Piso kicherte, als er die Zurechtweisung seiner Frau hörte. “Was der sich denken wird? Keine Ahnung, aber ich gebe keinen Deut darauf. Was heute wichtig ist, meine Liebste, das sind wir beide.“ Ach, die Versuchung, ihr nochmal die Nase anzustubsen, war sehr groß, aber zu weit musste man Diverses ja auch nicht treiben, nicht wahr? Er gab sich also, während er das Formelle regelte, ein bisschen weniger als verrücktes Huhn, sondern als seriöser Senator, zufrieden mit seinem Kopf nickend, als der Schreiber tat, wie es ihm gewiesen wurde. Ließ die Feder des Mannes über das Papier kratzte, zuerst seinen und dann Priscas Namen aufs Pergament brachte, dann zwei Daten und die Beschreibung der Hochzeitsart, konnte Piso fühlen, wie sein Herz in ihm ein wenig schneller schlug. Endlich malte der Schreiber den letzten Buchstaben auf das Pergement, besiegelte damit Pisos und Priscas Heirat und zauberte ein Lächeln auf Pisos Mund.
“Sehr fein gemacht, mein Guter“, machte Piso, als der Mann fertig war, gerade so, als wäre Piso der Ältere von den beiden, dabei war Piso noch nicht einmal Dreißig und der Typ vor ihnen hatte schon mehrere Jahre auf dem Buckel. Es musste frustrierend sein, Jüngere so an sich vorbeiziehen zu sehen.
“Vale!“, machte er zum Beamten hin und wandte sich von ihm ab. Das Zimmer war eh zu klein, als dass man hier auf Dauer existieren konnte. Als Kavalier (zumindest dann und wann) machte er freilich seiner Angebeteten die Türe auf, während sie das Officium verließen. “Nun“, wandte er sich an seine Frau und legte ihr ganz undezent einen Arm und die Schultern. “Wir können auf den Markt gehen, ja, können wir. Wenn du magst. Aber einen anderen Vorschlag, hmm, den hätte ich freilich.“ Er beugte sich zu ihr hin, damit kein anderer ihr Flüstern vernehmen konnte. “Wir können ja mal dein Bett ausprobieren.“ Es war eine legitime Frage, schließlich waren die Hochzeitsnächte des Paares bisher nur in Pisos Zimmer abgelaufen. Und, wie es Sitte bei den Römern war, hatten Frau und Mann getrennte Räume, auch wenn die Betten breit genug waren, um zwei Leuten Platz zu bieten, sodass Ehepartner auch mal „auswärts“ übernachten konnten.
[SIZE=7]EDIT: Gebt mir Farbe...[/SIZE]