[Lichtung außerhalb der Stadtmauern] Hilfe für Fremde, Peregrini und Sklaven

  • Aemilia macht große Augen und sieht Ganymed verwundert an.
    "Was? Kindesbluttrinker? Das ist ja schrecklich! Nein, das kann ich mir nicht vorstellen. Wieso sollte jemand soetwas machen?"
    Sie verzieht entsetzt das Gesicht.
    "Nein, also das glaube ich nicht. Soetwas könnte absolut kein Mensch tun..."
    Fassungslos schaut Aemilia vom einen zum anderen.

  • Etwas unsicher folgt Ganymed ihrem Blick. "Ich weiß nicht so genau, Domina!" meint er zaghaft und immer noch leise flüsternd.


    "Mein früherer Herr hat das mal gesagt und er hat auch gesagt, dass diese Leute sich nachts treffen und Blut trinken und dass diese...'götterlästerlichen Christen', so nannte er sie, unsere Götter für Götzen halten!" Fragend sieht er zu Aemilia. "Was sind Götzen?"


    Sein Blick geht wieder zum Christen. "Außerdem sind sie..." er zögert kurz, bevor er wohl etwas ganz schreckliches verkünden will. "...Brandstifter!" Sein Blick haftet dabei auf dem Christen, als ob er nach Rußspuren suchen würde oder wenigstens nach Blutspuren.

  • In eben diese Szenerie hinein erreichte der noch amtierende Aedil die kleine Gesellschaft, welche sich an dieser Lichtung eingefunden hatte. Er stieg aus seiner Sänfte, blickte sich zur Orientierung um, gab seinen Begleitern ein paar Anweisungen und trat dann mit einem nicht gespielten Lächeln auf die kleine Priesterin zu.


    "Salve Aemilia. Schön Dich zu sehen. Man hatte mich davon unterrichtet, dass Du etwas für die Armen und Bedürftigen tun möchtest, und da ich nicht unweit von hier an einem Aquaedukt etwas zu tun hatte, dachte ich, ich schau mal kurz vorbei. Wie läuft es?"


    Er neigte sich nach vorne und gab der überraschten Verlobten seines Cousins einen Kuss auf die Wange.

  • Dragonum war gerade noch erstaunt über die Naivität des Sklaven und seine äußerst dähmlichen Aussagen, als plötzlich der Aedil selbst mitten auf der Lichtung stand mit einer Senfte!
    Tja sollte er nun aufstehen und den Aedilen mit gebührendem Respekt begrüßen oder solte er sitzen bleiben schließlich waren überal noch Peregrini um sie herum ... nein er mußte unhöflich sein und sitzen bleiben er war schließlich in Zivil ...

  • Brandstifter? Also, nein... Das glaube ich wirklich nicht. Gibt es denn Beweise? Du sollst keine Vorwürfe gegen Unschuldige erheben, wofür du nicht einmal eindeutige Indizien hast, Ganymed! So lange man mir keine eindeutigen Beweise zeigt, glaube ich das nicht und er ist mir hier als Gast herzlich willkommen..."


    Aemilia ist noch ganz verwirrt von den vielen Anschuldigungen gegen ihren armen Gast, als plötzlich Meridius hinzu tritt und sie noch auf die Wange küsst. Etwas verdutzt schaut sie ihn zuerst an, lächelt dann jedoch breit und erhebt sich, um ihn zu begrüßen.
    "Salve, Meridius! Was für eine Überraschung! =) Brauchst du auch etwas Hilfe? ;) Wir haben noch genug zu Essen da... :] Ja, ansonsten läuft es eigentlich sehr gut. Ich lerne lauter nette Menschen kennen und sie können ihren Hunger stillen. Vor allem die Reste von unserem gestrigen Buffet kommen gut an..." :D

  • Ganymed senkt schnell den Blick und verzieht sich wieder auf eine der Bänke unter den Bäumen. Dabei hält er jedoch den Blick aufmerksam auf den Christen gerichtet...

  • Meridius lachte. Auf den Kopf gefallen war die Kleine nicht.


    "Danke für das Angebot, doch ich nage noch nicht am Hungertuch. Wie geht es voran? Hast Du vor, diese Einrichtung auf Dauer zu betreiben? Leider war es mir nicht möglich die Ludi Romani so zu veranstalten, wie ich es geplant hatte und ich würde mich gerne zu Gunsten des Volkes revangieren...."

  • "Nicht? Gut, dann bin ich ja erleichtert, dass ich nicht in eine ganz und gar verarmte Gens einheirate... ;) Ja, natürlich möchte ich das hier weitermachen. So lange die Menschen noch herkommen und meine Hilfe annehmen, möchte ich sie ihnen selbstverständlich auch geben! =) So genau kann ich natürlich noch nichts dazu sagen, das hier ist ja der erste Tag. Ich hoffe sehr, dass es so gut weitergeht und ich hier nicht irgendwann vor Einsamkeit vergehe.
    Wie möchtest du dich denn revanchieren? Willst du mir beim Essen-Austeilen helfen?"

    Aemilia stellt sich den großen Senator Meridius vor, wie er die Sklaven und Peregrini bedient, und muss breit grinsen. :D

  • Meridius schmunzelte erneut. Er konnte sich gut vorstellen, was Livianus an der Kleinen fand.


    "Ich dachte eher daran, Dir eine größere Menge an Essensrationen zukommen zu lassen. Brot und Wein. Wieviel brauchst Du?"


    Er blickte sie an und überflog dann die Anzahl derer, welche sich hier versammelt hatten.

  • 8o "Essensrationen? Ui..." =)
    Erstaunt blickt Aemilia den Aedil an. Sie hat nicht geahnt, dass er ihr tatsächlich Unterstützung zukommen lassen will. Nachdenklich kratzt sie sich am Kopf und sieht sich auf der Lichtung um.
    "Hmm... Also im Moment haben wir eigentlich noch lange genug. Zum einen das von unserer Feier und zum anderen hat Livianus mich schon sehr unterstützt und will das auch weiterhin tun. Naja, und ich selbst habe natürlich auch noch genug Geld, was ich hier investieren kann."
    Sie zwinkert ihm verschmitzt zu. ;)
    "Nur von Luft und Liebe leben wir Sacerdotes ja auch nicht... Hmm... Also was den Essensverbrauch angeht, ist das ganze hier auch eigentlich nicht so aufwendig. Das kann ich mir eigentlich schon selbst leisten..."
    Schmunzelnd zuckt Aemilia mit den Schultern.
    "Naja, und ich kann sie schlecht dazu zwingen, immer mehr und mehr zu essen..."

  • Ich wartete einen Moment ab. Und hörte zu. Die Gerüchte die dieser Sklave über uns verbreitete, kannte ich nur zu gut. Immer wieder wurden wir damit konfrontiert, so dass ich ruhig blieb und sogar lächeln konnte. Gerade wollte ich antworten, da kam ein hochgestellter Römer, wohl ein Ädil, dazu und sprach mit der "Priesterin". So blieb ich dann etwas im Hintergrund und wartete bis sich eine Pause im Gespräch anbot, damit ich etwas sagen könnte. Als dieser kairos gekommen war, redete ich, indem ich sprach:


    Deine Liebe ist ohne falsch! Und in Deiner Freundlichkeit erstrahlt uns die Menschenfreundlichkeit des einen Gottes. Unser Herr hat einmal gesagt: "Wenn Ihr nicht werdet wie die Kinder, dann werdet ihr das Reich der Himmel nicht erlangen". Du bist schon ein Kind Deines Vaters und meines Vaters. Doch eines fehlt Dir noch.

  • Während Meridius kurz in Schweigen versunken ist ;) lauscht Aemilia erstaunt den Worten von Apologeta und sieht ihm am Ende fragend an.
    "Etwas fehlt mir noch? Was denn?" fragt sie neugierig nach.

  • Zitat

    Original von Iustinus Apologeta
    Deine Liebe ist ohne falsch! Und in Deiner Freundlichkeit erstrahlt uns die Menschenfreundlichkeit des einen Gottes. Unser Herr hat einmal gesagt: "Wenn Ihr nicht werdet wie die Kinder, dann werdet ihr das Reich der Himmel nicht erlangen". Du bist schon ein Kind Deines Vaters und meines Vaters. Doch eines fehlt Dir noch.


    Meridius blickte zu dem glatzköpfigen Mann.


    "Meintest Du mich, oder redest Du mit ihr?
    Und wovon sprichst Du?"

  • Nun musste ich etwas aufpassen. Sicherlich hätte ich kein Problem damit gehabt für Christus zu leiden, aber etwas in mir sagte mir, dass das noch früh genug kommen würde. Also sagte ich zu dem Ädilen:


    Hochehrenwerter Magistrat! Ich sprach mit Didia Aemilia und wenn ich Euch damit in der Würde Eures Amtes mißachtet habe, dass ich nicht an Euch meine Worte gerichtet habe, so tut es mir aufrichtig leid, doch ich sprach bevor ihr hier ankamt mit ihr und wollte das Gespräch noch beenden in der Pause, die sich in Eurer Unterhaltung ergeben hatte. Wenn ich Euch damit belästigt habe. Entschuldigt mich bitte!


    Dann wandte ich mich Aemilia zu, deren fragenden Blick ich gesehen hatte. Auch wenn es wahrscheinlich die pure Neugier war, antwortete ich mit dem Blick, der uns Christen zu eigen ist, wenn wir voller Liebe zu unserem Herrn entbrannten:


    Dir fehlt...Nein. Dies ist nicht der Ort und die Zeit darüber zu reden. Wenn Du willst, werden wir uns einmal wieder sehen. Und wenn Du mich dann noch einmal fragst, will ich Dir Auskunft geben. Jetzt bleibt mir aber nur Dir den Segen Jesu, den der Ewige - ER sei gepriesen - von den Toten auferweckt hat, zu wünschen. ER erleuchte Dich und weise Dich den Weg des Lebens.

  • Meridius nickte mit dem Kopf. Der Glazköpfige hatte Recht. Wenn er in ein Gespräch hineingeplatzt war, so hatte der andere das Vorrecht, Aedil hin oder her, bald Verwandter hin oder her. Er blickte zu Aemilia und versuchte die Worte zu interpretieren, welche der Fremde sprach. Jesus - der Ewige - war er Jude? Er musste Jude sein. Von den Toten auferweckt - er war Christ. Nun wie auch immer, er würde bei Aemilia seine Zeit verschwenden.

  • Ganymeds Augen verfolgt den Christen. Langsam steht er auf und geht einige Schritte nahe an den Bäumen an seiner Seite entlang. Dann bleibt er stehen und sieht ihm mit neugierigen Blick hinterher....

  • Als ich mich noch einmal umdrehte sah ich wie der Sklave, der die üblichen Gerüchte genannt hatte, mir hinterherschaute, daher lächelte ich ihn an und sagte freundlich und voll brüderlicher Liebe:


    Auch Du seiest gesegnet, mein Bruder!

  • "Vale!" verabschiedet sie sich, als der freundliche Mann aufbricht.
    "Hmm..." kommentiert Aemilia das sich Abspielende nachdenklich.
    Mit grüblerisch gerunzelter Stirn sieht sie dem entschwindenden Apologeta noch kurz nach, um sich dann jedoch wieder mit einem noch etwas verwirrten Lächeln an Meridus zu wenden. =)
    "Merkwürdig... Weißt du, was er gemeint haben könnte? Was sollte mir fehlen?"

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