~~~ Gefangen in Morpheus' Reich ~~~
Schweißgebadet erwachte er in die Dunkelheit der Nacht hinein, dass seine Augen weit aufgerissen einen Fixpunkt suchten, nicht finden konnten bis dass er sich aufsetzte und aus dem Bette wandt. Er wollte rufen nach einem Sklaven, doch er konnte den Mund nicht öffnen, konnte keinen Laut von sich geben. Fahrig hob er seine Hände und fühlte unter der Berührung seines Antlitzes nichts als ebene Haut, keine Lippen, kein Mund - nichts, das es hätte ihm ermöglicht sich zu äußern, dem aufbegehrenden Ruf der Wahrheit in sich Ausdruck zu verschaffen. Zittrig fuhren seine Finger über seine Wangen hinweg, suchten etwas zu fassen, fanden die Ohren und begannen daran zu zerren und reißen bis dass die Haut sich endlich von seinem Fleische löste. In regelrechte Panik verfallen schälte er Schicht und Schicht der Membrane, kratzte das Fleisch von seinem Leibe bis dass nurmehr ein knöchernes Gerüst von ihm blieb, welches endlich mit einem befreienden Klirren in sich zusammenfiel und der eingeschlossenen Wahrheit zur Freiheit verhalf, die sich in lautstarker Kakophonie ihren Weg in die Welt hinaus bahnte...
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"Neiiiin!"
Schweißgebadet erwachte Gracchus in die Dunkelheit der Nacht hinein, dass seine Augen weit aufgerissen einen Fixpunkt suchten, nicht finden konnten bis dass er sich aufsetzte und aus dem Bette wandt. Fahrig hob er seine Hände und berührte seine Lippen, erleichtert sie eben dort vorzufinden, wo sie erwartungsgemäß sich befinden sollten. Er spürte in sich das Drängen der Wahrheit, schloss die Augen und atmete tief ein und aus.
"Nein"
, flüsterte er leise und ließ sich zurück auf die Bettkante sinken.
"Bitte … lasst mich in Ruhe … bitte …"
Er öffnete seinen Augen, doch Sciurus war nicht auf seinem gewohnten Platz neben der Türe. Gracchus war allein, vollkommen allein, doch er konnte die larvae spüren obgleich ihre Schatten mit der Dunkelheit verschwommen - sie ruhten niemals, auch nicht des Nachts. Langsam legte er sich zurück in sein Bett, zog die Decke eng um sich und versuchte, so wenig wie möglich zu atmen - wenn sie nur glaubten, dass er tot wäre wie sie selbst, so würden sie allfällig das Interesse an ihm verlieren. Doch die larvae tanzten noch lange in dieser Nacht um ihn her, dass Gracchus erst am frühen Morgen gänzlich ermatten zurück in einen unruhigen Schlaf verfiel.