Balneum

  • "Keine Ahnung. Vielleicht haben sie Arbeit für uns. Du könntest irgendwelche schweren Sachen schleppen", neckte er seinen Bruder.
    "Wenn Vater wirklich hier war, können wir vielleicht das Gleiche machen, was er gemacht hat."Er stockte kurz.


    "Außerdem...hast du gehört was Witjon gesagt hat? Es gibt noch mehr solche Sachen, wie hier diese Wasserleitung hier ins Bad...äh Balneum. Vielleicht kann ich davon was lernen. Ich will unbedingt besser Latein lernen. Und lesen und schreiben. Ich kann vielleicht fürs erste im Stall arbeiten, oder jemandem anders zur Hand gehen."


    Seine Zähne fingen langsam an zu klappern und er hatte auch schon leicht blaue Lippen. Er war halt wirklich nur ein halbes Hemd.

  • "Mit meinem Kopf? Du hast doch hier den einzigen Wasserkopf in der Familie!" Ragin schnatterte.


    "Ich weis auch nicht, wann Albin kommt, aber wenn er sich nicht beeilt, zieh ich gleich meine alten dreckigen Sachen wieder an."

  • Und Albin kam...


    Er klopfte kurz an, dann kam er herein und legte die frischen Kleider auf einen Hocker, der an der Wand stand. "Meine Herren, hier habt ihr jeweils eine Tunika, eine Hose, ein Paar Schuhe und Unterwäsche für jeden von euch. Bedient euch."
    Er war nun wieder wesentlich freundlicher, als noch zuvor im Kaminzimmer. Hoffentlich waren die beiden jungen Männer nicht nachtragend.
    Als die beiden Neulinge sich eingekleidet hatten, nickte Albin und wies ihnen den Weg zu Ratbalds und Ragins Zimmern.
    Knapp wünschte er eine gute Nacht und verabschiedete sich für heute von den beiden frisch gebackenen Ducciern.

  • Gleich nachdem Loki sich mit Ragin und Sontje beschäftigt hatte, machte er sich schnurstraks auf zum Bad, um sich zum ersten Mal in seinem Leben ein heißes Bad zu gönnen. Nicht dass er nicht vorher die Chance dazu gehabt hätte, er hatte nur noch nie das Bedürfnis verspürt sich in heißes Wasser einzulegen, auch weil er der Meinung war dass das weich machte. Und Lando hatte nicht vor in irgendeiner Art und Weise weich zu werden. Vor allem weil er noch kein Land sah, was die Probleme der Familie und deren Existenz im römischen Reich an sich sah.


    Die Wanne, die für heisses Wasser vorgesehen war, war ein schwachter Abklatsch von dem was man in den Thermen der Stadt vorfinden konnte, doch der Umbau vor einem Jahr hatte dieses steinerne Gebilde mit sich gebracht, unter dem eine Art kleiner verstrebter Hohlraum dafür sorgte dass die warme Luft, die von einem Feuer in einem Nebenraum des Bads gespeist wurde, das Wasser der darüber befindlichen Wanne zu erhitzen ohne den darin sitzenden Menschen zu kochen.


    Was Loki sehr zugute kam... mit einem letzten inniglichen Nieser ließ er sich in das Wasser gleiten und... schrie erst einmal laut auf.


    "SCHEISSE IST DAS HEISS!!! WIE KANN MAN SICH BLOß IN SOWAS REINLEGEN? BEI THEIWAZ!! DAS BRÜHT EINEM JA DEN ARSCH WEG!!"


    Eine halbe Stunde, etliche Flüche und einige unterdrückte Schmerzensschreie später lag Loki endlich im immernoch heißen Wasser, und fragte sich wie lange es dauern würde bis er gar war. Als sich sein Bart mit heißem Wasser vollsog, und seine Backen sich langsam anfühlten als hätte er einen üblen Witz über Eilas Hinter gerissen (er war da sehr kreativ, und sie sehr rigoros in der Sanktionierung derartigem) begann er seinen Hals verzweifelt zu strecken. Aber nicht nur der Bart sog sich voll, auch die Haare begannen in der immernoch recht kühlen Luft langsam zu dampfen, und Lando beschlich ein leises Gefühl dass er in eine Falle gelockt wurde...


    Panisch sah er sich um, konnte aber in keiner Ecke des überschaubaren Bads Marga entdecken, die ihn gleich kleinhacken würde um ihn dann in mundgerechten Portionen an die Familie zu verfüttern (Er traute ihr das durchaus zu! Mehr noch. Ungewürzt!).


    Also doch keine Falle... aber eine sehr merkwürdige Erfahrung. Seine Glieder entspannten sich, was noch einmal genauso weh tat wie die Hitze an sich (25 Jahre krampfthafte Anspannung auf einmal zu lösen hat in etwa den Effekt wie ein Zahnstocher den man eben über den Helespont streckt), doch er stellte eine gewisse Linderung seiner Pein fest: er schniefte nichtmehr. Die Kopfschmerzen blieben natürlich, aber er bildete sich ein dass sie nichtmehr so stark waren...
    In einem Anfall von Entspanntheit griff Loki zu einem bereit gestellten Becher mit Bier (Loki bleibt Loki), rutschte dabei aus (bleibt Loki), und versank auf einmal in der Wanne (bleibt Loki).


    Plötzlich war da nurnoch: heiß.
    Als Landos Kopf untertauchte, und dann auch noch sein linker großer Zeh, der stetig über Wasser gehalten wurde um die kritische Temperatur in Landos Kreislauf unter gefühlten fünfhundert Grad Locius zu halten (ja! Loki hatte die Temperaturskala erfunden! Für sich ganz alleine! Und er teilte die mit NIEMANDEM!), explodierte die Badewanne. Oder genauer gesagt: Lokis Panik explodierte. Und er damit gleich hinzu. Er strampelte und wirbelte in der Wanne um sich (nur damit wir uns nicht falsch verstehen: die Wanne war kaum groß genug um darin ganz Platz zu nehmen), und war schließlich irgendwann draußen.
    Durch diese Aktion entstand im Bad eine nicht zu unterschätzend starke Bewölkung in Bodennähe, die dafür sorgte dass Lando sich erst einmal an einem Tisch derbe den Fuß anstieß, über denselben hinwegfiel und in dem zweiten, nicht temperierten Becken mit KALTEM Wasser landete.


    Den Effekt muss man hier nicht näher beschreiben. Das Ergebnis schon.


    So schnell wie Loki in der Wanne war, war er auch wieder draußen. Er hatte das Gefühl zu erfrieren. Aber gleichzeitig auch das Gefühl, viel schneller zu sein als vorher. Wassertropfen fielen langsamer, Klang breitete sich stöhnend langsam aus, und Loki selbst hatte das Gefühl zu rasen. Aus der Tür zu rasen!
    Als er die Tür zum Flur aufstieß, ergoss sich erst einmal eine dichte Wolke aus Wasserdampf in denselben, bevor Lando splitterfasernackt, und bis auf's äusserste überreizt zeigte. Lanthilda, die zu ihrem Unglück gerade durch den Flur unterwegs war, ließ vor Schreck das von ihr getragene Tablett mit mehreren Keramikteilen fallen.
    Nicht dass sie den Anblick von nackten Kerlen nicht gewohnt war, die Leute jenseits des Rhenus hatten es nicht so mit der römischen Prüderie, aber der Sturz ins kalte Wasser hatte Dinge mit Loki angestellt, die man auch ohne Prüderie erschreckend fand.


    "BESCHEUERTES RÖMERDING! ERST KOCHT ES EINEM DIE KLÖTEN, DANN FRIERT ES EINEM DEN HAMMER! VERDAMMTE AXT! NIE WIEDER!!!"


    Die verdutzte Lanthilda unbeachtend machte Lando sich auf in sein Zimmer um sich was warmes anzusehen und seine Erkältung auf ungefährlicherem Weg zu bekämpfen, während sich durch die Flure der Casa langsam immer mehr Nebel auftat...

  • Nachdem die beiden Mädels einen mehr oder weniger ausgiebigen Schwatz gehalten hatten und dabei der jungen Römerin die Idee gekommen war, zusammen das Balneum aufzusuchen hatte eben diese für Feuerholz und somit warmes Wasser gesorgt. Dann war sie kurz in das Zimmer von Witjon und sich gegangen und hatte ihm mitgeteilt, was sie zu tun gedachte. Komischer- und unüblicherweise war ihr Ehemann daheim, was ihr sogleich ein schlechtes Gewissen bescherte, denn sie hätte sich ja dann eben eigentlich um ihn kümmern sollen. Aber er bestand darauf, dass sie an ihrem Plan festhielt und so wartete sie nun auf Sontje. Beide hatten ausgemacht sich hier vorm Balneum zu treffen und eben darum stand Callista brav wartend vor der Türe.


    In ihrer Hand trug sie ein Handtuch, darin eingewickelt waren alle Utensilien die sie für ihre - immer noch traditionell römische - Körperpflege brauchen würde, also vor allem Wachs und ein Schaber, aber auch einige Öle und Tiegel mit Salben. Dazu zwei unterschiedliche Bürsten, ein weiteres Handtuch zum trocknen und so etwas, dass man getrost als "römischen Bikini" bezeichnen konnte, ein Zweiteiler, wie man ihn auch in öffentlichen Thermae anzog. Callista wußte, dass sie mit ihrer Vorliebe für das typisch römsiche Badevergnügen relativ alleine dastand, nur wenige andere Hausbewohner suchten das Balneum ebenso häufig auf wie sie. Umso mehr freute sie sich auf Sontje, die heute besonders niedergeschlagen wirkte.

  • Sich wieder in die Kuscheldecke einkuschelnd trabte Sontje mit gemächlichen Schritten ins gemeinsame Zimmer der Zwillinge zurück und suchte die Sachen zusammen, die sie für das Baden brauchte. Hatte sie alles? Hoffentlich ja... achnein.. die Klammer zum Haare hochbinden lag noch auf der kleinen Ablage. Sontje schnappte sich diese und verliess das Zimmer. Phelan war wie immer nicht da, dafür hatte sie aber gleich wieder Gesellschaft. Leise Huster untermalten ihre Schritte. Entweder war die Decke zu dünn oder die Milch zu schnell kalt geworden. Oder sie hatte zu lange draußen gesessen. Eine der drei Möglichkeiten konnten es sein oder auch nicht. "Du bist ja schon daaa. Auf ins Warme!!" begrüßte sie Callista, die muntere junge Frau spielend, liess ihr mit höflicher Geste den Vortritt. "Oh.. ist das schön warm! Findest du nicht auch?" seufzte Sontje begeistert und trug ihre Sachen zu einer langen Bank.

  • "Ja, sehr warm. Sehr angenehm." Sagte Callista und dachte mit Schaudern an den Winter, der früher oder später vor der Tür stehen würde. Witjon beschrieb ihn immern ur sehr vage mit "kalt", etwas, dass sich die Rothaarige auch selbst denken konnte. Dennoch freute sie sich nicht darauf diese Erfahrung selbst machen zu müssen und beschloß für sich, dann eben auch täglich ins Balneum zu gehen. Hier war es warm und gemütlich, der perfekte Ausgleich.


    Sie ging hinein und legte ihre Sachen auch ab. Dann entkleidete sie sich schnell und band sich den Zweiteiler um. Ihre Haare klemmte sie sich erstmal hoch, waschen würde sie diese zwar auch noch, aber erst hinterher. Fragend sah sie zu Sontje, war sie soweit?

  • Auch Sontje zog sich aus und ihr kniekehlen langes Hemdchen an, welches sie immer zum Baden trug, damit man ihren Körper nicht sah. Sie hasste ihren fraulichen Körper... schwächliche Arme und erst durch das regelmässige heimliche Ausreiten kräftiger gewordene Beine. Dazwischen ein von ihrer Mutter geerbtes Bäuchlein. Nein, sie war nicht schwanger! Sie hatte einen Bauch in Hügel-Miniatur-Ausführung. "So.. ich steige gleich ins Wasser.. was machst du? Soll ich dich abreiben? Oder einseifen?" fragte Sontje.
    Sie spürte die wohlige Wärme und setzte sich auf die steinerne Stufe an der Wand, um es sich dort erst einmal halb im Wasser sitzend gemütlich zu machen. Das Badebecken war sehr groß. Mit Sitzgelegenheiten und fliessend warmem Wasser. Auf einer Ablage befanden sich Seife, Schaber und andere Instrumente, die zur Körperpflege genutzt wurden.

  • "Danke, nein. Ich nehmen Öl." Sagte Callista und rieb sich Stück für Stück mit Olivenöl ein, dessen Geruch sie bald umfing. Dann streifte sie dieses so gut sie konnte mit der strigilis ab und wünschte sich ein ums andere Mal Vodafonis herbei. Aber nach vier Monaten hatte sie es - gezwungenermaßen - zu erstaunlicher Fingerfertigkeit gebracht und wurde immer flotter. Etwas sapo benutzte sie im Haar, dass sie gründlich auswusch. Dann kam der weniger angenehme Teil, das Enthaaren, für das sich Callista viel Zeit ließ und sorgsam jedes störende Haar entfernte. Danach wurden die Fuß- und Fingernägel gekürzt und gefeilt, die Augenbrauen gezupft und die Zähne gereinigt, wozu sie auch etwas Zahnpulver dabei hatte. Erst danach ließ sie sich ins Wasser gleiten und entspannte sich sichtlich. Mit einer Sklavin hätte das alles wahrscheinlich nur halb so lange gedauert.


    "Ah, schön warm." seufzte sie und lehnte sich entspannt zurück, das warme Wasser um sich herum und mit dem Beckenrand im Nacken, der wunderbar als Stütze diente. "Darf ich helfen dir?"

  • Während Callista sich schön machte sah Sontje ihr zu. Es war eine reinliche Verwandlung die Callista durchführte... so erschien es Sontje. Diie junge Frau selbst kümmerte sich viel eher ihre Haare auf den Kopf anstatt denjenigen die sich am Körper verteilten. Unbewusst kämmte Sontje mit den Fingern ihre Haare und klemmte sie irgendwann mit der Haarspange hoch in den Nacken. Das Hemdchen saugte sich voll und das Wasser kletterte langsam immer höher, befeuchtete Sontjes Haut. "Äh.. wenn du das tun möchtest.. ich kenne und mache sowas gar nicht. Ich kümmere mich meist um meine langen Haare und den Körper nach Seife duften lassen, das wars dann." stotterte Sontje überrascht über das Angebot der Römerin. "Von Ragin habe ich ägyptische Kosmetika geschenkt bekommen. Aber ich weiss damit nichts anzufangen. Sicher.. ich würde viel hübscher aussehen damit aber wie stelle ich es, dass es nicht zu albern oder zuviel aussieht??!" Vielleicht würde es Glabrio gefallen? Sie bekam prompt rote Wangen! Sontje stieg ins warme Wasser und tauchte nach hinten, um ihre Haare nasszumachen. Verlegen lächelnd sah sie Callista an, strich die Tropfen aus den Augenbrauen.

  • "Ja, lange Haare brauchen viel Pflege." bestätigte Callista und wickelte ihre Haare um sich, wobei sie diesen rotbraunen Strang dann eindrehte und am Hinterkopf befestigte. Jetzt, da ihre Haare sauber waren, konnte sie sie solange hochstecken, richtig trocknen würde sie sie später. Zumal sie die Haare nicht mehr aufdrehen brauchte um Locken zu bekommen, denn soviel Aufwand betrieb hier keine der Frauen und es war auch nicht so wichtig, mit der aktuellsten Mode in Rom mitzugehen. Dort kannte sie Frauen, die ihre Haare mit heißen Eisen eindrehten, so dass sie einen Lockenkopf wie die Lupae hatten. Was angeblich anziehend auf Männer wirkte, weil es einen verruchten Eindruck machte. Aber bisher hatte sie solche Kunstgriffe noch nicht nötig um Witjons Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.


    "Ägyptisch Schminke wirklich gut, sehr gute Qualität. Du kannst sein Stolz, das ist wertvolles Geschenk." Callista grinste und nickte der Jüngeren freundlich zu, sie selbst hatte noch nie ägyptische Schminke besessen und wäre fast ein bisschen neidisch geworden. Allerdings fand sie die Idee schön, dass sie Sontje etwas darüber beibringen konnte, denn geschminkt worden war sie schon sehr oft, damit kannte sie sich aus. "Du nur nutzen soviel Schminke wie gefällt dir, dann nicht zuviel oder albern. Nehmen bisschen Grundierung, bisschen Kohl für die Augen und bisschen Rot für die Lippen. Ich dich kann zeigen später, Römerinnen immer tragen Schminke für Fest oder Anlass, wichtiger." Callista fischte nach ihren Sachen und reinigte sie vorsichtig. "Ich kann auch zupfen dir Augenbraue, wenn du magst. Macht hübsch Gesicht."

  • Nachdem er erst zu fortgeschrittener Stunde erwacht war, hatte Glabrio sich auf die Suche nach dem Bad gemacht, das Loki ihm am Vortag versprochen hatte. Natürlich wusste er nicht genau, wo die entsprechende Anlage war, doch da die Casa recht römisch angelegt war, hatte er zumindest einen Anhaltspunkt. Schliesslich fragte er aber doch einen kleinen und irgendwie bösartig aussehenden Sklaven, der ihm zufällig über den Weg lief, höflich nach dem Weg.
    Der grinste erst, dann machte er ein naives Gesicht, wies den Weg und fügte hinzu: "Es ist bereits eingeheizt, Herr!" Glabrio war leicht irritiert, sagte aber nichts. Erfreut, endlich am Ziel zu sein, öffnete er die ihm gewiesene Tür. Durch den leichten Dunst, bemerkte er die beiden Damen zunächst gar nicht. Erst als er sein Gepäck bereits abgelegt hatte und die Tür geschlossen hatte, bemerkte Glabrio, dass er nicht allein war. Peinlich genug. Doch ausgerechnet Sontje war es, die er beim Baden überrascht hatte... und eine Fremde. Schlagartig lief er rot an und entschuldigte sich wortreich. "Das tut mir so... ich wusste nicht... ich dachte... man hat mir gesagt... aber... Das tut mir so leid. Bitte verzeiht!..." Er griff schnell nach seiner Tunika und wollte so schnell wie möglich wieder verschwinden. Das ging ja mal gar nicht. Aber er traf den Türknauf nicht auf Anhieb, weil er trotz der ganzen Scham die Augen nicht von Sontje lassen konnte. So griff er ins Leere und war jetzt endgültig den beiden Damen ausgeliefert.

  • "Danke... ich finde auch, dass es ein tolles Geschenk aus Ägypten ist, welches Ragin mir von dort mitgebracht hat. Alles ist in einem kostbar geschnitzten und hübsch verzierten Kästchen drin und ah.. schade! So blöd es auch ist, das Kästchen steht in unserem Zimmer." Schade, das wäre die Gelegenheit gewesen die ägyptische Kosmetika auszuprobieren. Aber würde dann nicht alles verlaufen, weil es so warm war? "Grundierung? Kohl und Rot kenne ich aber was ist Grundierung? Du möchtest mir die Augenbrauen zupfen? Aber gerne darfst du das machen! Ich kann es mit der rechten Hand, aber nicht mit der linken Hand. Da klappt das nicht so gut und es fällt mehr raus als von mir gewollt und dann sehe ich erst recht komisch aus!" Bereitwillig schwamm sie zu Callista rüber und legte sich im Wasser schwebend neben sie hin. Immer noch bereit sich dem Augenbrauen zupfen zu stellen, reckte sie Callista ihr Gesicht entgegen und schloß die Augen. "Wenn du es besser kannst... dann werde ich bestimmt hübsch sein!" murmelte Sontje.


    Die Tür öffnete sich irgendwann. Jemand trat ein. Bekamen sie Gesellschaft? Vielleicht von den anderen Frauen, die sich ihnen im warmen Badewasser anschliessen wollte? So schien es zu sein. Die Gestalt entpuppte sich als männlich. Es war zu Sontjes großer Überraschung Glabrio persönlich! "Glabrio!" flüsterte Sontje. "Du? Aber warte... so warte doch!" Sie löste sich vom Beckenrand, watete eilig zu den Stufen und diesselben hinauf. Ihr Hemdchen tropfte den Boden nass, zeigte mehr von ihrem Körper, aber es machte Sontje im Moment nichts aus. Sie wollte bei ihm sein. "Glabrio!" wiederholte sie freudestrahlend und lief ihm entgegen. Ganz nah vor ihm stehen bleibend, stellte sich Sontje auf die Zehen und küsste ihren Geliebten. Um das Gleichgewicht nicht zu verlieren, hielt sie sich an seinen Schultern locker fest. "Ich freue mich so dich wieder zu sehen!" fügte sie atemlos und lächelnd zugleich hinzu.

  • "Grundierung kommt zuerst, hat Farbe wie Haut, aber macht diese hübscher ... gleichmäßig ... keine Hubbel mehr oder Pickel. Dann erst Rot und Schwarz, man kann auch machen mehr mit Augen und nehmen Blau, Grün, Gold oder auch Rot. Gibt soviel." Callista nickte eifrig und lächelte. Sie hatte gesehen, wie reiche Römerinnen sich an den Jahreszeiten orientierten und aussahen wie ein Blätterwald, in wunderschönen rötlichen Brauntönen, gespickt mit goldenen Akzenten. Oder wie sie sich schminkten wie eiskalte Göttinnen, blau und weiß, ihre zarte Haut das blau der Adern betonend. Callista wußte, wieviel Arbeit dahinter steckte, nicht zuletzt, weil Vodafonis immer viel Freude am Zurechtmachen hatte und ihr dabei so schnell niemand was vormachte. An ihrer germanischen Verlobung zum Beispiel hatte sich Vodafonis mehr an die Germaninnen gehalten und Callista hatte sich sehr gut gefallen. Es war nicht ganz so auffallend, was ihrem Charakter gut entsprach, hübsch, aber bodenständig. So würde sie gern jeden Tag aussehen.


    Aber jetzt galt es erst, Sontje etas zu piesacken, denn das Zupfen mit der kleinen Pinzette war nicht immer angenehm. Obwohl durch die Hitze die Haut weniger schmerzempfindlich war konnte es ab und an ganz schön zwicken. "Du hübsch, Sontje. Ich mag dein blondes Haar." Sagte die Römerin ehrlich und lächelte, als sie die Pinzette ansetzte. Doch es kam gar nicht erst zum ersten Haar, denn jemand störte die weibliche Zweisamkeit. Ein Mann! Wer hatte den denn reingelassen? Und wer war er überhaupt? Callista, den Herzinfakt nahe, grapschte ein Handtuch und zog es sich um den Körper, während sie das Becken verließ und sich weiter nach hinten zurückzog. Taktisch unklug, denn so rückte die Tür und somit der Ausgang in weite Ferne, aber es brachte sie auch weiter weg von dem Eindringling. Sollte sie schreien? Witon war daheim, Amala war hier bestimmt irgendwo und sie würde dann den Rest der Duccier sowieso aufschrecken.


    Allerdings hatte die Römerin bei ihren Gedanken einen Faktor namens Sontje nicht mitberechnet, denn die stand auf und warf sich dem Mann regelrecht um den Hals. Sie küsste ihn! Aber ... aber ... sie war doch unverheiratet! Callista gingen fast die Augen über und sofort meldete sich ihr schlechtes Gewissen, denn das von Sontje schien grad ganz arg heiser zu sein. Glabrio? Glabrio! Ein Römer! Was machte ein Römer hier!? Callista traute sich einige Schritte vor und beobachtete nur noch eine Sekunde, wie Sontje diesem dahergelaufenen Mann einfach Avancen machte.


    "SONTJE! Du nicht küssen Mann!" sagte sie laut auf germanisch und musste dafür ihren letzten Rest Mut zusammen nehmen. Hatte die Jüngere sie benutzt, um hier ein Treffen mit ihrem Geliebten zu haben? Nun, eine solche Schande würde Callista weder auf sich noch auf die Blondine laden. Sie sah diesen Glabrio kurz an und sprach dann mit fester Stimme. "Salve! Ich weiß nicht wer ihr seid, aber ich nehme an, ihr habt euch in der Tür geirrt und werdet auf der Stelle gehen. Nicht wahr?" Wenn sie gekonnt hätte, hätte sie ihn nun böse angefunkelt. Oder wenigstens empört. Doch das ging leichtbekleidet und von sowieso sehr scheuem Charakter schlecht. Sie hoffte nur, er würde gehen.


    Sim-Off:

    Edit 1: Sontje, ich gehe davon aus du sprichst Latein mit Glabrio, richtig?


    Sim-Off:

    Edit 2: Glabrio, bei uns sind zwischen Landos Hochzeit und diesem Badetag mindestens vier Monate, bei dir nur eine Nacht. Das sollten wir dringend beachten!

  • Hatte Witjon vor wenigen Minuten noch die Finanzen seiner Betriebe geprüft, so stand er nun vor dem Balneum, denn er verspürte das dringende Verlangen sich in einer längeren Sitzung zu erleichtern. Als er jedoch entsetzte Schreie durch das Holz der Türe vernahm, die nur von seiner Frau stammen konnten - das brüchige Germanisch war unverkennbar, mal abgesehen von der sonst so lieblichen Stimme seiner holden Römerin, die sich jetzt in Entsetzen zu überschlagen drohte - war er in Alarmbereitschaft. Vorsichtig öffnete er die Tür zum Bad und stieß auf bald auf einen Gegenstand, der diese blockierte. Der Spalt war jedoch groß genug um den Kopf hindruchzustecken und so lugte Witjon argwöhnisch in den Raum.


    Und was musste er da sehen? Dort waren Callista und Sontje, beide mehr nackt als bekleidet, und Glabrio. Dass Glabrio dort war, fand Witjon bereits merkwürdig genug, suchten Römer die Bäder für gewöhnlich immer getrennt auf. Callista merkte immer wieder an, wie gewöhnungsbedürftig sie das Badeverhalten der duccischen Sippe fand. Doch schlimmer noch war der Umstand, dass Sontje sich gerade um Glabrios Hals warf.
    Witjon riss die Augen auf und polterte auf Lateinisch: "Was bei Donars Hammer ist denn hier los?! Was geht hier vor?!"
    Ein vorwurfsvoller Blick zu Sontje, ein strafender Blick zu Glabrio und ein verwirrter Blick zu seiner verstörten Gattin folgten diesem Ausbruch des Entsetzens.

  • Glabrio, dem die Angelegenheit schon vom ersten Moment an höchst peinlich gewesen war, da Römer NIEMALS mit Frauen gemeinsam das Bad teilten wollte sich gerade verabschieden und den Sklaven suchen, der ihn in diese schändliche Falle gelockt hatte. Doch als Sontje wunderschön auf ihn zugeflogen kam und ihn küsste, war es wiederum um seine Wut geschehen und er erwiderte den Kuss. Doch schon im nächsten Augenblick brach Chaos aus, denn nicht genug, dass die Römerin schrie, auf Germanisch schimpfte und ihn schliesslich bitterböse zu Gehen aufforderte - er wollte gerade erläutern dass er gar nicht aus Absicht hier war, zumindest nicht aus böser Absicht - da betrat auch noch ein weiterer Herr das Bad, was Glabrio vollends verwirrte und beschämte. Doch da er seine süsse Sontje soeben zum Küssen noch enger an sich gezogen hatte - auch in der Gefahr, selbst nass zu werden - war der böse Blick, den er auch vom neu angekommenen Gast empfing sicherlich nicht ganz ungerechtfertigt.


    Erschrocken löste sich Glabrio von Sontje, griff aber sogleich nach ihrer Hand, um ihr und allen zu symbolisieren, dass sie zu ihm gehörte und er das keineswegs verleugnen wollte. In Wirklichkeit aber wäre er am liebsten im Boden versunken. Da er selbst nicht genau wusste, was vor sich ging und da er sich nicht allein schuldig fühlte, an der skandalösen Situation konnte er zunächst nicht auf die Frage des Germanen antworten. Stattdessen ging er auf die indirekte Aufforderung der anderen Dame ein.
    Mit betont römischer Höflichkeit, die man ihm anbetracht seiner halbnassen Tunika und seiner insgesamt eher verstört wirkenden Erscheinung allerdings sicher nicht abkaufen konnte, versuchte er sich vorsichtig zu erklären.
    "Bitte verzeiht, matrona, ich hatte nicht beabsichtigt zu stören oder Sie zu erschrecken. Allerdings möchte ich Sie darauf hinweisen, dass ich aus Ignoranz, nicht aber aus bösem Willen..." Ein Seitenblick auf den wütenden Germanen in der Türöffnung riet Glabrio tunlichst, weiter dummes Zeug zu schwafeln, hoffentlich würde er nicht auch noch ein paar Zähne verlieren, wo er schon auf dem Weg war, seine Würde vollends zu verlieren. Hilfesuchend schaute er Sontje in die Augen und drückte flehentlich ihre Hand. Vielleicht konnte sie ihm aus diesem Schlamassel helfen.


    Sim-Off:

    Das is blöd, ich dachte, das wär am Folgetag... 3 Monate wäre Glabrio sicher nicht mehr geblieben!

  • [Am Tag nach der Vermählung]


    ...Vom Hauptstall kommend, wo Witjon seiner frisch angeheirateten Prudentia seine Morgengabe in Form eines wohlerzogenen Reittiers aus dem Gestüt der Hros Duccia übergeben hatte, betraten Mann und Frau das Balneum.
    Das Balneum war ein einziger Raum in dessen Mitte ein Wasserbecken lag, dessen Rand an die Wand grenzte, wo ein Wassereinlauf lag. Dort brauchte man nur eine Klappe zu öffnen und schon strömte kühles Nass hervor, das direkt aus den Reservoirs der Stadt stammte, welche ihren Vorrat über das hiesige Aquädukt bezogen. An der dem Zulauf gegenüberliegenden Wand befand sich eine in die Wand eingelassene schlichte Steinbank. In einer Ecke lagen auf einem Absatz ein Stapel Leinentücher zum abtrocknen und daneben einige wenige Tinkturen und Seifen bereit. Die Wände des Balneums waren mit Malereien verziert, die Szenen aus der Natur zeigten. Hauptsächlich war dort Wald zu sehen; auf einer Lichtung erkannte man einen Teich, in dem verschiedene Vögel und Kleintier abgebildet waren. Alles in Allem ergänzte sich die Ansicht mit der Aussicht, die man genießen durfte, wenn man durch das einzige - recht große - Fenster im Raum hinaus in den Garten sah.


    Witjon schaute seine Frau an und lächelte. Er schloß die Tür hinter ihnen und deutete auf ein paar Eimer erhitzten Wassers, die an der Seite ebenfalls bereitstanden. "Sveija war schon fleißig heute morgen, während alle anderen noch ihren Rausch ausschlafen." Er nehm einen Eimer und füllte seine Ladung ins das Becken, dass es zischte. Nachdem alle Eimer geleert waren, zog er sich sein Hemd über den Kopf und streifte auch die Hose von seinen Beinen. So stand er vor seiner Frau wie die Götter ihn geschaffen hatten und prüfte mit den Zehen die Wassertemperatur. "Ein bisschen zu heiß, was meinst du?" Fragend sah er Callista an.

  • [Am Tag nach der Vermählung]


    Der Weg war schnell zurückgelegt, zum einen, weil es durch den Garten der Casa von der Hros nicht wirklich weit war, zum anderen, weil Witjon den Weg mit allerlei Nettigkeiten und Komplimenten schmückte. Und da diese zumeist ihrer eigenen Person galten, blieb Callista nicht viel anderes übrig als rot anzulaufen und zu lächeln. Ein Grinsen hätte sie sich nicht getraut, obwohl sie sich wirklich sehr geschmeichelt fühlte. Und, wenn man mal von ein paar Details der Hochzeit absah, Witjon schien sich gedanken gemacht zu haben, denn die junge Römerin war froh nicht mit der gesamten duccischen Horden baden zu müssen. Aber die hätte im Balneum anscheinend eh keinen Platz gefunden und so waren es nur die Frischvermählten.


    Wieder einmal stellte Callista fest, was für ein unbezahlbarer Schatz Sveija war. Anstatt wie alle kräftig zu feiern und zu trinken und dementsprechend lange zu schlafen, war sie schon auf und munter und fleißig. Erstaunlich! Von einer Sklavin hätte Callista genau das erwartet, ihnen aber auch die festlichen Essensreste und mehr freie Zeit zugestanden, wenn die Hochzeit in der prudentischen Casa in Rom stattgefunden hätte.


    Witjon fing an Eimer zu schleppen und seine junge Frau stand etwas unnütz daneben und fragte sich, ob sie mithelfen sollte. Es sah ein bisschen aus, als wäre sie fehl am Platze, weil sie nicht wußte wohin mit sich selber - dann aber war alles erledigt und der Germane bereits dabei sich auszuziehen. Einen Moment zögerte sie noch, doch dann fing auch Callista an sich auszuziehen, mit den Sandalen angefangen, die sie sehr ordentlich nebeneinander stellte. Dann folgte das Kleid, welches sie über einen Haken hing. Ihr Haare wurde kurzerhand hochgesteckt und notdürftig mit einer Klammer gehalten, dann trat sie näher zu dem haarigen Kerl ( :D ) mit dem sie :Dnun für den Rest ihres Lebens verheiratet sein würde. Sie schmunzelte bei dem Gedanken und prüfte ebenso das Wasser.


    "Es ist tatsächlich etwas heiß, aber es kühlt ja auch schnell wieder ab." Fachsimpelte sie und lächelte. Sie setzte sich an den Rand und ließ beide Füße hinab, rutschte dann langsam nach und nach ins Wasser und gewöhnte sich so an die Hitze. Als das geschafft war seufzte sie wohlig auf und ließ sich auf die Steinbank nieder.

  • Als seine Frau sich ihrer Kleider entledigt hatte, brachte Witjon erstmal kein Wort heraus. Er hatte sie bisher immer nur im Dunkeln oder im Zwielicht nackt gesehen genoss jetzt den Anblick ihres wohlgeformten Körpers bei vollem Tageslicht. Callista kam näher zu ihm und prüfte ebenfalls die Wassertemperatur, dann stieg sie in das Becken und machte es sich bequem. Witjon tat es ihr gleich, auch wenn das Wasser ihm eigentlich noch viel zu heiß war. Während er also seeehr langsam ins Becken rutschte, nahm er das Gespräch wieder auf. "Und, wie gefällt dir dein neues Zuhause? Ich hoffe es entspricht in etwa deinen Erwartungen."

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