[Kleiner Bankettsaal] Antritt des neuen Legatus Augusti Pro Praetore

  • Die Dienerschaft und Sklaven waren eifrig darum bemüht dafür zu sorgen, dass alles für das Essen später am Abend vorbereitet war. Tische wurden gerückt, wie auch Klinen. Die Anordnung war schon länger bekannt, die Gästeliste auch, nur das genaue Erscheinungsdatum des LAPP bisher nicht. Aber sie waren darin geübt schnell und flexibel zu agieren und so war die Sitzordnung schnell geregelt und die Arrangements in der Ausführung. Es fehlten nur noch Geschirr und ein paar Kleinigkeiten, die nun herangeschafft wurden. In der Küche ging es auch schon heiss her und man bereitete mehrere Gänge guten und reichhaltigen, wenn auch typisches für die Provinz Germaniens, Essen vor. Drei Gänge sollten es werden und es war eine Mischung aus römischer und germanischer Küche, den Gegebenheiten der Provinz angepasst.


    Bis zum Sonnenuntergang war es noch eine Weile hin, so hatte man genug Zeit, um alles fertig zu arrangieren. Auch die Diener und Sklaven waren auf den Neuen gespannt. Ein paar von ihn kannten ihn und jeder hatte seine eigene Meinung von ihm und doch tuschelten sie hier und da, so sich die Gelegenheit ergab, über den Hispanier, der nun versuchen sollte sein Glück in Germanien zu machen.

  • Auch Venusia betrat den Bankettsaal und sah sich einen Moment um ehe sie zu ihrem Cousin ging und ihn fröhlich begrüßte. Diesmal der formhalber auf Latein.


    Salve Valentin.

  • Er nickte ihr nur zu, noch immer nicht ruhig genug um normal oder gar fröhlich zu antworten. Irgendwie sah er in dem neuen LAPP all seine Befürchtungen bestätigt, was das Thema Militärprovinz betraf. Und er sah tatsächlich das Zivilleben, was sich langsam erholte, einmal mehr den Bach runtergehen. Noch hoffte er, dass sein erster Eindruck täuschte, aber bisher sah es nicht danach aus. Für einen Moment hatte er sogar damit gerechnet, das die Befürchtungen nicht von Nöten wären, als der LAPP sich zunächst für die Regia entschied, aber das kurze Gespräch hatte alles in die Richtung zunichte gemacht. Und das enttäuschte ihn um so mehr. Seine Hände entspannten sich nur langsam und er atmete tief durch. Nun gut, vielleicht hatte der Kerl nur einen schlechten Tag gehabt, aber wenn man alles zusammenzählte...
    Er seufzte.

  • Sie beobachtete ihren Cousin genau und wusste, dass er sich über irgendetwas aufgeregt hatte und es noch tat. Als er schließlich seufzte, trat sie noch ein Stück näher und fragte ihn leise.


    Valentin, was ist denn los? Was ist denn passiert?

  • Er schüttelte den Kopf und schwieg. Dann aber gab er leise zurück: "Ich hatte ein Gespräch mit dem LAPP und der Mann versteht nichts. Für ihn scheinen die Belange der Zivilbevölkerung nichts weiter als lästiger Fliegendreck zu sein." Er sah Venusia direkt in die Augen. "Wie ich es befürchtet habe."

  • Sie hielt seinem Blick stand und sah ihn aus traurigen Augen an.


    Ich hoffe so sehr, dass du dich irrst. Wir haben hier schon so wenig Zivilbevölkerung, die würden von hier fortziehen und dann haben wir den Kampf um diese Provinz verloren. Hoffentlich war es nur ein Misverständnis, da er die Provinz noch nicht gut genug kennt und wird dort ein Einsehen haben.


    Ja, das hoffte sie inständig.

  • Etwas später erschien der Legatus und betrat den kleinen Bankettsaal. Einige Personen waren schon anwesend und er war gespannt, wie der Abend verlaufen würde. Das Gespräch mit dem Duumvir hatte er nicht vergessen, dennoch hatte es ihm die gute Laune nicht verderben können. Der Mann tat nur seine Arbeit - zugegebener maßen etwas impulsiv - und Meridius tat die seine.


    Meridius steuerte auf die kleine Gesellschaft zu.

  • Er zuckte mit den Schultern und schwieg, hatte aber seine eigene Meinung dazu. Er würde dem LAPP noch eine letzte Chance geben. Dann hatte er drei. Wenn er die wieder versiebte, dann wusste er ja, wo er mit ihm hin musste. Schweigend deutete er auf die anwesenden Gäste. "Fehlen noch welche," meinte er nur.

  • Meridius erreichte den Duumvir und eine Dame, welche neben diesem stand.


    "Salve. Ich hoffe ich komme nicht zu spät. Ich habe mir noch die Regia etwas genauer angesehen und die Füße vertreten. Ein angenehmes Gebäude, in der Tat. Der Erbauer muss Geschmack gehabt haben..."


    Er blickte zu den Beiden.

  • Venusia drehte sich zu dem Mann um der sich zu ihnen gesellte.


    Salve Legat Decimus Meridius. Nun es fehlen noch immer einige. Du bist nicht zu spät.

  • "Sei gegrüsst, Duccia. In diesem Fall bin ich erleichtert. In der eigenen Regia der letzte zu sein, wäre doch ein wenig peinlich."


    Er lächelte.


    "Ich habe mir sagen lassen, dass Du bisher dem vorherigen Statthalter zugearbeitet hast. Falls dem so ist, werde ich Deine Hilfe in den ersten Tagen besonders brauchen. Ich habe schon festgestellt, dass eine Menge Arbeit auf mich zukommen wird."

  • Ja, das wäre wohl in der Tat ein wenig peinlich. Aber sage mir, was meinst du mit zugearbeitet? Ich werde dir sicher gern helfen so es in meiner Macht steht. Nur weiß ich nicht so ganz im Moment, was du unter zuarbeiten verstehst.


    Sie sah ihn freundlich aber auch fragend an.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!