[Cursus Publicus] Postannahme

  • Der Laufbursche von Senator Macer hatte wieder einmal eine gut verschnürte und versiegelte sowie passend beschriftete Tafel dabei, die eine lange Reise zu absolvieren hatte. "Wieder einmal nach Aegyptus Abrechnung bitte über die Wertkarte des Senators Purgitius Macer", erklärte er dazu.


    Ad Ap. Terentius Cyprianus
    Alexandria


    Sp. Purgitius Macer s.d.


    Wieder einmal ist es an der Zeit dir zu schreiben und ich weiß nicht, ob ich dir zuerst die guten Nachrichten und dann die schlechten überbringen soll oder umgekehrt. Lass' mich daher zunächst fragen, ob es dir gut geht und ob dir die Bandidten im Süden noch immer Ärger machen. In der Acta Diurna konnte man weniger erfreuliche Spekulationen über das Unternehmen lesen und ich hoffe, sie sind so unwahr, wie ich sie für unwahr halte.


    Leider wahr ist, dass sich Rom den Zorn der Götter zugezogen zu haben scheint. Beim Fest der Diana ist in ihrem heiligen Hain ein Frevel begangen worden und seitdem steht vieles unter schlechten Vorzeichen. Flavia Celerina wurde beschuldigt, die Frevlerin zu sein, aber sie wird sich dazu nicht mehr äußern können, denn sie ist tot. Ihr Ehemann, der Pontifex Aurelius Corvinus wäre sicher der erste gewesen, der sich um die Wiederherstellung des Friedens mit den Göttern bemüht hätte, doch er wird es nicht mehr tun können, denn er ist ebenfalls tot. Es sind schwere Zeiten, die uns bevorstehen und ich wäre glücklich zu wissen, dass auch du die Götter um Nachsicht mit Rom bittest, so du es denn noch einmal wiedersehen willst.


    Doch ich habe auch beschlossen, mein möglichstes dazu zu tun und mich deswegen bei der nächsten Wahl zum Consul aufstellen zu lassen. In schweren Zeiten kann man nicht immer nur andere die Arbeit machen lassen. Ob man mir vertraut wird sich zeigen müssen, aber ich möchte mich der Verantwortung zumindest stellen.


    Deine Wünsche nach einer Rückkehr nach Rom habe ich nicht vergessen und wenn ich eine Empfehlung für dich habe, werde ich es dich umgehend wissen lassen.


    Sp. Purgitius Macer


  • Manius Iulius Potitus


    Gemeinsam mit seinem Sohn ging der ältere Iulier in das Postannahmebüro des cursus publicus und hielt dort auf den Platz des stationarius zu, wartete bis er dran war und erklärte sich dann:
    "Salve stationarius,
    ich bin Iulius Potitus, ich habe einen Termin bezüglich einer Stellung für meinen Sohn Iulius Flavus."



    [Blockierte Grafik: http://i662.photobucket.com/albums/uu347/Kaysepunkt/iulia2.jpg]


  • Ad
    Lucius Iunius Merula
    Casa Iunia
    Basileia
    Alexandria – Aegyptus


    Oh Lucius,


    entschuldige, dass ich dir erst jetzt antworte, aber irgendwie hab ich in dem ganzen Tumult ganz vergessen, dir zu schreiben.
    Ja, es ist wahr. Aelius Archias ist tot, und nicht nur das, er hat sich vom Tarpejischen Felsen gestürzt! Stell dir das vor, von dem Fels, wo Eidbrecher, Verräter und Inzesttäter gestürzt werden, da hat er sich selbst hinuntergeworfen! Und ich weiß nicht einmal, wieso das so ist. Ich verstehe es nicht! Ich möchte ja gern glauben, dass er vielleicht doch gestürzt wurde, aber er hat ein Testament kurz vor seinem Tod verfasst mit eigener Hand. Ich kenne seine Handschrift, es ist die seine. Das würde doch niemand tun, der ermordet wird, oder?
    Das Gerede war schrecklich. Ich weiß gar nicht, wie ich das erklären hätte sollen, also hab ich es auch gar nicht erst versucht. Überhaupt hab ich mich sehr zurückgezogen, bin auch aus dem Palast gleich ausgezogen. Aber ich kann mich hier nicht ewig verstecken, ich glaube, das wäre falsch. Daher hab ich erstmal eine Einladung bei den Flaviern zu einer Sponsalienfeier angenommen. Ich denke, ich sollte mich mehr zeigen, damit nicht der Eindruck entsteht, ich hätte am Ende was damit zu tun.
    Oh, es ist einfach alles so schrecklich. Wir konnten seine Leiche nicht einmal richtig aufbahren, weil er so zertrümmert wurde bei dem Sturz. Du magst dir das gar nicht vorstellen. Wenn ich die Augen schließe, sehe ich es manchmal noch immer vor mir, wie die Knochen durch seine Haut gestochen sind. Ein Tuch verhüllte ihn also, auch bei der Verbrennung noch.
    Aber das schlimmste weißt du ja noch gar nicht! Der Präfectus Urbi hat seinen Besitz beschlagnahmt. Obwohl er tot ist! Kannst du dir das vorstellen? Alles beschlagnahmt. Auch das Erbe. Einfach alles. Ich hab keine Ahnung, wie das zusammenhängt, die Acta hat da schon spekuliert. Ich weiß es einfach nicht, und ich bin mir auch nicht sicher, was ich da tun soll. Das ist alles so groß und verwirrend.


    Aber nicht alles ist schrecklich. Wir haben ein wenig Zuwachs bekommen. Aulus Iunius Seneca, der Neffe von Silanus, ist auch in Rom. Er hat mir viel geholfen auch in letzter Zeit. Ich denke, es ist gut, dass auch ein männlicher Iunier wieder in Rom ist. Er ist bei den Cohortes Urbanae und daher viel dort in der Castra und wenig hier im haus, aber doch häufig genug.
    Und ich bin nun Lectrix bei der Acta. Frag mich nicht, wie das kam. Decima Seiana – ja, die ehemalige Verlobte von Aelius Archias – hat mich nach dessen Tod gefragt, ob ich in der Acta arbeiten möchte. Erst als Schreiberin, und jetzt als Lectrix. Ich versteh es noch nicht so ganz, aber ich bin über die Ablenkung von diesem ganzen Durcheinander froh und nehm das bisschen Glück dankbar an.


    Dass Urgulanias Mord immer noch nicht aufgeklärt ist, finde ich furchtbar. Es ist fast, als wollte der Terentier uns verhöhnen, indem er nicht einmal ein Bauernopfer bringt. Kannst du dich da nicht vielleicht an Cleonymus wenden? Er kannte Urgulania auch, und soweit ich das beurteilen kann, hatte er sie auch gern. Vielleicht kann er etwas tun? Ich kann ihn in einem Schreiben auch selbst bitten, wenn du meinst, dass das mehr bringt?
    Achja, falls du mit ihm sprichst, ich hatte ihn darum gebeten, ein Bild und eine Orchidee aus dem Paneion zu schicken. Falls er das noch nicht getan hat, kannst du ihm ausrichten, dass es sich erledigt hatte? Der Mann, für den beides bestimmt war, hat seinem Leben ebenfalls ein Ende bereitet, wenn auch nicht ganz so verwirrend spektakulär. Falls er schon tätig geworden ist, freu ich mich natürlich auch.


    Ich hoffe, du passt gut auf dich auf, lieber Cousin. Wir Iunier scheinen Fortuna ernsthaft verärgert zu haben. Ich werde erst noch in Rom bleiben, so dass wir uns so schnell wohl nicht wieder sehen. Aber ich hoffe, dass wir das noch gesund und munter werden, wenn dieses ganze Unglück überstanden ist.


    Vale


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    Sim-Off:

    Wertkarte Iunia bitte

  • An
    Germanica Calvena
    Casa Quintilia
    Mogontiacum
    Germania Superior


    Liebe Calvena.


    Ich schreibe dir wegen zwei Sachen. Zuerst, bitte vergib mir, dass ich einige Zeit nicht geantwortet habe, ich war beschäftigt, doch nun lässt mich das, was ich heute gehört habe, nicht mehr zu, dass ich untätig bleibe.


    Die erste Sache bezieht sich auf die unglückselige Leberschau. Serrana hat dir gewiss schon gesagt, dass ich die Leber falsch interpretiert habe. Es tut mir Leid, dass ich dich mit meinen Spinnereien belastet habe. Sicher habe ich dir damit große Pein bereitet, was ich nicht wollte. Ich hoffe, du kannst mir verzeihen. Ich und Serrana werden den zornigen Göttern opfern, um ihre Gnade wieder zu erlangen. Die Konsequenz für mich kann nur sein, dass ich in Zukunft die Finger davon lassen und dies den Haruspices überlassen werde. Denn diese Leberschau und mein Versagen darin haben nur Angst und Schrecken für nichts und wieder nichts ausgelöst. Ich habe aus meinen Fehlern gelernt. Bitte verzeih.


    Die zweite Sache bezieht sich auf jene Angelegenheit, die ich heute mitbekommen habe. Bis mein Brief bei euch ankommt, wird die Nachricht sicher zu euch gekommen sein, aber ich reitereiere es hier. Die Adoption von Tiberianus Marhabal durch Quintilius Valerian ist für ungültig erklärt worden, habe ich gehört. Die Adoption zwischen Marhabal und Valerian, von der ich bisher noch nichts gehört habe. Calvena, du weißt ganz genau, wie sehr ich Marhabal verachte. Ich habe es dir gesagt, dass es eine Horrorvorstellung für mich wäre, würde dieser Punier das römische Bürgerrecht bekommen. Jetzt will ich dich fragen – warum hast du diese Adoption, von der du zweifelsohne zum Zeitpunkt deiner Hochzeit gewusst haben musst, da Marhabal beziehungsweise Promotus, wie er sich zwischenzeitlich nannte, damals schon in der Legion war, vor mir verschwiegen? Ich fühle mich hintergangen, Calvena, muss ich sagen; von dir, und vor allem von deinem Mann, der mir ins Gesicht gesagt hat, Marhabal wäre nicht von ihm adoptiert worden, als ich ihn bei eurer Hochzeit darauf ansprach. Bei ihm hätte ich mir aber so etwas denken können, bei dir aber sicherlich nicht. Warum? War es einfach nur, weil du eine Konfrontation vermeiden wolltest? Weil du nicht wolltest, dass ich euch in eurer Hochzeitsromantik störe? Weil du gedacht hast, es würde eh niemals herauskommen? Weil du mir nicht vertrautest?


    Ich hoffe, du kannst mich aufklären. Momentan wird meine Enttäuschung über diese Marhabalgeschichte aber nur von dem Gefühl des schlechten Gewissens, dass ich dir ungerechtfertigterweise Angst mit meiner unfundierten Prophezeihung eingejagt hatte, gedämpft.



    Bezahlung kommt gleich.

  • Mattiacus kam mit einem Brief für seinen Bruder in Germanien.





    Ad M. Decimus Livianus
    Castellum der Legio II
    Mogontiacum, Germania



    M. Decimus Mattiacus
    Casa Decima Mercator
    Roma, Italia




    Mein lieber Bruder,


    ich grüße dich. Leider habe ich lange nichts mehr von Dir gehört? Wie ergeht es dir in Germania?


    Doch der Grund, weswegen ich Dir schreibe ist kein angenehmer. Es geht um das Verfahren wegen Amtsmissbrauch, welches gegen Dich läuft bzw. gelaufen ist. Leider muss ich dir mitteilen, dass deine Verteidigung letztlich erfolglos war. Meine Argumente haben die Richter nicht überzeugt. Das Urteil lautet auf Geldstrafe in Höhe von 2000 Sesterzen. Ein läppischer Betrag, aber dennoch kratzt er sehr an mir. Denn es war meine erste echte Niederlage von Gericht und das auch noch ausgerechnet in einem Fall, in dem es um meine Familie geht. Ich bitte dich um Verzeihung, dass ich nicht mehr rausschlagen konnte.


    Ich habe überlegt, ob ich gegen das Urteil beim Princeps Einspruch erheben soll. Ist dies in deinem Sinne? Bitte gebe schreib mir, ob und wie ich weitervorgehen soll?


    Vale,


    dein Bruder Mattiacus



    Sim-Off:

    Familienkarte

  • Nach den Wahlen hatte Macer mehr als einen Brief zu verschicken und sein Laufbursche erschien auch mehr als einmal in der Poststube. "Wieder alles auf die Wertkarte von Purgitius Macer", erklärte er einmal mehr und überreichte einige Briefe. Auch nach Alexandria war einer dabei.


    Ad Ap. Terentius Cyprianus
    Alexandria


    Sp. Purgitius Macer s.d.


    Die Wahlen in Rom sind vorüber und ich darf dir mit großer Freude berichten, dass der Senat mir mit überwältigender Mehrheit das Vertrauen ausgesprochen hat und ich das angestrebte Consulat erringen konnte. Viel Arbeit wird nun wohl auf mich warten, aber im Moment genieße ich noch den Moment des Erfolgs und möchte ihn mit allen teilen.


    Bei einem der üblichen zahlreichen Gelage, die einer Wahl vorausgehen, konnte ich übrigens aufschnappen, dass man über den Praefectus Praetorio spricht und über eine mögliche Ablösung. Wenn sich die Gelegenheit ergibt, werde ich deinen Namen ins Spiel bringen.


    Sp. Purgitius Macer

  • Sim-Off:

    Einmal von der aurelischen Familienkarte bitte - danke! :)



    Ad
    Germancia Calvena
    Casa Quintilia
    Mogontiacum (Germania)


    Liebe Calvena,


    bitte entschuldige, dass ich so lange nichts mehr von mir hören haben lassen, allerdings ist in den Tagen, nachdem mich dein Brief endlich erreicht hatte so einiges hier in Rom passiert. Unter anderem hatte ich den Tod meines Onkels und den meiner Tante zu beklagen und das hat mich - wie du dir sicher denken magst - sehr mitgenommen. Doch genug von meiner Trauer, nun möchte ich dir endlich antworten und dir von Herzen gratulieren! Du wirst also auch Mutter?! Du meine Güte, ich kann es noch immer nicht fassen. Du, Serrana und Septima werdet Mamas! Nur ich nicht. Gib es einfach zu, Calvena, habt ihr euch alle gegen mich verschworen?!


    Nein, Spaß beiseite! Ich freue mich wirklich sehr für dich, für deine Familie und ich wünsche euch alles erdenklich Gute für die Zukunft! Ich kann es kaum erwarten, bis du in Rom zurück sein wirst und ich dein Kind mal sehen werde. Außerdem müssen wir dann unbedingt wieder gemeinsam etwas unternehmen, so wie früher, denn ich vermisse unsere Treffen durchaus sehr.


    Nun könnte ich eigentlich den Brief schon wieder beenden, da ich dich mit den eingangs erwähnten Ereignissen gar nicht weiter behelligen möchte. Aber gut, da du in deinem Brief so neugierig nach meiner Liebe gefragt hast, schreibe ich dir ein bisschen davon. Ich kann es selbst noch nicht ganz glauben, dass ich tatsächlich DEN Mann fürs Leben gefunden haben soll, aber es scheint wahr zu sein. Es ist ein Flavier und sein Name ist Aulus Flavius Piso. Wir sind uns eher zufällig auf dem Markt begegnet und bei dem folgenden gemeinsamen Einkaufsbummel sind wir uns irgendwie näher gekommen. Ich kann nicht genau sagen was es war, aber er hat mich von der ersten Sekunde an beindruckt. Er ist so aufmerksam, so zuvor kommend und vor allem erwidert er meine Liebe und Zuneigung auf eine so liebreizende Art, dass ich einfach nicht anders kann, als ihn gern zu haben und ihn zu lieben. Oh Calvena, mein ganzes Leben lang habe ich mir gewünscht, dass meine Ehe nicht nur der politischen Bande wegen geschlossen würde und ich einen Mann heiraten darf, der meine Liebe erwidert und dem ich tatsächlich etwas bedeute. Dieser Wunsch scheint nun in Erfüllung zu gehen und darüber bin ich unendlich glücklich.


    Ich hoffe sehr, dass du und dein Mann bis zu meiner Hochzeit zurück in Rom sein werdet und natürlich seid ihr ganz herzlich dazu eingeladen. Nun gäbe es sicher noch vieles zu erzählen, doch kann ein Brief leider keinen Plausch unter Freundinnen ersetzen. Das holen wir aber nach, versprochen!


    Bis dahin wünsche ich dir eine schöne Zeit in Germanien. Genieße das werdende Mutterglück, auf das die Götter dir, deinem Kind und deiner Familie allzeit Glück und Gesundheit schenken mögen.


    [Blockierte Grafik: http://img61.imageshack.us/img61/6223/aureliapriscair1.jpg]


  • Sim-Off:

    Familienwertkarte bitte




    Ad
    Germanica Calvena
    Casa Quintilia
    Mogontiacum
    Germania



    Liebe Calvena,


    Du glaubst gar nicht, wie sehr ich mich gefreut habe, dass du auch schwanger bist! So wie die Dinge stehen, werden unsere Kinder wohl nur kurz hinter einander zur Welt kommen, und vielleicht wird ihnen ja eine ähnliche Freundschaft zueinander geschenkt werden, wie es bei uns beiden der Fall ist. Ist es nicht seltsam? Vor einem Jahr haben wir noch gemeinsam für unsere Prüfung gelernt, und ich hatte mich gerade in deinen Onkel verliebt und traute mich nicht, es dir zu erzählen. Irgendwie sind die Monate seitdem wie im Fluge vergangen, und plötzlich sind wir beide verheiratet und werden bald Mütter sein. In meinem Fall muss es wirklich bald sein, denn mein Bauch ist inzwischen so dick, dass ich mir kaum vorstellen kann, wie der noch größer werden soll. Septima sieht trotz ihrer Schwangerschaft immer noch elegant aus, aber ich fühle mich allmählich wie ein kleines dickes Fass. Doch ich will mich nicht beschweren, vom meinem Aussehen abgesehen geht es mir nämlich endlich wieder etwas besser und ich habe nicht mehr ganz so furchtbare Angst, wenn ich an die Geburt denke. Calvena, du glaubst gar nicht, wie dankbar ich dir dafür bin, dass du mich nach deiner Abreise zu Romana geschickt hast! Von allein hätte ich mich niemals zu den Vestalinnen getraut, und Romana hat mittlerweile schon so viel für mich getan. Wenn ich allein an all die Stunden denke, in denen sie mit mir die Heiligtümer all der Götter abgelaufen ist, die sich bei der Leberschau so verärgert gezeigt haben. Das war wirklich anstrengend, aber sie war immer geduldig und hat sich große Mühe bei den Opfern gegeben. Wir sind immer noch nicht ganz durch, aber bislang ist alles gut gegangen, und mit jeder Litatio werde ich ein wenig ruhiger und zuversichtlicher.
    Doch auch, wenn es um mich herum wieder etwas heller wird, so scheint doch immer noch der Zorn der Götter über unserer Stadt zu liegen und ständig neue Opfer zu suchen. Der Selbstmord von Axillas Mann war ja schon schlimm genug, aber vor kurzem haben sich auch der Pontifex Aurelius und seine Frau aus heiterem Himmel das Leben genommen. Natürlich gibt es unendlich viele Gerüchte, es gibt sogar Leute, die behaupten, dass Flavia Celerina irgendwie in den Frevel von Nemi verwickelt war, aber das kann doch unmöglich wahr sein, oder? Jedenfalls fällt es mir unglaublich schwer mir vorzustellen, dass die beiden tot sind, schließlich waren sie doch jung und gesund und gehörten zu den mächtigsten Menschen in ganz Rom. Aurelius Corvinus habe ich das letzte mal gesehen, als er mir den Unterricht für einen Schüler übertragen hat, da wirkte er zwar manchmal etwas seltsam, aber ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass er sich bald das Leben nehmen würde. Und ja, du hast richtig gelesen, ich habe tatsächlich meinen ersten Schüler unterrichtet, unglaublich, nicht wahr? Sein Name ist Flavius Flaccus, und es hat wirklich Spaß gemacht, ihn auf die Prüfung vorzubereiten, die er auch problemlos bestanden hat. Wer weiß, vielleicht bekomme ich ja bald einen neuen Schüler und kann den dann auch praktisch unterweisen, das war mir diesmal wegen meiner Schwangerschaft ja leider noch nicht möglich.
    So, jetzt höre ich aber auf zu schreiben und schicke Adula direkt zur Postannahme, damit du meinen Brief auch so schnell wie möglich bekommst. Schreib mir doch bitte, wie es dir und Valerian in der Zwischenzeit ergangen ist und ob es vielleicht Aussichten gibt, dass ihr endlich wieder nach Rom zurückkehren könnt, damit wir uns endlich wieder sehen.


    mögen die Götter über dich, deinen Mann und euer ungeborenes Kind wachen,


    alles Liebe,
    Serrana

  • Diesmal war es ein Soldat, der zur Academia Militaris abkommandiert war, der einen von Purgitius Macer gesiegelten Brief abgab. "Nach Germania. Von der Academia Militaris. Geht das auf Staatskosten? Sonst zahlt Senator Purgitius Macer das."


    Ad L. Quintilius Valerian
    Mogontiacum


    Sp. Purgitius Macer s.d.


    Aus den Akten weiß ich, dass bei dir noch eine müdliche Prüfung zum Examen Tertium aussteht. Eine solche Prüfung könnte in Kürze abgehalten werden. Wenn deine Vorgesetzten dir die Reise erlauben, kannst du an dieser Prüfung teilnehmen.


    Ich bitte um Rückmeldung, sowohl im Falle einer Absage als auch einer Zusage.


    Sp. Purgitius Macer
    Kommandeur der Academia Militaris


  • Ad:
    Lucius Eprius Polyaenus
    Megaron Epria
    Alexandria
    Aegyptus



    S. Aurelius Lupus L. Eprio Polyaeno s. d.


    Es ist eine traurige Sache, dir auf diesem Weg noch einmal den Tod von Gaius Eprius Graeceius ins Gedächtnis rufen zu müssen. Auch wenn es keinen Trost für diesen Verlust sein kein, sei dir meines Mitgefühls über diesen tragischen Verlust versichert.


    Als Decimvir Litibus Iudicandis ist es meine Pflicht, dem Prätor Urbanus in Erbschaftsangelegenheiten zu assistieren, und ich bin mit der Verwaltung des Erbes in diesem Fall beauftragt.
    Du bist rechtlich durch Verwandtschaft als erbberechtigt festgestellt, und nun musst du entscheiden, ob du das Erbe annehmen willst. Solltest du dich gegen eine Annahme des Erbes entscheiden, wird dein Anteil auf die verbliebenen Erbberechtigten aufgeteilt oder der Res Publica zugeführt.
    Bitte antworte mir bis ANTE DIEM IV NON DEC DCCCLX A.U.C. (2.12.2010/107 n.Chr.) , ob du das Erbe antreten willst. Sollte ich bis dahin keine Antwort erhalten haben, wird dies als eine Ablehnung des Erbes angesehen.


    Möge dein Verwandter seinen Platz im Elysium gefunden haben und dort in ewigem Frühling wandeln.


    Vale bene,


    [Blockierte Grafik: http://img41.imageshack.us/img41/9149/salq.gif]
    ANTE DIEM XIV KAL DEC DCCCLX A.U.C. (18.11.2010/107 n.Chr.)
    Basilica Ulpia | Officii Decimv. Lit. Iud. | Roma | Italia


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    Sim-Off:

    Familienwertkarte s'il vous plaît





  • AD
    Iulia Cara
    praetorium LEG II
    Moguntiacum



    Salve Cara,
    ja ich weis ich schreibe dir viel zu selten aber meine Zeit ist leider immer noch sehr begrenzt. Aber ich will sie mir dennoch ein mal nehmen. Griffel und Tabula sind ja schnell bei der Hand.


    Zunächst das wesentliche.
    Du weist das mich der Senat nach Ägypten geschickt hat. Nur die Reise war lang und die Hitze des Sommer in Ägypten noch unerträglicher. Aber ich habe mein Geschäfte dort ruhig angehen können und bin nun wieder in Roma.


    Die Überraschung kam dann gleich am Tag meiner Ankunft.
    Als ich mein Atrium betrat kam meine Frau ganz wie es römische Site ist ruhig auf mich zu und legte mir mein Kind das ich bis dahin noch nicht gesehen hatte vor die Füße. Auf das ich es auf hebe und somit keinen Zweifel daran lasse das ich sie für eine treue Frau halte und das Kind als meines ansehe. Natürlich bestand für mich nicht der geringste Zweifel daran das es mein Kind ist also hob ich es auf und hielt es im Arm. Ein unbeschreiblich es Gefühl ich kann dir gar nicht sagen wie glücklich ich war. Aber nicht des do trotz fragte ich wie im Rausch wie der Name des Jungen sei. Worauf mir meine Frau sagte dass, das Mädchen Aviana heißt ich war nur einen kleinen Moment verdutz. Denn ich war vom ersten Moment an verliebt in mein Kind egal ob Junge oder Mädchen. Und als ich die kleine Aviana so in meinem Arm wiegte. Winkte Calliphana ihrer Ornatrix die ein zweites Kind brachte das mir Calliphana in den Arm legte und mir meinen Sohn vorstellte. Manius Iulius Avianus jetzt war ich richtig perplex den ich wusste nicht ob sie sich vorher mit den Mädchen nur einen Scherz erlaubt hatte. Aber dann begriff ich das sie Zwillinge zur Welt gebracht hatte. Nun weist du von den neuen Iulier die nun im Haus ihr Unwesen treiben.


    Cara ich kann dir nicht beschreiben wie glücklich wir hier sind.
    Ich hoffe das es dir auch gut geht.


    Ich küsse und umarme dich.


    Lucius Iulius


  • Ad:
    Lucius Annaeus Gratus
    Legio XXII Deiotariana
    Nikopolis
    Aegypten



    S. Aurelius Lupus L. Annaeo Grato s. d.


    Es ist eine traurige Sache, dir auf diesem Weg noch einmal den Tod von Gaius Annaeus Acratus ins Gedächtnis rufen zu müssen. Auch wenn es keinen Trost für diesen Verlust sein kein, sei dir meines Mitgefühls über diesen tragischen Verlust versichert.


    Als Decimvir Litibus Iudicandis ist es meine Pflicht, dem Prätor Urbanus in Erbschaftsangelegenheiten zu assistieren, und ich bin mit der Verwaltung des Erbes in diesem Fall beauftragt.
    Du bist rechtlich durch Verwandschaft als erbberechtigt festgestellt, und nun musst du entscheiden, ob du das Erbe annehmen willst. Solltest du dich gegen eine Annahme des Erbes entscheiden, wird dein Anteil auf die verbliebenen Erbberechtigten aufgeteilt oder der Res Publica zugeführt.
    Bitte antworte mir bis ANTE DIEM VIII ID DEC DCCCLX A.U.C. (6.12.2010/107 n.Chr.) , ob du das Erbe antreten willst. Sollte ich bis dahin keine Antwort erhalten haben, wird dies als eine Ablehnung des Erbes angesehen.


    Möge dein Verwandter seinen Platz im Elysium gefunden haben und dort in ewigem Frühling wandeln.


    Vale bene,


    [Blockierte Grafik: http://img41.imageshack.us/img41/9149/salq.gif]
    ANTE DIEM X KAL DEC DCCCLX A.U.C. (22.11.2010/107 n.Chr.)
    Basilica Ulpia | Officii Decimv. Lit. Iud. | Roma | Italia


    [Blockierte Grafik: http://img231.imageshack.us/img231/7353/siegelaureliavn5.png]


    Sim-Off:

    Familienwertkarte

  • In der Poststelle angekommen kaufte ich eine Wertkarte der Gens Claudia,
    gleich darauf gab ich die Briefe auf.






    Ad
    Germanica Aelia
    Alexandria
    Provincia Alexandria et Aegyptus




    EDICTUM AEDILIS CURULIS



    Bei der Kontrolle der Betriebe fiel ein Verstoß gegen § 3 Codex Universalis - Lex Mercatus, Abs. 5 auf. Gemäß diesem Absatz ist es Mitgliedern des Ordo Senatorius nicht gestattet, andere Betriebe zu führen, als solche, die der Produktion landwirtschaftlicher Güter und deren Weiterverarbeitung dienen.
    Den Unterlagen zufolge bist du Mitglied im Ordo Senatorius und gleichzeitig Eigentümerin des Malerbetriebes 'picturae Hispania Didius', der Taberna 'Stella Mare' und der Töpferei 'terra incendium carthago nova' - alles Betriebe, die oben genannte Voraussetzungen nicht erfüllen. Keiner Betriebe verarbeitet Rohstoffe aus der Landwirtschaft, Ton zählt nicht als landwirtschaftliches Produkt.



    Du wirst hiermit aufgefordert, diese drei Betriebe abzugeben. Alternativ ist es möglich, mir nachzuweisen, dass die Einträge zu deiner Person nicht stimmen. Die Frist hierfür wird auf vierzehn Tage nach Zustellung dieses Schreibens festgesetzt. Erfolgt die Abgabe der Betriebe nicht in der angegebenen Frist, wird dieser Verstoß gegen die Lex Mercatus mit einer Geldstrafe geahndet. Alle Betriebe sind bis zur Abgabe stillzulegen.


    Beschwerde oder Einspruch kann an den amtierenden Consul gerichtet werden.



    Gezeichnet und verfügt:


    [Blockierte Grafik: http://img259.imageshack.us/img259/4645/siegel.gif]

    gez. H. Claudius Menecrates



    ANTE DIEM VIII KAL DEC DCCCLX A.U.C. (24.11.2010/107 n.Chr.)








    Ad
    Germanica Calvena
    Casa, Quintilia, Mogontiacum
    Provincia Germania




    EDICTUM AEDILIS CURULIS



    Bei der Kontrolle der Betriebe fiel ein Verstoß gegen § 3 Codex Universalis - Lex Mercatus, Abs. 5 auf. Gemäß diesem Absatz ist es Mitgliedern des Ordo Senatorius nicht gestattet, andere Betriebe zu führen, als solche, die der Produktion landwirtschaftlicher Güter und deren Weiterverarbeitung dienen.
    Den Unterlagen zufolge bist du Mitglied im Ordo Senatorius und gleichzeitig Eigentümerin der Schneiderei 'vestimentum formosus' - ein Betrieb, der die oben genannte Voraussetzung nicht erfüllt, da er keine Rohstoffe wie ein Schuster, sondern Kunststoffe verarbeitet.



    Du wirst hiermit aufgefordert, den Betrieb abzugeben. Alternativ ist es möglich, mir nachzuweisen, dass die Einträge zu deiner Person nicht stimmen. Die Frist hierfür wird auf vierzehn Tage nach Zustellung dieses Schreibens festgesetzt. Erfolgt die Abgabe der Betriebe nicht in der angegebenen Frist, wird dieser Verstoß gegen die Lex Mercatus mit einer Geldstrafe geahndet. Der Betrieb ist bis zur Abgabe stillzulegen.


    Beschwerde oder Einspruch kann an den amtierenden Consul gerichtet werden.



    Gezeichnet und verfügt:


    [Blockierte Grafik: http://img259.imageshack.us/img259/4645/siegel.gif]

    gez. H. Claudius Menecrates



    ANTE DIEM VIII KAL DEC DCCCLX A.U.C. (24.11.2010/107 n.Chr.)

    [/quote]

  • Auf die Wertkarte der Gens Claudia bitte mit einer Neuen Adresse
    Casa Quintilia Mogontiacum Provincia Germania





    Ad
    Octavia Catiena
    Casa Octavia, Roma
    Provincia Italia




    EDICTUM AEDILIS CURULIS



    Bei der Kontrolle der Betriebe fiel ein Verstoß gegen § 3 Codex Universalis - Lex Mercatus, Abs. 5 auf. Gemäß diesem Absatz ist es Mitgliedern des Ordo Senatorius nicht gestattet, andere Betriebe zu führen, als solche, die der Produktion landwirtschaftlicher Güter und deren Weiterverarbeitung dienen.
    Den Unterlagen zufolge bist du Mitglied im Ordo Senatorius und gleichzeitig Eigentümerin der Goldmine Aurum Germanicum und der Goldschmiede Divitiae Maris Germanici - beides Betriebe, die die oben genannte Voraussetzungen nicht erfüllen.



    Du wirst hiermit aufgefordert, die Betriebe abzugeben. Alternativ ist es möglich, mir nachzuweisen, dass die Einträge zu deiner Person nicht stimmen. Die Frist hierfür wird auf vierzehn Tage nach Zustellung dieses Schreibens festgesetzt. Erfolgt die Abgabe der Betriebe nicht in der angegebenen Frist, wird dieser Verstoß gegen die Lex Mercatus mit einer Geldstrafe geahndet. Die Betriebe sind bis zur Abgabe stillzulegen.


    Beschwerde oder Einspruch kann an den amtierenden Consul gerichtet werden.



    Gezeichnet und verfügt:


    [Blockierte Grafik: http://img259.imageshack.us/img259/4645/siegel.gif]

    gez. H. Claudius Menecrates



    ANTE DIEM IV KAL DEC DCCCLX A.U.C. (28.11.2010/107 n.Chr.)

  • Ad
    Praefectus Alexandriae et Aegypti
    A Terentius Cyprianus
    Regia Praefecti
    Alexandria apud Aegyptus



    M' Tiberius Durus Pontifex pro Magistro A Terentio Cypriano Praefecti Alexandriae et Aegyptus s. d.


    Mir wurden Gerüchte zugetragen, dass Du als Statthalter des Kaisers und Pontifex Maximus in der Provincia Aegyptus Deinen religiösen Verpflichtungen als Repräsentant Roms nicht in dem Maße nachkommst, wie es Dein Amt verlangt. So sollst du nicht auf Augures zurückgreifen, wenn Du Reisen in Deine Provinz unternimmst. Ich muss Dir wohl keine Belehrungen über die Bedeutung der Einholung des göttlichen Willens machen, sondern hoffe, dass dies eine bedauerliche Ausnahme darstellte.


    Selbstredend möchte ich Dir auch in keinster Weise unterstellen, dass Du leichtsinnig den Erfolg unserer Truppen und die Pax Deorum aufs Spiel setzt, jedoch halte ich schon die Existenz derartiger Gerüchte für gefährlich. Aus diesem Grunde möchte ich Dich bitten, in Zukunft demonstrativer Deine Pietas und Religio öffentlich zu machen, an Feiertagen teilzunehmen und für Deine Truppe sichtbar den Rat der Götter einzuholen, ehe Du sie in Deine Provinz führst.



    [Blockierte Grafik: http://img157.imageshack.us/img157/6083/siegelmtdsenatorhc0.gif]


    Sim-Off:

    Staatspost :D

  • Auch ein amtierender Consul hatte mal Privatpost zu verschicken, die sein Laufbursche an der Postabgabestelle abgeben musste. "Einmal nach Germania, bitte. Abzurechnen auf die Wertkarte des Consuls Purgitius Macer", erklärte er und schob die versiegelte Wachstafel herüber.


    Ad Lucius Purgitius Maecenas
    als Inhaber der Beata Apis
    - Mogontiacum, Germania superior -


    Der Senator Sp. Purgitius Macer lässt dich grüßen und hofft, dass deine Geschäfte zum Besten stehen. Für die Verarbeitung der Produkte seines Landgutes in Mediolanum ist er auf der Suche nach einem verlässlichen Partner, der ihm Honig in bester Qualität liefern kann. Solltest du an diesem Geschäft Interesse haben, freut er sich auf deine Antwort und dein Angebot.


    Im Auftrag
    Sp. Purgitianus Polystratus Spurii Purgitii libertus

  • In Persona, selbst, eigenhändig gab Flavius Flaccus jenes Schreiben in der Annahmestelle des Cursus Publicus ab. Es waren etwas schwierige Umstände, unter denen er seinen Brief zu verschicken hatte, denn er wusste weder mit Sicherheit, ob sein Freund Xenophanes bereits in Alexandria angekommen, geschweige denn wo er dort untergekommen war. Er übergab den Brief also in Hoffnung darauf, dass die cleveren Leute vom Cursus die Adresse des Griechen in Alexandria, der wohl ob seiner herausragenden Persönlichkeit dort ohnehin schon bald nach seiner Ankunft in aller Munde sein würde, ausfindig machen könnten.


    Q. Flavius Flaccus Xenophanei suo s.


    Viel zu lange habe ich nichts mehr von dir gehört, seit ich selbst Athen verlassen - viel zu früh haben die Götter mich aus meinen Studien gerissen! - und dich, meinen besten Lehrer, Studienpartner und Freund mit den Vorsätzen, nach Alexandria aufzubrechen, zurückgelassen habe. Morpheus hat mir in seltsamen Bildern zu verstehen gegeben, dass dein Vorhaben geglückt ist und du die Stadt unbeschadet erreicht hast; ich zweifle nicht an diesem Traum, denn du weißt, ich wünsche dir nur das Beste und habe Poseidon, dem gewaltigen Herr über die Meere eigenhändig ein Opfer für deine glückliche Überfahrt dargebracht, und doch nagt die Ungewissheit über dein Befinden allzu heftig an meinem Geist. Dein Bild sehe ich, dich höre ich, mit dir glaube ich zu sprechen und muss feststellen, dass es nur leere, nichtssagende Bilder sind, die die Götter - oh die grausamen! - meinem geplagten Verstand eingeben. "Die Götter?", du wirst lachen und es ist erlaubt, dass du lachst. "Ja die Götter.", denn sosehr ich selbst wohl noch vor weniger Zeit, in Athen, darüber gelacht, und sie als Märchen, als Hirngespinst oder symbolhafte Wahrheit eines Blinden - du weißt, ich schätze Homer! - abgetan hätte, sosehr verachte ich nun meine eigenen frevelhaften Gedanken von damals. Du musst wissen, ich bin nach dem Tod meines Vaters, der sich ja bereits, als ich noch in Athen weilte, abzeichnete und mich nach Italien zurückrief, nach Rom aufgebrochen, wo ich nunmehr bei der Familie untergekommen bin, gewillt, den Cursus Honorum zu durchlaufen. Nicht allein die Politik aber ist es, die mich im Moment beschäftigt, nein auch im Cultus Deorum habe ich Mittel und Wege gefunden, mich zu bilden. Ja, denn es ist Bildung, den Dienst an den Göttern zu vollziehen, schenk' meinen Worten Glauben! Jedenfalls muss ich dir von einer Begebenheit erzählen, die mich jedenfalls meiner früheren Zweifel an den Göttern entbunden hat:


    Unweit der Stadt kam es zu einem Frevel in einem Hain der Diana. Zu den genauen Vorfällen herrschen nur Gerüchte, eines haarsträubender als das andere, feststeht, es muss Schreckliches geschehen sein. Seither betrachten die Römer die Pax Deorum, ihren Frieden mit den Göttern als erheblich gestört und glaub' mir oder nicht, sie haben Recht! Grauenvolle Dinge sind geschehen, die an der Macht der Götter keinen zweifel lassen. Wärst du hier, du könntest dich der Wahrheit nicht entziehen. Ich bin aufgewühlt und glaube nicht mehr klar denken zu können, auch deshalb schreibe ich diesen Brief. Denke gründlich, ganz so wie es deine Art ist, über die Sache nach und lass' mich wissen, was du davon hältst, denn die Unsicherheit lässt mich nicht ruhen. Ich sehe, ich schreibe schon wieder viel zu lange, wollte ich mich doch nur von deinem Wohlbefinden versichern. So die Götter (du siehst, um nichts anderes kreisen meine Gedanken!) diesem Vorhaben gewogen sind, magst du diesen Brief schon bald erhalten und wenn du ihn erhältst, zögere nicht, sondern setz dich und schreib, selbst wenn es zuerst nur das ist, womit die Alten ihre Briefe begannen s.t.v.b.e.e.v., denn das allein vermag mich schon zu beruhigen. Vale.


    Sim-Off:

    Familienwertkarte


  • AD
    Quintilia Melina


    Casa Quintilia
    Mogontiacum, Germania Superior


    Geliebte Melina, Freundin


    Ich möchte dir in diesem Brief mein tiefstes Bedauern über den Verlust deiner geliebten Menschen übermitteln.
    Die Wege der Götter ist unergründlich und unverständlich deren Handeln wenn man nun solch arge Verluste betrachtet.
    Melina. Ich verstehe deinen Schmerz in diesen Tagen und Wochen und möchte so gut es geht ein wenig Trost spenden. Die Entfernung macht vieles unmöglich doch auch Worte, welche über diese Distanz gesendet werden, können mildernd wirken und auch ablenken von den Gedanken die einem bewegegen.
    Nimm diese Zeilen als ein Zeichen meiner Freundschaft und Treue (freundschaftlich) entgegen.


    Dein Freund


    Germanicus Aculeo


    p.s Fühle dich Umarmt und erfreulichere Zeilen sende ich dir später




    Sim-Off:

    überwiesen

  • An Ap. Decimus Massa und F. Decimius Serapio
    Legio XXII Deiotariana
    Nikopolis
    Aegyptus


    Salvete, euch beiden!


    Ich bin es Verus, der alternde Decimer aus nun mehr wieder Rom. Ich wollte mich nach euch beiden erkundigen, besonders nach Massa. Ja, ich bin es dein Onkel. Ich wusste garnicht, dass mein Bruder einen Sohn hatte und nun habe ich einen Neffen. Eine interessante Erfahrung musste ich da machen. Baue mir ja keinen Mist in der Legion! Ich weiß es ja selbst, was es heißt Soldat zu sein und kenne die Gefahren des Dienstes an Rom. Nicht nur die Gefahren auf dem Schlachtfeld, sondern auch mit fremden Liebschaften. Ich selbst habe mich damals in eine Sicillia verliebt. Das war vielleicht eine heiße Braut, das sage ich dir. Wir waren gerade angelandet, da umgarnte sie uns schon. Am Ende stellte sich heraus, dass sie mir mein Geld stehlen wollte. Leider tat sie es auch und ich musste einige Tage ohne Sold auskommen. Also achte auf dich! Schnelle Liebe bringt nichts als Ärger. Was kann ich dir noch mit den auf den Weg geben? Massa, du bist mein Neffe und somit Teil meiner engernen Familie, dass macht dich nicht nur wichtig für mich, sondern auch für meine Ahnen. Ich habe viel verloren und möchte nicht auch noch dich verlieren. Auch wenn ich bisher nur deinen Namen kenne, denke ich, dass du, wie alle aus unserer Familie, ein guter Römer bist. Weißt du, was es heißt ein guter Römer zu sein? Ich denke ja. Das Schlüsselwort ist Pflichtbewusstsein und Treue zu Rom. Wir Decimer standen immer dafür. Egal, wo es uns hinverschlagen hat, wie sehr wir verzweifelten, wir blieben Römer. Komme bitte eines Tages nach Rom und besuche deinen Onkel, der dich bereits jetzt ins Herz geschlossen hat, denn du bist ein Soldat Roms, was mehr ist als viele Senatoren von sich behaupten können. Du stehst dem Abyss gegenüber und hälst es von Rom fern. Du bist ein Römer.


    Nun zu Serapio. Lange nichts von dir gehört. Wie steht es um dich? Wie ich hörte, soll es Probleme mit dem Getreide in Aegyptus geben? Wie steht es darum? Ich mache mir einige Sorgen um dich, da du ja Tribun bist und wahrscheinlich ernste Entscheidungen treffen musst. Treffe sie weise und lasse dich zu nichts hinreißen, was du hinterher bereust. Ich stehe hinter dir und glaube an dich. Deine Fehler aus deiner Vergangenheit sind vergessen. Ich möchte sie an dieser Stelle auch nicht ansprechen, denn du bist mehr als der alte Serapio, du bist mehr als ein Römer, du bist ein Held der Familie, der nicht an den Status denkt, sondern handelt und nur an Rom denkt. Du bist ein Decimus.


    Soll ich noch etwas zu mir schreiben? Ja, ich sollte wohl. Ich bin zum Procurator a Memoria ernannt worden und arbeite mich nun durch die Archive. In Rom gibt es viele Umbrüche und ich bin indirekt eingebunden, da die Abfälle oder Dokumente zwangsläufig über meinen Tisch gehen. Ich lese quasi mit, was die Oberen in Rom planen. Ich sage an dieser Stelle nicht, ob ich es gutheiße oder nicht. Ich bin ein Beamter Roms und stelle diese Frage nicht mehr. Ich habe zu handeln, nicht mehr und nicht weniger. Ich vermisse die große Familie und sehne mich nach den erheitendern Familienrunden. Momentan sind die Decimer recht weit auseinanderdividiert. Einen Status, den man ändern sollte.


    Euch beiden viel Glück und mögen die Götter euch schützen!


    T. Decimus Verus


    Sim-Off:

    Überwiesen. - Eilbrief plus Trinkgeld: 80 Sz. ;)

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