Beiträge von Caius Silurius Rufinus

    Der Liktor wartete geduldig, bis jemand kam, der die Nachricht annehmen konnte. "So ist es. Der Consul lässt ausrichten, dass die Erbschaftsangelegenheiten nicht im Senat veröffentlicht oder diskutiert werden, solange dazu kein besonderer Anlass vorliegt. Iulius Proximus soll also den üblichen Weg nehmen."

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    Original von Decima Seiana
    Ion neigte leicht den Kopf. Mehr fiel ihm auch nicht ein, was die Decima noch wissen wollen könnte, und falls es doch etwas gab – dann konnte sie ja den Consul noch mal fragen. Wenn sie ihm denn eh Bescheid geben sollte, zu welcher Sitzung sie kommen würde. „Ich werde es ihr ausrichten“, versicherte er dem Liktor.


    "Vielen Dank dafür", bedankte sich der Liktor, der seinen Auftrag damit erfolgreich ausgeführt hatte. "Vale", lautete folglich sein Gruß zum Abschied, bevor er sich auf den Rückweg machte und sich wieder seinen Gedanken hingab.

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    Original von Decima Seiana
    Ion nickte bedächtig. „Das kann ich ihr ausrichten.“ So viel dazu, was er ohne Probleme tun konnte. Allerdings würde die Auctrix wohl noch die ein oder andere Frage dazu haben, und weil er sich so ziemlich denken konnte, welche das sein würden, stellte er sie in Eigenregie. „Worum geht es? Muss sie etwas vorbereiten für die Sitzung?“ War ja wohl nicht ganz unwichtig zu wissen, was da überhaupt besprochen werden sollte. „Und wann wird die Sitzung stattfinden?“


    Zum Glück konnte der Liktor zu diesen Fragen auch wirklich Auskünfte erteilen. "Es geht um die Aussprache zum Finanzbericht der Acta Diurna. Die nächste Senatssitzung findet morgen statt, die übernächste zwei Tage später. Mir wurde kein konkretes Datum genannt, für das die Auctrix geladen werden soll. Vielleicht ist es das einfachste, wenn sie meinem Dienstherrn mitteilt, zu welcher Sitzung sie zu kommen gedenkt", schlug er dann vor.

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    Original von Decima Seiana
    Und wie immer war es Ion, der die Tür öffnete, gleich an welchem Tag, gleich zu welcher Zeit. Nun, nicht ganz gleich – wenn er krank war dann nicht, und wenn Nacht war dann auch nicht, aber alles was sich so im Rahmen des Tags und seiner Gesundheit bewegte, das machte er. Auch wenn seine Dienste gar nicht großartig gefragt waren, so wie neulich, als die Prätorianer hier gewesen waren und einfach Zutritt verlangt hatten, anstatt wenigstens ein bisschen Höflichkeit an den Tag zu legen. Da sah der Besucher heute schon weit höflicher aus, fand Ion. „Salve. Was kann ich für dich tun?“


    "Ich komme im Auftrag des Consuls", stellte sich der Liktor vor, der seine langwierigen Gedankengänge sofort unterbrach, als die Tür geöffnet wurde. Allerdings war mit diesem einen Satz die Frage noch nicht beantwortet, sondern lediglich seine Herkunft erklärt. "Dieser bittet im Namen des Senates um Anwesenheit der Auctrix bei der nächsten Senatssitzung", erklärte er daher weiter, ohne noch einmal über diese Nachricht nachdenken zu müssen. Das hatte er schließlich bisher schon ausreichend getan. "Kannst du dies bitte der Auctrix ausrichten", kam er dann endlich dazu, was der Öffner der Tür nun konkret für ihn tun könnte.

    Ein Liktor des Consuls klopfte an die Tür des Hauses der Acta Diurna, um die Auxtrix für eine der nächsten Senatssitzungen vorzuladen. Die hohen Herren in der Curia hatten offenbar einige Fragen, die sie persönlich geklärt haben wollten. Und deshalb stand er nun hier, um genau das auszurichten, wenn denn jemand da wäre, der ihm öffnen und diese Nachricht entgegen nehmen würde. Wenn nicht, würde er später noch einmal wiederkommen und erneut versuchen, die Botschaft loszuwerden. Und wenn auch dies keinen Erfolg hatte, würde er zum Haus der Gens Decima gehen und dort sein Glück versuchen. Oder ein Kollege würde dies tun, wenn er selber für andere Aufgaben eingeteilt wurde, was durchaus passieren konnte, denn ein Liktor hatte viele anderen Aufgaben, außer dem erledigen von Botengängen zwecks Zustellung von Vorladungen vor den Senat, weil die hohen Herren noch einige Fragen hatten. Und dafür, dass so ein Liktor nur eine völlig unbedeutende Randfigur in einem großen Spiel der Einflussreichen und Mächtigen war, ging ihm eine Menge Zeug durch den Kopf, während er vor der Tür des Hauses der Acta Diurna stand und darauf wartete, dass ihm geöffnet wurde. Aber immerhin würde man ihn hier einmal bemerkt und sogar sein Anliegen erfragen und daher war es nur Recht, wenn er sich in diesem Augenblick auch wirklich Gedanken gemacht hatte. Er konnte nicht wissen, wann er das nächste Mal eine solche Chance bekommen würde, denn selbst wenn ein Liktor viele verschiedene Aufgaben hatte, so waren doch einige davon so unbedeutend, dass nie jemand Notiz davon nahm und sie nicht einmal erwähnt wurden.

    "Vielen Dank für die Auskunft", erwiderete der Liktor. "Ich denke, die Nachricht des Consuls ist nicht so dringend, dass ich sie schnellstmöglich und exklusiv an die Rectorin übermitteln muss. Richte ihr also aus, dass der Senat einen Finanzbericht einfordert, aus dem Einnahmen und Ausgaben der Schola im letzten Jahr hervor gehen." Wahrscheinlich würde ja ohnehin ein Mitarbeiter der Schola diesen bericht erstellen und nicht die Rectrix persönlich, so dass die Mitarbeiter es ohnehin erfahren würden.

    "Das wäre sehr freundlich. Sei gegrüßt. Ich komme im Auftrag des Consuls und soll den Rector der Schola über einen Beschluss des Senates in Kenntnis setzen", benannte er seinen Auftrag. "Das Büro des Rectors fand ich jedoch verschlossen vor", erklärte er dann auch gleich noch das Problem, auf das er gestoßen war.

    Ein Liktor des amtierenden Consuls erreichte auf Anweisung seines Dienstherrn das Gebäude der Schola, um die Leitung über einen Senatsbeschluss zu informieren. Nach einiger Suche fand er einen Raum, in den man wohl den Rector antreffen könnte, doch dieser Raum war verschlossen. Ratlos ging er weiter und hoffte, irgendwo einen Menschen zu treffen, der ihm weiterhelfen konnte.

    "Ich überbringe eine Nachricht des Consuls Purgitius Macer", antwortete der Liktor. Wenn der gewesene Quaestor anwesend war, konnte er diese auch gleich persönlich ausrichten. Deshalb sagte er nichts weiter, sondern wartete darauf, eingelassen zu werden.

    Liktoren waren nicht nur die rituellen Leibwächter der römischen Magistrate, sondern sie konnten von diesen auch für allerlei Botendienste eingesetzt werden, wenn ihre Herrschaften gerade einmal zu Hause saßen und daher keine Leibwächter um sich herum brauchten. Und so hatte es einen Leibwächter im Auftrag des Consul zur Casa Iulia verschlagen, wo er anklopfte und nach Iulius Centho, dem gewesenen Quaestor Classis fragte.

    Am Fuß der Rostra warteten die Liktoren auf ihre neuen Dienstherren. Bei der Zahl an zu vereidigenden Magistraten war es eine stattliche Anzahl von Männern mit den traditionallen Rutenbündeln, die sich dort drängten und nach und nach in kleineren oder größeren Gruppen damit begannen, sich um die jeweils vereidigten neuen Amtsträger zu scharen. Dort, wo ihr neuer Dienstherr sie nicht schon kannte, stellten sie sich namentlich vor und begannen ansonsten schweigend ihre meist schweigsame Aufgabe.

    "Vielen Dank für die schnelle Antwort. Ich wünsche noch einen angenehmen und erfolgreichen Tag. Vale!" Auch für den Liktor war mit dem Einholen der Information der Auftrag erledigt, zumal es sich um eine positive Antwort handelte, die seinen Dienstherren zufriedenstellen würde.

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    Original von Phaeneas
    „Salve, lictor!“, grüßte Antias zurück. Aufmerksam lauschte er den Ausführungen des Beamten und prägte sich vor allem Namen, Amtsbezeichnung Datum, Ort und ... ja, natürlich Anliegen ein.
    Schön formuliert, befand außerdem der Ästhetiker in ihm – aber der war hier ja nicht wichtig.
    „Ja, gut“, bestätigte Antias erst einmal, dass er die Botschaft aufgenommen hatte. „Wünscht der Praetor selbiges sofort zu erfahren oder reicht auch eine schriftliche Zu- oder Absage, nachdem der Herr es erfahren hat?“ Das war noch die Frage, ob er gleich rennen musste oder ob das Ganze noch Zeit hatte.


    "Da sich der Praetor im Falle einer Absage um einen andere Iudex bemühen müsste, bittet er um eine schnelle Antwort." So war es dem Liktor aufgetragen worden und so gab er es wider.

    Es klopfte an der Tür und als geöffnet wurde, stand ein Liktor davor. "Salve! Der Praetor Purgitius Macer möchte den ehrenwerten ehemaligen Praetor Flavius Furianus gerne als Iudex in einer Gerichtsverhandlung einsetzen und bittet daher um Mitteilung, ob der ehrenwerte Flavius Furianus am ANTE DIEM IV ID IAN DCCCLX A.U.C. (10.1.2010/107 n.Chr.) vormittags verfügbar ist, um sich in der Basilica Ulpia einzufinden."

    Es klopfte an der Tür und als geöffnet wurde, stand ein Liktor davor. "Salve! Der Praetor Purgitius Macer möchte den ehrenwerten Consular Vinicius Lucianus gerne als Iudex in einer Gerichtsverhandlung einsetzen und bittet daher um Mitteilung, ob der ehrenwerte Consular am ANTE DIEM IV ID IAN DCCCLX A.U.C. (10.1.2010/107 n.Chr.) vormittags verfügbar ist, um sich in der Basilica Ulpia einzufinden."

    Palatium Augusti - Roma - Regio Italia - Provincia Italia


    EPISTVLA CONSVLIS
    ANTE DIEM IV ID NOV DCCCLIX A.U.C.
    (10.11.2009/106 n.Chr.)


    Consul M' Tiberius Durus Procuratori ab epistulis K Antonio Hortalo s.p.d.


    Ich bitte hiermit um Auskunft, inwiefern Statthalter den Imperator Caesar Augustus um personelle Verstärkung an Iuridiculi und Procuratores für ihre Provinz gebeten haben.


    Der Grund ist der Hinweis des Proconsul Titus Curtius Philo, der den Senat ebenfalls um die Gewährung zweier Procuratores, sowie mehrerer Iuridiculi gebeten hat. Sollten weitere senatorische Kräfte in den Provinzen des Kaisers benötigt werden, wäre ich gern bereit, Erkundigungen im Senat einzuholen und anschließend geeignete Persönlichkeiten für die Besetzung der Positionen anzubieten.


    gez.
    M' Tiberius Durus

    Um die anwesende Menge zum Schweigen zu bringen, trat nun der Herold auf und stieß seinen Stab dreimal auf den Steinboden. Mit eine tiefen, tragenden Stimme gebot er dazu


    "Favete linguis!"


    Das Auftreten machte Eindruck, denn kurz darauf senkte sich eine Stille über den Tempelvorplatz, ehe die Tibicines zu spielen begannen. Ihre Melodie war wie üblich schwer zu verfolgen, vielmehr bildeten sie einen Teppich von Klängen, der das Opfergebet einzurahmen gedachte und lediglich zur Steigerung der Konzentration des Opferherrn gereichte, ebenso wie der Lautenklang der Fidicines. Nun war die rituelle Händewaschung an der Reihe, weshalb zwei Knaben vortraten und den beiden Consuln die Wasserschalen hielten.