[Subura] Schmierige Spelunke am Kanal

  • | Titus


    Jetzt war Titus schon so gut und massierte ihr die Schultern, ja er ging sogar soweit, dass er ihr sogar ein paar zusätzliche Freuden bereiten wollte (gute Seele die er war) und da versuchte das Weibsstück doch tatsächlich sich zu entwinden und sich zu ihm umzudrehen!
    Was dachte sie denn wer sie war, wenn er ihr schon etwas gutes tun wollte?!


    "Ich bin sicher du untertreibst, Süße", raunzte er und umschlang sie wieder. Dann packte er ihre rechte Brust und presste seine Lippen auf die ihren. Wie man die Melonen einer Dame richtig knetete hatte er schon oft an Lupas üben dürfen. Man musste sich auf die Brustwarze konzentrieren mit zwei Fingern, das entlockte den grell geschminkten Mädchen für gewöhnlich Freudenschreie in den von ihm frequentierten Lusthäusern. Doch nicht gleich zu Anfangs, zuerst mit der ganzen Hand alles bearbeitet, sonst würde es hinterher nicht gut sein.


    Als Titus so sein Fachwissen über Frauen seinen beiden Kollegen am demonstrieren war, kam eine Schwarzhaarige und rief nach ihrem Schankmädchen. Titus lachte. "Hast du gehört? Da verlangt jemand nach dir! Schade, dass du beschäftigt bist!" Ein kurzer Ruck zu beiden Seiten und Sulamiths ohnehin schon ledierte Oberbekleidung fiel in Fetzen ganz von ihr ab, sodass sie von der Hüfte aufwärts jetzt nackt war. Wieder packte Titus mit beiden Händen ordentlich bei ihr zu, während Brutus im Hintergrund pfiff und johlte.


    "Dreh sie um! Dreh sie um!"


    Sim-Off:

    Titus ist kein Koloss...er ist sogar eher schmächtig.

  • Es gab kein Entrinnen für Sulamith. Sie war diesem Mann unweigerlich ausgeliefert. Auf Hilfe war auch nicht zu hoffen. Tiberios würde es nicht wagen, sich mit diesen drei Rabauken anzulegen. So blieb ihr nur noch übrig, auf Gott zu vertrauen.


    Wieder packte er sie, so dass sie diesmal keine Möglichkeit mehr hatte, ihm zu entwischen. Sie schrie und versuchte sie sich mit allen Kräften zu wehren. Erst recht als er ihr seine widerliche Zunge in ihren Mund schob und sie so zum Schweigen brachte. Gleichzeitig vergriff er sich an ihrer Brust, was in ihr nur noch mehr Panik auslöste. Sie hatte eine leise Ahnung davon, was diese Kerle mit ihr machten, wenn ihnen niemand Einhalt gebot. Doch von wo sollte denn Hilfe kommen?


    Hoffnung keimte in ihr auf, als sie das Gebrülle des schwarzhaarigen Schankmädchens vernahm. Ausgerechnet sie wollte ihr helfen? Vielleicht stimmte es ja, dass in jedem Menschen ein guter Kern verborgen war. Das Schankmädchen war an den Tisch der drei Rüpel herangetreten und ließ ihre Schimpftirade los. Endlich ließ der Kerl von der Hebräerin ab und begann sich köstlich über das Gezeter zu amüsieren. Sulamith versuchte sich immer noch zu befreien. Ihr Herz schlug wie wild und sie war den Tränen nah. Solch eine Erfahrung war ihr bisher immer erspart geblieben. Noch nie hatte sich ihr ein Mann genähert. Dass es nun ausgerechnet auf diese Weise passieren musste!


    Der Rüpel ließ sie natürlich nicht los und wenn sie nur eine Sekunde darauf gehofft hatte, dies könne noch gut ausgehen, wurden all ihre Hoffnungen mit einem Ruck am Stoff ihrer Tunika zunichte gemacht. Sie schrie auf, als ihr bewusst wurde, dass sie plötzlich ganz entblößt da stand. Ohne Gnade und das weitere Gegeifere des Schankmädchen ignorierend, packte er sie wieder zur Freude seiner Kumpane, die ihn noch anzufeuern begannen.
    Sulamith schrie und weinte, doch niemand schien es zu interessieren. Sollte das Gottes Wille sein?


    Sim-Off:

    Aus der Perspektive einer zarten, kleinen Frau schon. 8)

  • Tiberios biss sich auf die Lippen, denn nun hatten die drei Typen Sulamith bis zur Hüfte entblößt,
    Das schwarzhaarige Schankmädchen versuchte es nochmal im Guten.


    Sie stapfte zu den Männern hin, wiegte sich in den Hüften und strich ihr fettiges langes Haar mit einer Geste zurück , die lasziv wirken sollte. Dazu lockerte sie den ziemlich schmutzigen Kragen ihrer Tunika. Brutus war schon mal auf ihre beachtlichen Brüste abgefahren , vielleicht konnte sie Titus genauso ablenken.


    Ihr machte das nichts aus, aber dieser Sula sah man an, dass sie eine verwöhnte Haussklavin war, und wenn dann ihre domini – mit Recht emphört, da man ihr Eigentum beschädigt hatte – auftauchen würden, dann bekäme die Chefin Ärger – und sie noch mehr !:
    Meine Herren !“, rief sie : „ Das Mädel ist zu blöd für alles , die taugt echt nur dazu , Krüge zu spülen ! Wie wärs mit einem echten Weib vom Fach.“
    Sie leckte sich über die Lippen, strich selbst über ihre Brüste und blieb bei dem Tisch mit den Männern stehen.


    Sulamith weinte und schrie jetzt, aber außer Tiberios und das schwarzhaarige Mädchen schien das keinen zu interessieren, im Gegenteil, die meisten Gäste waren entweder abgestumpft , freuten sich über das Unglück einer unschuldigen jungen Frau oder genossen das Schauspiel, in dem sie pfiffen und johlten.



    In diesem Moment spürte Tiberios, dass jemand den Arm um seine Schultern legte.
    Es war der unvermeidliche Hairan.
    Seine schwarzen Augen glänzten , als er Sulamiths Bedrängnis sah.


    " Macht dich das auch so an ?", flüsterte er Tiberios ins Ohr :
    "Oder eher nicht , wie ich vermute. Du hast es ja mehr mit deinen domini - obwohl, wenn ich dich so anschaue, verlierst du für einen Lustknaben langsam den ersten Schmelz ...."


    Diesmal ließ sich Tiberios von Hairans Sprüchen nicht irritieren. Er wollte etwas sagen , da höhnte Hairan auch schon :
    " Wenn es dich so schmerzt , dann biete dich doch an, vielleicht lassen sie dich ja für die Frau einspringen !"
    Er fand das lustig und lachte.


    Dann sah er Tiberios' Verzweiflung und tätschelte seine 'Wange:
    " Eine Freundin von dir ? Warum habt ihr mich nicht gefragt, dafür sind doch alte Freunde da. Ich wußte nicht einmal, dass das Mädchen zu dir gehört. Schau her, mein Kleiner...."

    Er ließ einen Denar auf seiner Hand aufblitzen und winkte das schwarzhaarige Schankmädche zu sich her:


    "Servier der vergnügten Runde mal drei Krüge ungemischten Wein als Aufmerksamkeit des Hauses !", befahl er über den Lärm hinweg
    und stopfte der Schwarzhaarigen das Geld in den Ausschnitt :
    " Vielleicht beruhigt das die Gemüter !"

  • | Titus


    Die jungen festen Rundungen Sulamiths in Titus beiden Händen weckten neben seinem ursprünglichen Vorhaben Brutus zu beeindrucken auch schön langsam seine Begierden als Mann gegenüber dieser Frau. Der Kontakt mit diesem zarten nackten Fleisch ließ sein Blut schnell nach Süden fließen und Titus' Grabschen wurde drängender, während er Sulamiths Hals abzuschmusen begann.


    Da kam auch wieder das schwarzhaarige Schankmädchen und wollte auch mitmachen, aber Titus empfand sie in diesem Moment einfach nur lästig, wo er doch mit einem weitaus interessanteren Lustobjekt beschäftigt war. "Verzieh dich!" fuhr er die Bardame an und widmete sich wieder Sulamith, an deren Hintern er auch jetzt sein Becken durch die Kleidung rieb. Er wollte diese Frau besitzen!


    Titus hob sie hoch und warf sie sich über die Schulter und begann in Richtung Hinterzimmer loszumarschieren. In diesem Moment wurden drei Weinkrüge an ihren Tisch serviert und das sogar gratis. Brutus lachte.
    "Na da hat Titus jetzt aber was verpasst, gratis saufen!"
    Und zog das eigentlich Titus zugedachte Getränk ebenfalls zu sich.
    Aber bestimmt würde er jetzt keinen Wein benötigen, wo er ja anderes im Sinn hatte.


  • Hairan zog Tiberios an sich heran und flüsterte ihm ins Ohr:


    "Schau mal , die Fische fressen den Köder. Der Ältere säuft einen Krug und der Große zwei Krüge , damit sind die platt. Und mit dem Jüngeren alleine dürtest du doch fertig werden."


    Der furische Sklave schüttelte entschieden den Kopf.
    Körperliche Gewalt kam für ihn nicht in Frage, da würde er den Kürzeren ziehen. Normalerweise rettete er sich durch Schnelligkeit oder durch sein Mundwerk.


    Hairan lachte : "Hau ihm doch einen Krug über den Schädel, das versucht meine kleine Schwester auch immer.", sagte er.


    Titus warf sich die verzweifelte Sulamith über die Schulter, dass es krachte und wollte offensichtlich ins Hinterzimmer.
    Diese cubiculae waren klein und stickig und hatten fast nie Fenster.


    Ein Krug über den Kopf ....nein. Kein Krug, etwas anderes, Tiberios brauchte etwas anderes.


    Er stieß Hairan zurück und winkte dem Schankmädchen :
    " Hast du irgendein Räucherwerk ?", fragte er sie.


    Zumindest in griechischen Haushalten war das ein ganz gewöhnlicher Bestandteil der Haushaltsführung.
    Räucherwerk gab nicht nur einen Wohlgeruch, es bekämpfte auch schlechte Gerüche, die Miasmen, die ja bekanntlich allerlei Krankheiten übertrugen. Bei den Römern war das ähnlich.
    Nur ob sie in dieser Spelunke so etwas hatten ?


    Das schwarzhaarige Schankmädchen nickte jedoch :
    "Wir haben Mastix , aber wir dürfen nicht....."


    "Egal, bring es rasch her.", sagte Tiberios entschlossen : "Die domina von Sula wird es deiner domina ersetzen, was sie auch verlangen mag, da bin ich sicher. "


    Mastix mit seinem zitronigen Duft war zwar nicht ganz das, was er sich gewünscht hätte, Tiberios hätte etwas Schwereres vorgezogen, aber das musste auch gehen.


    Das Schankmädchen verschwand und kam mit einer Kupferschale wieder und drückte sie Tiberios in die Hand. Tiberios schaute in die Schale, die Menge an gelblichweißem Mastix bedeckte den Boden.
    Die Flamme züngelte gerade hervor, und der junge Sklave pustete sie leicht an, um sie anzufachen.


    Als die erste gelbweiße Schwade emphorstieg, ging Tiberios, die Schale in einer Hand, Titus hinterher.
    Ratten muss man ausräuchern, dachte er.

  • Alles Jammern und Schreien hatte keinen Sinn. Gegen diesen Mann hatte Sulamith keine Chance. Mit seinen Armen und seinem Körpergewicht hielt er sie in Schach, so dass sie sich kaum noch bewegen konnte. So bleib ihr nichts anderes übrig, als die lüsternen Annährungsversuche über sich ergehen zu lassen. Dabei wurde er immer zudringlicher und schürte somit selbst sein Verlangen nach ihre.


    Die Mischung aus seinen Körperausdünstungen, dem Alkohol und seinem widerlichen Atem der ihr in die Nase stieg, als er sich gierig mit seiner Zunge ihrem Hals näherte und dabei lüstern keuchte drehte ihr den Magen um. Am liebsten hätte sie sich übergeben. Es schien, als sollte hier und jetzt ihr schlimmster Albtraum wahr werden. Dabei hatte sie doch nur helfen wollen! Dummerweise war sie dabei ziemlich blauäugig vorgegangen. Warum hatte sie nicht auf Tiberios und Eireanns Einwände gehört? Sie hatte nie erlebt, wie das Leben außerhalb ihrer kleinen behüteten Welt wirklich war. Und nun traf sie auf erschreckende Weise die Realität. Das wahre Leben mit all seinem Schmutz, seiner Rohheit und seiner Gewalt.


    Was sonst noch um sie herum geschah, bekam die Hebräerin nicht mehr mit. Sie befand sich gerade mittendrin in ihrem schlimmsten Martyrium, welches sie bislang erlebt hatte. Dieser Mann würde jetzt und hier ihr Wertvollstes rauben und wenn es noch schlimmer kam, würden sich all diese Rabauken über sie hermachen. Sie würden ihren reinen Körper besudeln und aus ihr ein Stück seelenloses Fleisch machen.


    Doch dann plötzlich schien er von ihr abzulassen. Das jedoch war und blieb nur einer ihrer Wunschgedanken. Schließlich packte er sie, schwang sie sich über die Schulter und trug sie davon. Ohne Unterlass schrie und zappelte Sulamith weiter. Doch dann war sie bereits mit ihrem Peiniger im Nebenzimmer verschwunden.

  • Tiberios hoffte, dass er Sulamith irgendwie helfen konnte.


    Er plante, Titus und dem Mädchen in das Hinterzimmer zu folgen und dort wie ein äußerst beschränkter Sklave mit dem Räucherwerk herumzufuchteln, um möglichst viel Rauch zu erzeugen.
    Vielleicht gäbe das Sulamith Gelegenheit , sich von ihrem Peiniger loszureißen und sich irgendwo zu verstecken.


    Dass Titus wütend werden und ihn vielleicht nieder schlagen würde, nahm der furische Sklave in Kauf.
    Hauptsache, Sulamith kam dem Typ aus den Augen.


    Tiberios hatte Titus fast erreicht , da spürte er einen harten Schlag gegen sein Schienbein; er stolperte und fiel längs hin.
    Die Schale mit dem Mastix fiel aus seinen Händen und kullerte unter die nächste Bank, das kostbare Räucherwerk verteilte sich auf dem Boden.




    Tiberios schaute sich verwirrt um, kam auf die Knie, fasste in das immer noch glimmende Mastix und verbrannte sich zwei Finger seiner linken Hand.
    Er zischte durch die Zähne.


    Es war Hairan, der sein Bein zurückzog - und sich bog vor Lachen.


    "Was sollte das werden?", fragte er : " Ein Opfer für Priapos, damit der Typ deine widerstrebende Freundin richtig gut zureitet ?"


    Tiberios sah Hairan verständnislos an. Dieser hatte ihm gerade das Bein gestellt und damit seinen kleinen Plan, Verwirrung zu stiften, verhindert.


    Hairan zuckte die Schultern, fixierte Tiberios mit seinen schwarzen Augen und lächelte :
    " Ich habe eine bessere Idee.", sagte er : " Lass uns zusehen. Diese Räume haben meistens Gucklöcher und wenn ich dem Schankmädchen ein paar Asse gebe ....ich mag es sehr, wenn sie sich wehren und rumheulen.."


    In Tiberios flammte Wut auf - wegen Hairan , aber auch wegen seiner eigenen Hilflosigkeit.


    "Was hast du nur davon ?", fragte der junge Alexandriner aufgebracht:
    "Die Erinnyen sollen dich holen und dich mit deiner eigenen Bösartigkeit ersticken, Hairan !"


    "Ach ,Titus macht sie dir nicht kaputt, du kriegst sie hinterher ja wieder.", spottete Hairan und leckte sich die Lippen.


    Der furische Sklave schwieg und senkte den Kopf. Sein Plan war fehlgeschlagen .


    Sulamith war mit Titus im Nebenzimmer verschwunden , die Tür war zu , und sie war ihm dort ausgeliefert.

  • | Titus


    Titus ging mit Sulamith auf der Schulter zur Tür von einer der Hinterzimmer und rief davor nochmal laut: "Wollen wir doch einmal sehen wie gut du schmeckst und wie eng du bist, meine kleine Lupa!" und betrat dann ihr gemeinsames kleines Boudoir. Hoffentlich hatte Brutus gut zugesehen dachte sich Titus, während er hinter sich die Tür schloss, hoffentlich hatte er seine Kunst im Umgang mit Frauen bemerkt...


    Draußen saßen währenddessen Tappo und Brutus an den spendierten Weinen, Tappo bei einem Krug und Brutus mit zweien, wo er ja auch den für Titus georderten zu sich gezogen hatte. Von den übrigen Gästen hatte niemand wirklich Notiz vom eben geschehenen genommen, zu alltäglich waren solche Dinger in den Spelunken der Subura. Außerdem hielt man sich hier an dem Grundsatz, dass man sich aus Dingen heraushielt die einem nichts angingen. Das war der Gesundheit zuträglicher in diesen Vierteln. Viele plauderten und scherzten munter weiter, soffen, spielten Würfel und begrapschten die Schankmädchen, wenn sie vorbeigingen. Nichts hatte die ausgelassene und lärmende Atmossphäre getrübt. Auch Brutus war im Himmel.


    | Brutus


    "Das Zeug is ja unverdünnt!" rief er freudig aus und stürzte gleich gierig seinen ersten Becher in sich hinunter. Tappo hatte seinen Wein noch nicht mal angerührt, viel mehr studierte er Brutus' Züge wie als wenn er ein besonders spannendes Wagenrennen dort verfolgen würde. Das ging so eine kleine Weile, bis es Brutus zu stören begann. "Was glotzt du mich so an, Kürbisfresse! Hör auf damit, oder meine Klinge kostet den Geschmack deiner Eingeweide!"
    Tappo ließ sich allerdings nicht beirren und starrte weiter, bis er offensichtlich zufrieden war und jetzt auch seinen Krug zur Hand nahm.


    | Tappo


    "Du krampfst immer noch nicht, also scheint das Zeug sauber zu sein." Er nippte an seinem Getränk und seine Züge verzogen sich vor Entzückung. "Sehr delikat, in der Tat!" Tappo nahm jetzt größere Schlucke, während Brutus' kleine graue Zahnrädchen zu ticken begonnen hatten. Es sah immer ganz witzig aus, wenn er versuchte zu denken. "Hee... hast du mich gerade als Vorkoster benutzt?" Unsicherheit darüber wie er das finden sollte (und ob er überhaupt damit Recht hatte) zeigte sich auf Brutus' Gesicht. Tappo tat so, als hätte er gerade jetzt erst bemerkt, dass Brutus mit ihm redete. "Was? Och nein, ich bin ja nicht lebensmüde! Du würdest ja sofort bemerken, wenn....oh schau mal da!"
    Neugierig drehte sich Brutus in die Richtung in die Tappo zeigte.
    "Was is'n da?"
    "Na da, siehst du ihn denn nicht? Das ist doch Gaius Cilnius, der Kerl der dir noch Geld schuldet!"
    "Der..? Kenn ich nicht, sicher?"
    "Aber ja doch! Weißt du denn nicht mehr unser letzter Saufzug mit Babilus vor drei Tagen?"
    "Hab ich vergessen...war besoffen..."
    "Ja, da hattest du ihm ja 10 Sesterzen geborgt die er dir immer noch nicht zurückgezahlt hat!"
    "Was?!"
    "Ja, wirklich! Lässt du das etwa auf dir sitzen?!"
    "Nein! Den Kerl knöpf ich mir vor! Will der mich einfach beschwindeln dieser verdammte Sohn einer..."


    Schon wieder auf 180 wuchtete sich Brutus in die Höhe, um sich "Gaius Cilnius" vorzuknöpfen. Tappo indessen hoffte im Stillen (und wieder an seinem Wein nippend), dass es ihm dieser unbekannte, noch von nichts ahnende Tavernengast nicht allzu übel nehmen würde, was Brutus auch immer gleich mit ihm anstellen mochte.

  • Sulamith wich schnell zurück in eine Ecke des Raumes, nachdem ihr Peiniger sie abgesetzt hatte. Sie wusste, dass sie hier gefangen war und dass sie diesem Mann nun vollkommen ausgeliefert war. Da Graecina noch immer nicht hier war und sie auch von Tiberios‘ Seite wenig Hilfe erwarten konnte, waren alle Möglichkeiten ausgeschöpft, noch Heil aus der Sache herauszukommen. Als letzte Option sah sie nun nur noch, ihn mit Worten dazu zu bringen, von ihr abzulassen. Auch wenn sie wenig Hoffnung hatte, damit erfolgreich zu sein, wollte sie die Chance dennoch nicht ungenutzt lassen. Sie sank vor ihm auf die Knie und hob bittend ihre Hände. „Bitte, Dominus! Ich bin keine Lupa!“ begann sie. doch sie merkte schnell selbst, dass ihn dieses Argument wohl kaum von seinem Vorhaben abhalten konnte. Schließlich war sie eine Frau- Ob Lupa oder nicht, war in diesem Zusammenhang zweitrangig. Vielleicht aber konnte ihn die Aussicht auf viel Geld davon abhalten, sie zu schänden. „Meine Domina wird dich sicher großzügig belohnen, wenn sie mich auslösen kommt! Doch nur, wenn du mir nichts antust!“ Kaum hatte sie dies ausgesprochen, merkte sie, wie anmaßend sie gesprochen hatte. Was, wenn sie durch solche Behauptungen Graecina auch noch in Gefahr brachte? Sie selbst hatte sich alles eingebrockt, also musste sie auch dafür geradestehen! Hatte sie nicht noch großspurig vor den jungen Griechen behauptet, sie wäre sich im Klaren darüber, worauf sie sich einließe. Die Hebräerin erkannte ihren Hochmut, dem sie erlegen war. Darum gab es nur eins: Sie erhob sich und blieb vor ihrem Peiniger mit gesenktem Blick stehen und überließ sich ihm, wie ein Lamm, das auf der Schlachtbank geführt worden war.

  • Tiberios stand vor der geschlossenen Tür, hinter der Sulamith und ihr Peiniger verschwunden waren, und befürchtete Schlimmes.
    Sulamith tat ihm Leid.
    Er hatte ihr nicht beistehen können, auf keinste Weise.
    Ich hoffe, sie schafft es, sich so zu entspannen, damit er ihr nicht allzu weh tut - danach ein heißes Bad und warmes Muslum und viel Schlaf, dachte Tiberios nüchtern , denn das war das, was er an Sulamiths Stelle getan hätte. Und danach alles vergessen, besonders diesen hässlichen Titus.


    Der furische Sklave bückte sich und hob die Kupferschale auf, die er fallen gelassen hatte, trug sie zum Tresen und stellte sie ab.


    Sein Blick schweifte über die anwesenden Gäste. Um ihn herum tobte das raue Leben der Subura. Brutus hatte es gerade mit einem anderen Gast , sein Kumpel Tappo sprach anscheinend dem Wein zu.
    Hairan, der Spender des Getränkes, hatte sich irgendwohin verdrückt ; Tiberios war froh darum.


    Das schwarzhaarige Schankmädchen rannte hin und her und strich sich ab und zu die Haare aus der schweißnassen Stirn – ohne die Hilfe der Ancilla und ohne Sulamith blieb nun ein Großteil der Arbeit an ihr hängen.


    Wo nur die domina von Sulamith blieb ? Vielleicht hatte sich Sulamith da falschen Vorstellungen hingegeben ,und diese Iulia würde gar nicht kommen ? Vielleicht war von anfang an alles ein Hirngespinst der jungen Hebräerin gewesen?


    Tiberios schaute immer noch zur Tür, hinter der Sulamith verschwunden war , und dann in Richtung des Eingangs.


    Falls die domina doch noch kommen würde- hoffentlich brachte sie ein Dutzend mit Knüppeln bewaffneter Sklaven mit!

  • | Titus


    Eine ganze Weile lang blieb die Tür geschlossen, ehe sie sich wieder öffnete. Heraus kam ein ganz mit sich zufrieden aussehender Titus der sich gerade am richten seiner Tunika war, damit sie auch ja wieder ordentlich saß. Es hatte ihm gut gefallen und jetzt noch etwas zu trinken! Danach fühlte er sich immer durstig nach Alkohol. Als er zum Tisch kam bemerkte er, dass da drei leere Krüge standen. "Ihr habt schon getrunken?" fragte er ein klein wenig enttäuscht darüber, dass seine Freunde nicht auf ihn gewartet hatten.


    | Brutus


    "Jau! War köstlich und gratis!" rülpste Brutus, der noch am abwischen des Blutes von dem Geldtypen von seiner Faust war mit der er ihm eine verpasst hatte. Der vermeintliche Gaius Cilnius war auch noch hier mit blutiger Nase und verstand die Welt nicht mehr, wieso urplötzlich ein fremder Prügelbube von ihm angeblich geborgte 10 Sesterzen wiederhaben wollte, aber er hatte trotzdem bezahlt, um die Sache zu überleben. Seine beiden Freunde waren noch am verarzten seiner Wunden.


    | Tappo


    "Wie hat es dir mit der Kleinen gefallen?" interessierte sich da Tappo, der in diesem Moment seinen letzten Schluck Wein austrank. Das ließ Titus wieder strahlen. "Wunderbar! Also passt auf, es war..." und so erzählte er ihnen alles haarklein.
    Am Ende dann schaute er respektheischend zu Brutus und fragte: "Na da staunst du, stimmts? Hast du sowas auch schon mal gemacht?"
    Brutus war gerade am herumpullen zwischen seinen Zähnen, als er antwortete: "Hmm ja ganz nett."
    "Ganz nett?! Es war phänomenal! Vor allem..."
    "Du hattest ne heiße Nummer, schön für dich und jetzt SCHNAUZE!"
    Titus verstummte sofort, wenn er es auch nicht ganz fassen konnte, dass Brutus sein Meisterwerk einfach so mehr oder weniger mit einem Schulterzucken abgetan hatte.
    Das und der Blick auf die leeren Krüge ohne süßen Alkohol darin holten ihn noch weiter hinunter auf den Boden der Tatsachen.
    "Hm.. besser wohl, wenn ich schön langsam die Fliege mache."
    Tappo stand auch jetzt auf. "Gute Idee! Ich komme gleich mit."
    Da seine beiden Kumpane sich zum Aufbruch bereit machten und Brutus nicht alleine hier sitzen bleiben wollte (es gab ja keinen Gratiswein mehr), beschloss auch er widerwillig sich den anderen anzuschließen. "Wenns sein muss..."


    Tappo legte den Geldbetrag auf den Tisch den sie der Taverne noch schuldig waren und dann machten sich die drei Banditen auf den Weg zur Tür, um Araneas Spelunke zu verlassen. Unterwegs tippte Tappo Titus kurz auf die Schulter und reckte ihm den erhobenen Daumen entgegen.
    "Hast du gut gemacht."
    Das brachte Titus dann doch wieder zum grinsen, als er als letzter durch die Tür trat und in die Nacht verschwand.

  • Sulamiths Flehen und Betteln, ihr Schreien und Wimmern war verstummt. Nachdem die Tür wieder offen stand und ihr Vergewaltiger bereits eine Weile den Ort des Geschehens verlassen hatte, trat auch Sulamith aus dem Zimmer. Sie war nackt und an ihrem Körper waren deutlich die Male ihrer Schändung zu sehen. Blaue Flecken, Kratzer und eine blutige Lippe. Diese sichtbaren Andenken hatte ihr Peiniger ihr hinterlassen. Doch die, die man nicht sah, waren weitaus schlimmer.


    Wie geistesabwesend trat sie heraus, so wie sie war. Ihre Umgebung nahm sie nicht mehr wahr. Sie war an einem anderen Ort. Nur so konnte sie im Augenblick noch weiterleben. Ganz gleich ob die gierigen und gaffenden Blicke der Männer im Schankraum sie trafen. Schlimmer konnte es nicht mehr kommen!
    Sie hatte weit mehr als nur ihre Jungfräulichkeit verloren. So schritt sie durch den Schankraum. Ihr Ziel war der Platz hinter dem Tresen... oder noch besser der Hinterhof, wo niemand sie sah und sie allein sein konnte.

  • Sulamith kam aus dem Nebenzimmer, in einem entsetzlichen Zustand, voller blauer Flecken und Kratzer, aber noch entsetzlicher schien die Tatsache zu sein, dass die junge Frau durch alle hindurch sah, als würde sie niemanden wahnehmen.


    Tiberios jedoch sah sie sofort , und mit einem Ruck riss er einen der blutroten Vorhänge, die die cellae vom Hauptraum trennten herab , eilte zu Sulamith und legte den Stoff wie einen Umhang um ihren Körper.
    Dabei fasste er ihre Schultern, sah ihr besorgt ins Gesicht:


    "Sulamith ", sagte er und es klang wie eine Beschwörung : "Sulamith".


    Er wiederholte ihren Namen.
    Tiberios hoffte auf ein Zeichen, dass die junge Hebräerin ihren Namen erkennen und ihn wahrnehmen würde:
    "Es ist vorbei, Sulamith.", sagte er :
    " Die Männer sind fort. Komm, setz dich."


    Das schwarzhaarige Schankmädchen tippte Tiberios auf die Schulter. Es trug ein sauberes Tuch und
    eine Schale mit Wein in der Hand.
    Ihre schwarzen Augen blickten mitleidig, als sie ihm die Schale reichte:


    "Als ich euch gesehen habe, wußte ich, dass das Probleme gibt.", seufzte sie: "Hilf dem Mädel, sich zu säubern."


    Tiberios nickte.
    Er tauchte den Stoff in den Wein und berührte damit Sulamiths blutige Lippe.

  • Die Hebräerin erschrak, als sie spürte, dass jemand sie anfasste. Sie vernahm eine dumpfe Stimme, die sie bei ihrem Namen rief. Doch das löste in ihr nur noch mehr panische Ängste aus. Sie wollte nur noch weg. Daher wurden ihre Schritte immer größer. Den jungen Griechen, der sich sofort ihrer erbarmt hatte, schien sie in diesem Moment nicht erkennen zu können, sondern sah in ihm lediglich eine weitere Bedrohung, gegen die sie nicht auszurichten wusste. Stattdessen begann sie am ganzen Körper zu zittern und leise zu wimmern. Von weit her drangen Worte an sie heran. Es ist vorbei! Nein, es war noch lange nicht vorbei ihre Tortur dauerte weiter an und wahrscheinlich würde sie nie wieder enden.


    Sie hatte sich gesetzt und starrte ins nichts. Stille Tränen rannen ihre Wange hinunter. Immer und immer wieder sah sie vor ihrem inneren Auge, was in jenem Zimmer vorgefallen war. Es war wie eine Endlosschleife, die scheinbar durch nichts und niemand unterbrochen werden konnte. So spürte sie auch nicht das Brennen ihrer Lippe, als eine Hand mit einem mit Wein getränkten Tuch vorsichtig ihre blutende Lippe abtropfte.

  • Als Eireann in Begleitung Iulia Graecinas und des keltischen Custos die Domus Iulia verließ, spürte sie wie ihre Handinnenflächen schweißfeucht waren. Jetzt nur keinen Fehler machen, beschwor sich die Dunkelhaarigr innerlich selbst. Ohne einmal nachzudenken setzte sich die Silurerin in Bewegung. Wie von einer unsichtbaren Macht angezogen wusste Eireann noch ganz genau wohin sie ihre Schritte setzen musste um schnell an ihrem Bestimmungsort sein zu können. Dabei pochte ihr Herz wie verrückt in der Brust und ihre Gedanken kreisten beständig um Tiberios. Hoffentlich ging es ihm gut. Ihm und Sulamith. Bei diesem gedanklichen Zwiegespräch schluckte Eireann vernehmlich und presste ihre zu Fäusten geballten Finger gegen ihre Oberschenkel.


    Allmählich tauchte das Trio in eine Gegend der Hauptstadt ein, die eine ehrbare Frau wohl niemals alleine betreten würde. Eireann jedoch schritt tapfer voran und ignorierte die Bettler die am Straßenrand saßen. Nein. Heute nicht. Schließlich hatte sie eine Mission zu erfüllen. Endlich erreichten sie die schmierige Spelunke am Kanal. Und alleine bei deren Anblick spürte Eireann wie ihr ein eisiger Schauer den Rücken hinab rieselte.
    “Bitte erschrick nicht. Dies ist kein Ort für eine ehrbare Römerin Domina.“
    Murmelte Eireann. Atmete tief durch und trat dann entschlossenen Schrittes auf die Türe zu. Mit Schwung öffnete die Keltin die Türe und betrat den römischen Sündenpfuhl. Immer darauf bedacht das die Domina und Angus auch direkt hinter ihr waren. Nur wie und vor allem wo sollten sie Sulamith und Tiberios hier ausfindig machen?

  • Die kühle Nachtluft tat noch ihr Übriges, um wieder hellwach zu werden. Ich achtete darauf, dass die beiden Frauen stets dicht beieinander neben mir herliefen, wobei die kleine Keltin die Richtung vorgab. Als wir endgültig die Subura betraten, hielt ich meine Hand griffbereit um meinen Dolch, damit im Falle eines Falles keine Zeit verloren ging. Glücklicherweise war ich nicht dazu gezwungen worden, einen Angreifer abzuwehren und ihm ein zweites Grinsen ins Gesicht zu schneiden. Da hätte die beiden Frauen sicher noch mehr verängstigt, denn bereits jetzt war die Spannung, die von ihnen ausging, ganz deutlich zu spüren. Zumindest glaubte ich das. Was in den beiden tatsächlich vorging, konnte ich nur erahnen.


    Endlich erreichten wir die Taberna, die bereits von außen wenig vertrauenswürdig wirkte. Eigentlich war das kein Platz für die kleine Iulierin. Am liebsten hätte ich es gesehen, wenn Eireann mit ihr draußen geblieben wäre, aber bevor ich etwas sagen konnte, war sie schon mit einem Bein in der Taberna.
    Da ich Sulamith nur vom Namen her kannte, sie aber noch nie zuvor bewusst gesehen hatte, war es schwierig, sie in der Taberna auszumachen. Am besten ich wandte mich an eines der Schankmädchen. Da kam auch schon eine vollbusige schwarzhaarige Schönheit auf mich zu und wollte wissen, ob sie mir was Gutes tun könne. „Später vielleicht Schätzchen, im Augenblick suche ich eine Sklavin, die hier arbeiten soll. Eine Hebräerin mit Namen Sulamith. Weiß du, wo ich sie finde?“

  • Tiberios richtete seine grauen Augen auf die junge Frau, die nun zitterre und der Tränen die Wangen hinunterliefen.
    Er fuhr fort, ihre Wunden zu säubern, langsam ,um sie nicht zu erschrecken und sehr sanft.
    Dass Sulamith weinte , hielt der junge Sklave trotz allem ein gutes Zeichen.
    Als sie so starr und leblos gewesen war, hatte er schon befürchtet , die nekydaimones, die grausigen Totengeister, die Lebende und Tote quälten,, hätten sich ihres Verstandes bemächtigt.


    Aber dann merkte er , dass sie etwas sah , was er nicht sah.


    Ihn schauderte es.


    Die nekydaimones streckten ihre Knochenfinger nach dem Geist dieses Mädchens aus.


    " Große Allat!", rief Tiberios die Göttin aus Palmyra an, die er als Kind im Hause seines früheren Herren verehrt hatte:
    "Heile Sulamith von allem Bösen! Ich will dir auch ein schönes Opfer bringen!"


    Er drapierte den roten Vorhang , der zu verrutschen drohte, sorgfältig um Sulamiths Gestalt, als er merkte, dass neue Gäste gekommen waren.


    Vielleicht endlich die domina?


    Abe nein, es waren lediglich zwei Frauen, die sich im Hintergrund hielten und ein blonder großer Mann, der gleich das schwarzhaarige Schankmädchen in Beschlag nahm.


    Drei nicht besonders eindrucksvolle Gestalten.


    Tiberios blieb sitzen, wo er war.

  • Auf dem schnellsten Wege waren die Drei, von der Domus Iulia kommend, durch die nächtliche Stadt geeilt. Besonders dann, als sie in die berüchtigte Subura kamen, war Graecina froh, einen Custos an ihrer Seite zu wissen. Gott sei Dank war es zu keinem Zwischenfall gekommen, dennoch waren ihr die Gestalten, die ihnen begegneten, nicht ganz geheuer.
    Glücklicherweise konnte die keltische Sklavin die Spelunke, in der sich ihre arme Sula aufhalten sollte, schnell finden.
    Die Spannung stieg in der jungen Iulia, als sie die Lokalität betrat. Eireann war vorneweg gegangen. Zuvor aber hatte sie ihr erklärt, dass dies kein guter Ort für sie wäre. Das hatte fast schon entschuldigend in Graecinas Ohren geklungen. Doch gerade deshalb war es nun in ihren Augen wichtig, hier zu sein, um ihre bemitleidenswerte Freundin aus diesem Drecksloch zu befreien.


    Nach Eireann hatte ihr großer keltischer Begleiter die Taberna betreten. Er hatte sich sofort an eine Bedienung gewandt und diese nach Sulamith gefragt. Währenddessen war die Iulia ebenfalls eingetreten und begann sofort damit, sich umzuschauen. Sofort begriff sie, was die Keltin gemeint hatte. Dieser Ort war der reinste Tartaros! Alleine schon der widerliche Gestank, der ihr entgegen geschlagen war, war kaum zum aushalten. Wie hatte es Sula nur zehn Minuten hier aushalten können?
    Krampfhaft umschlossen ihre Finger ihre Palla, die sie umhüllte und die ihr einziger Schutz gegen den Schmutz und die neugierigen Blicke der Gäste dieses Etablissements war. Besonders nach jungen Frauen hielt sie Ausschau, von denen es hier aber nur wenige zu geben schien. Abgesehen von den Bedingungen hielten sich hauptsächlich zwielichtige Gestalten, männlichen Geschlechts hier auf, Suchend Schritt sie weiter durch die Taberna, hin zu einer etwas ruhigeren Ecke. Dort saß ein junger Mann, der seinen Arm um den Körper einer jungen Frau gelegt hatte. Das Mädchen, sie konnte kaum älter als sie selbst sein, war in eine Art rotem Vorhangstoff gehüllt. Darunter schien sie unbekleidet zu sein. Das Haar der jungen Frau kam ihr seltsam vertraut vor. Dann plötzlich schlug sie die Hand vor den Mund, als ihr bewusst wurde, das dies ihre Sula sein musste. Das Herz der jungen Iulia schlug höher. Nicht nur weil sie ihre Freundin gefunden hatte,sondern auch, weil sie sich nicht traute, den jungen Mann zur Rede zu stellen. Sofort wandte sie sich deshalb zu dem keltischen Custos und raunte ihm etwas zu. Ihr Zeigefinger ging unmissverständlich in die Richtung, in der der junge Mann mit Sulamith saß. Sollte er dies in die Hand nehmen, denn Angus schien eindeutig die schlagfertigeren Argumente parat zu haben.

  • Das Schankmädchen begann herumzudrucksen, versuchte von meiner Frage nach Sulamith abzulenken und ich merkte sofort, dass hier etwas gewaltig nicht stimmte. Wieder versuchte sie sich mir anzubieten oder mich mit Alkohol zu locken. Doch ich lehnte dankend ab. Doch mit meiner Freundlichkeit war es bald vorbei, wenn sie mich noch länger hinhalten wollte. Zum Glück kam in diesem Moment die Iulierin auf mich zu. Sie raunte mir etwas ins Ohr und zeigte dann in eine Richtung. „Da vorne ist sie?“, wisperte ich ihr zu. Ich ließ das Schankmädchen stehen und nickte der Domina zu. Dann schritt ich in eiligen Schritten auf die besagte Ecke zu. Dort fand ich ein schmächtiges Kerlchen vor, der seinen Arm um ein Mädchen gelegt hatte. Die Kleine war nur notdürftig mit einem Stofffetzen bedeckt, ansonsten war sie völlig nackt. Die Kleine zitterte, wimmerte und weinte. Bei diesem Anblick stieg die Wut in mir hoch. Ich packte die halbe Portion an seiner Tunika und zog ihn hoch. „Du kleine dreckige Ratte! Lass gefälligst deine schmutzigen Finger von ihr! Sonst schlag ich dich zu Brei, du kleiner schleimiger Lustmolch!“ Mit dem Dreikäsehoch würde ich allemal fertig werden. An dem Kerl ja war kaum etwas dran. Für ihn war jetzt erst mal Schluss mit lustig!

  • Tiberios war so damit beschäftigt gewesen, Sulamith zu trösten , dass er gar nicht bemerkte, dass der blonde Gast in wenigen Schritten bei ihm war.
    Der Fremde packte ihn an der Tunika, zog iihn hoch und begann ihn übel zu beschimpfen:


    „Du kleine dreckige Ratte! Lass gefälligst deine schmutzigen Finger von ihr! Sonst schlag ich dich zu Brei, du kleiner schleimiger Lustmolch!


    Der Kerl war mindestens zwei Köpfe größer und schnürte dem furischen Sklaven fast die Luft ab.
    Zu allem Überfluss spürte Tiberios, wie der Stoff am Halsausschnitt seiner Tunika riss.


    "Ich glaube, da liegt ein Irrtum vor ", krächzte er :
    "Oder eine Verwechslung. Oder beides ?"

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!