Appellplatz

  • Der Priester machte sich in der Zwischenzeit daran, das Opfer durchzuführen. Wie jede Legion verfügte auch die Legio IX Hispana über ihren eigenen Priester und Meridius war froh, dass er die fachmännische Arbeit diesem überlassen konnte, auch wenn er sich nicht scheute hin und wieder selbst Hand an zu legen. So trat er auch diesmal zu dem Opfer hinzu und verfolgte die Prozedur aus nächster Nähe. Die Männer blickten ebenfalls gespannt in diese Richtung.


    "Heil Dir, oh Mars,
    Vater des Krieges,
    Deine Söhne ehren Dich..."



    Der Priester schritt um den Altar.


    "Heil Dir, oh Mars,
    Vater des Krieges,
    Deine Söhne erheben Dich..."


    Die Worte welche er rezitierte waren allen Männern bekannt.

  • Von seinem Platz verfolgt der Centurio das Tun des Priesters. Wie die meisten seiner Milites hofft er gebannt darauf, das das Opfer gelingen wird. Es würde würde allen Sicherheit und Zuversicht geben.


    Doch äusserlich ist ihm nichts an zu sehen, er steht aufrecht da und verfolgt die Handlungen und Worte des Priesters scheinbar anteilslos.

  • Durch die Erwähnung des Feldzuges gegen Sertorius fühlte sich Seneca mit einigen anderen altgedienten besonders angesprochen.


    Seneca folgte aufmerksam dem Ofer, das der Marspriester vollzog.

  • Und das Opfer gelang. Vorschriftsmäßig tötete der Priester das Tier und ließ das Blut auslaufen, zerlegte es, deutete die Zeichen und verbrannte die relevanten Teile zu Ehren des Mars.



    "... erhabener Mars,
    Herrscher der Schlachtfelder,
    sei mit uns..."


    Meridius atmete auf, als der Priester die rituellen Worte murmelte und den Eindruck erweckte, dass alles in Ordnung war. Er blickte über die versammelte Truppe, dann zu Seneca, schließlich wieder zu dem Priester, bis jener sein Werk vollendet hatte und nur noch der Rauch des Opfers zum Himmel stieg.

  • Seneca registrierte den Blick seines Legaten und freute sich, dass das Opfer gut verlaufen war.


    "Keine schlechten Zeichen," dachte er sich. "Die würden die Soldaten sowieso nur unnötig beunruhigen."

  • Meridius nickte mit dem Kopf und wartete bis alles geschehen war. Der Priester machte noch die letzten Handgriffe und trat dann wieder zur Seite. Das Opfer war geschehen und nach Auskunft des Priesters auch angenommen.


    Schon wneig später gab Meridius seinem Primus Pilus das Zeichen, dass die Männer wieder abtreten könnten. Zur Feier des Tages wurden extra Rationen Wein angekündigt...


  • Mars schien es an dem Tag nicht besonderns gut zu gehen. Doch wen wunderte es, wurden ihm doch in allen Teilen des Reiches Opfer gebracht, so dass Gebete und Rauchsäulen zu Tausenden bis zu ihm stiegen und die Sinne benebelten.


    Der Erzähler dieser Geschichte indess, möchte sich für heute verabschieden und mit einer Leerstelle verbleiben, die ein jeder ausfüllen mag, wie es ihm beliebt. ;)

  • Optio Plautius, alle Immunes aus dem Bereich der Fabrikationsstätten, wie auch der gesamte bisherige Bautrupp – Soldaten aus allen handwerklichen Bereichen- versammelten sich auf dem Apellplatz. Plautius stellte sich auf eine kleine Kiste, so daß alle ihn sehen konnten und winkte die Männer näher, welche einen lockeren Halbkreis um ihn bildeten.


    „Männer, wenn ihr den aktuellen Dienstplan gelesen habt, dann wisst ihr dass ich die Bauaufsicht im Castellum habe. Nur bauen wir im Moment nichts. Ich persönlich rechne aber damit, dass sich bei dem anhaltenden Wetter das in den nächsten Tagen drastisch ändern wird. Ich werde daher einige Gespräche mit dem Primus Pilus führen, nachdem ich mich die Tage mit Centurio Tiberius Vitamalacus mal beraten habe. Wir beide haben ja den Cursus Architectura besucht.


    Der Schnee wird schmelzen und dann steht das Lager halb unter Wasser, da der Boden teilweise noch gefroren ist und es nicht versickern kann oder richtig abläuft. Zum anderen haben irgendwelche cleveren Strategen den ganzen Schnee entlang der Pallisaden in unseren späteren Wassergraben rund um das Castellum geschüttelt. Das Hochwasser ist dort so gut wie sicher. Dazu kommen die immensen Schneehaufen in manchen Teilen des Lagers. Immer nur drauf mit dem Neuschnee war eine tolle Sache, als es noch geschneit hat. Nur bei Tauwetter saufen wir hier innen im Lager ab und vor dem Lager läuft der provisorische Wassergraben über und unterspült die Pallisaden.


    Ich habe mir folgende Maßnahmen gedacht.


    1.Wir haben genug Holz vom Winter übrig. Wir werden die Ziegelproduktion wieder an das Maximum fahren. Wir werden im Frühjahr Ziegel brauchen. Für weitere Wohnhäuser, Vorratslager aus Ziegeln, beim Strassenbau brauchen wir Ziegelreste etc ...
    2.Wir brauchen seitens der Zimmerleute einen ausreichenden Vorrat an Brettern, Latten und Balken jeder Dicke und Länge. Außerdem brauchen wir von den Zimmerleuten Stege über die wir uns jetzt bei Tauwetter hier im Lager bewegen können. Ich stelle mir da was mit dicken und breitern Brettern vor, die wir auf kurzen Querbalken auflegen und vielleicht mit einem Nagel aufeinander fixieren. Dann müssen wir nicht durch den Schlamm waten und die Stege können wir dann später wieder abbauen und einlagern.
    3.Ich brauche eine genaue Übersicht, was wir an Baumaterialien, Kies, Lehm, Schotter, Steinen etc. noch haben. Sobald das Wetter besser wird werden wir sofort Nachschub besorgen und einlagern. Auch wieder genug Holz! Platz haben wir ja genug. Vor allem brauchen wir einen gescheiten Steinbruch in der Nähe.
    4.Wir werden den Bau einen richtigen Römerstrasse hier im Lager planen. Mit Bordsteinen, Regenrinnen und unterirdischen Wasserleitungen. Wir brauchen eine einfache Kanalisation mit Gefälle mit der wir unser Abwasser in den Wassergraben leiten können. Im Lager können wir gut üben, damit es dann später außerhalb des Lagers gut klappt.
    5.Das Wichtigste ist jetzt aber den Wassergraben rund um das Castellum richtig ins Laufen zu bringen und die Situation zu entschärfen. Meine Idee ist folgende. Wir bauen in den Wassergraben 2 Staustufen im Nordwesten. Anschließend graben wir einen Kanal bzw. verlängern den Wassergraben hinter einer Staustufe in die etwas tiefer gelegenen Auen hinter dem Castellum. Die Auen nutzen wir dann als natürliche Sickergrube für das ganze Schmelzwasser und fluten sie zeitweise. Zum Grabenbau setzen wir die halbe Legio ein, so daß wir schnell voran kommen. Der Primus Pilus und der Legatus werden sich nicht dagegen sperren, denn die Alternative besteht darin, daß sie mit einem Boot zum Exerzierplatz rudern. Gleichzeitig versuchen wir den Wassergraben wieder frei zu machen, indem wir den Schnee raus schaufeln und dann später Stück für Stück in einen richtigen Wassergraben umfunktionieren. Jeweils durch temporäre Stauungen. Im Moment ist das quasi nur ein einfacher, unregelmäßiger Graben rund um das Lager, der einen Angreifer etwas behindert. Gleichzeitig bauen wir von den provisorischen Sickergruben bei den Latrinen eine einfache Kanalisationsleitung zu den Staustufen des Wassergrabens. Dort versuchen wir dann einen Teil des Schnees im Lager zu ensorgen. Er schmilzt in und an den Sickergruben, läuft ab in den Graben und dann weiter in die Auen.


    Für bessere Ideen bin ich aber gerne dankbar.”

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • Zitat

    Ankunft des neuen Legatus Legionis
    Marcus Decimus Livianus


    Der Alte marschierte auf den Apellplatz und ließ seine laute Stimme über den ganzen Platz erschallen. Ein Meldereiter hatte die Ankunft des neuen Legaten gemeldet. Die Truppe sollte möglichst schnell angetreten sein, bevor der gute Mann eintraf.


    "Centuriones! Die Männer sollen antreten!
    Aber ein bisschen pronto!"


    Der "Hahnenkamm" auf seinem Helm zuckte in alle Himmelsrichtungen.

    Primus Pilus der Legio IX
    I. Centurio der I. Cohorte

    leg9-centurio.png

  • Nachdem er, seit er von der baldigen Ankunft des neuen Legatus Legionis erfahren hat, seinen Milites beine gemacht hat, damit ihre Austrüstung auf einwandwandfrei ist, tritt Quintus Tiberius Vitamalacus auf den Platz und bestätigt den Befehl des Primus Pilus mit einem knappen : "Primus Pilus, Jawohl, Primus Pilus."


    Dann dreht er sich um und seine Stimme hallt über den Platz.



    "MILITES VENITE!
    -- Angetreten"

    "MILITES STATE!
    -- Stillgestanden"


    Und seine Worte werden über im Lager wiederholt, Centurionen und Optios scheuchen alle Milites auf den Appellplatz des Castellums.

  • Als "noch stellvertretender Kommandeur" stand Seneca natürlich neben seinen Reitern, dem Primus Pilus und der 1. Cohorte.


    Die Befehle hallten über den Platz, doch der neue Legatus war noch nicht zu sehen.


    Seneca wusste sowieso noch nicht sehr lange, dass es einen neuen Legaten gab.


    Seine alte Paraderüstung glänzte noch wie am ersten Tag und der Umhang wehte stark im Wind.
    Auch die Legionäre hatten all ihre Paraderüstungen an und warteten nun auf die Ankunft des Legaten.

  • Diesmal mußte Centurio Vitamalacus auf seine Leute nicht lange warten. Kaum hatte er den Befehl ausgerufen, da rannten alle so schnell sie konnten aus allen Ecken auf den Apellplatz. Die Soldaten waren allesamt in Parademontur, gebürstet, gewienert, blank poliert und alle mit ordentlichem Bartschnitt und vorbildlicher Frisur. Kurz es gab nichts zu meckern. Selbst etliche Ramponierte aus dem Krankenhaus waren plötzlich gesundet. Selbst der Bautrupp von Plautius und alle Immunes tauchten komplett auf. Legionär Crispus auf Krücken und einige Kranke und Verletzte stellten sich in einiger Entfernung, mit guter Aussicht auf den Apellplatz, auf.


    Optio Plautius zählte durch, glich mit der neuen Krankenliste ab und kam dann grinsend und zufrieden auf Centurio Vitamalacus zu.


    “Centurio, alle Mann vollständig angetreten. Bis auf die Lagerwache ist alles da. Eine Extrarunde kann ich mir heute sparen. Neben ihrer Neugier auf den neuen Legatus haben meine deutlichen Drohungen geholfen. Centurio!”

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • Der Centuri erwidert die Meödung des Optios mit einem Nicken...


    MILITES VENITE!
    MILITES STATE!


    ACIEM DIRIGITE!
    OCULOS PROSAM!
    NUNTIO!
    OCULOS VOSTROS AD SINISTRAM!


    Quintus Tiberius dreht sich stramm um, richtet seine Worte an den Primus Pilus.


    "Primus Pilus, ich melde die Milites der Legio IX. Hispania wie befohlen angetreten, Primus Pilus"

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