Neugierig folgte Helena Quintus' Blick. Auf eine Art fühlte sie sich sehr klein unter den strengen Blicken dieses Mannes, die die Legionäre am nebenan gelegenen Tisch abrupt zum Schweigen brachten, auf die andere Art aber auch sicher. Der Mann neben ihm schien auf die erste Begegnung doch etwas ruhiger und weniger streng zu sein, was Helena sehr gefiel. Sie warf ihm einen freundlichen Blick zu.
Als sie Quintus' Frage hörte zögerte sie einen Moment, ihr Blick senkte sich un sie begann etwas, mit einem Zipfel ihres Gewandes zu spielen, was sie oft tat, wenn sie etwas verlegen oder nervös war.
"Naja", fing sie an und ihr Blick hob sich wieder zu Quintus, "Ich wollte Germanien schon immer einmal sehen. Ich war immer sehr fasziniert vom Norden und den Mythen, den Sagen und Geschichten, die man sich erzählte von den Riesen mit rotblondem Haar und hellen Augen. Und obschon ich aus dem warmen Mantua komme, ziehe ich den kühlen Winter vor und fühle mich wohl hier, wo es etwas kälter ist als zu Hause. Und wie ich schon sagte, war ich auf dem Weg zum Forum und dachte, ich könnte hier gute Speise und Trank auffinden. Ich hätte nicht daran gedacht, dass mir etwas passieren könnte. Und ich denke auch, dass mein Vater nicht sonderlich erfreut wäre, wenn er wüsste, wo ich mich befinde." Sie senkte ihren Blick wieder, sich ihrer Naivität schämend, was man ihr auch ansah. Nach einigen Sekunden aber hob sie den Kopf wieder und fügte rasch hinzu: "Aber wenn er wüsste, dass ich mit solch ehrenwerten Leuten am Tisch sässe, hätte er bestimmt nichts dagegen einzuwenden."
Wieder sah sie die strengen Augen des Optios und versuchte ihnen auszuweichen, warf jedoch einen etwas hilfesuchenden Blick zu seinem Kameraden, Tiberius Iulius Numerianuns, hin.