[Subura] Schmierige Spelunke am Kanal

  • Caius hörte und lachte wieder auf. Eine Tänzerin und der Prätorianerpräfekt - über den Kampf!
    Plötzlich stieß ihn dieser Riesenhund an und stieß gegen den Krug, der den Tisch herunter auf Caius Mantel fiel und sofort ein Weinbad in seinem Schoß eröffnete. Caius schrie vor Schreck auf und hätte dem Hund fast gegen seinen gewaltigen Leib getreten, unterließ es dann aber doch, da er zu viel Angst vor der Rache hatte. Stattdessen sprang er auf, sodass der Wein von seiner Tunika tropfte und brüllte dem Besitzer des Hundes
    "Dein Hund hat mich eingesaut!" zu.

  • Herrlich, vortrefflich, der reinste Genuss! Hätte Ultor all diese Worte gekannt, sie wären ihm in sein kleines Frettchengeist gekommen. Aber solche Feinheiten kannte er nicht, stattdessen fühlte er sich einfach wohl als bei ihm die juckende Stelle behandelt wurde. Seine kleinen Pfötchen krallten sich in die Tunika von dem kleinen Nonus und Ultor schloss sogar seine kleinen Äuglein. Nonus Geruch kannte er gut, der bedeutete keine Gefahr. Keiner von den Männern, die den kleinen Ultor am liebsten im Kanal ertränken würden. Patsch!Patsch! Erschrocken sah Ultor auf. Über ihm thronte der Mann, bei dem er beliebte gerade zu wohnen und der ihn manchmal fütterte. „Du kleiner Nichtsnutz, mein Lüdde ist tabu für Dich. Sonst fängst Dir noch ein paar, verstanden?“ Damus ließ von Nonus, dem er einige Ohrfeigen gegeben hatte ab und nahm ihm sein Frettchen ab. Drohend hob Damus noch mal seine Hand und begab sich zu seinem Platz zurück. Ultor, nicht sonderlich treu in seiner Zutraulichkeit, kringelte sich in Damus Armen zusammen.


    „Arius Ruber? Immer noch?“ Hannibal hob genervt die Augenbrauen und lehnte sich zurück, damit Flosculus die Suppe löffeln konnte. „Wegen dem muss ich mir noch was einfallen lassen...!“ murmelte er. Abwesend nickte er. „Auf das Gold!“ fiel er halbherzig in den Trinkspruch mit ein. Gold war ihm weniger wichtig. Notwendig, aber für ihn uninteressant. Aber in dieser Hinsicht kam seine Herkunft immer wieder durch. Grübelnd schloss er halb die Augen, kraulte Flosculus im Nacken und beachtete die Gespräche um ihn herum nicht sonderlich. Ruber! Kopfgeldjäger und ein verdammt guter sogar. Immer mal wieder wäre er ihm fast auf die Spur gekommen. Ärgerlich griff nach dem Wein und trank einen Schluck. Jäh wurde er aus seinen Gedanken gerissen als der Weinkrug fiel und Terentius seine ärgerlichen Worte von sich gab. „Und er hat meinen Wein verschüttet!“ knurrte Hannibal gereizt.

  • Der kleine Schankjunge, tränenüberströmt, flüchtete hektisch vor Damus, dem bösen Mann, der ihn gerade gehauen hatte. Schniefend wischte er sich die Nase am Ärmel ab, und duckte sich erschrocken, als sich plötzlich eine haarige Pranke auf seine Schulter legte. Schluchzend, und in Erwartung neuer Schläge sah er zu dem dazugehörigen Mann auf, Quentin, aber der schob den Kleinen nur beiseite, und setzte finster seinen Weg durch die Schankstube fort. So rettete sich der kleine Nonus schnell hinter die Theke. Dort lief er Aranea in die Fänge.
    "Faulpelz, Nichtsnutz!" schalt sie ihn. "Wo bleibt das Brot?! Marsch, du Ratte, oder es setzt was!" Mit der Suppenkelle drohend schickte sie den verheulten Jungen wieder an die Arbeit.


    Am Tisch unserer Hauptpersonen riss Scintilla erschrocken die Augen auf, als sie mit ansehen mußte, wie der Krug fiel, und bedauernd schlug sie die Hand vor den Mund.
    "Ach nein, der gute Wein!"
    Ja, der gute Wein. Der bildete jetzt eine Pfütze auf den modrigen Dielen, und färbte das gammlige Stroh zartrot. Orkus, der Schuldige an dem ganzen Unglück, wedelte unbekümmert, und begann eifrig die Flüssigkeit aufzuschlabbern. (Der arme Hund war von seinem verantwortungslosen Besitzer schon als Welpe zum Alkoholiker gemacht worden.)


    Eben jener Besitzer langte nun mit düsterer Miene vor dem Tisch an. Die Pfütze würdigte er keines Blickes.
    Breitbeinig stellte er sich in Pose, und starrte Caius an, schweigend, unheilverkündend, dann Hannibal.
    "Keina...," Quentins Stimme grollte dumpf, "keina beleidigt ungestraft mein' Hund! Da bin ich eig'n. Du WURM!" Das ging wieder an Caius. "Nennst mei'n Hund ne Sau, was?! Willste Ärga, was?! Kannste hab'n, das!"
    Mit einem deutlich vernehmbaren Knacken ballte der Zuhälter eine Pranke zur Faust.
    Sogleich bildete sich eine freie Fläche um den Tisch herum, das Gesindel gaffte, und hoffte auf Blutvergießen.

  • Caius verfolgte sprachlos die Szenerie, bis der unfreundlich aussehende Hundebesitzer auf ihn zukam. Caius schätzte die Szene ein: Er würde wohl draufgehen, wenn er sich mit ihm prügelte. Andererseits ging es ihm gewaltig gegen den Strich, sich bei einem dreckigen Hund entschuldigen zu müssen...


    "Lass' mich in Ruhe."


    antwortete er so, ohne dabei von seiner Suppe aufzusehen.

  • Unauffällig hatte er die Spelunke betreten, blickte sich kurz um und ging auf einen unbesetzten Tisch in einer dunklen Ecke. Er legte seinen Umhang ab, so dass der durchtrainierte vernarbte Körper eines Gladiators oder Ex-Gladiators zum Vorschein kam. Er winkte eine Kellnerin heran und bestellte einen Becher Wein. Während er wartete, blieb er fast regungslos sitzen, beobachtete aber um so intensiver seine Umgebung. Als ein Wein kam, nickte er der Bedienung nur einen kurzen Dank zu, bevor er den ersten Schluck nahm.


    Eine Weile später öffnete sich die Tür erneut und ein Numider betrat den Raum. Sein imposanter Körperbau ließ auch bei ihm auf einen Gladiator schließen. Er blickte sich suchend um bis er fand, was er suchte. Daraufhin ging er nochmal kurz vor die Tür und kam mit zwei grobschlächtigen Gestalten im Schlepptau zurück. Diese drei hielten nun ebenfalls auf den dunklen Tisch in der Ecke zu, wo er den Sitzenden begrüßte: "Hier komme ich, wie versprochen, mit zwei Neuen, die sich gerne ein wenig Geld verdienen wollen."


    Setzt euch! erwiderte der Angesprochene knapp. Er bestellte noch mehr Wein und wandte sich an die Begleiter des Numidiers: Ihr wollt euch also etwas Geld dazuverdienen? Was macht ihr denn sonst?


    Die beiden schienen einen Moment lang nur Augen für den Wein zu haben, der ihnen gebracht wurde, dann sagte der eine von ihnen:
    Wir arbeiten bei einem großen Schlachtbetrieb, nicht weit von hier. Der Mann sah aus, als wäre er selbst ein wenig erstaunt über eine solch lange Rede. Der andere nickte nur.


    Bei einem Schlachtbetrieb? verzog sich sein Gesicht zu einem etwas unheimlichen Grinsen bevor er in verständnisvollem Ton fortfuhr: Da gibt es für euch sicher nur einen Hungerlohn. Aber ich hätte da ein Angebot für euch. Erwartungsvoll sahen die beiden Männer ihn an. Nehmen wir an, da ist jemand, der mir oder einem Freund was schuldet. Die Männer hingen weiter an seinen Lippen. Ihr stattet ihm einen Besuch ab und erinnert ihn freundlich daran. Wenn er nicht zahlen will, demoliert ihr sein Haus oder Laden. Er blickte die Männer fragend an.


    Und wenn er dann immer noch nicht will, dann halten wir uns an ihn? entgegnete einer der Männer mit wachsender Begeisterung. Sein Grinsen entblößte eine Zahnlücke, die so aussah, als ob sie von einer Schlägerrei herrühren würde.
    Er sollte hinterher immer noch zahlen können war alles, was er zur Antwort bekam. Ich hätte da schon einen Auftrag für heute Abend, wenn euch das nicht zu plötzlich ist...
    Hastig antwortete der Redner der beiden: Kein Problem. Wer? Wo? Wieviel Geld?


    Zufrieden nannte er den beiden einen Namen und beschrieb ihnen den Weg. Er warf ihnen einen Geldbeutel zu und sagte: Die andere Hälfte gibt es, wenn er bezahlt hat. Iuba er deutete auf dne Numidier wird es euch bringen, mit einem neuen Auftrag, wenn ihr mich zufriedenstellt. Ich nehme an, er weiß wo er euch finden kann. Der Numidier nickte.
    Die beiden Männer zählten die Münzen im Geldbeutel, tranken ihren Wein aus und verliessen die Spelunke zufrieden.


    Der Numidier schenkte sich noch Wein aus der Kanne nach und nahm einen kräftigen Schluck. Du kannst dich auf sie verlassen,Trucidator, ich habe sie früher schon für Schlägereien angeheuert.
    Der Angesprochene warf ihm einen durchdringenden Blick zu: Natürlich sind sie zuverlässig, du würdest mich doch nicht enttäuschen wollen. Er nahm noch einen weiteren Schluck Wein. Wie sind deine anderen Geschäfte gelaufen?


    Der Numidier hatte die implizite Drohung ohne eine Wimperzucken entgegengenommen und antwortete ruhig:
    Es haben alle bezahlt. Accius und Rufus sind noch an ihren Aufträgen dran. Das Geld habe ich wie immer deponiert.


    Gut, hier sind deine neuen Aufträge. begann Trucidator. Er nannte ihm einige Namen und Summen.


    Die Männer tranken ihren Wein aus und machten sich auf, in die Nacht hinauszutreten. Trucidator warf der Bedienung einige Münzen zu und wandte sich dann wieder an Iubar: "Vergiss deinen besonderen Auftrag nicht!" Der nickte bloß und die beiden verließen die Spelunke.

  • Caius verfolgte unauffällig das Gespräch am Nebentisch. Der Hühne hatte offensichtlich ein gut gehendes Geldeintreibeunternehmen...vielleicht würde das für seinen Patron nützlich werden irgendwann...wer wusste schon, wann es wieder zu Straßenkämpfen kam...der dicke Leibsklave konnte ihn sicher nicht beschützen. Andere Klienten hatten schon einmal erzählt, dass der Patron von einem Banditen zusammengeschlagen worden war...
    So setzte er sich unauffällig dazu und meinte
    "Salve!"

  • Sim-Off:

    Oh...oh...da war ja was gewesen...Entschuldigung...


    Gespannt wandte sich Damus der Weinszene zu. Hah, das versprach spannend zu werden. Schnell verstaute er seinen kleinen Rattenbeißer in seiner Tasche, für den Fall, dass es gleich heiß her gehen würde. Dann zog er seine Kappe von seinem Kopf und offenbarte eine Halbglatze darunter. Einige Haare standen von seinem Kopf ab. Doch Damus wollte bei der folgenden Tabernaprügellei, er griff schon sicherheitshalber und vorsorglich nach einem Stuhl, nicht seine kostbare Kopfbedeckung verlieren. Schließlich regnete es draußen. „Wat meinste, Chandros, wer wird zuerst zuschlagen, he? Außerdem schuldest mit noch 'nen Denar für die letzten Ratten...60 in einer Runde und Du hast es mir nicht geglaubt...!“ Ein bulliger Mann mit einer Narbe am Mundwinkel, was ihm ein groteskes Grinsen verlieh, sah stoisch auf die Szene und trank vom Bier. Aber auf Damus Worte reagierte er nicht.


    Missmutig hatte Hannibal auf den vergossenen Wein gesehen. Diese Scherereien am Abend hatte er gar nicht gerne. Eiseskälte herrschte in Hannibal. Der Blick von Quentin beunruhigte Hannibal nicht so sonderlich. Zwar wollte er ihn nicht unterschätzen, aber in der Subura wurde oftmals heißer gekocht als gegessen wurden. Oder wie wohl sein Herr sagen wurde: Die Hunde bellen, wenn sie um den heißen Brei schleichen. Ein amüsiertes Grinsen huschte über sein Gesicht. Sprichwörter waren nie die Stärke seines Herren gewesen. Seltsam, dass er ausgerechnet jetzt an ihn dachte. Mit einem leisen Seufzen und immer noch über seine Gedanken amüsiert, umgriff Hannibal Flosculus um die Taille und schob ihn auf einen Nachbarhocker. „Iß mal weiter, mein Schöner!“


    Langsam stand Hannibal auf und wandte sich zu Quentin um. Hannibal lächelte sogar noch, ganz als ob er einen alten Freund begrüßen würde. Unter seiner Paenula griff er nach seinem Caestus, dem metallbesetzten Lederhandschuh zum Knochenbrechen. Schließlich ging es auch darum, gewisse Grenzen für sein Gegenüber abzustecken. Was in der Subura und in seiner Position mehr als lebenswichtig war. Den Hund ignorierte Hannibal und sah Quentin fest in die Augen. Ein Funkeln, ein flavisches Funkeln – Hannibal war immerhin ein Sklave, dessen Familie schon seit Generationen bei den Flaviern diente-, war in seinen Augen zu sehen. Ruhig und mit Kälte sprach er. „Du hast meinen Wein verschüttet, Quentin. Was soll ich davon wohl halten?“

  • Sim-Off:

    Oh...oh... auch bei mir...


    Quentins Augen wurden zu schmalen Schlitzen, und wie ein Stier ließ er schnaufend die Luft entweichen, als Hannibal ihn herausforderte. "Was ham wir 'n da...?" fragte er gedehnt, und strich sich in lässiger Geste sein geöltes Haar zurecht. "Nen kleiner Fisch, der große Töne spuckt..." Er grinste abfällig, und warf einen beifallheischenden Blick auf das blutrünstige "Publikum". Die würden gleich was zu sehen kriegen... "Orkus!" Der große Hund, dem der Wein noch von der Schnauze troff, sah mit gespitzten Ohren zu seinem Herrchen auf. Hämisch deutete Quentin auf Hannibal, und befahl dem Molosser: "ORKUS FASS!"
    Der Hund schien allerdings nicht ganz zu begreifen. Zwar sprang er bedrohlich auf Hannibal zu, wedelte dabei aber gleichzeitig mit dem Schwanz, bellte ein bißchen, und stupste Hannibal mit der breiten faltigen Schnauze verspielt in die Seite. Dann setzte er sich auf sein Hinterteil, und sah ihn mit seinen treuen Hundeaugen an. Gelächter erhob sich von allen Seiten. Quentin wurde puterrot im Gesicht.
    "Mistvieh!" schimpfte er, und hieb mit der geballten Faust schmetternd auf den Tisch. Der machte einen kleinen Satz, die Suppe spritzte hoch, und bekleckerte die Umsitzenden. "Oh nein, meine Tunika, meine einzige!" jammerte Scintilla, und Flosculus wischte sich mit verzogenem Gesicht die Suppe von der Stirn, während das schadenfrohe Gelächter noch lauter wurde. Quentin wandte sich ab, um, mit finsterer Miene und breitbeinig, den Rückzug anzutreten. Die Umstehenden wichen gleich vor ihm auseinander, und der Hund schleckte nur noch ganz schnell etwas Wein auf, und heftete sich dann eilig wieder an Quentins Fersen.

  • „Will’n eene villiecht wett'n? Steh’n eins zu zwo op de Griech’n!“ Ein älterer Mann hob seine Mütze vom Kopf und hielt sie direkt vor Damus Nase. Der schüttelte leicht den Kopf und sah gespannt auf die Szene vor sich. Dabei kraulte er seinem Frettchen etwas zu fest am Nacken, der Damus ärgerlich biss und in den Tiefen von Damus kleinem Sack am Gürtel verschwand. Nur kurz sah Damus herunter, denn er wollte auf keinen Fall den Anfang der Prügelei verpassen. Er hatte schließlich schon seinen Krug fest in der Hand, um ihn zu werfen und anschließend die Bewusstlosen auszuplündern. Hach, was liebte er doch die kleineren und größeren Schlägereien in der Spelunke. Sie waren immer recht lukrativ für ihn. Das letzte Mal konnte er ganze fünf Sesterzen erbeuten und das bei nur zwei Beulen am Kopf.


    Hannibals Faust hatte den Weg in seinen Caestus gefunden. Seine Augen wurden schmaler als der Hund auf ihn „losgelassen“ wurden. Fast hätte Hannibal seinen Dolch gezogen und versucht ihn dem Köter in die Seite zu rammen als er dessen Zunge an seiner Hand spürte. Hannibal musste unwillkürlich lächeln und strich dem Hund über seinen muskulösen Nacken. „Na, Kleiner! Bist ja ein Braver...“ Hannibal sah hoch als sich Quentin schon von ihm abgewandt hatte. Schulterzuckend drehte sich auch Hannibal um. Er hatte eh keine Lust auf ernsthaften Ärger in der Spelunke. Eigentlich war er nur hier, um einige Leute zusammen zu trommeln. Sein nachdenklicher Blick fiel auf Scintilla. „Scintilla, Feuerblume, ich hab eine Arbeit. Wenn Du Geld brauchst, dann komm morgen Nachmittag doch bei Decius vorbei.“ Hannibal trat hinter Flosculus, beugte sich vor und steckte ihm einige Sesterzen zu. Er gab ihm einen Kuss auf den Nacken und raunte dabei. „Komm doch mal bei mir vorbei, mein Hübscher!“ Dann richtete sich Hannibal auf, sah zu Terentius und nickte ihm freundlich zu. „Vale! Man sieht sich bestimmt!“ Hannibal wandte sich um und verließ die Schenke mit schnellen Schritten.

  • "Oh wie albern! Daß ihr Männer immer eure Schwänze vergleichen müßt! Lä-cher-lich!" Scintilla schimpfte wie ein Rohrspatz. Wohlweislich aber erst, als Quentin außer Reichweite war. "Und meine Tunika, die ist hin, aber das ist euch ja egal ob ich was anzuziehen habe! Pah! Komm mir jetzt bloß nicht mit Schmeicheleien. Bei Decius? Mal sehen. Vale." Ungnädig rauschte sie davon.
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  • In der Spelunke ging es, in jener regnerischen Nacht, noch hoch her. Doch nachdem unsere drei Protagonisten gegangen sind, fehlt uns der Fokus, und die Bilder verschwimmen...
    Wir sehen noch einige knöcherne Würfel über den Tresen kullern, ein Haufen Sesterzen wird von schwieligen Fäusten zusammengerafft, wir sehen den verhärmten Schankjungen herumhetzen, die fette Wirtin winkt ein paar finstere Gestalten ins Hinterzimmer, Flosculus wird von einer ringgeschmückten Hand gepackt und in den Tanz hineingezogen, die Finger des Flötenspielers zucken wie Spinnenbeine über sein Instrument hinweg… wir hören Füße stampfen, derbes Lachen, schräge Musik….. und Schluß.

  • Eine kleine Wachstafel vor sich, saß Scintilla eines schönen Tages im Herbst wieder an genau demselben Tisch. Es war gerade erst Mittag, und sie war der einzige Gast. Sogar ein paar Sonnenstrahlen wagten sich an jenem Tag durch die schmutzverkrusteten Fenster.
    Scintilla hatte einen Weinbecher vor sich stehen, und starrte schon seit einer Ewigkeit angestrengt auf ihre Wachstafel. Mal nippte sie kurz am Becher, mal trommelte sie mit dem Stylus in ihrer Hand ungeduldig auf die Tischplatte und seufzte dazu "Ach! ", "Nein! " oder "Geht nicht!", dann starrte sie wieder erbittert auf die Tafel…
    Das Auftauchen ihrer Freundin Fortunata löste diesen Bann. "Feli!"
    "Fortunata! Wie geht es dir?" Küsschen links, Küsschen rechts, und Fortunata setzte sich dazu, und spähte neugierig auf die Tafel.
    "Blendend geht’s mir. Aranea! Einen Wein für mich auch, bitte! - Was schreibst’n du da?"
    "Ach nichts!"
    "Ich seh doch…" Flink schnappte sich Fortunata die Tafel, und entzifferte "Oh, süße Pein… ich denke dein mit heißen Tränen… - ein Liebesgedicht! Oh Feli, du bist süß!"
    "Gib das her!" Scintilla eroberte kichernd ihre Tafel zurück. "Das ist nicht für dich!"
    "Für wen denn?"
    "Ach!" Scintilla wurde schlagartig wieder zur tragischen Heldin ihres selbstinszenierten Dramas. "Es ist für…. ich habe ihn dir doch gezeigt!"
    "Ah, der Adonis."
    "Ich bekomme ihn einfach nicht aus meinem Kopf! Ich glaube…",
    Scintilla schauderte andächtig, "ich bin ihm verfallen."
    "Aber Feli! Du kennst ihn überhaupt nicht!"
    "Oh doch! Neulich, da habe ich ihn wieder gesehen. Es war auf dem tarpeischen Felsen, seine Toga wehte um ihn herum, und er sah so un-glaub-lich gut aus…. Und da hat er mich gesehen, und wir haben uns angeblickt….."
    "Angeblickt."
    "Genau. Es war einfach un-glaub-lich. Und ich bin mir ganz sicher: ihn hat es auch nicht kalt gelassen! Ich sage dir: bisher war ich immer mit den falschen Männern zusammen, alles Schwachköpfe, Verlierer und Halunken, aber der, der ist der Richtige! Das weiß ich einfach. Ich will ihn. Und ich werde kämpfen, und nicht lockerlassen bis ich ihn habe!"
    Kämpferisch schob Scintilla das Kinn vor. "Mit allen Mitteln." fügte sie noch bedrohlich hinzu.
    Mitleidig hörte sich Fortunata diese kleine Rede an, und versuchte, als Scintilla ausgesprochen hatte, schnell das Thema zu wechseln: "Hast du schon gehört, im Helios-Theater wollen sie wohl die Lysistrata aufführen. Versuchst du’s?"
    "Natürlich. Aber viel lieber wäre ich nächstes Jahr die Antigone… aber wahrscheinlich geht die Rolle gleich wieder an irgend so eine reiche Schnepfe, die keine Ahnung von der Schauspielerei hat, aber dafür reichlich bezahlt… ich überlege mir schon ernsthaft, mir ein paar Empfehlungsschreiben zu besorgen, und mich irgendwo als Scriba zu bewerben."
    "Also das wäre nichts für mich!"
    "Du hast ja auch wen, der dich aushält."
    "Ja, Sosius ist ein Lieber. Such dir doch auch jemanden. Ich habe gerüchteweise gehört, Decius soll ganz scharf auf dich sein."
    "Der Dicke Decius! Niemals!"
    Scintilla zog eine Grimasse. "Ach, ich muß dir noch was erzählen! Stell dir vor, ich stehe in der Zeitung."
    "Unter ´gesucht wird, tot oder lebendig` ?"
    "Nein."
    Scintilla erhob ihre Stimme und rief zum Tresen hin. "Aranea! Hast du eine Acta?"
    Gemächlich erschien die massige Wirtin, brachte Fortunata ihren Wein, und knallte vor Scintilla eine Zeitung auf den Tisch. Die blätterte, und las den beiden mit Stolz vor: "`Wie von einigen zuverlässigen Quellen berichtet, wurde der Volkstribun sogar bei den Ludi in einer sehr vertieften Unterhaltung mit einer rotblonden Schönheit gesehen. Ist sie die Traumfrau, die er bei einigen Fragen erwähnte?` – Das bin ich! Also, nicht die Traumfrau, wir haben nur etwas geplaudert, er ist ziemlich nett, aber die rotblonde Schönheit." Sie strahlte, und stich sich eitel das Haar zurück.
    "Was für Leute du immer wieder kennenlernst. " wunderte sich Fortunata kopfschüttelnd. "Ich muß leider schon bald wieder los, habe einen Termin bei Tuscus bekommen können. Feli, du solltest unbedingt auch was mit deinen Haaren machen. Sie sind wunderschön, wirklich, aber rot kommt gerade völlig aus der Mode…."
    Diese Nachricht erschütterte Scintilla sehr, und bestimmte das weitere Gespräch, bis sich Fortunata sich dann verabschiedete.


    Wieder alleine mit ihrer Wachstafel, war Scintilla schon nach kürzester Zeit wieder an demselben Punkt wie vorhin angelangt: sie starrte auf ihre Schrift, raufte sich die Haare, und schlug aggressiv mit dem Stift auf den Tisch. "Mein, Dein, Schein, Pein… was gibt’s da noch, ähm, Fein, Hain, Dämmerschein, Dämmerschein ist gut…"
    "Schwein." klinkte sich Aranea ein, die gerade mit einem schmutzigen Lappen die Krumen von einem Tisch in der Nähe abwischte. "Oder: Gemein."
    "Das geht nicht! Es geht hier um Liebe. Ich glaube, genau deshalb ist es so schwer…." Ächzend stützte Scintilla den Kopf in die Hand. "Ich will viel zu viel auf einmal sagen. Und alles was ich schreibe, so die üblichen Verse halt, Rosen und Nachtigallen, das erscheint mir gleich so trivial. Ich glaube, um die richtigen Worte zu finden, muß ich es ganz anders angehen…." Kurzentschlossen drehte sie den Griffel, und strich alles aus, was sie schon geschrieben hatte. "Ganz anders. Und an einem Ort, der mich inspiriert…. Vale, Aranea!"
    Scintilla lies eine Münze auf dem Tisch liegen, und verlies, mitsamt Wachstafel, mit schnellen Schritten die schmierige Spelunke.

  • ...kehrte Caius erneut in die Spelunke am Kanal ein. Dies war inzwischen eine seiner Lieblingskneipen auf den endlosen Zechtouren durch die Stadt geworden. Eigentlich konnte er sich das nicht leisten, aber sein Patron ließ ja genug für die Familie springen und so waren die Gelegenheitsarbeiten, die er hin und wieder ausführte, für seine Touren reserviert.


    Wieder einmal saß er da und trank den billigsten Wein, den er gerade so bezahlen konnte, bis er betrunken war...

  • [Blockierte Grafik: http://img337.imageshack.us/img337/1619/ravdushara.jpg] | Ravdushara


    Auch die schäbige alte Spelunke am Kanal kochte im Saturnalientaumel. Ohrenbetäubender Lärm, schiefe Musik, und der Dunst von ungewaschenen Körpern umhüllte Ravdushara, als er sich lässig den Weg zum Tresen bahnte. Schmuddelig sah er aus, mit einem mottenzerfressenen Pileus den Kopf, und abgebrüht, passte ganz wunderbar in diese Umgebung... wenn man mal davon absah, dass er für einen Saturnalienabend unangemessen nüchtern war.
    Die obszön fette Wirtin, emsig hinter der Theke ackernd, erblickte ihn – sie tauschten einen Wink der Augen, und Ravdushara verschwand im Hinterzimmer. Kurz darauf stieß sie zu ihm... ein gieriges Glitzern in den gelbunterlaufenen Spinnenaugen.
    "Was gibt es?"
    "Bisschen Arbeit. Gut Geld."
    Ravdushara beugte sich zu ihr und erläuterte ihr die Einzelheiten. Ein wenig feilschten sie noch hin und her, bis sie sich wieder einmal handelseinig wurde. Dann wechselte ein Beutel Denare den Besitzer und Ravdushara reichte der Vermittlerin ein Bündel Wachstafeln, mit dem sie das Gewünschte in die Wege leiten konnte. Um kurz darauf die Spelunke wieder zu verlassen... und befreit aufzuatmen. Genug gearbeitet für den Rest der Woche!! Es waren schließlich Saturnalien!



  • [Blockierte Grafik: https://www.bilder-hochladen.net/files/m625-5-f16f.jpg] | Ein unscheinbarer Tavernengast

    und noch ein unscheinbarer Tavernengast | [Blockierte Grafik: http://www11.pic-upload.de/22.08.15/21p8g9pulhw.jpg]


    In einem Hinterzimmer der schmierigen Spelunke – die sich in den letzten Jahren gemausert hatte, und mittlerweile gar nicht mehr so heruntergekommen war, man hätte sie mit gutem Willen jetzt als urig-rustikal beschreiben können – traf ich in schäbiger Aufmachung und unter vier Augen meinen alten Kameraden. Gleich nach meiner Rückkehr in die Ewige Stadt und meiner Ankunft im Hause der Familie hatte ich ihn mit einer verschlüsselten Botschaft hierherbestellt. Wir begrüßten uns herzlich, er freute sich mich noch unter den Lebenden zu sehen.


    Musca und mich verband eine lange Geschichte. Er war mein Contuberniumsältester gewesen, damals bei der Prima, wir hatten viel zusammen durchgemacht. (Natürlich hatte es damals auch Momente gegeben, wo ich ihn am liebsten erwürgt hätte, aber das bleibt wohl nicht aus wenn man monatelang zu acht in einem Zelt haust.) Er war scharfsinnig, schmal, zäh wie eine Schuhsohle, hatte unverschämtes Glück beim Würfelspiel und hörte sich über die Maßen gerne reden. Später waren wir – er, sein bester Kumpel Silio und ich – zusammen zu den Stadtkohorten versetzt worden und hatten dort gemeinsam Dienst getan. Nach meiner Zeit in Ägypten und meinem Aufstieg in der militia equestris bis hinauf in den Kommandostab der Garde, hatte ich Musca als Evocatus zu den Prätorianern geholt. Er war kein großer Haudegen aber ein exzellenter Speculator, den ich mit der Führung verschiedener Agenten in den östlichen Provinzen, Koordination ihrer Aktivitäten und manchmal mit Sondermissionen betraut hatte. Über den Rang als Optio hatte er niemals hinausgestrebt.
    (Silio hingegen war einen ganz anderen Weg gegangen. Er war immer ein Großmaul und Weiberheld gewesen, mit einem gigantischen Ego, aber dann hatte ihn – ausgerechnet bei einer verdeckten Ermittlung gegen die Christianer, die wir damals durchgeführt hatten – Amors Pfeil getroffen. Er hatte sich unsterblich in eine Sattlerstochter verschossen, er hörte auf zu fluchen und zu saufen, wurde allgemein ziemlich zahm. Musca war sehr betrübt gewesen, damals. Das Mädchen wartete jedenfalls jahrelang auf Silio, bis zu seiner Entlassung aus dem Exercitus, worauf die beiden heirateten und unser Maulheld vom Chaboras eine Metamorphose zum treusorgenden Familienvater durchlief. Wie das Leben so spielt!)


    Musca und ich steckten die Köpfe zusammen. Stundenlang sprachen wir, ich berichtete ihm von meiner Mission und von meiner Überzeugung dass wir nicht läger zögern sollten Nabatäa zu annektieren, er wiederum berichtete mir von den Ereignissen und Entwicklungen in Rom – ein Sklavenaufstand, Bona Dea! - und im Reich, vom Kaiserhof und aus dem Inneren der Garde...
    Viel hörte ich, sehr viel das ich noch in aller Ruhe würde bedenken müssen. Ich war so gar nicht mehr am Puls der Zeit, sehr unangenehm war das, sonst war es doch immer meine Devise gewesen bestmöglich informiert zu sein.
    Was auf jeden Fall sehr erfreulich war: dass mein Freund Licinus (ebenfalls alter Prima-Soldat!) nun doch bei der Garde gelandet war. Auch glaubte Musca nicht an meine Theorie von einem Maulwurf, versprach aber für mich da etwas rumzuschnüffeln.
    Ausserdem erfuhr ich, dass im Zusammenhang mit den Aufständen auch die Intrigantin Sergia Fausta, an der ich mir stets die Zähne ausgebissen hatte, endlich zu Fall gekommen war. Das hörte ich gerne.
    Zuletzt quatschten wir (bei saurem Wein) noch eine ganze Weile über dieses und jenes private, das Leben an sich und die alten Zeiten, bis wir wieder auseinander gingen, um uns hoffentlich bald bei einem bessen Wein und in schönerem Ambiente wieder zu treffen.


  • Völlig unscheinbar wirkte Eireann, als sie in der anbrechenden Dämmerung die Domus Iulia verließ. Und ja, das durfte sie. Auch wenn sie die fragenden Blicke ihrer Mitsklaven deutlich spüren konnte. So zuckte die Dunkelhaarige lediglich mit den Schultern. Nein. Auskünfte würden ihre Mitsklaven nicht erhalten. Zumindest nicht von ihr. Denn wenn sie keine Informationen einholen konnte, weil es einfach keine Auskünfte über diese Christen gab. Würde sie sich zum Gespött der versammelten Sklavenschaft machen. Und dieser Schmach wollte sich Eireann nicht aussetzen.


    Nachdem sie die Türe des Hintereingangs hinter sich ins Schloß fallen hörte, blickte Eireann als erstes zum Firmament empor. Es würde nicht mehr lange dauern und die Nacht hielt Einzug. Für Eireann ein deutliches Zeichen das sie sich beeilen sollte. Doch wo sollte sie zu suchen beginnen? In den Tavernen und Spelunken in der Subura? Wäre eine Möglichkeit und so verschmolz die Sklavin auch schon mit der Dämmerung.


    Unbemerkt und doch so als hätte sie es gewollt, lenkte Eireann ihre Schritte in Richtung der Subura der heiligen Stadt. Dort würde sie am ehesten an Informationen gelangen. Mit großen Augen ließ Eireann ihren aufmerksamen Blick von links nach rechts gleiten. So tief hatte sie sich noch nie in die Subura vorgewagt. Eine Gänsehaut bildete sich auf ihren Oberarmen und ließ sie unwillkürlich frösteln. Unbemerkt rieb sie über ihre Oberarme. Und verlangsamte auch schon ihre Schritte. Dort im leichten Wind wehte das Schild einer Taverne.


    Einige male atmete Eireann tief durch, bevor sie sich dieser Spelunke näherte. Vom Kanal drangen wiederliche Gerüche an Eireanns Näschen und ließen sie ihre Finger gegen ihre Lippen pressen. Dann erreichte sie die schmierige Taverne und betrat diese. Dabei wich sie einem betrunkenen Gast aus, der in just diesem Augenblick das Innere der Taverne verließ. Ob sie hier an Informationen heran kam, blieb abzuwarten. Vorsichtig setzte sich die iulische Sklavin auf eine der hölzernen Bänke und beobachtete die Schenkenbesucher. Einige sichtlich betrunken. Andere wiederum laut grölend und auffallend. Eireann verzog das Gesicht. Ob sie hier richtig war?

  • Vor Tiberios, der gerade ein ziemlich böses Abenteuer hinter sich und sich verlaufen hatte, war das Schild mit der widerlich haarigen Spinne aufgetaucht - eine Spelunke.



    Vor der Tür stand ein pockennarbiger, grobschlächtiger Kerl.
    Der Pockennarbige ließ seinen Blick über Tiberios‘Tunika – sie war einigermaßen sauber – und sein Bronzetäfelchen schweifen, öffnete die Tür und schloss sie hinter ihm.


    Tiberios stolperte einen Gang entlang und landete im Schankraum. Der Raum war schwach beleuchtet und dunstig , voller düsterer Gestalten ,und über allem lag der Mief von saurem Bier und ungewaschenen Körpern.


    Tiberios blieb stehen, ließ seinen Blick schweifen.


    Und hier, an diesem dunklen, trostlosen Ort sah er ein vertrautes Gesicht.
    Auf einer hölzernen Bank saß - Eireann.


    Tiberios dachte bei sich , dass eine junge Frau niemals freiwillig so einen Ort aufsuchen würde. Also musste sie im Auftrag ihres Herren unterwegs sein .
    Er fand es ganz und gar keinen passenden Platz für ein Mädchen , aber dümmer als ich mich heute angestellt habe, kann sie sich nicht anstellen, dachte er mit einiger Selbstkritik.


    Vorsichtig hob er die Hand zum Gruß und versuchte Eireanns Aufmerksamkeit zu erregen. Laut rufen wollte er nicht. Es war besser, keinerlei Aufsehen an diesem Ort zu erregen.

  • Instinktiv ekelte sich die Dunkelhaarige davor das Innere dieser Spelunke genauer in Augenscheinzu nehmen. Diese Spelunke war äußerst heruntergekommen. Und aus diesem Grund verkehrten auch nur zwielichtige Gestalten in dieser Schenke. Mit diesem Gedanken in ihrem Kopf atmete Eireann einige male tief durch. Bevor sie sich dem Eingang der Schenke näherte.


    Vielleicht wsr sie hier auch völlig falsch und die Informationen, die der Iulier so dringend benötigte, würde sier hier nicht erhalten? Bei diesem Gedanken spürte Eireann wie ein eisiger Schauer über ihre Wirbelsäule kroch. Sie würde.. nein, sie musste hier fündig werden. Der Iulier wartetr schließlich auf Hinweise. Und diese sollte Eireann ans Tageslicht bringen.


    Im Inneren der Taverne herrschte ein dämmeriges Zwielicht und die Luft roch ...abgestanden. Als hätten sich die Männer allesamt vergessen zu waschen. Vorsichtig schob sich die iulische Sklavin zwischen den Tischen hindurch. Unter keinen Umständen würde sie sich an eunen bereits besetzten Tisch setzen. Zum Glück erblickte Eireann einen freien Tisch und steuerte diesen sogleich an.


    Kaum hatte sie Platz genommen, erschien auch schon eine Schankmagd und erkundigte sich, was sie zu trinken wünschte. Völlig verwirrt starrte Eireann mit großen Augen zu der vollbusigen Frau empor. Diese nickte lediglich und drehte sich herum. Nur um kurze Zeit später mit einem Krug einer schäumenden Flüssigkeit an ihren Tisch zurück zu kehren. Stammelnd bedankte sich die Silurerin und zog den Krug näher. Das der Krug von Tiberios stammte, ahnte Eireann nicht. Woher auch? Schließlich hatte sie Tiberios noch nicht zu Gesicht bekommen.

  • Tiberios dachte daran, den Silberdenar, der ihm der üble Hairan gegeben hatte, auf den Kopf zu hauen -
    nach wie vor wollte er das Geld nicht haben - und winkte ein Schankmädchen heran.
    Das Schankmädchen war schmutzig, zeigte seine weiblichen Reize sehr freizügig und schenkte ihm ein schiefes Lächeln mit schwarzen Zähnen.
    Tiberios schaute sich um, alle Gäste ließen sich in tönernen Krügen eine schaumige Flüssigkeit servieren, die gut zu schmecken schien , und keiner starb sofort daran. Er deutete also auf die Krüge, machte das Zeichen für zwei .
    Das Schankmädchen kam schnell mit zwei Krügen zurück. Die Flüssigkeit darin hatte die Farbe von
    Pferdeurin.
    Tiberios probierte, es schmeckte kräutrig, herb, ein wenig bitter, aber nicht schlecht. Ob das Getränk medizinischen Nutzen hatte?
    "Was ist das?", fragte er.
    "Cervisia", sagte das Mädchen.
    Tiberios machte eine Kopfbewegung zu Eireann:
    " Für die domina dort den zweiten Krug"
    Das Mädchen kreischte auf vor Vergnügen: "Hier gibt es keine dominas. Es sei denn, ich bin in deinen Augen auch eine "
    Sie machte sich auf zu Eireann und stellte den Krug vor sie hin . Sie wies mit dem Daumen in Richtung
    Tiberios:
    " Von dem edlen Spender dort. Dem Lockenkopf,."
    Jetzt musste Eireann ihn doch bemerken!

  • Als das Schankmädchen den Krug Bier vor Eireann stellte, weiteten sich ihre Augen sichtlich. Von wem stammte dieser Krug? Denn bestellt hatte sie noch keinen. Langsam ließ Eireann ihren Blick durch das Innere der Taverne gleiten. Wer hatte diesen Krug Cervisia für sie bestellt? Es könnte jeder der hier Anwesenden gewesen sein. Das Schankmädchen bemerkte schließlich Eireanns innere Unruhe und deutete auf den Lockenkopf. “Tiberios?“ Murmelte die Dunkelhaarige. Den Krug schnappte sie sich auch schon und erhob sich. Ihr Ziel? Der Tisch an dem sich Tiberios nieder gelassen hatte.


    Mit einem leichten Lächeln auf ihren Lippen rutschte sie Tiberios gegenüber auf die hölzerne Bank. “Da.. Danke. Aber womit habe ich das verdient?“ Dabei neigte die iulische Sklavin ihren Kopf kaum merklich auf die Seite. Bevor sie ihre Finger um den Henkel des Kruges krallte und diesen anhob. Kaum merklich prostete sie dem Blondschopf zu und nahm schließlich einen tiefen Zug aus dem Krug. Innerlich schüttelte es die Sklavin. Der Geschmack dieses Bieres hatte einen leicht säuerlichen Geschmack. So stellte Eireann den Krug hastig zurück auf den Tisch und blickte zu Tiberios.


    “Schmeckt dir das Bier? Bist du hier häufiger?“ Mit Neugierde gepaart sprudelten diese Worte über die Lippen der Silurerin. Wobei sie Tiberios mit einem neugierigen funkeln in ihren Seelenspiegeln musterte.

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