[Palatin] Curia Saliorum Palatinorum

  • Nachdem der Großteil der Salier sich einverstanden erklärt hatten, nickte der Kaiser zufrieden. "Ich danke euch für eure Unterstützung. Ich hoffe, dass ihr sie sogleich zur Geltung bringen werdet und persönlich bei euren jüngeren Verwandten für diese ehrenwerte Sodalität werbt." Ein eindringlicher Blick ging in die Reihen.


    "Dann können wir uns nun mit unseren eigentlichen Aufgaben befassen." Er blickte zu einem der älteren Sodales, der den Kalender führte. Dann ging die Sitzung ihren gewohnten Gang.

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  • Es hatte einige Zeit in Anspruch genommen, bis der Kaiser eine Möglichkeit gefunden hatte, die Sodalität der Salii Palatini mit Leben zu erwecken und einen geeigneten Kapitän für das Ruder dieser ehrwürdigen Priesterschaft zu finden. Doch schließlich war es ihm gelungen und so ließ er die Salier zu sich auf den Palatin bestellen.

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  • Der Einladung folgend traf Menecrates zur Stunde der neu anberaumten Sitzung in der Curia ein. Er schaute sich um und grüßte die bereits Anwesenden mit einem Nicken. Mit denjenigen, die er besonders schätzte oder privat näher kannte, tauschte er einen Händedruck.

  • Sim-Off:

    Ich mache hier schonmal weiter.


    "Verehrte Sodales." begann der Kaiser mit der traditionellen Anrede der Salier. "Ich komme mit guten Neuigkeiten und habe euch wieder zusammengerufen, weil ich einen ersten, gangbaren Schritt auf dem Weg zur Erneuerung unserer Sodalität gefunden habe. Gemeinsam mit meinen Beratern habe ich beschlossen, Caius Flavius Scato, den Magister der Salii Collini als neuen Magister der palatinischen Salier vorzuschlagen. Es mag seltsam erscheinen, doch ist zu bemerken, dass die Salii Collini weitaus jünger und voller geeigneter Kandidaten sind, während sich in unseren Reihen ja kein Freiwilliger finden konnte. Insofern wird seine Stelle leicht zu füllen sein, während wir von seiner Jugend und seiner Erfahrung profitieren können." Erwartungsvoll sah Severus in die Runde. Seine Lösung mochte unkonventionell sein, doch war sie in seinen Augen der einfachste Weg. "Ich habe diese Idee auch schon mit dem Kandidaten besprochen, der einverstanden ist. Daher möchte ich die Kooptation und die gleichzeitige Wahl des Caius Flavius Scato zum Magister der Salii Palatini beantragen."

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  • Obgleich Gracchus mit Scato verwandt war und mit ihm unter einem Dache lebte, so wurde auch er von dieser Ankündigung des Imperators überrascht, so dass seine linke Braue sich ein wenig in die Höhe schob. Einige Augenblicke hatte er nichts zu sagen, da er diese Information ersteinmal verinnerlichen, wie reflektieren musste - wie augenscheinlich nicht wenige der anwesenden Sodales.
    "Ein unkonventioneller, doch dur'haus pragmatischer Vorschlag"
    , kommentierte er sodann, nachdem seine Braue wieder in die Horizontale zurückgesunken war.
    "Darob befürworte ich die Kooptation des Flavius Scato in die Reihen der Palatini, wiewohl er ebenso meine Stimme zur Wahl des Magisters wird er..halten, so es dazu kommen wird."
    Bereits aus seiner eigenen Zugehörigkeit galten die Palatini dem Flavier stets mehr als die Collini, so dass ihm nur angemessen schien, dass alle Flavier seiner Familie dort einen Platz fanden - wiewohl dies selbstredend nicht möglich war. Darüberhinaus indes würde die Zugehörigkeit seines Großneffen ihm erleichtern seinen eigenen Platz allfällig noch vor der Kooptatio seines Sohnes aufzugeben, da jener beizeiten somit weiterhin einer sekundierenden Stimme sich konnte gewiss sein.

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  • Zufrieden stellte der Kaiser fest, dass es keine Einwände gab. Wobei es eigentlich seit seiner Wahl zum Kaiser nur noch selten Einwände gegen seinen Willen gab, wenn er ehrlich war. Aber so richtig hatte er sich immer noch nicht daran gewöhnt. "Gibt es Gegenstimmen?" Fragend sah er in die Runde.

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  • Nach einer angemessenen Zeit des Schweigens nickte der Kaiser zufrieden. "Dann stelle ich hiermit fest, dass Flavius Scato hiermit Mitglied unserer ehrenwerten Sodalität ist. Ich frage noch einmal sicherheitshalber: Gibt es Gegenstimmen gegen seine Wahl zum Magister der Salii Palatini?" Nicht, dass ihm jemand vorwarf, dass man den Flavier quasi in einem Junktim durchgeboxt hätte.

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  • Appius Aquilius Bala saß mit recht gelangweilt anmutender Mimik im Kreise der Salii Palatini. Er war aus reinem Pflichtgefühl eines Patriziers und Kaisersohnes diesem Kreise beigetreten. Religiöse Pflichten musste eben und gerade auch der Caesar erfüllen. Leider befand er sich hier im Kreise lauter alter und müder Männer. Umso mehr freute es Bala, dass mit Caius Flavius Scato ein junger Patrizier zu ihnen hinzustieß. Wenig verwunderlich also, dass er auch gegen dessen Wahl zum Magister keine Einwände vorzubringen hatte. So blieb ihm wenigstens die Verantwortung erspart, denn am Ende könnte ja noch jemand auf die Idee kommen, dass der Caesar diese Aufgabe übernehmen solle!


    "Ich habe keine Einwände", warf Bala sodann auch in die Runde, um seines Vaters Frage nicht derart ohne Antwort im Raume stehen zu lassen. "Vielmehr befürworte ich Flavius' Ernennung zu unserem Magister ausdrücklich. Ein wunderbarer Vorschlag, fürwahr."

  • "Ich sehe keine Gegenstimmen. Dann ist es wohl beschlossen." bestätigte der Kaiser schließlich die Zustimmung seines Sohnes. Wieder eine Angelegenheit, die sein Scriba von der Liste streichen konnte.

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  • Da war er also, Caius Flavius Scato, Magister der Salii Palatini, praktisch für die Ablösesumme einer zweiten Amtszeit von den Salii Collini gewechselt hatte er heute seine erste Sitzung unter seinen neuen Brüdern. Natürlich verbat es sich eine Konkurrenz zwischen den beiden Gruppen herbeizudenken, aber gerade als Magister hatte man es irgendwie im Hinterkopf, sodass es nun doch seltsam für den Flavius war hier zu stehen.


    Er wusste von einigen Mitgliedern der Palatini, kannte aber nicht alle, sodass er gespannt auf die neuen Gesichter wartete und es sich solange im Saal bequem machte.

  • Auch wenn der Kaiser die Bürde der Leitung der Sodalität abgegeben hatte, erschien er natürlich weiterhin treu zu allen Sitzungen. Die Pflege der Pax Deorum gehörte immerhin zu den vornehmsten Pflichten jedes Magistrats. Allen voran des höchsten, den die erneuerte Republik bot.

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  • In einer der mehr oder minder regelmäßigen Sitzungen der Salii palatini erbat Gracchus das Wort.
    "Sodales salii palatini! Seit vielen Jahren, gar Jahrzehten bin ich Teil dieser Gemeinschaft, einige Zeit als Magister, lange Zeit als Soadlis - und stets war mir diese Partizipation eine große Ehre. Glei'hwohl wurde diese Sodalität vor langer Zeit als Bund junger Männer gegründet und obgleich zweifelsohne nichts dagegen spricht in ihm zu altern, so ist doch irgendwann einmal der Zeitpunkt erreicht, an welchem ein reifer Mann sich daraus ver..abschieden muss."
    Damit war Gracchus' Ansinnen zweifelsfrei eindeutig.
    "Dieser Zeitpunkt ist für mich gekommen, und obgleich der Abschied mich dauert, so ist es mir dennoch ein lei'htes zu gehen, da ich dessen versichert bin, dass mein Platz nicht lange leer bleiben muss. Sodales salii palatini, im gleichen Atemzuge, da ich meinen Rückzug aus euren Reihen verlauten lasse, möchte ich euch meinen Sohn, Manius Flavius Gracchus Minor, für eine Aufnahme empfehlen. Seit frühester Kindheit war er bereits in den cultus publicus involviert als minister bei zahlreichen großen Opferungen und Festzügen und ist darob noch über seine tadellose Herkunft hinaus als Sodalis prä..destiniert. Ich bitte euch darum, meinen Abschied zu akzeptieren, sowie ihn in eure Reihe zu kooptieren."
    Selbstredend wartete der junge Flavius im Vorraum des Sitzungssaales, um sich - so die Salier dem zustimmten - selbst vorzustellen und bei Bedarf sich einer Prüfung der Sodales zu unterziehen.

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  • Natürlich war Manius Minor nicht nur ein vielversprechendes Mitglieder der Salier, nein, vielmehr noch war er auch noch ein Flavier, weshalb Scato sicher war, dass einer schnellen Aufnahme wenig im Wege stehen würde.
    "Manius Flavius Gracchus, wir, deine Brüder im Dienste der Götter und der Tradition, danken dir für deine langjährigen Dienste. Dein Sohn, und ich denke da werden mir die Brüder zustimmen.." Scato blickte in die Reihen der Palatini, welche den Sohn seines Onkels natürlich schon kannten, zumindest vom hören, "Wird in unseren Reihen willkommen sein, und sich hervorragend in unsere Abläufe und Traditionen einfügen. Bitte, hole ihn doch herein und stelle ihn uns vor."

  • Der ältere Flavier nickte mit einem schmalen Lächeln und wies sodann einen zuvor instruierten Sklaven mit einem Wink an, seinen Sohn einzulassen. Minor mochte auf den ersten Blick allfällig nicht wie der perfekte Salier erscheinen, doch die Herkunft war schon lange maßgebliches Kriterium in diesem Kultverein, wiewohl passende Kandidaten ihm nicht eben die Türe einrannten.
    "Dies ist mein erstge..borener Sohn, Manius Gracchus Minor. Minor, bitte erläutere den Sodales, was dich prädestiniert in ihre Reihen aufgenommen zu werden."
    Unbeteiligte würden sein auffordernes Nicken zweifelsohne als ermunternde Geste deuten, doch der in die familiäre Konstellation Eingeweihten mochte auch die inhärente Drohung darin bemerken.

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  • Appius Aquilius Bala saß ebenso wie sein Vater in den Reihen derer, die den Salii Palatini angehörten. An der heutigen Sitzung nahm er deshalb teil; freilich nahm er meist mit weit weniger Begeisterung teil als so manch einer der anderen in Kultangelegenheiten stärker engagierten Patrizier. Manius Flavius Gracchus verstand es dennoch, die Aufmerksamkeit des Caesars zu erhaschen, kündigte er doch seinen Rücktritt als Sodalis an und empfahl gleichermaßen seinen Sohn als Ablösungskandidaten. Bala zog interessiert die Augenbrauen in die Höhe und verfolgte wie nun der Magister der Salii Palatini die Kooptation seines Verwandten in die Wege leitete. Neugierig erwartete er nun die Vorstellung Minors.

  • Selbstredend war es dem jungen Flavius, welcher als stiller Epikureer dem Agnostizismus fröhnte, respektive die seligen Unsterblichen in fernen Sphären wähnte, gänzlich abhorrend, einer Sodalität kultischen Charakters sich anzuschließen, zumal den Saliern, deren religiöse Praxis primär in antiquierten, unästhetischen Tänzen sich erschöpfte, welche schon in jenen Tagen, als er die Götter weitaus näher hatte erachtet, als unerstreblich ihm waren erschienen, zur Besänftigung einer Gottheit jedoch selbst dann als absurd erschien, wenn man deren Existenz präsumierte. Indessen hatte sein tentativer Widerspruch selbstredend keinerlei Effekt bei dem gestrengen Worte Manius Maiors gefruchtet, welcher der Überzeugung anhing, dass es sich für jeden politisch aktiven Flavius aufs höchste geziemte, einem der patrizischen Kultvereine anzugehören, nicht zuletzt ob des Faktums, dass augenscheinlich der Kaiser selbst auf ein kultisches Engagement der patrizischen Senatoren achtete.


    Nichtsdestoweniger verspürte der Jüngling Abscheu, als er vor der Curia die Sodales passieren ließ, welche ihm bereits von zahllosen Abendgesellschaften in der Villa Flavia Felix waren bekannt, zumal aus jenen Tagen, als sein Vater als Magister ihnen hatte präsidert, jedoch ebenso jene, die in den letzten Jahren erst in die Sodalität waren kooptiert worden, allen voran sein Vetter Scato, den der Kaiser selbst zum Magister jener honorigen Gesellschaft hatte erkoren. Erstmalig wurde er ebenso des Caesar ansichtig, der in den letzten Jahren seiner Absenz stärker in den Fokus der Öffentlichkeit war getreten, dem jungen Flavius indessen noch nicht persönlich bekannt war und somit einigen Vorwitz evozierte, zumal er nicht viel älter als er selbst ihm erschien.


    Als die Türen sich endlich schlossen, kehrte indessen rasch die Frustration zurück, welche gar ihn ließ erwägen, anstatt der präparierten, kurze Präsentation seiner selbst den Sodales schlicht mit trutzigem Schweigen zu irritieren, ja gar in einer Stegreifrede die Irrsinnigkeit ihres Handelns zu beweisen und sodann die zweifellos folgende Scheidung von seiner Familie, seinen Reichtümern und seinem gesamten bisherigen Leben nun doch zu vollziehen, um endlich als wahrhafter Jünger Epikurs sein Dasein zu fristen. In der Tat stellte er sich die Frage, als er beim Betreten der Curia Atilius Propertius im Kreise der Sodales ausmachte, ob jener geschliffene Philosoph in der Reihe der Palatini womöglich Sympathie für eine derartige Entscheidung würde entgegenbringen oder eine Disputation anstoßen.
    Doch das Nicken Manius Maiors genügte, um jedwede Tollkühnheit Manius Minors zu annihilieren, ehe sie war geschehen, sodass mechanisch er begann, sein Gesuchen zu formulieren:
    "Verehrte Sodales Saliorum Palatinorum"
    , begann er und blickte in die vertrauten Gesichter, welche im Schatten der Curia nicht in jedem Falle zweifelsfrei waren zu identifizieren.
    "Mein Vater ist euch allen wohlbekannt, er zählt zu den langjährigsten Sodales eurer hochwürdigen Sodalität, stand ihr gar mehrere Jahre als Magister vor. Mein gesamtes Leben ihr Glied, sodass sie nicht nur zu einem Teil seiner selbst, sondern gleichsam zu einem Teil meines eigenen Lebens wurde: Bei nahezu sämtlichen heiligen Handlungen der Salii partizipierte ich Zeit meines Lebens, nicht wenigen von euch bin ich bekannt aus den Contiones in der Villa Flavia Felix aus der Amtszeit meines Vaters."
    In der Tat exagerierte der junge Flavius mit jenen Äußerungen die Realität, denn wie jedem aristokratischen Knaben hatte es seit seinem siebten Lebensjahr zumeist nicht mehr zur Disposition gestanden, ob er seinen Vater bei dessen kultischen Obliegenheiten begleitete, an abendlichen Gastmählern für einige Stunden partizipierte und ihm bisweilen als Minister assistierte.
    Erst seit seiner Rückkehr aus Rom hatte er sich bemüht, jene Pflicht zu limitieren, obschon selbstredend sein Vater war bemüht, die Fassade aristokratischer Normalität weiterhin aufrechtzuerhalten, sodass bisweilen er es nicht hatte vermeiden können, bei den staatlichen Opferhandlungen aufzutreten.
    "Nun, da mein Vater den Beschluss hat gefasst, diese Sodalität zu verlassen, um Platz zu schaffen für jüngere Sodales, erscheint es mir als Pflicht und Ehre, den Namen der Flavii Gracchi in dieser hochwürdigen Gemeinschaft fortzutragen und zugleich mich in die Reihe meiner zahllosen Anverwandten einzufügen, die unter euch den Cultus Martis pflegten."
    Die Liste der Flavii unter den Salii Palatini war in der Tat lang und es erschien Manius Minor doch tröstlich, dass, wo seine Pläne mit Iullus nicht mochten zu realisieren sein, doch zumindest Scato ihm hier Gesellschaft leistete und als Magister womöglich würde imstande sein, ihn so weit als possibel zu schonen.


    Er würde es ihm zweifelsohne auch erleichtern, am heutigen Tage zu reüssieren und die Wünsche seines Vaters zu befriedigen, ohne dass er sich allzu lange durch die Interrogationen der Sodales würde torquieren lassen müssen.

  • Wiewohl dem Vater bewusst war, dass nicht Minors Desiderat ihn vor die Sodales hatte geführt, sondern das Diktat seiner Herkunft, so glaubte er doch gleichsam, dass die große Ehre einer Teilhabe genügend Lohn - und auch Glück - für einen jeden jungen Mann würde bieten, so dass ihn die pflichtbewusste und fügsame Vorstellung seines Sohnes kaum erstaunte, sondern dies eben zu erwarten gewesen war. Ebenso zu erwarten war nun seine Kooptation, welche nach jener Vorstellung zweifelsohne unausweichlich war.

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  • "Wohlklingende Worte junger Flavius, wohlklingende Worte." merkte Scato an, und tat dabei gerade so als gehöre er nicht zu seiner Familie und sei nur ein neutraler Unbeteiligter, welcher aus einer Art inneren Überzeugung daran interessiert wäre, den jungen Flavius in die Reihen der Salii Palatini aufzunehmen. Nach einer kurzen Bedenkzeit, und der Möglichkeit Rückfragen zu stellen (für gewöhnlich tat das jedoch niemand), kam der Magister Scato auch letztlich zur Abstimmung.
    "Brüder, nachdem ihr nun die Gelegenheit hattet den Anwärter auf einen Platz in unseren ehrenvollen Reihen zu begutachten, obliegt es nun dem Plenum einen Konsens über seine Zukunft hier bei uns zu finden. Ich bitte um Handzeichen von denen, die für eine Aufnahme stimmen." sagte Scato und hob dabei seine Hand demonstrativ theatralisch nach oben. Natürlich wollte er niemanden beeinflussen, auch wenn er es eigentlich doch genau so wollte. Die allermeisten Hände im Raum erhoben sich, und Scato war deshalb schon guter Dinge.
    "Ich bitte um Gegenstimmen." fuhr er fort, jedoch blieb es regungslos im Raum.
    Einige Enthaltungen gab es ebenfalls noch, doch letztlich reichten die Stimmen und die Abwesenheit von Gegenstimmen aus, um den jungen Flavius in die Reihen der Salier aufnehmen zu können.
    "Die Entscheidung ist gefallen. Manius Flavius Gracchus Minor, Sohn des Manius Flavius Gracchus. Sei dir deinem neuen Privileg bewusst. Du dienst nun Mars Gravidus, und bist Teil unserer Gemeinschaft. Willkommen Bruder."

  • Die Zeitspanne, in welcher die Sodales nichts weiter unternahmen als ihn teilnahmslos anzustarren, evozierte in Manius Minor die aufsteigende Furcht, den Ansprüchen nicht zu genügen und somit sich die Ungunst Manius Maiors und etwaige Sanktionen zuzuziehen, sodass sie ihm schier einem Säkulum gleich erschien, obschon sie doch zweifelsohne nur wenige Augenblicke sich erstreckte. Schon imaginierte er, wie er genötigt würde werden, jenes degradierende Ritual des Ansuchens um die Aufnahme in eine derartige Sodalität zu iterieren, womöglich bei den collinischen Saliern oder gar den Arvales Fratres anzuklopfen, nachdem die erhabenen Palatini ihn ablehnten (welche doch zumindest nicht waren genötigt, alberne Tänze zu vollführen).


    Indessen stellte jene Eventualität selbstredend eine Absurdität dar, denn kaum konnte ein Jüngling vortrefflicher präpariert erscheinen als der junge Flavius, welcher neben seiner aristokratischen Edukation ja gar zwei nahe Gentile als Fürsprecher besaß, die zu verärgern auch die übrigen honorigen Herrschaften nicht wagten, sodass final eine positive Abstimmung sich ergab. Zwar mochte auch dieses dem Jüngling nicht eben zur Freude gereichen, da es doch implizierte, dass er in den folgenden Jahren an dem fatiguierenden Ritual eines Tanzes in voller Rüstung durch die Straßen zu partizipieren, zugleich sich mit lauen Lippenbekenntnissen zu Cultus und Götterfurcht bekennend und diese perpetuierend, obschon er doch im Innersten aufs Schärfste derart leere Ängste refutierte.
    "Ich danke euch, werte Sodales."
    , erfolgte dennoch sogleich die erste Lüge als Glied jenes Zirkels.

  • Letztendlich war nichts anderes zu erwarten als die Aufnahme des jungen Gracchen, dennoch entfleuchte dem Älteren ein leises Seufzen als dies bestätigt war, denn schlussendlich barg dies für ihn selbst im gleichen Atemzuge die Freiheit aus soldalischer Verpflichtung gegenüber dem kriegerischen Aspekte des Mars, welchen er doch nie sonderlich passend hatte repräsentieren können. Gleichsam lag diesem Abschied einen Tropfen Wehmut inne, durchtränkt von Erinnerung an angenehme Zeiten, an Caius' prächtiges Abbild in salischer Rüstung, an die Augenblicke der Freiheit evoziert aus gänzlicher Vergessenheit im andauernden Ritus, an angenehme Mähler und Runden in kongenialer Gesellschaft des alten Adel Roms.
    "Auch ich möchte euch danken für das Vertrauen, welches ihr meinem Sohn entgegen bringt, gibt mir dies doch die Gewissheit, dass mein Platz durch einen angemessenen Na'hfolger ausgefüllt wird."

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