• Lucilla hat lange über die Tunica recta nachgedacht, bevor sie sich dafür entschieden hat, sie nicht selbst zu weben. Das stundenlange Sitzen vor dem Webstuhl hat sie noch nie sonderlich angezogen, doch das allein ist es nicht. Es ist eher so, dass sie zusätzlich noch nie mit dem Ergebnis zufrieden gewesen ist und wenn das Kleid nicht perfekt wäre, würde sie sich die ganze Hochzeit lang in Grund und Boden schämen. Nein, da geht sie lieber kein Risiko ein.


    "Ich danke dir für das Angebot. Ich werde ersteinmal mit Pollux reden, vielleicht möchte er gar nicht. Dann wäre so jemand wie Ursus auf jeden Fall eine große Hilfe." Da fällt fast die Entscheidung schwer, ob sie nicht direkt zusagen sollte. Ursus Kochkünste sind bei Hungis Gästen geradezu berühmt, Lucilla weiß selbst, welche ausgefallenen Kreationen der Küchenmeister zaubert. Aber nachdem sie mit Avarus schon alles besprochen hat, will sie jetzt nicht wieder alles umschmeißen. Sie würde vorerst Pollux einplanen.


    Sie seufzt auf. "Hach, das ist alles so viel Planung, so viele Sachen, an die man denken muss. Aber es wird wirklich Zeit, ich kann es gar nicht erwarten, endlich in der Casa Germanica einzuziehen. Das wird alles so ganz anders als bisher." Ihre Augen leuchten beim Gedanken daran, Avarus ganz nah zu sein.


    Dann schaut sie zu Livia auf und lächelt. "Das wäre alles. Ich sollte mich auch wieder an die Arbeit machen, sonst ist der Sommer vorbei und das Loch immer noch nicht gestopft." (:D)

  • Es wirkt schon ein wenig befremdlich auf Livia, wie sehr die PPA sich auf ihre Hochzeit zu freuen scheint. Sie hält kurz inne und will schon etwas dazu anmerken, überlegt es sich im letzten Moment anders und nickt nur lächelnd. Dann nimmt sie ihre Wachstafeln wieder auf.


    "Sehr gut, dann werde ich mich auch wieder um meinen Teil kümmern. Ich wünsche dir viel Erfolg beim Schreiben. Mögen die Musen mit dir sein. Vale."


    Sie lächelt Lucilla noch einmal freundlich zu und macht sich dann auf den Weg in ihr Officium.

  • "Vale Livia." Lucilla schaut ihr lächelnd hinterher und nimmt dann ihre Wachstafel wieder zur Hand. Der Abschluss des Textes scheint ihr auch nach nochmaligem Durchlesen noch nicht stimmig und so braucht es noch eine Weile, bis sie endlich mit dem Artikel zufrieden ist. Für diesen Tag ist die Arbeit an der Acta Diurna damit für Lucilla erledigt, denn über dem Atrium dämmert es schon, und sie macht sich auf den Weg nach Hause. Bevor sie das Redaktionsgebäude verlässt, wirft sie besorgt einen Blick nach Rechts und nach Links, doch da lauert kein Prätorianer. Trotzdem eilt Lucilla recht schnellen Schrittes durch die Straßen Roms.

  • Verwaltungsgebäude Acta Diurna – Roma

    Wichtig



    Im Namen des Imperator Caesar Augustus Lucius Ulpius Iulianus Divi Traiani Filius und des römischen Imperiums ergeht im Auftrag des Praefectus Praetorio ab dem sechsten Tag vor den Kalenden des Novembers im Jahre DCCCLVI A.U.C. (27.10.2006/103 n.Chr.), respektive der Ausgabe 65, folgende Weisung:

    Der Acta Diurna ist es ab diesem Datum, beziehungsweise dieser Ausgabe, in jeglicher Weise verboten, irgendwelche Spekulationen über irgendwelche in der Öffentlichkeit und im direkten Kontakt mit dem Imperator Caesar Augustus stehenden Personen anzustellen, die diese in direkter, oder aber auch in indirekter Weise in ein negatives Licht in der Öffentlichkeit rücken könnten. Dabei spielt es keine Rolle, ob diese namentlich oder aber nur eindeutig beschrieben und/oder umschrieben werden.

    Die Acta sollte sich wieder stärker ihrer eigentlichen Aufgabe widmen und sich auf ihre Rolle als Zeitung des Staates, aber vor allem auch als Zeitung für den Staat, besinnen. Dabei ist es sicherlich nicht hilfreich, wenn Personen die direkt mit dem Kaiser zu tun haben, durch Spekulationen irgendeiner Weise, in ein Licht gerückt werden, welches an ihrer Integrität und dem Glaube an die Götter oder den heiligen Traditionen unserer Vorfahren, zweifeln lässt.

    Einsprüche oder Stellungnahmen gegen diese Weisung können bei dem Praefectus Praetorio in Rom schriftlich eingelegt werden. Desweiteren beruht diese Weisung auf keinem aktuellen Fall, sondern soll nur als Richtlinie und Erinnerung für die Zukunft gelten.

    Im Namen des Imperator Caesar Augustus Lucius Ulpius Iulianus Divi Traiani Filius und des römischen Imperiums ergeht im Auftrag des Praefectus Praetorio ab dem sechsten Tag vor den Kalenden des Novembers im Jahre DCCCLVI A.U.C. (27.10.2006/103 n.Chr.), respektive der Ausgabe 65, folgende Weisung:

    Die Acta Diurna hat ab diesem Datum den Cohortes Praetoriae zeitgleich mit dem Erscheinen einer Ausgabe, eine Liste zukommen zu lassen, in welcher die Autoren der jeweiligen Artikel mit vollem Namen genannt werden. Desweiteren hat die Acta Diurna der kaiserlichen Garde einmalig eine Liste zukommen zu lassen, in welcher sämtliche Autoren und freie Mitarbeiter, inklusive vollständiger Anschrift, vermerkt sind. Im Falle eines Umzugs einer dieser Personen, muss die Acta Diurna selbstständig eine aktualisierte Liste innerhalb einer Woche nach dem Umzug den Cohortes Praetoriae zukommen lassen. Ausgenommen von dieser Aktualisierungsregel sind die freien Mitarbeiter. Dort muss lediglich auf Anfrage der Cohortes Praetoriae die neue Anschrift ausgegeben werden.

    Einsprüche oder Stellungnahmen gegen diese Weisung können bei dem Praefectus Praetorio in Rom schriftlich eingelegt werden. Wieder gilt, dass diese Anweisung auf keinem aktuellen Fall beruht, sondern lediglich vorbeugend getroffen wurde und als Erinnerung dienen soll.



    in nomine imperii romani et imperatoris caesaris augusti

    Gaius Caecilius Crassus
    Praefectus Praetorio

    Lang Lebe der Kaiser!


  • Ein neuer Tag, ein neues Glück. So dachte es sich zumindest Vulpus Vulantus. Schreiber und „Ermittler“ der Acta Diurna. Sinnierend auf seinem Stuhl wippend, saß er in seinem Officium im Domus der Acta. Die Sonne fiel auf sein stoppeliges Gesicht. Eine Rasur wäre auch mal wieder angebracht. Außerdem, wo fand man schon mehr raus als beim Barbier? Sein Magen knurrte leise und er griff nach einem Stück Brot. Dabei fiel sein Blick auf den leeren Tisch seiner Scriba. Die flotte Dunkelhaarige hatte leider ihre Arbeit aufgegeben. Ob sie die anzüglichen Bemerkungen gestört hatten? Vulpus kaute auf seinem Brot herum und starrte auf sein Papyrus. Die nächsten Artikel der Acta standen an und er hatte noch einiges an Recherche vor sich. Die neue politische Reihe versprach zwar großes Potential, dafür jedoch auch viel Arbeit. Leise vor sich hinsummend fing er an einen Brief zu verfassen, doch den zerknüllte er gleich wieder. Nein, den Fisch musste man packen, wenn er frisch war und im Wasser. Er stand grinsend auf, griff nach seinem Umhang und machte sich auf den Weg. Leise summend verließ er das Domus und eilte in Richtung des Forum Romanum.

  • Irgendjemand hatte einmal gesagt "Es gibt nichts Neues in der Welt - außer der Geschichte, die du nicht kennst." Musste ein echt kluges Bürschchen gewesen sein. Vermutlich kannte auch die Herrin diesen Spruch. Und wenn sie ihn kannte, war er ihr zu Kopf gestiegen, eindeutig. Erst dieses seltsame Anliegen, wegen dem sie mich zu einem Rektum oder wie auch immer schickte (ich wusste immer noch nicht, was genau ein Rektum eigentlich war und warum er in einer Schule arbeitete), und dann das hier. Wenigstens musste ich heute nicht allein herkommen und versuchen, mich zu erklären. Ich gelangte in letzter Zeit immer öfter zu dem Schluss, dass die Römer doch nicht mehr ganz dicht sein mussten. Nach acht Jahren, die ich nun schon Sklave war, und nach den drei Jahren, in denen ich der Herrin diente, war noch keiner - geschweige denn sie selbst - auf so komische Ideen gekommen, und das so schnell in Folge. Aber sollte es, ich lief mit dem Tross mit, wartete, bis man die Sänfte abgestellt und die Herrin rausgeklettert war, und dann klopfte ich für sie an.


    Ein komisches kleines Kerlchen öffnete die Tür und sah mich fragend an. Hatte ich diese Runkelrübe nicht schon mal in Mantua gesehen? Komisch, sehr komisch. "Äh, das ist meine Herrin, Claudia Epicharis. Sie würde gern mit......tja, mit wem....öh, mit jemandem reden, der hier das Sagen hat!" beendete ich den Satz und untermalte die Worte mit einer energischen Geste.

  • Eigentlich ist Ion nicht dafür angestellt die Tür zu öffnen. Naja, eigentlich ist Ion überhaupt nicht angestellt, sondern gekauft worden. Aber trotzdem ist er dazu da Kopien zu erstellen und nicht um die Tür zu öffnen. Es gibt nur fünf Arten von Leuten, die vor der Tür stehen. Die einen, das sind die nichtsnutzigen Taugenichtse aus der untersten Bevölkerungsschicht, die ihre hochbrisanten, hochwichtigen und hochgeheimen Informationen für ein paar Sesterzen an die Acta Diurna verkaufen wollen. Die kann Ion überhaupt nicht leiden, obwohl er meist gleich auf das erste Angebot eingeht, weil er viel zu neugierig ist. Die zweite Art, das sind die ewig hektischen Schreiberlinge. Kaum sind sie durch die Tür hinein geeilt müssen sie schon wieder aus dem Haus hinaus, denn eine gute Geschichte wartet an jeder Ecke, doch sie wartet nicht lange. Die dritte Art Leute, das ist so jemand wie der Kaiser, dem sofort die Tür weit geöffnet werden muss und bei dem man sich die Nase besser schnell am Boden platt drückt und dabei beteuert, wie unglaublich geehrt sich die Acta Diurna fühlt und bla, bla, bla. Im 'Blablabla' ist Ion recht gut, er hofft irgendwann auf seine Freilassung und wenn es soweit ist, dann will er öffentlicher Ausrufer werden. Die vierte Art Leute hat Ion gerade vergessen. Die fünfte Art aber, das sind die furchtbar langatmigen und knausrigen Anzeigenschreiber, denen nach stundenlanger Ausformulierung ihrer Kleinanzeige dann doch aufgefallen ist, dass ein Sesterz pro Wort sie teuer zu stehen kommt und die unbedingt jemand sprechen müssen, der wichtig ist und etwas zu sagen hat, weil sie dem dann nämlich ein Ohr abschwatzen und den Preis drücken müssen. Nach so einer Art von Leute sieht auch Claudia Epicharis aus, zumindest aus der Sicht von Ion, die ein bisschen von unten kommt weil er nicht sonderlich groß gewachsen ist. So klein wie ein Zwerg ist er zwar auch nicht, aber den meisten Mitmenschen reicht er höchstens bis zum Kinn - nur der neuen Auctrix Lucilla, der reicht er sogar bis zur Nasenspitze.


    "Die Auctrix Decima Lucilla ist da. Aber ihre Zeit ist begrenzt, Anliegen müssen also kurz gefasst werden." Davon abgesehen, dass das nicht stimmt, hat Ion natürlich überhaupt nichts über Lucillas Zeit zu sagen. Aber er ist eben auch gern ein bisschen wichtig und am Ende tratscht Lucilla ja sowieso mit jedem immer eine halbe Ewigkeit, ganz egal ob Taugenichts, Schreiberling, Kaiser, irgendwer anderes oder Anzeigenschreiber, denn es scheint in ihrem Naturell zu liegen, dass sie viel redet, vor allem meist über völlig belangloses Zeug und am allerliebsten über Schuhe und die Märkte. Da kann Ion schon gar nicht mehr zuhören. Trotzdem öffnet er die Tür und führt den Besuch herein in die Eingeweide des Redaktionsgebäudes.


    Lucilla ahnt nichts von den Gedanken des Acta-Sklaven. Sie liegt in der Sonne im Atrium und liest gerade ein paar Artikel Probe, die noch nicht durch die Hände der Lectrix gegangen sind und kichert leise über einen unbeabsichtigten Rechtschreibfehler, als Ion mit Claudia Epicharis ins Atrium kommt und gewichtig hüstelt. "Auctrix? Hier ist eine Claudia Epicharis, die mit dir sprechen möchte."
    Noch immer lächelnd schaut Lucilla auf. "Oh." Sie legt den Artikel zur Seite und steht auf. "Salve, Claudia Epicharis. Ich bin Decima Lucilla, die Auctrix der Acta Diurna. Was kann ich für dich tun?"

  • Gerade holte Nordwin tief Luft und straffte die Schultern, um den kurzen Mann noch weiter zusammenzustauchen, da machte Epicharis kurzerhand zwei Schritte nach vorn und auf den Sklaven zu. Sie wollte nicht gleich schon mit der Tür ins Haus fallen, immerhin hatte sie etwas mit der Auctrix zu besprechen, und das wollte sie nicht gerade unter ungünstigen Voraussetzungen erledigen. Wenn Nordwin den Acta-Sklaven böse zurechtgewiesen hätte und diese ganze Situation vielleicht eskaliert wäre - das wäre definitiv ein schlechter Start gewesen. So schirmte sie den glücklichen Ianitor einfach vor Nordwin ab, indem sie dazuwischen trat und vermutlich beide überrumpelte, indem sie schlicht sagte: "Prima, dann will ich mal schnell hereingehen."


    Sprach's und war einen Sekundenbruchteil später auch schon drinnen. Dann blieb sie jedoch stehen und ließ den hauseigenen Sklaven doch besser vorgehen, wie es sich gehörte. Im Vorübergehen musterte sie die Einrichtung und Büsten. Alles in allem geschmackvoll und recht einladend. Auch das Fleckchen Sonne, in dem die Auctrix Decima Lucilla, wie man ihr die Frau vorstellte, saß, gefiel Epicharis. Aus den Augenwinkeln bemerkte Epicharis Nordwin, der etwas versetzt und grummelnd hinter ihr drein stapfte und neben einer Säule stehen blieb, um zu warten, bis sie fertig war. Ganz recht so. Er gab sich zwar häufig mürrisch und schlecht gelaunt, schien licht reizbar und gewaltfreudig, aber Epicharis wusste, dass das alles nur aufgesetztes Verhalten war. Genau wie die aufspießenden Blicke, die der germanische Sklave dem Acta-Sklaven die ganze Zeit zuwarf und die Epicharis recht erfolgreich ignorierte.


    "Salve, Decima Lucilla! Es freut mich, dich einmal persönlich kennenzulernen", begrüßte Epicharis die Auctrix nun, was an sich schon seltsam war, da sie doch bisher auch nicht unpersönlich mit Lucilla Kontakt gehabt hatte. Außerdem war ihr, als hätte sie vor kurzem noch einen anderen Namen mit dieser Position in Verbindung gebracht. "Verzeih meine Frage, aber ich bin doch etwas überrascht - ist denn Tiberia Livia nicht mehr die Auctrix der Acta?" Epicharis blinzelte die Decima freundlich an und lächelte. "Du fragst dich sicher auch nach dem Grund meines Besuchs. Nun, in der Vergangenheit wurden zwei Artikel von euch veröffentlicht, der Name des Verfassers lautete Danaë. Sie entstammten meiner Feder und wurden stets von einer Sklavin gebracht, die kein Geld annehmen durfte." Epicharis machte eine effektvolle Pause, in der sie wie nebensächlich an der dunkelblauen und zu ihrer hellblauen Tunika passenden Palla zupfte, und sprach dann weiter. "Ich möchte der Acta gern als freier Redakteur zur Seite stehen, und wenn euch meine Artikel gefallen, würde ich auch fest mitarbeiten wollen - ehrenamtlich, versteht sich, und auch weiterhin inkognito, was die Veröffentlichung der Artikel anbelangt."

  • Traurig schüttelt Lucilla den Kopf. "Nein, Tiberia Livia ist leider nicht mehr Auctrix. Der Senat hat mich erst in den letzen Tagen zur neuen Auctrix bestimmt, ich war zuvor Auctrix P.P.A." Schon wird ihr Gesicht wieder fröhlicher. "Livia ist guter Hoffnung, es wird nicht mehr lange dauern, bis das Kind auf die Welt kommt. Sie schiebt schon eine ziemlich große Kugel vor sich her." Nun muss Lucilla fast grinsen. Livias Bauch ist wirklich enorm und Lucilla hat schon überlegt, ob da vielleicht sogar Zwillinge auf Papa Hungi warten.


    Sie überlegt kurz und nickt dann. "Ja, ich erinnere mich an die beiden Artikel. Aus der Sparte Religiöses, nicht wahr? Unentgeltliche Schreiber haben wir wenige, deswegen weiß ich das noch so genau." Etwas erstaunt hört sie Epicharis Angebot. "Oh, das wäre wunderbar. Wir suchen immer gute Schreiber, aber ehrenamtlich muss wirklich nicht sein, es sei denn, du bestehst darauf."


    Wie sie die junge Frau vor sich mustert, wird ihr erst richtig bewusst, dass sie eine Patrizierin vor sich stehen hat. Ein Gedanke kommt ihr, denn Epicharis hat sicherlich eine gute Erziehung genossen, wie alle Patrizier. "Momentan sind wir auch auf der Suche nach einem neuen Lector. Nicht, dass ich nicht möchte, dass du Artikel schreibst. Es ist nur so eine Idee. Artikel schreiben kann man wenn Zeit bleibt immer noch. Ich habe das selbst eine Weile lang gemacht." Die Aufstiegschancen sind auch recht gut, zumindest wenn man genug Geduld hat und es lange genug aushält. Immerhin ist Lucilla von der Lectrix über die Auctrix P.P.A. bis zur Auctrix aufgestiegen und Aelia nun von der Lectrix zu P.P.A..

  • Die Begründung klang natürlich logisch, fand Epicharis. Vermutlich hatte man während einer Schwangerschaft auch andere Dinge im Kopf, und da 'nebenbei' noch die Acta zu leiten, verlangte sicherlich einiges an Organisationstalent und zudem Nerven aus Stahl. Daher nickte Epicharis verständig und lächelte Lucilla etwas aufmunternd an. "Ich bin mir sicher, dass sie früher oder später erneut Zeit finden wird, sich der Acta zu widmen", sprach die Claudierin das aus, was sie dachte. "Meinen Glückwunsch, jedenfalls."


    Epicharis nahm Lucilla nun etwas genauer in Augenschein. Halb Rom wusste von ihrer Verlobung mit Senator Germanicus, und dass sie witzigerweise bisher nicht in der Lage gewesen waren, einen Hochzeitstermin zu finden. Ob Lucilla wohl ebenfalls das Amt niederlegen würde, wenn sie ein Kind erwartete? Noch sah sie ja nicht danach aus, die Decima strahlte voller Tatendrang und schien gar nicht abgearbeitet. Umso besser, denn Epicharis hatte schon einiges von Lucilla gehört und war sich sicher, dass sie die Person war, die für die Actaleitung in Frage kam. Auf die Worte hin nickte sie. "Ja, das ist richtig", antwortete sie Lucilla. Unentgeldlich deswegen, weil Epicharis nun einmal die Ansicht anerzogen wurde, dass Patrizierinnen nicht arbeiteten, dass es unschicklich war. Da sie aber gern schrieb, wollte sie ihre Freizeit - oder zumindest Teile davon - der Acta zur Verfügung stellen, natürlich unter einem Decknamen und freilich, ohne Geld dafür zu nehmen.


    "Oh, das ist wirklich kein Problem. Ich schreibe ohnehin gern, und es ist bereits eine Freude, die eigenen Artikel veröffentlicht zu sehen. Freilich können wohl die meisten Leser den Namen des Verfassers nicht mit mir in Verbindung bringen, aber das ist gewollt. Ich habe gern Überraschungen auf Lager", gestand sie Lucilla und zwinkerte ihr verschwörerisch zu. Wie alt mochte sie wohl sein, fragte Epicharis sich. Mitte zwanzig oder Ende zwanzig? Sie wurde von der Erwähnung des Lectors jedoch davon abgehalten, weiter in diese Richtung zu überlegen. "Du meinst...Lectrix?" versicherte sich die Claudierin und überlegte. Sie war ganz gut in der Rechtschreibung. Und wenn es der Sache dienlich war und die Acta einen Lector suchte....


    Epicharis schmunzelte. "Wenn das ein ernstes Angebot war..." begann sie. "Nun ja, ich würde es mit Freuden annehmen, Lucilla." Erneut zeichnete sich ein Lächeln auf dem Gesicht der jungen Frau ab, während Nordwin an seiner Säule stand und mit dem Fuß scharrte. vermutlich dachte er sich seinen Teil zu dieser Geschichte, doch war er klug genug, den Mund zu halten.

  • Auf einen Artikel in der neusten Acta Diurna hin, reagierte der Praefectus Classis und schrieb einen Brief, welcher nun durch einen Boten abgegeben wurde.


    An die Acta Diurna.


    Praefectus Classis Lucius Annaeus Florus an die Herausgeber der Acta Diurna.


    Mit Freude und auch Genugtuung lese ich immer wieder die Berichte der Acta, auch über meine Einheit. Doch frage ich mich manchmal, woher denn die Informationen kommen. Seit wann zum Beispiel soll die Classis Ravennas für den westlichen Teil des Mittelmeeres zuständig sein? Ist es nicht eher viel naheliegender die Classis Misenensis für einen Auftrag nach Sizilien und Aegyptus zu entsenden, als 2 Flottenverbände mit demselben Auftrag, einer nach Sizilien von Misenum aus und einer nach Aegyptus von Ravenna aus, nur um die seit über hundert Jahren in den Köpfen der Zivilbevölkerung geltenden Aufteilungen des Mare Nostrum unter den Flottenverbänden aufrecht zu erhalten?


    Da Aegyptus in den letzten 50 Jahren ständig an Gewicht und Wichtigkeit für unseren geliebten Staat gewonnen hat, wurde auch die ehemals gültige Aufteilung des Mare Nostrum in diesem Bereich der Zeit angepasst. In Aegyptus operieren nun schon seit beinahe 50 Jahren beide Flotteneinheiten gemeinsam, zumal sie ja ebenfalls beide demselben Praefectus unterstellt sind.


    Ich bitte daher die Acta Diurna, ihre Informationen jeweils auf Aktualität zu überprüfen und nicht irgendwelche Spekulationen zu verbreiten, welche die Bevölkerung in hellen Aufruhr versetzen können. Auftrag der Acta, so zumindest hatte ich ihn bisher immer verstanden, sei die Information der Bevölkerung durch Fakten und nicht die Förderung von Gerüchten und Intrigen.


    Für die römische Flotte in Italien:


    Praefectus Classis, Lucius Annaeus Florus


    ir-senator.png annaea2.png

    CIVIS

    SODALIS FACTIO ALBATA - FACTIO ALBATA

  • Mit einem ehrlich erfreuten "Danke." bedankt sich Lucilla für die Glückwünsche und ist mit ihrem Kopf dann schon wieder mitten in der Acta-Arbeit.


    "Ich werde dich natürlich nicht zwingen, das Gehalt anzunehmen, aber du brauchst dir wirklich keine Gedanken um das Imperium zu machen. Obwohl letzten Endes natürlich der Staat bei einem Engpass einspringen würde, finanzieren wir unsere Arbeit über Spenden und Anzeigen und, also knapp ist es mit den Gehaltszahlungen in meiner ganzen Acta-Zeit noch nie geworden, und die ist doch schon recht lange." Ohne Livia ist Lucilla nun tatsächlich das älteste Urgestein der Acta, die halbe Acta-Existenz hat sie mitgestaltet. Irgendwie ein sehr beängstigender Gedanke, denn er macht sie alt. Dabei ist sie noch gar nicht so alt, obwohl ihr der Gedanke in der letzten Zeit öfter mal kommt. Irgendwie hat sie auch das Gefühl, um sie herum werden alle älter und obwohl sie es gerne möchte, kann sie das nicht einfach aufhalten und einfach jung bleiben, noch vor Mitte Zwanzig vielleicht, zumindest wenigstens so lange, bis sie endlich verheiratet ist, dann könnte sie durchaus auf einen Schub älter werden. (:D)


    "Natürlich war das ein ernstes Angebot. Wunderbar, dann bist du hiermit eingestellt." Lucilla lächelt erfreut. "Das muss gefeiert werden. Ion, holst du uns bitte eine Kanne wässrigen Wein und Becher?" Sie winkt dem Sklaven zu, dass er sich beeilen soll, woraufhin der sich dann auch in Bewegung setzt. Dann deutet sie auf die kleine Klinengruppe im Atrium. "Möchtest du dich setzten? Hast du überhaupt Zeit? Du musst natürlich nicht bleiben, aber wenn du schon mal da bist ... wir können gleich die Arbeit besprechen, ich werde dir erklären, wie das alles bei uns abläuft und solche Sachen."

  • Epicharis schmunzelte und entgegnete: "Oh, ich mache mir keine Gedanken um das Imperium hinsichtlich der Gehälter. Vielmehr ist es die Sorge, dass mein Vater einen Verdienst missbilligen könnte. Wenn du gestattest, würde ich zuerst mit ihm sprechen und dir das Ergebnis dieses Gesprächs dann mitteilen." Eigentlich glaubte sie nicht, dass ihr Vater etwas einzuwenden haben würde. Und die Arbeit einer Lectrix war sicherlich auch nur von entsprechend gebildeten Personen zu erledigen, daher würde es sicher nicht negativ ins Gewicht fallen, wenn sie dieser Nebentätigkeit nachging, gegebenenfalls eben unentgeltlich. Epicharis dachte einen Moment darüber nach, aber ihr wollte niemand aus der engeren Verwandtschaft einfallen, der als Frau jemals für den Kaiser oder in irgendeiner anderen Weise für das Imperium tätig gewesen wäre. Nun ja, fragen würde sie Vesuvianus, und wenn er nein sagte, dann bekam sie eben keine Entlohnung. Ihren Tatendrang würde das aber sicherlich nicht schwächen.


    Kaum hatte Lucilla die Ernsthaftigkeit bestätigt, folgte auch schon die Einstellungsfeier. Epicharis fühlte sich leicht überrumpelt, aber die frische Art der Decima machte sie der Claudierin gleich noch einmal einen Tick sympathischer. Epicharis folgte der Einladung und setzte sich. "Ich...hm, ich weiß gar nicht recht, was ich sagen soll.... danke?" entgegnete sie etwas verwirrt und blinzelte Lucilla freundlich an. Wie alt sie wohl sein mochte? Erste Fältchen waren schon zu erkennen.... :D "Ich habe Zeit, ja. Die Einstellung kommt etwas plötzlich, ich hoffe doch, ich verdränge niemanden von seinem oder ihrem Posten?" hakte sie nach und sah sich noch einmal im Domus der Acta um. Das würde nun also ein Ort sein, an dem sie häufiger anzutreffen sein würde. Irgendwie freute das Epicharis, denn die Tätigkeit als Lectrix würde ihrem Leben noch etwas mehr Gewichtigkeit verlieren. Und sie würde etwas haben, an dem sie festhalten konnte, solange ihr Verlobter im Krieg gegen die Parther steckte, fügte sie mit einem kurzen, traurigen Gesichtsausdruck in Gedanken an. Ein Seufzer folgte, dann gab Epicharis sich Mühe, erneut fröhlich dreinzusehen. "In Ordnung. Erzähl einmal, wie 'läuft denn alles bei euch ab'?" benutzte sie Lucillas Worte und sah sie fragend an.

  • Es war kurz vor dem Mittagessen, als Carla Columna an Ion vorbei in das Domus der Acta stürmte und wild mit irgendwelchen Pergamenten herumfuchtelte. Sie rauschte mit ihren vielen klingelnden goldenen Armreifen an dem perplex schauenden Ion vorbei und in das Redaktionsstübche und schnurgerade auf Vulpus Volantus zu. Vor ihm blieb sie abrupt stehen, doch ihre Parfümwolke "Odem des Nils" traf den armen Redakteur indes mit voller Wucht. "Ha!" begeisterte sie sich und wedelte triumphierend mit den Pergamenten vor Vulpus' Nase herum. "Du wirst nicht glauben, was ich für eine heiße Spur ich gerade verfolge!" betonte sie und klatschte die Pergamente nun auf den Schreibtisch vor Vulpus. Mit einem selbstgefälligen Grinsen auf den Lippen zog sie sich einen Stuhl heran und strich sich das braune Haar aus der Stirn. Ungeduldig wartete sie auf eine - irgendeine! - Reaktion von Vulpus. Die Pergamente enthielten hastig hingekritzelte Stichworte. Namen wie Claudius Marcellus und Ulpia Drusilla fielen, an den Rand waren kleine Herzchen geschmiert und die Worte 'Armors Pfeil', sowie 'unbändige Liebe' und 'heiße Nächte'. "Nun sag schon was!" verlangte Carla und grinste.

  • Zitat

    Original von Claudia Epicharis
    "Oh, ich mache mir keine Gedanken um das Imperium hinsichtlich der Gehälter. Vielmehr ist es die Sorge, dass mein Vater einen Verdienst missbilligen könnte. Wenn du gestattest, würde ich zuerst mit ihm sprechen und dir das Ergebnis dieses Gesprächs dann mitteilen."


    "Aber natürlich!" beeilt sich Lucilla. "Du solltest deinen Vater auf keinen Fall übergehen." Sie grinst etwas hintergründig. "Mir reichen schon die verärgerten Leser, die hier manchmal reinstürmen, da kann ich auf die aufgebrachten Väter der Mitarbeiter verzichten."


    Zitat

    Original von Claudia Epicharis
    "Ich habe Zeit, ja. Die Einstellung kommt etwas plötzlich, ich hoffe doch, ich verdränge niemanden von seinem oder ihrem Posten?" hakte sie nach und sah sich noch einmal im Domus der Acta um.
    ...
    "In Ordnung. Erzähl einmal, wie 'läuft denn alles bei euch ab'?" benutzte sie Lucillas Worte und sah sie fragend an.


    Schon sitzt die neue Lectrix und ist mitten im Alltag der Acta Diurna gelandet. "Aber nein, unsere Lectrix Germanica Aeila habe ich zur Auctrix P.P.A. gemacht, so dass der Posten des Lectors momentan ganz unbesetzt war. Wir hätten das zur Not auch noch gemeinsam geschafft, denn wir haben das beide lange genug gemacht. Wir müssen die Artikel ja eh immer noch auf ihren Inhalt prüfen und meistens prüfe ich sie dann doch unbewusst auch noch auf Fehler mit. Aber natürlich erleichtert es die Arbeit ungemein, wenn man weiß, dass man sich auf eine fähige Lectrix verlassen kann und sich nur noch um den Inhalt kümmern muss. Das ist auch schon der halbe Arbeitsablauf. Die freien oder festangestellten Schreiber aus dem gesamten Imperium Romanum schicken oder bringen ihre Artikel hier in die Redaktion. Ein paar Scribae sorgen dann dafür dass sie in lesbarer Form auf Wachstafeln übertragen werden und geben sie zur Korrektur frei. Dann kommt die Lectrix ins Spiel, also du. Die Fehler werden korrigiert und die Artikel an Aelia und mich weitergegeben. Die meisten Schreiber machen sich zwar schon Gedanken darüber, in welche Rubrik ihr Artikel soll, aber die letztendliche Entscheidung liegt bei uns. Wir lesen die Texte und prüfen ihren Inhalt, denn wenn wir etwas durchgehen lassen, weshalb irgendwer die Acta Diurna verklagt, dann müssen wir unseren Kopf hinhalten, also eigentlich ich. Wenn alle Artikel zugeordnet und geprüft sind, dann werden die einzelnen Tafeln gemeißelt. Hinterher werden sie natürlich nochmal auf Fehler überprüft, denn auch wenn es aufwändig ist, so eine Steintafel nochmal neu machen zu lassen, so versuchen wir ja doch eine fehlerfreie Ausgabe herauszubringen."

  • Epicharis glaubte zwar nicht daran, dass Vesuvianus etwas einzuwenden haben würde, wenn sie Lectrix war, aber sicher war sicher. Was das Gehalt anging... Sie würde ihn einfach fragen und dann Gewissheit haben. Genauso sorglos war sie, als Lucilla ihr von der Beförderung der Ex-Lectrix erzählte. Auctrix P.P.A - das war ja schon etwas. Anerkennend nickte die Claudierin und hatte kein schlechtes Gewissen mehr. Während Lucilla sprach, hörte sie ihr aufmerksam zu, um keinen Punkt der Arbeit einer Lectrix zu verpassen. Wie es sich anhörte, lief das alles sehr flüssig und ohne Probleme ab. Epicharis würde sich wohl auch schnell hineinfinden und wenn sie eine Frage hatte, würde sie nicht zögern, Lucilla damit zu bombardieren. "Hört sich., wie du es erzählst, eigentlich ganz leicht an. Wie viel Zeit habe ich denn, um alle zu erscheinenden Artikel korrekturzulesen?" fragte sie, als Lucilla mit der groben Erklärung fertig war. "Und soll ich die Artikel hier korrigieren oder kann ich sie mir ohne weiteres nach Hause holen lassen?" Das würde vermutlich Nordwin besorgen, oder Dexter. Einer der beiden eben, denn beide hatten flinke Füße. Bei Kassandra und Dhara hatte sie so ihre Zweifel daran, dass sie nicht einen klitzekleinen Umweg über die Märkte machen würden. Da kam auch schon Ion zurück, warf Epicharis einen kurzen Blick zu und fragte Lucilla anschließend, ob er ihnen den Wein schon reichen oder die Becher erstmal auf dem Tisch einschenken sollte.

  • Lucilla nickt eifrig. "Es ist auch eigenglich ganz einfach. Vorausgesetzt, man kann genau lesen. Viele Menschen überlesen Texte oft nur flüchtig, sofern man nur die Information daraus will, ist da ja auch nichts gegen einzuwenden. Anderen fallen Fehler gar nicht auf, weil sie gar nicht wissen, wie man die Wörter richtig schreibt. Aber ich muss dich warnen," sie grinst breit. "Wenn man einmal damit angefangen hat, dann kann man gar nicht mehr damit aufhören. Ich erwische mich regelmäßig dabei, dass ich über Rechtschreibfehler auf öffentlichen Bekanntmachungen den Kopf schütteln muss. Dabei gibt es sicher auch in meinen Artikeln noch genug Fehler, aber bei manchen Dingen tut einem einfach das Herz weh, das ist so eine Art Berufskrankheit."


    Sie winkt den Sklaven her. "Nur immer her damit, Ion. Das ist übrigens Ion, Ion, das ist Claudia Epicharis, unsere neue Lectrix." Damit ist der Sklave auch schon entlassen. Er soll eh in seinem kleinen Officium nahe der Tür sitzen, damit er hört, wenn jemand klopft. Lucilla hebt ihren Becher und prostet Epicharis zu. "Auf dich, unsere neue Lectrix, und eine gute Zusammenarbeit."


    Nachdem sie angestoßen haben, einen kleinen Schluck für die Götter auf den Boden gekippt und Lucilla einen kurzen Schluck getrunken hat, fährt sie fort. "Die Artikel kannst du dir ruhig mit nach Hause holen. Es ist keiner verpflichtet, hier im Redaktionsgebäude zu hausen, ich kommen meist nur hierher, weil ich hier die nötige Ruhe habe und immer ein Scriba in der Nähe ist, wenn ich einen Brauche. Wenn du bis zum Vorabend des Erscheinugnstermins die Artikel korrigiert hast, dann brauchst du noch nichtmal zur Redaktionssitzung zu kommen."

  • Was Lucilla sagte, klang ganz logisch. Dennoch schüttelte Epicharis den Kopf, jedoch nicht, um zu verneinen, sondern um ihren Unwillen bezüglich sehr schwacher Rechtschreibung kud zu tun. "Ach, ich weiß nicht. Flüchtigkeitsfehler passierem jedem einmal, aber man sollte doch darauf achten, dass ein Text zum einen flüssig zu lesen ist und zum anderen nicht unendlich viele vermeidbare Fehler enthält, ob er nun privater oder öffentlicher Natur ist", entgegnete sie. Diese Berufskrankheit kannte Epicharis, obwohl sie bei ihr auch ohne Beruf ausgeprägt war, weshalb sie schmunzeln musste. Kurz darauf hielt sie auch schon einen Becher Wein in der Hand, vergoss etwas davon als Gabe für die Götter und prostete Lucilla zu.


    "Danke, Ion. Ja, auf gute Zusammenarbeit", sagte sie und stieß mit Lucilla an, ehe sie trank. Epicharis fühlte sich beinahe augenblicklich wohl hier. Unverhofft war dieses Stellenangebot gekommen, und doch freute sich die Patrizierin schon auf die erste Ausgabe der Acta, die sie korrigieren würde. Sie war gespannt, welche Fehler die Mitarbeiter so machten. :D Doch zunächst klärte Lucilla sie darüber auf, dass sie hier oder zu Hause arbeiten konnte. Ein weiterer, fetter Pluspunkt für die Acta-Arbeit, wie sie fand. Dennoch sagte sie: "Ach, ich denke, ich werde trotzdem zu den Sitzungen kommen, auch wenn die Artikel bereits korrigiert sind. Immerhin möchte ich alle einmal kennenlernen, und das geht nicht, wenn ich nie anwesend bin." Dass sie wegen der Ruhe von zu Hause flüchten müsste, hielt sie für unwahrscheinlich, immerhin war ganz oft sowieso kaum jemand da.

  • Der Centurio betrat das Gebäude der Acta Diurna mit der letzten Ausgabe, da er leider keine brauchbaren Informationen befunden hatte, außer dass Artoria Medeia Subauctrix dieser Zeitung war. Nun stand er vor einem scriba und meldete sich bei ihm an.


    "Salve, ich bin Centurio der Cohortes Urbanae und möchte..." Er nahm kurz die letzte Ausgabe und las den Namen des Chefredakteurs ab. "...mit Decima Lucilla sprechen. Ich hätte eigentlich nur eine Frage an sie, es wird nicht lange dauern." Vergewisserte er dem scriba.

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