der Zeit mich mehr auf Misenum zu konzentrieren. Deshalb räusperte ich mich kurz und begann dann:

"Verehrte Mitglieder. Ich möchte wieder einmal auf Misenum zurückkommen. Ich habe einige Erfolge zu vermelden. Die Einwohnerzahl steigt mitlerweile stetig an, die Brandschutzüberprüfung ist in vollem Gange. Zudem ist es der Verwaltung gelungen, endlich einen religiösen Vertreter nach Misenum zu bekommen: Annaea Minervina.

Weiters beabsichtige ich nun mein primäres Projekt anzugehen, nämlich Patrizier in die Stadt zu locken. Für den Plebs stehen noch einige Casa bereit, für Patrizier stehen aber nur mehr sehr wenige Villen bereit. Deshalb ersehe ich es für notwendig, dass die Stadt in den Besitz von zusätzlichem Baugrund kommt.

Wie steht die Curia dazu?"

Fragend sah ich in die Runde......

"Ah Dukas, gut das du so schnell gekommen bist."

antwortete ich ohne von meiner Arbeit aufzusehen. Als ich die Schriftrolle dann endlich studiert hatte, legte ich sie beiseite und sah Dukas an. Dann fuhr ich erst fort:

"Nun, es geht um folgendes. Wie du sicher schon weist möchte ich vor allem Patrizier nach Misenum locken. Bisher hatten aber andere Projekte vorrang. Nun finde ich es an der Zeit endlich für mehr Bevölkerung zu sorgen. Arbeit zusammen mit Callidus einen Plan aus, wie wir Patrizier nach Misenum bekommen. Wir brauchen kaiserliches Land, welches zum Bau von Villen bereitgestellt wird usw. Callidus hat in einem Brief etwas angesprochen, also hat er vermutlich bereits eine Idee. Besprich dich also mit ihm und legt mir dann einige Vorschläge vor. Ich spreche inzwischen in der Curia vor."

5000 Sesterzen, damit konnte man leben. Ich sagte gar nichts, sondern tat meine Zustimmung mit einem Nicken kund. Alles wichtige war schon gesagte worden, so wollte ich die Diskussion nicht unnötig in die Länge ziehen.....

Ich schaute zunächst nur in die Runde, meldete mich dann aber auch:

"Ich glaube meine Wahl ist mit meiner Rücktrittsrede schon erfolgt, aber ich möchte mich hier noch einmal melden, um Unstimmigkeiten zu vermeiden. Ich stimme für Detritus."

Ich benötigte wiedereinmal einen Scriba. Da ich Callidus den Vigiles mit auf den Weg gegeben hatte, musste Dukas wieder einmal herhalten:

"Dukas. Zu mir ins Officium!"

rief ich mit bestimmten Ton, der keine Zweifel daran ließ, dass der angesprochene zügig erscheinen soll....

Mit Erleichterung ließ ich mich wieder in meinen Sessel fallen als die Vigiles endlich mein Officium verlassen hatten. Innerlich ärgerte ich mich noch immer über das arrogante Auftreten jener, aber es war offensichtlich nicht zweckdienlich einen unnötigen Streit vom Zaun zu brechen. Dafür war noch genug Zeit sobald die Brandschutzkontrollen abgeschlossen waren.......

.....doch diesesmal genoss ich nicht mehr die Aussicht, es ging zurück an die Arbeit.

Während die Familie und Minervina bei der cena war wurde jemand in die Villa eingelassen. Anfangs fragte ich mich wer es wohl gewesen sein mochte, doch dann gab ich meine Gedanken lieber wieder jemand anderem hin. Doch als plötzlich Deandra im Atrium stand war die cena auf einmal nur mehr Nebensache.

Ich begab mich auf Deandra zu und begrüßte sie überschwänglich:

"Na endlich kehrst du aus Germanien zurück, ich dachte schon dir hat es im hohen Norden so gut gefallen, dass du gar nicht mehr zurückkehren willst."

Mit einem Augenzwinkern fügte ich dann noch hinzu:

"Oder es hat dir bei Macer so gut gefallen."

Hinter Deandra traf noch ein etwas älterer Mann ein, den ich nicht kannte. Doch als Deandra ihn als meines Vaters Bruder darstellte war alles klar. Obwohl ich den Mann nicht kannte verhielt ich mich denoch so als würde ich es:

"Herzlich willkommen in Misenum Onkel. Wie geht es dir?"

Vergessen war die üble Stimmung, die noch am Beginn dieses Abends stand. Langsam entwickelte sich alles zu einem Familientreffen.....

Erneut grinste ich, dieses mal aber beinahe etwas geschockt:

"Ein neuer Tempel?" flüsterte ich vor mich hin, sammelte mich dann aber sofort wieder und begann besonnen darüber nachzudenken. Die Vorteile ließen sich nicht von der Hand weißen, doch ein großer Nachteil stand noch im Raum: die Finanzierung. Doch um sicherzugehen fragte ich noch einmal bein Minervina nach:

"Ein neuer Tempel? Und was soll das in etwa kosten?"

Ich kniff die Augen zusammen und hoffte auf eine nicht allzuhohe Summe...

Da ich die Bemerkung des Metellus auch gehört hatte warf ich ihm einen vernichtenden Blick zu, besann mich dann aber und konzentriert mich dann nicht mehr weiter darauf. Dafür antwortete ich seinem Centurio:

"Nun gut, wenn dies alles wäre, dann fahrt bitte mit eurer Arbeit fort. Callidus wird euch weiter zur Verfügung stehen."

Ich nickt Calldius zu und gab ihm zu verstehen, dass er den Vigiles weiter behilflich sein sollte.....

Nachdem ich lange um diesen Entschluss gerungen hatte und zahllose schlaflose Nächte verbracht hatte betrat ich den Sitzungssaal. Anstatt mich an meinen Platz zu begeben wie üblich, schritt ich vor die versammelte Curia und begann meinen Entschluss darzulegen:

"Liebe Mitglieder der Curia Provincialis. Ich trete heute hier vor euch um meinen Rücktritt als Princeps Curiae bekannt zu geben. Glaubt mir, die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen, doch ich bin der Meinung es ist besser so. Ich konnte mich in der letzten Zeit zu wenig auf diese Institution konzentrieren und so soll, kann und wird es nicht weitergehen. Ich werde der Curia als jedoch als Sodalis Curiae erhalten bleiben, falls dies nicht anders von der Curia gewünscht wird. Ich danke euch allen für eure Zusammenarbeit und hoffe auf eine erfolgreiche Amtsperiode.
Bevor ich mein Amt aber niederlege möchte ich Stephanus als meinen Nachfolger vorschlagen. Er hat sich bereits bisher teilweise um Angelegenheiten gekümmert, die eher mein Zuständigkeitsbereich gewesen wären. Er ist aus meiner Sicht am besten dafür geeignet diese Versammlung zu führen und sie effektiv zu gestalten."

Dann begab ich mich auf meinen Platz, setzte mich und wartete auf die Reaktionen der anderen Curia Mitglieder.....

Diesesmal packte auch mich beinahe meine Impulsivität, doch ich beherrschte mich um des Friedens willen. Ich drehte mich zum Centurio und grinste ihn ein wenig an:

"Nun, ich dachte ihr seit bereits fertig mit euren Untersuchungen. Entschuldige wenn du dich in deiner Arbeit unterbrochen fühlst wenn ich dir eine einfache Frage stelle. Ich möchte auch nur wissen welche Bezirke ihr untersucht habt, einen genauen Bericht erhalte ich ohnehin von meinem Scriba."

Langsam aber sicher gingen mir die Nerven durch.....

Nachdem das Officium fertig eingerichtet war, betrat ich es erstmals. Ich sah mich zunächst um und strich mit der Hand über den aus feinen Hölzern gearbeiteten Schreibtisch. Dann ging ich zu einem Fenster und öffnete es. Ich ließ mir die frische Brise ins Gesicht wehen und genoss kurz den Ausblick auf die Ewige Stadt und das Treiben in den Straßen. Dann begab ich mich zu Stephanus und bedankte mich bei ihm für die Einrichtung des Officiums.....

Ich nickte Stephanus zustimmend zu:

"Weiße Worte Stephanus. Wir müssten aber einen geeigneten Schlüssel finden, um die für die Provincia Italia zur Verfügung stehenden Geldmittel so aufzuteilen, dass alle damit leben können."

Ich sah die Blicke von Minervina. Immer wieder. Ich stellte mir die Frage ob da mehr als nur Freundschaft war.....

....doch dann ermahnte ich mich selber immer wieder das dies nicht der richtige Zeitpunkt war. Wie es die Götter fügen, so wird es kommen.

Wie eine Nebensache bemerkte ich zunächst die Bemerkung meines Vaters bezüglich eines Wechsels der Einheit. Doch dann realisierte ich schnell was los war:

"Wie bitte? Du willst die Einheit wechseln? Wohin möchtest du denn gehen?"

Ich wirkte etwas überrascht und konnte mir zunächst nicht erklären warum....

Ich dachte kurz nach, aber auch mir fiel niemand ein. Darum wandte ich mich einem anderem wichtigen Punkt zu:

"Entschuldige wenn ich neugierig wirke, aber mich würde interessieren was du als erstes vor hast im Bezug auf die Religion. Ich meine mit was willst du beginnen?"

Mit einem Grinsen wie ein kleines Kind das auf die Rückkehr seines Vaters wartet sah ich Minervina an......

Etwas widerwillig riss ich mich von meinen Gedanken und der Aussicht los und begab mich wieder zu meiner Arbeit. Ich betrachtete die beiden Vigiles und antwortete dann:

"Nun, wie sieht es in meiner Stadt aus betreffend der Brandsicherheit? Könntest du mir einen kurzen Überblick geben, was ihr bereits alles kontrolliert habt?"